„Es ist Zeit für die Bundeswehr, wieder zu wachsen“ (Neufassung)
Erstmals seit dem Ende des Kalten Krieges soll die Bundeswehr nicht weiter verkleinert werden, sondern zusätzliche Soldaten bekommen. Die Zeit des Schrumpfens sei vorbei, es ist Zeit für die Bundeswehr, wieder zu wachsen, sagte Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen am (heutigen) Dienstag in Berlin. Planerisch sind für die Jahre bis 2023 insgesamt rund 14.300 neue militärische Dienstposten vorgesehen – allerdings soll ein Teil davon aus dem bestehenden Personal gewonnen werden, vor allem durch Umorganisation. Tatsächlich soll die Personalstärke der Truppe in den nächsten fünf Jahren um rund 7.000 Soldatinnen und Soldaten steigen. Und auch das nur unter der Voraussetzung, dass bis zum Jahresende die bislang angepeilte Zahl von 170.000 Berufs- und Zeitsoldaten tatsächlich erreicht wird. Derzeit sind es fast 3.000 weniger.
Das Statement von der Leyens dazu:
Im Detail liegt dem neuen Personalkonzept, von der Ministerin als Trendwende bezeichnet, eine komplexe Berechnung zu Grunde:
• Die derzeitige – theoretische – Personalstruktur der Bundeswehr beträgt 185.000 Soldaten, davon – wiederum theoretisch – 170.000 Berufs- und Zeitsoldaten und 12.500 Freiwillig Wehrdienst Leistenden (FWDL). Von den FWDL haben 5.000 als so genannte FWDL fix einen zugeordneten Dienstposten, 7.500 nicht (FWDL flex). Hinzu kommen 2.500 eingeplante Reservisten. Und eine Planung von 56.000 zivilen Beschäftigten.
• Der prognostizierte Mehrbedarf aufgrund der zunehmenden Zahl von Auslandseinsätzen und der stärkeren NATO-Verpflichtungen vor allem an der Ostflanke des Bündnisses beträgt nach Angaben aus dem Ministerium 14.300 militärische Stellen und 4.400 zivile Stellen bis 2023.
• Die genannten zusätzlichen militärischen Stellen ab 2017 bis 2023 setzen voraus, dass die derzeit geltende Planungszahl für die Berufs- und Zeitsoldaten, also 170.000, bis Ende 2016 erreicht wird, die zusätzlichen Stellen kommen oben drauf.
• Aber: 5.000 militärische Dienstposten sollen aus dem Bestandspersonal gewonnen werden, also aus den Soldaten, die jetzt schon da sind. Dafür sollen 1.500 Stellen durch Binnenoptimierung erreicht werden – zum Beispiel mit Soldaten, die als ausscheidende Zeitsoldaten den ihnen zustehenden Berufsförderungsdienst nach dem Ausscheiden wahrnehmen, nicht vorher. Außerdem werden von den FWDL-flex-Stellen 3.500 auf feste Dienstposten gesetzt, also zu FWDL fix.
• 7.000 zusätzliche militärische Dienststellen werden durch neu eingestellte Soldatinnen und Soldaten besetzt – und durch bereits dienende Soldaten, die ihre Dienstzeit freiwillig verlängern. Dafür soll es die Möglichkeit geben, die so genannte besondere Altersgrenze zu überschreiten, also über das für den jeweiligen Dienstgrad übliche Pensionsalter hinaus in der Bundeswehr zu bleiben. An eine gesetzliche Änderung ist nicht gedacht, da diese Altersgrenze ohnehin per Gesetz in den kommenden Jahren weiter angehoben wird.
• Rund 2.300 der als nötig erachteten militärischen Stellen können nach derzeitiger Planung nicht besetzt werden.
Das heißt unter dem Strich: Tatsächlich wird die Bundeswehr maximal um die 7.000 militärischen Dienstposten wachsen – also nach derzeitiger Planung nicht größer werden als 192.000. Und auch das nur unter der Voraussetzung, dass alle Möglichkeiten ausgeschöpft werden. (Für die zivilen Dienstposten sieht es etwas einfacher aus: Da dürften, so heißt es im Ministerium, alle benötigten 4.400 Stellen schlicht durch Neueinstellungen besetzt werden können.)
Die geplant 14.300 neuen Stellen (faktisch werden es ja wohl weniger werden) sollen unter anderem folgenden Bereichen zugute kommen:
• Dem neu aufzustellenden Bereich Cyber- und Informationsraum
• Dem Sanitätsdienst, der allein für die Sanitätsversorgung in laufenden Einsätzen 500 zusätzliche Stellen erhalten soll
• Einer verbesserten maritimen Komponente in Zusammenarbeit mit den Niederlanden – dafür soll das Seebataillon eine zusätzliche Boardingkompanie erhalten
• Zusätzliches Personal soll das Mehrbesatzungskonzept der Marine, d.h. mehrere Mannschaften für ein Schiff oder Boot, verstärken
• Die Luftwaffe bekommt Personal für einen zweiten Lufttransportstützpunkt (bislang hat sie nur die Möglichkeit, einen zu betreiben)
• Ebenfalls für die Luftwaffe werden, allerdings erst am 2021, zusätzliche Soldaten für die FlaRak-Truppe eingeplant
• Im Hinblick auf die stärkere Nutzung von Drohnen wird es zusätzliches Personal wie Piloten, Payload-Operators, aber auch Luftbildauswerter geben (der bevorstehende Einsatz in Mali hat die Lücken sehr augenfällig gemacht)
• Das Heer bekommt eine zusätzliche Pionierbrückenkompanie
• Die Spezialkräfte von Heer und Marine werden verstärkt, unter anderem erhält das Kommando Spezialkräfte (KSK) in Calw rund 160 zusätzliche Unterstützungskräfte, die eine Verbesserung der Autarkie bei Einsätzen erreichen sollen – zum Beispiel Koordination für Feuerunterstützung und Close Air Support und Kommunikation. (Bei den Kommandosoldaten des KSK, über Jahre immer ein Besetzungsproblem, sind die Kompanien derzeit zu 85 Prozent besetzt, was aber weniger an Interessenten als an den Auswahlkriterien liegt.)
Insgesamt sollen die zusätzlichen Stellen allen Teilstreitkräften und Organisationsbereichen zugute kommen; da wird man die Details noch abwarten müssen.
Mit dem atmenden Personalkörper, den die Ministerin ankündigte, soll künftig auch die bislang fixe Personalobergrenze der Vergangenheit angehören: Ein Personalboard, analog zum bereits bestehenden Rüstungsboard, soll ab 2017 jährlich einen Personalbedarf für die nächsten fünf Jahre festlegen. Ob und wie viel davon dann genehmigt wird, ist vor allem eine Frage des Haushalts – also des Finanzministers und dann des Bundestages.
