Zur Dokumentation: DBwV-Papier „Schlagkräftige Bundeswehr 2020plus“
Über das neue Grundsatzpapier/die neue Broschüre des Deutschen Bundeswehrverbandes Schlagkräftige Bundeswehr 2020plus hat hier im Blog schon die Debatte begonnen, basierend auf den Informationen des Kollegen Christian Thiels von der ARD: Bundeswehrverband warnt vor Überforderung – Gefangen im Papierkrieg
Da ich an diesem Wochenende aus familiären Gründen bei low ops bleibe, dokumentiere ich das Papier hier nur. Die Broschüre zum Nachlesen:
Und die Erklärung des Verbandsvorsitzenden André Wüstner dazu:
Angesichts der fundamental veränderten Sicherheitslage und der enorm gestiegenen Anforderungen an die Bundeswehr fordert der Deutsche BundeswehrVerband einen Richtungswechsel – und eine Rückbesinnung auf das Militärische.
Der Bundesvorsitzende Oberstleutnant André Wüstner: „Die Bundeswehr braucht jetzt schnell spürbare Verbesserungen in punto Material sowie das Füllen der hohlen personellen Strukturen. Schnell bedeutet: noch in dieser Legislaturperiode. Wir müssen uns jetzt auf das konzentrieren, was wirklich wichtig ist!“
Wüstner weiter: „Das BMVg muss den Schwerpunkt von den ´nice to haves´ wie beispielsweise Flatscreens in Unterkünften auf die ´must haves´ verlegen: Munition, Waffensysteme, persönliche Ausrüstung, Ersatzteile. Wesentlich bleibt dabei auch weiterhin die soziale Dimension: angepasste Laufbahnmodelle, Reduzierung von Mindestbeförderungszeiten, der Ausbau der Betreuung und Fürsorge, die Schaffung eines umfassenden Veteranenkonzeptes, um nur einige zu nennen. Noch in diesem Jahr muss das ´Militärische´ wieder in den Mittelpunkt gerückt werden. Nur so erreichen wir Robustheit, Durchhaltefähigkeit und damit Einsatzbereitschaft. Das ist unverzichtbar für die bestmögliche Auftragserfüllung – und für das Überleben im Einsatz. Auch das hat übrigens mit Attraktivität zu tun.“
„Verteidigungsministerin von der Leyen hat zwar wesentliche Herausforderungen in den Bereichen Nachwuchsgewinnung und Modernisierung richtig erkannt und mit den Agenden ´Rüstung´ und ´Attraktivität´ reagiert“, so der Bundesvorsitzende. „Sie selbst vergleicht allerdings diese Projekte mit einem ´Marathon´ – bedeutet: Wirkung ist erst mittelfristig zu erwarten. Das reicht nicht aus! Wenn sich in dieser Legislaturperiode nichts bewegt, bleibt die ´Trendwende´ bei Material und Personal eine leere Worthülse.“
Die Bundeswehr habe in den letzten Jahren enorme Einschnitte verkraften müssen und über Jahre Einsparungen im insgesamt dreistelligen Milliardenbereich zur Konsolidierung des Bundeshaushalts – auf Kosten der Einsatzbereitschaft – hinnehmen müssen, so Wüstner. „Einzelne Kommandeure berichten aufgrund personeller und materieller Lücken bei höheren Anforderungen an die Streitkräfte bereits von einem enormen Verlust an Ausbildungshöhe und damit Einsatzbereitschaft. Angesichts dieser Situation ist es höchste Zeit, dass sich die Bundeswehr aus der Flüchtlingshilfe zurückzieht: Die hat nämlich absolut gar nichts mit ´train as you fight´ zu tun.“ Die aktuelle Forderung an die Bundeswehr zur Abstellung von insgesamt rund 400 weiteren Bundeswehrangehörigen – zumeist Offizieren – an das BAMF, nennt Wüstner einen „Wahnsinn“.