Allerdings, so heißt es aus dem Ministerium, seien die zusätzlichen Kosten vorerst überschaubar: Für 2017, also das erste Jahr der Personalplanung neuer Art, gehen die Ministerialen von 90 Millionen Euro Mehrkosten aus. Selbst 2020 würden die jetzt absehbaren zusätzlichen Personalkosten nur drei Prozent der gesamten Personalkosten ausmachen.
Da ist, bislang, aber noch nicht die schon absehbare Besoldungssteigerung drin. Der Tarifabschluss im öffentlichen Dienst, vor kurzem ausgehandelt, wird für die Bundeswehr Mehrkosten von 288 Millionen Euro in diesem Jahr bedeuten – die allerdings 2016 im – gesonderten – Einzelplan 60 enthalten sind und nicht aus dem Verteidigungshaushalt bezahlt werden müssen. Im kommenden Jahr sieht das anderes aus: Gut 670 Millionen Euro kostet die Besoldungserhöhung, und die kommt dann voll aus dem Verteidigungsetat.
Nachtrag: Die Planungen, wo neues Personal eingesetzt werden soll, hat der Deutsche Bundeswehrverband in einer übersichtlichen Grafik veröffentlicht. Da steht keine Quellenangabe dabei; ich würde mal vermuten, dass das keine Eigenarbeit des Verbandes war…
(Klick macht größer; danke für den Leserhinweis.)
Vielleicht schafft es ja der Hausherr, die aktuellen Ist-Zahlen der Zivilbediensteten (aufgeschlüsselt) zu benennen. Die Seiten des BMVg, VBB oder VAB geben nichts genaues her. (vielleicht auch so gewollt).
@Schleppi
Ihre Frage gehört ja nicht so recht in diesen Thread ;-)
Ich schaue mal beim Verteidigungsausschuss vorbei, und dann gucken wir mal.
@Thomas Melber:
Es geht ja auch nicht um den grossen Wurf, sondern um das Image der Ministerin.
Sie hat die Trendwende bei Material, Haushalt und Personal herbeigeführt.
Aber eben weitgehend nur auf dem Papier.
Es ist schon jetzt nicht klar wie der Haushalt 2018 in seinen Eckwerten wirklich (!) aussehen wird, da die globale Minderausgabe noch auf die Ressorts aufzuteilen ist.
Somit steht auch die Trendwende auf sehr wackligen Basis.
Aber so genau interessiert es ja kaum jemand.
Bei den meisten Leuten kommt an:
Die vdL die bringt die Bw voran.
Und damit ist es dann eben doch ein großer Wurf – nur eben nicht für die Bw.
Ding Ding Ding … der Kandidat erhält 100 Gummipunkte. Frau von der Leyen hat nie wirklich die Lösung von Problemen im Sinn gehabt, ihr ging es allein um ihr politisches Überleben bis zur nächsten Bundestagswahl. Echte Problemlösung hätte nämlich teilweise drakonisches Durchgreifen in so einigen Punkten (nicht nur finanziell) erfordert, sondern v.a. strukturelle und mentale Abkehr von so einigen Selbsttäuschungen. Dazu war sie nicht bereit … und vermutlich auch gar nicht in der Lage. Schließlich hat sie diesen spezifischen Job ja mit Sicherheit nicht gewollt, bloß blieb ob der Übernahme „ihres“ Ressorts durch die SPD eben kein anderer übrig.
1300 Mann administrative Unterstützung EU Arbeitszeitrichtlinie?
Habe ich da etwas verpasst?
Weil da, wo die Arbeit gemacht wird, wohl nicht ein DP davon ankommen dürfte ;) und Arbeitszeiterfassung ja bisher eh eher nebenbei betrieben wird.
Ebenso spannend finde ich die ‚Vervollständigung des Mehrbesatzungsmodells Marine‘ – da wird schon so lange davon geredet und es war noch nicht in der SollOrg abgebildet?
über 1000 Mann zur vollständigen Aufstellung von Bataillonsgefechtsständen? Womit beschäftigen die sich denn den ganzen Tag lang?
Nach der Aufstellung, welche der Bundeswehrverband veröffentlicht hat, bekommt die Bundeswehr keinen einzigen Infanteristen und keinen einzigen Panzergrenadier mehr!
Nur die Panzertruppe erhält 290 neue Dienstposten, wobei unklar ist, ob die mit dem 6. Panzerbataillon das 414 Panzerbataillon(Deutschland/Niederlande) meinen oder mit dem 6. Panzerbataillon das 8. Gebirgspanzerbataillon gemeint ist?
Falls hier das 8. Gebirgspanzerbataillon gemeint ist, dann könnte dieses mit den 290 Dienstposten zu einem kompletten(bisher nur teilaktiv)Panzerbataillon aufwachsen und die beiden nicht aktiven Panzerkompanien wären wieder aktiv und die BW hätte tatsächlich(einschließlich der niederländischen Kompanie) wieder 6 Panzerbataillonen.
Allerdings wird sich Putin kaputt lachen, wenn er hört, daß die BW 14.300 neue Dienstposten schafft, aber damit seine Kampftruppen/Bodentruppen um ganze 290 Panzersoldaten erhöhen kann.
Denn ansonsten gibt es für die Luftlandetruppe nur 210 zusätzliche Pioniere und Aufklärer(wobei ich vermute, es gibt keine zusätzlichen Aufklärer, sondern es wird nur die zweite Luftlandeaufklärungskompanie(die ursprünglich aufgelöst werden sollte) nicht aufgelöst. Und 425 Dienstposten für Artillerie, Pioniere und Aufklärungstruppe werden dem russischen Generalstab sicher auch nicht um den Schlaf bringen.
@Nikom
Mit den Zahlen (also den tatsächlichen) zu den Zivilbeschäftigten wird man in der Tat meist nur sehr wenig finden. Ich habe erst vor kurzem etwas über rund 80,000 Zivilbeschäftigten gelesen, allerdings sind hier auch viele dabei, die in Altersmodellen stecken, dauerkrank sind und dergleichen. Ich denke, dass man sich hier bedeckt hält, ist das doch ein wesentlicher Teil des PSM, der bislang überhaupt nicht in die Nähe seiner Zielgröße von 55,000 kommt. Es scheint einfacher, bei Soldaten Abstriche zu machen, denn im zivilen Sektor Reinschiff zu machen. Man sieht ja, wohin diese Misswirtschaft führt. Aber es ist eben ein unbequemes Thema, Deutschland und seine Beamten…
Im Übrigen wird das „neue“ Konzept wieder nur eine Augenwischerei der Gesellschaft darstellen. Die Marine kann jetzt kaum wesentliche Verwendungsreihen nachbesetzen, von den Spezialkräften ganz zu schweigen. KSK wurde oben ja schon erwähnt, bei den Minentauchern sieht die Lage doch nicht anders aus.
Und das „neue“ CIR wächst in der Masse doch aus bestehenden DP auf, also werden andernorts wieder DP einzubüßen sein. Und ob die Bundeswehr im IT-Sektor tatsächlich so konkurrenzfähig ist, wie sie es sein müsste, um die nötigen Strukturen aufzubauen, das möchte ich an dieser Stelle noch nicht beurteilen.
@Thomas Müller:
Ich unterstelle mal: nein. IT wächst in der Wirtschaft querschnittlich auf, der Bedarf ist da, die Angebote regelmäßig besser als die der Bundeswehr. Der/die eine oder andere mag sich vom Abenteuer Bundeswehr begeistern lassen – der Rest wird es besser wissen ;)
Danke für die ausführliche Darstellung. Gibt es Erkenntnisse darüber, was mit den geplanten „96 Einzelmaßnahmen“ aus dem Tagesbefehl gemeint sind.
Und: Lese ich die obige Grafik richtig, dass bspw. im Bereich CIR 1648 *neue* militärische DP entstehen sollen?
@Closius
Ich finde ihren Pessimismus unangebracht und die „Infanteristen/PzGren“ Keule ist nicht nur falsch sondern hat echtes Stammtischniveau…
Faktisch wächst „die Truppe“ schon in erster Lesart (also unverwechselbar Trooper) um ca. 4800 (4792) DP auf. Das ist schon mal eine Hausnummer.
Darin noch nicht(!) enthalten sind:
SOCC, CIR und CIT, und die Btl Gefechtsstände.
Das wären dann nochmal fast 3000 mil DP. Und dann versteckt sich noch viel hinter so „Schleierbegriffen“ wo man wirklich en Detail reingucken muss was dahintersteckt.
Und mit der LLAufklKp (im übrigen eine EGB Einheit), der LLPioKp(EGB), den SpezKr (keine Infanterie?), der 2./BEK (auch keine Infanterie?), und der Stärkung der HAufkl haben sie genug Kräfte die „infanteristisch kämpfen“ können ;)
Unterm Strich ist diese Maßnahme – solange es kein Lippenbekenntnis bleibt – schon eine echte Hausnummer und Paukenschlag. Geht man von der Verankerung laut obiger Tabelle aus, beginnen ja die meisten Maßnahmen 2017 bereits zu wirken. Chapeau!
@Thomas Reinhold
Ja das lesen sie richtig. Denn ich kann zwar alles an Einsatzkräften aus der SKB abzwacken, jedoch reicht dies bei weitem nicht aus um den Bereich MilNw und IT sauber als TSK aufzustellen – weder auf Stabs und Kommandoebene noch an der Arbeitsebene – also werden sich auch hier mit Sicherheit eine gerütte Zahl DP für „die Truppe“ wiederfinden
Was hat man denn erwartet? Dass eine komplette Heeresdivision aus dem Boden gestampft wird oder die Marine einen Flugzeugträgerkampfverband bekommt? Man sollte realistisch sein und sich an den kleinen Fortschritten erfreuen, anstatt auf den großen Wurf zu warten, der in der Regel nie kommt. In Friedenszeiten ist das, was vdL anstößt, politisch und ressourcentechnisch darstellbar. Nicht mehr.
Von der Leyen ist auf dem richtigen Weg.und hat mehr erreicht als all ihre Vorgänger der letzten 25 Jahre. Alle ihre männlichen (!) Vorgänger, allen voran der unsägliche KTZG und der Bürokrat De Maizière hatten weder den persönlichen Schneid noch den politischen Willen, diese 180-Grad Wende anzugehen. Daher ist alleine die Tatsache, dass diese Richtungsänderung vorgenommen wird, ein großer Verdienst des aktuellen IBUK.
„DER“ aktuellen IBUK, ansonsten einer der erfreulichen Posts hier, manche scheinen in ihren gemütlichen Sesseln verdammt guten Stoff zu rauchen und von den Guten Alten Zeiten zu träumen.
@Jas
„… den Bereich MilNw … sauber als TSK aufzustellen …“
Gibt es hierzu konkretes? Das ist zwar immer wieder ‚mal im Gespräch wurde bisher aber nicht ausformuliert / ausgeplant. Man kämpft ja noch um eine eigene AVR MilNW.
Hoffentlich wird dieser Begriff „TSK“ demnächst offiziell zu Grabe getragen………..ansonsten schließe ich mich @agendasetter und @diba an.
Hoffentlich bekommt die Standortschießanlage Berlin Bernauerstr. mal wieder mehr Personal. Die Reservisten würden gerne Anfang 2017 wieder auf die Anlage schießen gehen. So ist ja die Antwort vom BMVg gewesen. Wir haben auch angeboten bei der Schießausbildung behilflich zu sein und interressierten Kameraden über das Schießen (mit Halbautomaten, Pistole) zurück zu holen um der BW einen vernünftigen Grundkörper anbieten zu können. Jeder Soldat, der aus der BW raus ist hat meistens die Nase voll. Nach einigen jahren kommt der eine oder andere doch wieder an und das Wissen sollte man sich sichern!!! Das verstehen jedoch die Herren nicht und auf der anderen Seite finden die kein Personal. Dann werden halt Info Dvags angeboten und danach wird der eine oder andere sofort Offizier teilweise Major und höher. Bei ganz wenigen ist wirklich Kompetenz vorhanden der Rest kann nicht mal ordentlich dahstehen und ist unsicher. Bitte solchen Unsinn unterlassen, das bringt den guten Reservisten un Verruf!!!!!!!!
Nicht nur den aktiven Bestand im Auge behalten, sondern mehr in Reservisten investieren aber mit einem guten Konzept.
In Berlin funktioniert das Super!! Dank an das Standortkommando und FwRes!!!!!! Aber die Schießausbildung über die RAG Schießsport ist wirklich mies und muss besser werden. Ohne die Standortschißeanlage ist das jedoch nicht machbar. Die defizite sind dann später auf den DVAGs sichtbar.
Bitte hier mehr vertrauen in die Reservisten stecken!!!