Positiv bewertet Wüstner, dass auch Finanzminister Schäuble davon spricht, die Instrumente der inneren und äußeren Sicherheit dauerhaft zu stärken. „Nicht akzeptabel ist es aber, dass der Eckwertebeschluss der Bundesregierung zum Haushalt 2017 und der 50. Finanzplan dieser Erkenntnis nicht ausreichend Rechnung tragen. Aber auch daran können die Fachpolitiker der Koalition arbeiten – wir werden es ebenso tun.“
Der DBwV unterstreicht in einem neuen Forderungspapier, dass das Ende der Legislaturperiode noch nicht erreicht ist. Noch ist Zeit, entsprechend der grundlegenden Änderung der sicherheitspolitischen Lage die Einsatzbereitschaft der Streitkräfte zu stärken – was dringend notwendig ist. In dem „Bw2020plus“ genannten Papier werden Forderungen und Impulse formuliert, die die politische, organisatorische und soziale Dimension der Bundeswehr betreffen.
@ T.W.: Danke, bei ARD wurde es leider nicht verlinkt. Inhaltlich gut, bin aber gespannt, ob sich etwas bewegen wird. Immerhin haben sich einige Parlamentarier in ihren Statements zur Lage der Bw recht kritisch geäußert. Hoffe nur, dass sie auch etwas dagegen tun. Mal sehen :-/
@FK70:
Ich musste lachen, dass sich der Abgeordnete. Hahn mal wieder besorgt zur Einsatzbereitschaft zeigt.
Ansonsten waren es abgesehen vom Haushalt recht wenig konkrete Forderungen.
Es ist vorallem auch eine Bestandsaufnahme der Verteidigungspolitik der Regierungen unter Merkel.
@ Memoria:
Ja, so ist MdB Hahn. Er kommt eben aus Bayern ;-)) Ich hörte, dass es für die Umsetzung einzelner Forderungen des DBwV schon tiefgehendere Papiere gibt. Für Politik, Gesellschaft und Medien (außer Fachblogs) halte ich den Abstrakionsgrad genau passend. Komplizierter dürfte es für MdBs oder vdL etc. nicht sein – sonst wird es nicht gelesen. Ich finde Überschriften wie „Führen statt Verwalten“ etc. überhaupt sehr gelungen. Auch das Wort „Verantwortungsdiffusion“ finde ich erste Sahne. Insgesamt müsste sich allerdings auch die milFü angesprochen fühlen. Diese hat den Virus „Verwaltung/Bürokratie“ ja erst durch „prozessorientiertes und IT-gestütztes Management“ unter dem Deckmantel des angeblichen Effizienzgewinns erst zugelassen. Teilweise gegensätzlich zum Prinzip „Führen mit Auftrag“. Nun gut, es ist nicht alles schlecht, aber dennoch muss sich noch bzw. wieder einiges ändern. Und vieles davon hat nichts mit Geld zu tun, sondern mit Fragen des Rollenverständnisses, der Übernahme von Verantwortung und somit einer guten Führungskultur.
@FK70:
Zustimmung besonders zu Führung und Kultur.
Bei Innerer Führung und Fehlerkultur war man ja in der Beschreibung der Zustände noch zurückhaltend.
Der DBwV lässt auch beim Thema Flüchtlingshilfe weiter nicht locker und mahnt an, dass die Personalentscheidung im April getroffen werden müssen:
https://www.dbwv.de/C12574E8003E04C8/vwContentByKey/W2A8LGY8240DBWNDE
@Memoria
Im BAMF, Camp Fallingbostel, [ohne Landesaufnahmebehörde (LAB) Niedersachsen] wurde zum 01.04.16 das mil Personal nochmals ausgewechselt. Schluss soll jetzt endgültig der 30.06.16 sein. Eingesetzt sind Soldaten vom StGefr bis OStFw (Fhr) aller MilOrgBer im Wesentlichen bei IT, LogOrg und Durchführung von Aufnahmeverfahren, die weiterhin die Arbeitsfähigkeit garantieren.
Das wage ich noch zu bezweifeln. Das BAMF hat noch 410 Bw Angehörige nachgefordert. Diese werden wahrscheinlich zu zwei Driiteln aus den beiden Warteräumen Feldkirchen und Erding generiert und etwa ein Drittel soll aus Offizieren oder dem ziv. gehobenen Dienst als Entscheider eingesetzt werden. Das ganze möglicherweise mit einer 72Std. Rückkehroption in die Warteräume. Diese Entscheidung wird wohl nächste Woche fallen. Wie man bis 30.06. operativ ohne Bundeswehr auskommen will sehe ich noch nicht.
Grundsätzlich entscheidet das BMVg über die Abstellungen. Wenn die IBUK sagt, daß am 30.06. Schluß ist, dann ist auch Schluß.