@csThor
Leider Zustimmung
@Jas
Ich denke mal die Meilensteingrafik aus der Abteilung Planung lässt die Truppe erst einmal gar nicht aufwachsen. Die Truppe wächst erst auf, wenn auch das Personal da ist.
Dieser Täuschung sollen auch die Öffentlichkeit und besonders die Medien unterliegen, denn mit der gleichen Kompetenz hätte die Ministerin auch ankündigen können Dienstposten für 2000 Rettungsassistenten oder 20000 IT-Spezialisten zu schaffen. Sie wird sie nicht bekommen. Warum sie sie nicht bekommt ist eine Kernfragestellung, der man sich noch nicht zugewandt hat. Daher hat die Grafik den gleichen Wert wie die Zulaufplanung unseres Großgerätes im fliegerischen Bereich.
Es bleibt daher zu fragen, wie will das BMVg an das Personal kommen.
@ Klaubautermann, 11:56
+1.
Der Begriff TSK ist schon offiziell seit der Neuausrichtung nicht mehr existent. Siehe KdB Seite 50. Aber auch da ist es so wie bei vielen anderen Aspekten. Es wird mit einer anerzogenen Beharrlichkeit ignoriert. Wie u.a. auch die Umsetzung der Regelung A500-1 Zusammenarbeit zwischen dem BMVg und dem nachgeordneten Bereich.
Hier wäre neben den absolut notwendigen unterschiedlichen Trendwenden auch ein Ansatzpunkt extreme Reibungsverluste endlich mal zu glätten.
@gc
Ja, das Beharrungsvermögen überholter Konzepte gerade in „älteren“ militärischen Köpfen ist schon erstaunlich ;-)
@ Schleppi 10.05. 23:02
Zitat:
„Die SaZ, die ihren BFD Anspruch erst nach der Dienstzeit nehmen, müssten so behandelt werden , wie im Reformbegleitgesetz festgelegt. Also durchaus Vorteile“
Welche Vorteile sind dies denn ? (Sorry, die letzten Details des Reformbegleitgesetzes kenne ich nicht mehr)
Eine Dienstzeitverlängerung nach SG § 44 (2) beruht doch auf einem Antrag des Soldaten, also freiwillig, oder meinten Sie nach § 44 (1), nach dem der Dienstherr benötigtes Personal 3 Jahre im Voraus für maximal 3 Jahre verlängern kann ?
Es kommt halt darauf an was „dringende dienstliche Gründe im Einzelfall“ für die unfreiwillige Verlängerung der Dienstzeit sind ?
z.B. wurde keine rechtzeitige Regeneration des Dienstposten eingeleitet, bzw. war nicht möglich weil :
– sich kein Bewerber gefunden hat ?
– weil der Dienstherr die BS-Quote gesenkt hat und die vorhandenen Spezialisten nach 12 Jahren nicht zum BS übernommen hat ?
– vorhandene Spezialisten sauer gefahren wurden durch permanente Überlastung ?
– vorhandene Spezialisten ihre Dienstzeit nicht verlängern wollten, weil ihr Verband aus politischen Gründen am angestammten Garnisionsort geschlossen wurde um damit Entwicklungspolitik im Osten von Deutschland zu machen ?
und zu guter Letzt erhebt sich die Frage ob „dringende dienstliche Gründe im Einzelfall“ zur Verlängerung der Dienstzeit von Berufssoldaten gegeben sind, weil der „Kästchenschieber“ TdM meinte, es reicht ein Organnigramm an einem neuen Standort zu entwerfen, das Personal folgt dann automatisch ?
Damit ist er schon in seiner Zeit als vorheriger Innenminister bei der Verlegung des BKA vom Köln/Bonner Raum nach Berlin baden gegangen. Er hat aber offensichtlich daraus nichts gelernt !
Was ist denn mit der Vervollständigung BtlGefStd gemeint? Wenn ich mir die Btl-Stäbe einger TrG anschaue (z.B. ArtBtl), dann wird einem schon heute schwindelig, was dort für eine Dienstgraddichte/-höhe/-anzahl vorhanden ist. Ansonsten kann ich den Ruf nach mehr Infanterie nicht verstehen. Die sog. „Verstärkung“ hat doch erst dazu geführt, dass einige TrG (vor allem die ArtTr) nur noch marginal vorhanden sind…
@Georg
Nicht zu vergessen: weil Personal sinnlos fachfremd verwandt wird, vorzugsweise mit dem Nonsensargument der ‚Verwendungsbreite‘
Solange das Personalamt ungestraft Kameralistik im Umgang mit Personal betreiben darf, wird sich an der Situation nichts ändern.
Was meine ich damit? Durch die Zuordnung von Dienstposten zu Personalführern und die fast schon sklavische Stellenbesetzung aus dem eigenen Bereich werden Spezialisten oft genug auf Querschnittsdienstposten verwendet, die man beliebig besetzen könnte.
Was passiert dabei?
Der Spezialist ist damit unzufrieden.
Die Truppe ist damit unzufrieden.
Der Soldat eines anderen Teilbereiches, der die Stelle gerne gefüllt hätte ist damit unzufrieden.
Einzig der Personaler ist zufrieden, denn er hat mit ’seinem‘ Personal ’seine‘ Lücken gestopft.
Deswegen bin ich nach wie vor der Ansicht, das jede auf die Zukunft ausgerichtete Personalplanung zunächst mal mit einem tiefgreifenden Umbau des BAPersBw beginnen müsste – und damit meine ich nicht dessen Struktur, sondern die Art und Weise, wie Personal übergreifend betrachtet und gesteuert wird.
Ich würde gerne mal Ideen hören wie das Personalamt überholt werden soll?
@Eloka
Zum Beispiel, indem man die jetzige starre Zuordnung von Personal zu Personalführern aufbricht.
Zu meiner Zeit ging die Hälfte der Informatikabsolventen nicht in irgendwelche Truppenteile, die auch nur entfernt mit IT zu tun hatten. Danach zu wechseln hängt rein am Wohlwollen des ‚besitzenden‘ Personalführers.
Dadurch entsteht die paradoxe Situation, dass auf der einen Seite Mangel bestätigt wird, der in Teilen sogar intern zu decken wäre, dieser aber nicht gedeckt werden kann, wenn sich der ‚besitzende‘ Personaler verweigert.
Und das habe ich oft genug erlebt.
Anstatt das Personal nach dem ‚Topf‘ zu bewerten, in dem es mal eingekauft wurde, wäre eine Gewichtung und übergreifende Betrachtung der Fähigkeiten da interessanter, auch im Sinne einer übergreifenden Bedarfssteuerung.