@Thomas Melber
Der war gut… Da wird einmal kurz kolportiert wie böse die Bundeswehr die armen Helfer im Stich lässt und mit der Entscheidung überrascht hat und bumms… knickt jemand ein…
pi
UvdL hat sich bei der Aussage zum 30.06. eine Hintertür offengelassen. Sinngemäß hieß es …wenn die Rahmenbedingungen in der Flüchtlingshilfe es zulassen.
BMVg und Entscheidungen :-)) der war gut
Naja die Flüchtlingshilfe ist ja insgesamt betrachtet nur eine Fußnote.
Mal sehen wie das BMVg mit den Thesen des DBwV umgeht.
Vermutlich wie eh und je: Mit Realitätsverweigerung.
Darin ist man ja gut.
@Insider
Da gibt’s nichts zu bezweifeln: Ibuk “ … Mittelfristig (bis zum Sommer dieses Jahres) ist es die Absicht des BMVg, die in der Amtshilfe gemäß Art 35 Abs. 1 GG gebundenen Kräfte schrittweise herauszulösen und in ihre originären Aufgaben zurückzuführen“. (30.03.16)Siehe „Flüchtlingshilfe Bundeswehr“ via BMVg Homepage.
Nebenbei kenne ich einige der betroffenen Soldaten, an deren Aussage ich keinen Zweifel habe.
Zum Einsatz als Entscheider: selbst die „KurzAusb“ dauert sechs Wochen. So nebenbei läuft es nicht, bis 30.06.16 lohnt das nicht mehr, es sein denn, neue Grundsatzentscheidungen fallen.
Insider | 02. April 2016 – 19:39:
„Das wage ich noch zu bezweifeln. Das BAMF hat noch 410 Bw Angehörige nachgefordert. Diese werden wahrscheinlich zu zwei Dritteln aus den beiden Warteräumen Feldkirchen und Erding generiert …“
Was hat es denn mit diesen von Ihnen benannten „Warteräumen“ auf sich? Ich hab jetzt nicht den Blog durchforstet – vielleicht kann ich deshalb keine Vorstellung enzwickeln.
Hans Schommer
Das BAMF betreibt 2 Warteräume in Feldkirchen und Erding mit einer Registrierungskapazität von ca. 1700 Flüchtlingen pro Tag und einer Unterbringungskapazität von ungefähr 5000 Betten. Dazu noch zwei Registrierungsstraßen in Passau und Freilassing wo nur registriert werden kann und die Flüchtlinge danach sofort in Erstaufnahmeeinrichtungen verbracht werden. In FK sind ca. 200 Soldaten und in Erding 170 Soldaten eingesetzt. In Passau und Freilassing je 50.
So lange das BMI auf dieser Registrierungskapazität besteht, wird sich an der Anzahl der Soldaten nichts ändern.
Wie gesagt es liegt eine weitere Forderung vor um Soldaten in die ASt des BAMF zu bringen um die Asylaktenbearbeitung zu unterstützen. Woher diese Kräfte kommen ist noch offen.
„So lange das BMI auf dieser Registrierungskapazität besteht, …“
Dann muß das BAMF eben eigenes Personal stellen. Die Bw fragt ja auch nicht beim BMI an wenn es Schwierigkeiten beim Befüllen der SBL gibt.
@ Insider | 02. April 2016 – 20:53:
Verstanden – danke!
Das BAMF hat aber bisher kein Personal dafür. Ich glaube es läuft z.Zt.eine Ausschreibung die Registrierung an eine ziv. Firma zu vergeben. Ob das was wird kann ich nich nicht sagen. ( Stichwort: Hoheitliche Aufgabe) Es wird aber bestimmt deutlich teurer (ca. 100%) als wenn diese Aufgabe durch die Bw/Zoll/BuPol gemacht wird.
Das BAMF rekrutiert auch gar kein Personal für diese Aufgabe.
@Thomas Melber
Das „BAMF-eigene Pers“ befindet sich zu 100+% im Einsatz.
Die Behörde funktioniert ausschließlich noch dank Unterstützung TelKom, Post, Bundesagentur für Arbeit, Bw und zahlloser Freiwilliger.
Das BAMF erlebte die Migration als Tsunami mit einem Vorbereitungsgrad wie Fukushima, was nicht seine Verantwortlichkeit ist. Mehr als Arbeiten – über das Normalmaß hinaus – geht nicht.