O-Ton eines Personalführers bei 100% Personalüberhang nach SollOrgänderung auf ein Wechselgesuch hin: Ich lasse sie nicht gehen – es könnte ja sein, dass ich Sie in 2-3 Jahren noch für einen SKB-Dienstposten brauche.
Und diese Mentalität ist mir regelmäßig wieder begegnet, zumindest was die Abteilung III angeht.
Um das mal zu erweitern: Ein Soldat besitzt zwei Mangelqualifikationen A und B, ist momentan im Bereich A eingesetzt, würde aber aus diversen Gründen gerne auf B wechseln.
Für das große Ganze ist der Wechsel aufkommensneutral, er kann beides und in beiden Bereichen herrscht Mangel. Mit dem Wechsel nach B würde der Soldat aber deutlich an Berufszufriedenheit gewinnen – warum ist das im jetzigen System so schwer?
Aus eigener erfahrun(siehe Name) kann ich das nur bestätigen. Wie man das ganze lösen soll klingt erstmal einfach. Aber warum wird das nicht gemacht?
Kann mich da KERVEROS nur anschließen.
Das Argument der ‚Verwendungsbreite‘ ist so was aus einer anderen Zeit, dass es einen allein schon beim Aussprechen erschaudern lässt…
Wieso muss im 21. Jahrhundert hochwertig ausgebildetes Personal aus Mangelverwendungen, welches dringend in den Einsätzen gebraucht wird, fachfremde Aufgaben wahrnehmen?
KEIN hochklassiges Unternehmen will Generalisten, sondern Spezialisten und damit Koryphäen in ihrem Aufgabenbereich. Nur die Bw ist der Meinung, dass insbesondere der Offizier alle FFG beherrschen und fröhlich zwischen diesen Hin und Her wechseln soll.
Das muss, auch im Rahmen der angestrebten Berufszufriedenheit, aufhören!
@ Kerveros, Eloka, Oberleutnant
Danke, ich kann mich da nur anschließen ! Es wird nirgendwo so uneffektiv mit Personal umgegangen wie durch die Personalführer in den personalführenden Dienststellen. Leider !
Dabei wäre es so einfach.
Alle Offiziere aber auch die Spezialisten im Portepeebereich werden in einer Personaldatenbank aufgenommen.
Nach Abfragekriterien kann ein Datensatz, eine Person für einen offenen Dienstposten ausgewählt werden, z..B. ATN, Erfahrung, weitere Verwendungswünsche, örtliche bevorzugte Region usw. Die Abfrage bringt die drei geeigneten Kandidaten und die werden gefragt.
Der Einzige der dabei möglicherweise leer ausgehen kann ist der Personalsachbearbeiter im PersABw, heute BAPersBw, wenn ein Kandidat ausgewählt wird, dessen Personalführer im Nachbardezernat auf dem Flur gegenüber sitzt und in Folge der Auswahlentscheidung hätte er bei der Bewirtschaftung der eigenen 700 Offiziere ein Problem !
Was nicht sein kann, was nicht sein darf !
@Kerveros
„Ich unterstelle mal: nein. IT wächst in der Wirtschaft querschnittlich auf, der Bedarf ist da, die Angebote regelmäßig besser als die der Bundeswehr. Der/die eine oder andere mag sich vom Abenteuer Bundeswehr begeistern lassen – der Rest wird es besser wissen ;)“
Die Bundeswehr schafft es nicht einmal ihr eigenes Personal zu halten. Sei es, weil die Arbeit für den Einen einfach nur sinnlos erscheint (es ist nun einmal etwas anderes z.B. für die Polizei/Sicherheitsfirmen im Cybercrimebereich echte Ganoven zu jagen als immer wieder nur im Labor zu üben – „Sie dürfen ihren virtuellen Sandkasten nicht verlassen“ http://www.welt.de/politik/deutschland/article142439200/Warum-Deutschland-im-Cyberkrieg-nicht-mithalten-kann.html ) oder aber weil es einfachster Ausrüstung mangelt (welche Firma verwehrt ihren ITlern das Internet? – bis vor Kurzem bei der Bw Standard) und nicht zu vergessen das Abwürgen von Ideen und Motivation (Reduzierung der Soldaten als reine Endanwender – Entwicklung gibt es nur als Aufrag an Unternehmen), Frust bei Beurteilungen, Frauenquoten usw. usf.
Was hat die Bundeswehr denn auch getan um ihr „Fachpersonal“ zu halten? Ich habe 2015 die Bundeswehr als ITler (mit Berufsabschluss) verlassen, mit mir gingen 7 weitere (2 davon kamen als Zivilisten/BWIler wieder) Feldwebeldienstgrade. Zum Dank (und das meine ich nicht ironisch oder so) hat man mich noch schön im IT-Bereich (incl. Master) studieren lassen.
Möchte jemand eine Wette abschließen wieviele Angebote es von der Bundeswehr es gab sich das Ausscheiden doch nochmal überdenken zu lassen?
Natürlich müsste ein solches Angebot attraktiv sein, denn die Bundeswehr steht eben nicht nur mit der Zivilwirtschaft in Konkurrenz, sondern auch, das wird viel zu selten thematisiert, auch mit den anderen Teilen des ÖDs.
So geht es gar nicht nur um das Gehalt (ich finde sogar, dass die Bw gar nicht so schlecht zahlt). Ich frage mich nur, warum sollte ich mich bei der Bw verpflichten (in Deutschland und der Welt versetzbar sein) und am Ende droht mir Altersarbeitslosigkeit (wenn man mit 30 Saz 20 wird, wer stellt jemanden mit 50 (+BFD) dann überhaupt noch ein?), während ich woanders zwar ebenso weniger verdiene und ständig umziehen müsste, aber dafür verbeamtet bin und Anrecht auf Pension (anstatt der berechneten Rente vom niedrigen Soldatenbrutto) habe?
Es gäbe da noch so viele weitere Punkte, über die man diskutieren könnte (z.B. Pendler und Unterkünfte, Anzahl der Versetzungen, Beförderungsstau).
Vielleicht lassen sich von den 7.000 Mann auch ein paar hundert abzweigen, um die nach dem Offenbarungseid der Lw im Nirwana verschwundenen Fähigkeiten der HFlaTr wieder im Heer anzusiedeln. Z.B. bei der Artillerietruppe. Einschließlich der Rückführung der Pilotaufgabe Fliegerabwehr zu Lande zu der TSK, welche über die meisten Mittel hierfür verfügt: Dem Heer.