Dieser Zustand wird nicht von kurzer Dauer sein; was aber gleichzeitig auch klar sein muss, Bw kann keinesfalls auf Jahre (!) Personal abstellen. Das widerspricht dem Geist von Amtshilfe gemäß Art 35 Abs. 1 GG. Erforderlichenfalls den Arbeitgeber wechseln, eher unwahrscheinlich, oder doch, nicht?
Ich würde wohl wechseln wenn ich bei einer ASt in Wohnortnähe unterkommen könnte. Der Bw im aktuellen Zustand weine ich keine Träne nach und Wochenendehe und Fernpendeln muss auch nicht mehr sein. Überflüssig ist mein derzeitiger DP sowieso. Dafür muss man kein Steuergeld verschwenden.
Ich werde das Gefühl nicht los, das hier der Täter zum Ankläger wird. Wenn man mal die obligatorischen Floskeln überliest und tiefer reinschaut, sind immer noch Forderungen nach Dingen, die Ursachen für viele Probleme sind. Mindestbeförderungszeiten senken? Also alle im Spitzendienstgrad mit 25 Jahren Lebensalter? SAZV ist also toll, nur nicht gut umgesetzt? Bürokratiearm????
Insgesamt ist unsere gesamte Hierarchie zu kopflastig, weil jeder egal wo und wann befördert wird – vom Dauer-KzH’ler bis zum Fetten (Entschuldigung, Adipösen). Teilweise sind wir auch selbst schuld: vielleicht mal die Ausbildungsvorgaben entfrachten.
Das Motto: zurück zum militärischen würde an den Grundfesten rütteln – so zivil wie möglich zu erscheinen.
Kurz und knapp: Luftnummer.
Genau. Der Wasserkopf (Ämter und KdoBehörden ) gehört meiner Meinung nach um mind. 50% zurechtgestutzt. Das Problem ist nur, was macht man dann mit den ganzen StOffzen und GenStäblern ? Diese Wolkenschieberei, das trotz personeller und materieller Defizite immer alles läuft, kann man ja nicht mehr ertragen.
Leider werde ich das nicht mehr erleben, es sei denn, in irgendeinem Konflikt in der Zukunft bekommen wir, bildlich gesprochen, mal richtig was auf die Mütze.
@ Auslandsdiener
Verwechseln sie da nicht etwas? Eine Herabsetzung der Mindestbeförderungszeiten führt dazu, dass alle mit 25 im Spitzendienstgrad sind?? Eine gesetzliche Arbeitszeitregelung ist nicht gut ? Wenn ich sie richtig gelesen habe, finden sie es ungerecht, dass Dauer-KzH‘ ler und Adipöse befördert werden? Halten sie es denn für gerecht, dass die überhaupt Sold bekommen?
Und für was ist der DBwV Täter?? Das wird bei fast 200000 Mitgliedern ein ziemlich umfangreicher Prozess!!
Atmen sie einfach mal durch und denken in Ruhe darüber nach, wer denn heute für die Bundeswehrangehörigen Verbesserungen erreicht. Oder verfolgen sie andere Interessen?
In Ergänzung zu meinem vorherigen Beitrag:
Ich kenne neben dem DBwV keine einzige Gewerkschaft oder politische Gruppierung, die in der Vergangenheit durch ein konkretes Konzept versucht hat, die personelle und materielle Einsatzbereitschaft der Bundeswehr zu verbessern. Wenn man das Papier mal in Ruhe durchdenkt, erkennt man, dass es um viel mehr geht als dass, was man von Gewerkschaften gewöhnt ist. Bundeswehr 2020 hat ein freundliches Kopfnicken ausgelöst und trotzdem hat niemand von den Verantwortlichen begriffen, dass nur alle Aufgabenfelder zu lösen Aussicht auf Erfolg bietet. Bundeswehr 2025 ist der weitere Versuch ein Umdenken zu bewirken. Leider ist Optimismus damit nicht verbunden, denn schon die Forderungen zum EP 14 für 2017 wurden nicht umgesetzt.
Es scheint in Deutschand politische Tradition zu werden, dass große Sprünge nur gewagt werden, wenn sie Aussicht bieten, mitten in der Sch…. zu landen (2010).
@Auslandsdiener
“ SAZV ist also toll, nur nicht gut umgesetzt?“
Ja, im Frieden/Grundbetrieb eine planbare und gergelte Arbeits-/Dienstzeit zu haben, bei der Überstunden fair vergütet werden ist gut. Dass Chefs den Rahmen und dessen Spielraum nicht kennen oder ihn anwenden können (warum auch immer) ist das Problem des BMVg.