Hans Schommer
Hans Dampf | 11. Mai 2016 – 14:45:
„Was ist denn mit der Vervollständigung BtlGefStd gemeint? Wenn ich mir die Btl-Stäbe einger TrG anschaue (z.B. ArtBtl), dann wird einem schon heute schwindelig, was dort für eine Dienstgraddichte/-höhe/-anzahl vorhanden ist. …“
Werter Hans Dampf, diese Einschätzung Ihrerseits ist ein klares Indiz dafür, dass Sie im Beurteilungsvermögen militärischer Strukturen mental (und wohl auch bezüglich Ihres Erfahrungshorizontes) nicht über die Kp-/BttrEbene hinaus gekommen sind.
Das wäre m.E. nicht weiter schlimm, wenn Ihnen nicht „schwindlig“ würde.
Hans Schommer
Hans Schommer | 11. Mai 2016 – 20:07
Das ist einfach zu Einfach
Das Heer bekommt eine Wunderwaffe , eine Brücken Kp wo die letzten Truppen über die Elbe fliehen können , und die Nachrückende Russen dann Ehlent Ertrinken werden .
weil die Brücke mit dem Letzten Pz abgebaut wurde
Das mit der Ari ist schon ein Witz wie viel Länder haben keine Ari in der Brig sehr wenige
und eine Flak Kp wäre eine Möglichkeit im Btl
Werter Alarich,
leider hat das Bild, welches Sie zeichnen, recht viel an Wahrheitsgehalt. Bezüglich der Flugabwehr stimme ich natürlich zu: Eine FlaBttr pro KpfTrBtl wäre m.E. eine ideale Lösung. Allerdings seh ich die da nur in der (Kampf=)Einsatzgliederung. In der Grundgliederung bedarf m.E. jede KpfTrBg eines mobilen FlaBtl mit wenigstens drei, besser noch vier schießender Bttr plus Aufklärungsmitteln (AufklBttr oder AufklZg lass ich mal offen).
Hans Schommer
@ Alarich @ Hans Schommer
eine vernünftige Einsatzgliederung mit Pionieren und leichter Flak und viel mehr in einem Verband hatten wir schon einmal.
Leuchtturmprojekt „Jägerregiment 1“, dieser Leuchtturm wurde abgerissen
War wohl zu kostenintensiv, und vor allem brauchte man Personal, welches wir jetzt nicht mehr haben.
Aber wir schwenken schon wieder vom eigentlichen Thema ab…
Flieger 99 | 11. Mai 2016 – 21:25
Nein das war zu einer zeit wo der Mythos das Pz alte Waffe ist
Das Jäger Reg die neue Wunderwaffe ist die Sofort im Einsatz Land den Vorposten Bilden kann
Das wurde von der Realität überholt und jetzt werden die vom Mungo auf Boxer Umgebaut das war mit sind die die Super leicht Waffe wech
Ari hat schon immer aufgebaut Trupen die es noch nicht gab 1 Wk Mg Kp
2 Wk Sturm Ari die zum Teil an die Pz Truppe geholt wurde als PzJäg und Später auch noch Personal für den Königs Tiger stellen musste
Warum sollte die es nicht hinbekommen PzFlak Einheiten auf zu stellen ? was dringen fehlt
Die Grafik „Meilensteinplan Trendwende Personal“ ist auch wieder von der Mitteilung des DBwV auf deren Internetseite entfernt worden (Letzte Änderung am 11.5.2016), war vllt. doch zu heiß oder es gab Order von oben. http://bit.ly/1Tbo7XM
In der heutigen Bundespressekonferenz gab es offensichtlich nichtmal eine Frage zur „Trendwende“ beim Personal:
http://www.jungundnaiv.de/2016/05/11/bundesregierung-fuer-desinteressierte-bpk-vom-11-mai-2016/
Schade.
@Phillip Runge
Tja. An mich ist keiner herangetreten ;-)
@Memoria
Das finde ich wiederum nicht so verwunderlich; was hätte der Sprecher BMVg über den Stand von gestern hinaus sagen sollen?
@ D.Fischer 18:46 Uhr
Danke für ihren Beitrag als betroffender Spezialist, hier IT-Fachmann.
Vor allen Dingen belegen ihre Zeilen, dass auch für gesuchte Spezialisten der Berufssoldat, bzw. das Berufsbeamtentum, mithin eine gesicherte berufliche Laufbahn ein erstrebenswerter Zustand ist.
Manche Kommentatoren sind ja öfters der Meinung, ein IT-ler hat es nicht nötig Berufssoldat zu werden, da die Jobangebote an ihn nur so herangetragen werden.
Das mag Anfang 30 vielleicht auch noch stimmen, aber wie sieht es mit Anfang bis Mitte 50 aus ? Da hat man nach dem neuen Renteneintrittsalter immer noch 10 – 15 Jahre Berufsleben vor sich.
Um nicht falsch verstanden zu werden. Ich denke für auch für Spezialisten ist eine gut planbare und sichere berufliche Karriere ein gewichtiges Argument um bei einem Arbeitgeber zu bleiben. Davon will die Bw leider mit ihrem „atmenden Personalkörper“ nichts wissen und möchte nur die „gute“ Lebensarbeitshälfte (von 20 – 40 Jahre) für sich haben und die problematischere von 40 – 60 Lebensjahre überlässt sie der Eigenverantwortung der dann ehemaligen Soldaten.
@DFischer
Was soll ich dazu sagen… kenne ich alles. Diverse Wechselanträge in den IT Bereich wurden abgelehnt, stattdessen habe ich Querschnittsdienstposten befüllt, die jeder andere auch hätte machen können, ergo kann der Mangel an IT-fachpersonal nicht sonderlich groß sein.
Spaß am Rande zum Thema ‚Dienstposten, die jeder andere auch hätte machen können‘ – zur gleichen Zeit hat man Personal aufgrund der Umstrukturierung anderer Bereiche mit Goodies sonstwo geparkt, weil man nicht wusste, wohin mit den Leuten…
Und schon wäre ich wieder bei meinem Lieblingsthema: BAPersBw und seiner missbräuchlichen Verschwendung von Fachpersonal.
Egal, mich betrifft es ja nun nicht mehr, sollen sich andere damit herumschlagen. Ich lache nur jedes Mal auf ein Neues herzlich, wenn mir irgendwer die Begriffe Bundeswehr und Fachkräftemangel im gleichen Satz präsentiert.
Was ist denn wohl mit dem Punkt „Diverse Maßnahmen zur Erlangung Fähigkeitsgewinne“, immerhin 490 Dienstposten, gemeint?
@ Hans Schommer:
Wie wäre es denn damit, meine ernst gemeinte Frage zu beantworten? Ihre Einschätzung zu meinem Erfahrungsschatz bleibt Ihnen ja unbenommen, umso sinnfälliger wäre eine Antwort gewesen. Schade.
Achja: in anderen Ländern (GBR, FRA) gehört die HFla zur ArtTr…
@T.Wiegold | 11. Mai 2016 – 22:15:
Ich glaube es gäbe zumindest – das zeigen ja auch die Kommentare hier – noch einige offene Fragen.
Ob der Sprecher darauf auch Antworten gehabt hätte, steht natürlich auf einem anderen Blatt.
Ich finde es bemerkenswert wie wenig die von vdL herbei geredete Trendwende bei Material, Haushalt und Personal hinterfragt wird.
Allein schon zunächst eine Trendwende beim Material im April 2015 anzukündigen – ohne Absicherung im Haushalt (dort aber auch bei Umbuchungen aus dem EPl. 60 von einer Trendwende zu sprechen). Dann die angebliche grosse Trendwende im Haushalt ab 2017.
Nun die Trendwende beim Personal – ohne das ansatzweise klar ist: Hat die Bundeswehr dann eine personelle „Vollausstattung“ gem. Struktur?
Ich gehe weiterhin davon aus, dass die haushalterisch bedingte Unterbesetzung der Mannschaftsdienstposten (70% der DP haben HH-Karten) bei unveränderter Planung auch 2023 noch gegeben wäre.
Auch die Zeitlinie ist einige Fragen wert.
Es ist eben sehr interessant, dass vdL weitgehend ungefragt mit ihrer Sichtweise politische und mediale Erfolg hat, obwohl die Fakten andere sind.
Natürlich ausserhalb der Fachwelt hier und an anderen Stellen
@ Memoria
Ich vermute der Punkt in der Detailauflistung
„Querschnittliche Etatisierung der Mannschaftsdienstposten der Marine“, 570 mil DP, Wirkung ab sofort,
beschreibt verklausuliert die Hochsetzung der 70 % auf die 100 % Haushaltsstellen für Mannschaftsdienstposten der Marine.
Memoria | 12. Mai 2016 – 7:15
ich finde es bemerkenswert wie wenig die von vdL herbei geredete Trendwende bei Material, Haushalt und Personal hinterfragt wird.
Was meinen Sie denn mit „herbei geredete Trendwende“? Dürfen Politiker jetzt nicht mehr reden? Die Trendwende ist nicht herbei geredet – sondern sie ist für uns alle sichtbar. Nach vielen Jahren der Abrüstung gibt es jetzt mehr Geld, mehr Personal und mehr Gerät für die Bundeswehr. So etwas nennt man Trendwende.
Das einige hier vom Kauf ganzer Panzerdivisionen plus einer Flotte aus Flugzeugträgern träumen – sorry aber das ist völlig unrealistisch und in Friedenszeiten nicht finanzierbar :-)
@Mittgart
Herzlichen Glückwunsch – Sie sind der Pressestrategie von Frau vdL schon erlegen…
Wo gibt es denn mehr Personal? Wie Sie hier im Blog nachlesen können ist die Truppenstärke rückläufig und wird es absehbar weiterhin sein. Es soll mehr Stellen geben – doch die sind ohne das Personal, welches sie besetzt nichts wert.
Mehr Gerät für die Bundeswehr – wo ist es denn? Was man hier massiv sieht, ist, dass das beschaffte Gerät nicht das leistet, was es soll – und das sich daran auch mittelfristig wenig ändern wird.
Mehr Geld – auch das wurde hier im Blog ausreichend diskutiert – wieviel davon wirklich ein ‚Mehr‘ ist und was eigentlich nur buchungstechnische Augenwischerei.
Es geht weder um Flugzeugträger noch um Panzerdivisionen – es sind zumeist deutlich grundlegendere Probleme – und genau dafür hat Frau Ministerin eben aus meiner Sicht keine Antworten.
Wenn Sie einen spezialisierten Betrieb führen, 50 Stellen haben, aber nur 20 Mitarbeiter (weil sie einfach kein qualifiziertes Personal auf dem Markt werben können) und nun ein Pressestatement abgeben, dass Sie aus den 50 Stellen hundert machen, absehbar neues Gerät beschaffen und mehr Geld für Maßnahmen einplanen – was hat sich denn faktisch an der Lage Ihres Unternehmens geändert? Sie haben immer noch 20 Mitarbeiter, statt 30 nun 80 Stellen, die Sie nicht besetzen können und ein Versprechen eines Maschinenherstellers Ihnen irgendwann Gerät hinzustellen, dass den Versprechungen gerecht wird.
Damit würde ich unterm Strich sagen: sie haben ihr Problem eher vergrößert, denn verkleinert.
Wenn man dazu noch bedenkt, dass Sie bis vor wenigen Jahren noch 40 Mitarbeiter hatten, grade aber 20 über attraktive Abfindungen entsorgt haben, von denen Sie heute wieder einige brauchen würden, Sie aber keine überzeugenden Angeboten machen können – dann haben Sie bei der Planung irgendwas grundlegend verkehrt gemacht.
Genau das wird hier diskutiert – nicht die Panzerdivisionen, sondern der wahrhaftige Mehrwert hinter den großen Ankündigungen, die Sie hier als faktisch betrachten.
@Kerveros
So ist es, denn in keinem Bereich wurde der Abwärtstrend gestoppt.
Es geht noch immer bergab.
@mittgard:
Ich schließe mich da Kerveros an.
Die Grundlage ist erstmal Geld.
Die 130 Mrd € sind schon jetzt eine Luftnummer.
Die Erhöhung bis 2020 wird ebenfalls vorallem ein Substanzerhalt und keinen Aufwuchs.
Daraus ergibt sich die deutlich gestreckte Zeitlinie (um es ministeriell auszudrücken) bei Einsatzbereitschaft, Modernisierung, Infrastruktur und Personal.
Es gibt ein paar Leuchttürme (etwas Infrastruktur, ein paar Kampfpanzer mehr, Attraktivitätsmaßnahmen), aber Auftrag, Kräfte und Mittel passen weiterhin nicht zusammen.
Auch wenn die Ministerin medial sehr geschickt ein anderes Bild aufbaut.
Aus dem Jahresbericht der Jugendoffiziere:
„Da es keine sich selbst generierende Verwendungsreihe gibt, müssen die Kandidaten von Personalführern anderer Bereiche freigegeben werden, die selbst mit
Engpässen zu kämpfen haben. Außerdem verhindert eine stark ausgeprägte regionale Bindung von Offizieren schon in jungen Jahren, dass qualifizierte Kandidaten regional dort platziert werden können, wo Bedarf besteht.