Ob die Soldatenarbeitszeit, Gesetz, Verordnung, Weisung oder Befehl heißt ist nur für Juristen wichtig ;-).
Was wäre denn ihr Vorschlag, außer den Wasserkopf und Kranke zu entfernen (alte Forderung die immer von jenen erhoben wird, welche selbst meist in diesen Bereichen keinen Einblick haben).
Kriege wurden immer verloren nicht, weil der Kopf zu groß war, sondern weil er falsch lag (nicht richtig gemanagt wurde) ;-)
@Insider | 02. April 2016 – 22:36
„Der Bw im aktuellen Zustand weine ich keine Träne nach“
Dann wäre es vielleicht gut, wenn Sie Ihren Abschied nehmen!
„Das Problem ist nur, was macht man dann mit den ganzen StOffzen und GenStäblern ?“
Interessant nur, dass in diesen ganzen Wasserköpfen (die tatsächlich sdeutlich reduziert werden müssten – 50% wäre wirklich ein guter Ansatz!), mehr HptFw-OStFw dienen, als StOffz…
Die besagten Wasserköpfe werde durch Angehörige beider Dienstgradgruppen geschaffen.
@Koffer
Wenn das möglich wäre, würde ich das machen. Leider wollte der Dienstherr mich nicht im Altersband 3 gehen lassen, weil ich ja soo wichtig bin. Nun sitze ich halt in so einem Wasserkopf und mache beim Wolkenschieben mit. Befriedigend ist das nicht.
Habe mich damit abgefunden und werde auch bis zum Ende treu dienen. Und nein, ich renne nicht zum Arzt oder zum Psychologen und mache auf KzH oder ähnliches. Ich werde das anständig zu Ende bringen, mehr aber auch nicht.
Die UmP sind in den besagten Wasserköpfen natürlich auch stark vertreten aber die könnte man aus meiner Sicht immer noch in der Truppe verteilen. In meinem direkten Arbeitsumfeld macht mittlerweile mehr als die Hälfte aller StFw/OStFw Telearbeit, weil sie sich überflüssig vorkommen. Von den Offizieren würden das wahrscheinlich auch viele machen. Dort trauen sich aber bisher nur die, die das Karriereende erreicht haben. Die anderen befürchten, das sie nicht mehr gefördert werden wenn sie einen entsprechenden Antrag stellen würden.
Einer meiner Vorgesetzten (auch einer dieser „überflüssigen StOffze) hatte eine interessante Idee. Das nicht mehr benötigte Personal in eine Art „Bad Bataillon“ und diese dort belassen oder gleich zu Hause lassen. Wenn man sie benötigt, anfordern und mit Aufgaben betrauen. Angeblich hat das die Telekom, nach der Privatisierung, auch so mit seinen nicht mehr benötigten Beamten gemacht.
I like it.
@ Insider
Sie sind mit ihren Aussagen in zahlreicher Gesellschaft. Ich habe letztens einen gestandenen Vorgesetzten sagen hören:“ ich fühle mich nur noch wie ein schlecht bewaffneter Verteidigungsfachangestellter.“ Das sagt eigentlich alles. Und es zeigt wie wichtig und richtig die Kernforderung des DBwV ist, endlich die Flexibilität in allen Bereichen einzuführen, die erforderlich ist um die Leistungsfähigkeit der Bundeswehr zukünftig sicher zu stellen.
Es fehlt an dem Mut, sich wirklich auf die Herausforderungen unserer und zukünftiger Zeiten einzulassen. Das sieht man schon an der Haltung zur Telearbeit, die sie treffend beschreiben. Die Konzentration der Bevölkerung um die Arbeitsstellen herum, die wir mit der industriellen Revolution erlebt haben, kann durch die digitale Revolution teilweise rückgängig gemacht werden und damit zur Entlastung von Verkehrs- und Wohninfrastruktur und zu Work-Life-Balance führen. Interessant dazu: Bericht des DIW Arbeitswelten 4.0.
Das Problem liegt in den Köpfen.