Die personellen Engpässe machten sich in Nordrhein-Westfalen, Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland und Baden-Württemberg so stark bemerkbar, dass dort in einigen Bereichen eine flächendeckende Öffentlichkeitsarbeit nicht mehr aufrechterhalten werden konnte. Bayern und Norddeutschland waren hingegen fast durchgängig voll besetzt. Die Personallage in Berlin, Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Sachsen war gut.“ (S. 3-4)
Beispielhaft das Problem mit den Personalführern. Als Jugendoffiziere bieten sich vor allem Absolventen der Politikwissenschaft oder Staats- und Sozialwissenschaft an, aber auch weitere. Ebenso quer durch (fast) alle Vorverwendungen. Wie da die Stellen nicht besetzt werden können, ist mir unbegreiflich.
Die regionale Bindung widerspricht zudem den personellen Engpässen, da zumindest in den ersten vier Bundesländern genug Offiziere rekrutiert werden die sich bestimmt gerne heimatnah einsetzen lassen.
@Hans
Wie gesagt, Kameralistik in der Personalführung. Weil jeder Personalführer erstmal primär an sich und seinen Bereich denkt, denn an das große Ganze, und eine übergreifende Personalsteuerung nicht existiert (und ich behaupte nach meinen Erfahrungen: auch nicht gewollt ist) wird sich da so schnell nichts daran ändern.
Dann müsste man Mangel wirklich mal übergreifend priorisieren, Wechsel zwischen Truppengattungen erleichtern (oder diese zum Beispiel für Stabsoffiziere eh aufheben – wäre ja hinsichtlich des Umgangs mit selbigen nur konsequent).
Perspnalführer müssten Stehzeiten haben, die dazu führen, dass sie die Probleme, die sie verursachen auch selbst wieder ausbaden müssten u.s.w..
Und das anzugehen, hieße nun einmal, die Personalführung grundlegend zu verändern. Dazu gibt es aber weder Problembewusstsein noch Willen (BAPersBw, BMVG P).
Was Sie exemplarisch für die Jugendoffiziere aufzeigen gilt analog für IT und viele andere Bereiche.
Zum Thema Trendwende:
Im Landeskommando Hessen finden regelmäßige Übungen für die Kreisverbindungskommandos statt (Reservisten). Hierbei sind auch zivile Stellen eingebunden.
Es ist seit dem Jahr 2016 so, dass die Reservisten (über die Kaffeepauschale von 20€ in 1,5 Tagen!) die Gastgeschenke für die zivilen Gäste bezahlen, da die Bundeswehr keine Haushaltsmittel bereitstellt/bereitstellen kann.
Wenn diese KVK (wie gesagt alles Reservisten) in Ihrem Kreis üben/Weiterbildung betreiben, gab es bis 2015 den Verpflegungssatz ausbezahlt. Mittlerweile muss mit der Pizzeria/Lokal/etc. ein Rahmenvertrag abgeschlossen werden, ob den die Preise der Speisekarte auch korrekt sind etc. Ergebnis: Einsparungen der HHMittel, da es den Reservisten peinlich ist, für 3-4 mal im Jahr während der DVAg Essen zu sich zu nehmen, einen Rahmenvertrag abzuschließen. Da zahlt man das dann doch lieber selber…
Da ist noch keine Trendwende absehbar…
Irgendwann habe ich das Gefühl, dass Trennungsgeld an den Arbeitgeber gezahlt werden muss.
Oder Selbsteinkleider sich dann mal wirklich selbst einkleiden müssen…
Insgesamt eine sehr interessante und inhaltsschwangere Diskussion (muss man ja mal sagen, das erlebt man ja heutzutage in den sozialen Medien kaum noch)…
Ich schließe mich da manchen Vorredner an, was den anhaltenden Abwärtstrend angeht. Ich glaube, da ist noch viel Platz nach unten, den wir breitflächig ausnutzen werden. Natürlich kann man auch noch anfangen, die Personalführung umzustrukturieren (was wir ja bereits gerade schon wieder erlebt haben), allerdings halte ich eine weitere Baustelle – wie auch die neue IT-Großbaustelle – für hinderlich. Wir haben so viele Teilkonzeptionen noch nicht einmal im Ansatz zur Umsetzung gebracht, haben seit Jahren unsere Sollstärke nicht gedeckt und versuchen uns immer mehr parallelen neuen, tollen Maßnahmen. Mehr Personal auf dem Papier (oder in Medienberichten propagiert) haben sich noch nie in tatsächlichen Auswüchsen in der Truppe gezeigt. Wie ich bereits schrieb, haben wir seit Jahren (!) an der Zielstruktur der zivilen DP vorbeigewirtschaftet. Einem Soll von 55.000 steht ein ca. aktueller Stand von rund 80.000 entgegen. Dieser Überhang wird aus dem EP14 finanziert, andernorts können aber keine (bereits existierenden) DP mit richtigem Personal besetzt werden, da keine HHM für die DP zugewiesen sind. Und wir unterhalten uns über den großen Schlag und einen Personalaufwuchs in der Bundeswehr? Ernsthaft?
Lassen wir die Zeit zeigen, wo diese Planung hinführt und vor allem: wo denn dieses Personal herkommen soll. Denn mit tollen Zahlen zu jonglieren ist zwar gut und schön, aber wenn keine Masse vorhanden ist, die hierfür gewonnen werden kann, wird dies eine Totgeburt. Oder ändern wir dann wieder unsere Einstellungsvoraussetzungen? Muss ein IT`ler eigentlich einen BMI-Wert erfüllen? Wozu denn? Frau vdL hatte schon vor wenigen Jahren in einem Interview geäußert, dass ja nicht jeder Soldat, der im Büro eingesetzt wird, die körperlichen Voraussetzungen eines Einsatzsoldaten erfüllen müsse. Sind wir mal gespannt, wo wir uns da hinbewegen.
Und zu alledem gesellt sich bei mir die Vermutung, dass mit Fall der Zurruhesetzung bei besonderer Altersgrenze und Verbleib bis zur allgemeinen Altersgrenze (ich hoffe, man macht hier bald mal reinen Tisch) ein weiteres Rumoren in der Truppe aufkommen und neue Herausforderungen auf die Personalführung zukommen werden. Ich könnte mir vorstellen, dass dies zu weiteren Schwierigkeiten – bei der Personalbindung (SaZ wie auch bestehende BS) und bei der Personalgewinnung – führen wird.