@schleppi
Das Problem liegt in der Tat in den Köpfen, weil – bis in die höchsten Führungsetagen – sehr viele deutsche Köpfe sich beharrlich weigern die Herausforderungen der Arbeitswelt 4.0 anzunehmen, wie Z.Bsp. lebenslanges Lernen, Berufsflexibilität etc. Ein solcher mind-set wird natürlich insbesondere durch das Berufsbeamten/-soldatentum in der BW nicht gerade gefördert. Letztendlich eine weitere gesellschaftspolitische Altlast: eine Strukturreform des gesamten Öffentlichen Dienstes/Verwaltung in Deutschland.
Die BW hat mittlerweile jede Menge „Beschäftigungsämter und -stäbe“, die letztendlich nur noch Blindleistung 2.0 erbringen – so dass „man“ schon gezwungen ist, zivile Berater anzuheuern, die kompetent genug sind mit der Privatwirtschaft auf dem level 3.0/4.0 zu kommunizieren. Vielleicht sollte man mal über das Modell „Beschäftigungs- UND Qualifizierungsgesellschaft“ nachdenken……aber wenn ich schon wieder das Wehklagen der SKB höre, der man den neuen CyberOrgBereich „wegnehmen“ will, dann fällt mir nix mehr ein.
@Eloka | 03. April 2016 – 10:39
Ein bißchen unkameradschaftlich ist Ihr Vorschlag (bzw. der des Kameraden) ja schon, aber leider nicht ganz falsch.
Den der Vorteil einer solchen Bad Bank wäre ja, dass diese StOffz/Alt-UmP wenigstens keinen Schaden für die Truppe anrichten würden.
Deswegen mag ich ja ULM, im Gegensatz zu den Ämtern und KdoBeh in BONN/KÖLN/KOBLENZ/etc. machen die sich nur selbst Arbeit :)
@Insider / Koffer
Der Ansatz, angebliche oder auch tatsächliche „Wasserköpfe“ zu halbieren, fordert den zweiten vor dem ersten Schritt umzusetzen. Der erste Schritt in so einem Fall muss nämlich sein festzulegen,
– welche Aufgaben, die dann frei würden, sind auf welche andere Führungsebene zu verlagern, oder
– sind für das Funktionieren der SK schlichtweg überflüssig, und/oder
– sind besser zivil zu leisten.
Allein 50% manpower MINUS, ob nach Methode Rasenmäher oder gar Einzelfall bezogen, löst keinen Org/Verwaltungswildwuchs auf. In der Folge entwickelte sich jede Org zurück zur Ausgangslage, was symptomatisch für Verwaltung ist. Sarkastisch: Ämter und KdoBeh werden durch Tr nur gestört, sie genügen und reproduzieren sich selbst.
Daneben betrachte ich Dienstposten(be)schaffung, zumindest im Heer als Folge der durch den letzten InspH „erreichten“ Frühförderung in Spitzen-/spitzennahe Dienstgrade OStFw und Maj in den Einheiten. Welche (Be)Förderungsaussicht entwickelt ein Ex-Spieß nach Ende seiner Zeit in der Tr? Gleiches gilt beim Ex-KpChef, dem klar ist, dass er ggf nicht im oberen Spitzendrittel mit A-15-Aussicht beurteilt ist. Wie gelagert ist deren Berufszufriedenheit im Bewusstsein, noch 25-30 Jahre mit Null(Be)Förderung vor der Brust zu haben. Das sind vergleichsweise junge Männer auf dem Höhepunkt der Schaffenskraft und müssen verwendet werden, jede Org (be)schafft dafür erforderliche Stellen. Auch um immerhin durch Querverwendung Förderung qua Bewegung darzustellen. Sofern dann ein Endreißiger im Amt landet, findet er sich häufig mit den kommenden 20 Jahren auf dem DP, allenfalls noch zwei Flure weiter eingesetzt ab, und bedient das System wie verlangt. Truppen-/Einsatznähe sind perdu und landen im Nirvana, der „Wasserkopf“ ernährt sich autark. – Noli me tangere-!
Zur Zahl der GenstStoffz hingegen bin ich exakt anderer Aufassung als zuvor dargestellt. Nach Umsetzung Heer2011 in den Ämtern ergibt meinte Erfahrung, Genst fehlt an vielen Ecken. Hintergrund/Ursache u.a. wie oben genannt, das Nichtbeachten des Verhältnisses von Personalreduzierung und Auftrag, -exemplarisch am Beispiel der AG JACOP nachzuweisen: Reduzierung von 100% auf Null. Der Gesamtauftrag „100/100 – FolgeDV der TF-Reihe“ unter laufender Berücksichtigung der AJP-Reihe, erfordert ausschließlich GenstOffz. Wenn der Auftrag notgedrungen auf andere Ebenen delegiert wird, mangelt es – an allen Ecken und Enden -, bei Genst.
Mein Pepitum lautet also, zuvor prüfen was an anderer Stelle besser zu leisten ist oder wegfallen kann, dann erst folgt eine personelle Anpassung.
Der Ruf „der Wasserkopf da oben“ ist gleichermaßen falsch wie umgekehrt „die da unten“ hat/haben keine Ahnung. Beides erfüllt den Sachverhalt der Polemik, ist in der Bewertung schlicht, billig.
Das Grundproblem ist doch, dass wir noch immer einen Aufbau haben als ob wir mit Fernsprecher, Karteikarten und Casino führen. Doch viele Verwaltungsakte sind heute ohne Zwischenebene zu führen und im Einsatz werden die Verbände ehe aus dem nur im Grundbetrieb verantwortlichen Befehlsstrang herausgelöst und neu unterstellt.
Bei der Lw ist es noch schräger im Frieden werden die Verbände vom LwTrpKdo geführt, im Einsatz ohne Mandat vom Zentrum Luftoperationen und mit Mandat, je nach Mandat, dazu gibt es noch verschiedene Führungsmodelle über EATC und NATO.
Aber der InspLw will noch immer seine Offiziere und OStFw um sich haben.
Die pendeln dann nach Gatow, sitzen vor dem PC und beantworten Fragen welche sie selbst in den Verbänden erfragen müssen. Ja und der InspLw ist auf Achse (was auch richtig ist). Kein Mensch benötigt für den Grundbetrieb einen Bürokomplex auf dem Golfplatz von Berlin und so ist es in vielen anderen Bereichen noch immer.
Wir benötigen EINE schlanke und effiziente Verwaltung für den Grundbetrieb und eine schlagkräftige funktionierende militärische Führung für den Krieg.
Da aber Krieg und Grundbetrieb oft nicht mehr zu trennen sind bin ich mal auf Vorschläge gespannt.
Meist hat die Art und Weise wie man die Schlachten schlägt (Management) Kriege gewonnen und verloren, nicht der Indianer am Boden!
Doch viele glauben, viele gute Indianer garantieren die Sicherheit – Falsch!
Überlegene Führung mit motivierten Soldaten ist der Schlüssel zum Erfolg.
Noch sehe ich die Überlegenheit unserer Führung und die Motivation unserer Soldaten nicht (ausgenommen kleine Einsätzverbände).
Ach Du lieber Himmel ! Die ganze Welt der Heeresführungskunst in einer Vorschrift, geschrieben, abgefüllt und verkorkst von Genstlern für Genstler – denn außer Genstlern liest und versteht dieses Teil kein Schw…: die HDv 100/100 aka 100/100 – FolgeDV der TF-Reihe, aber bitte inklusive der „Ergänzung der Truppenführung im Lichte der Operationsgeschichte von vier Jahrhunderten. Eine Sammlung von Beispielen der Kriegs- und Operationsgeschichte vom Dreißigjährigen Krieg bis heute “
https://www.deutsche-digitale-bibliothek.d/item/E7OY5IKIJJPWL5YEVIRYLWGDEMSXUF35
Dat war nun das genau falsche Beispiel, Herr Kaikowsky ;-)
@Zimdarsen:
Im Kern ist alldas hier diskutierte eine Frage des Anspruches auf allen Ebenen.
Will man denn wirklich 2020 eine schlagkräftige Bundeswehr?
Oder will man sich nur von einer Wahl/ Beförderung/ Beurteilung zur nächsten durchmogeln?
Es ist eben kurzfristig angenehmer, wenn man Option 2 wählt.
Das Ergebnis dieses Kurses sieht man in der Einsatzbereitschaft.
Aber da man gar nicht den Anspruch an eine schlagkräftige Armee hat, bringt man auch nun nicht die Kraft auf wirklich umzusteuern.
Stattdessen wird weiterhin Erneuerung und Verbesserung simuliert. Darin sind ja gerade Berater sehr gut drin.
@Klaus-Peter Kaikowsky | 03. April 2016 – 11:35
Wie so häufig:
+1
1. Sie haben natürlich Recht: man müsste eine Aufgabenkritik wahrnehmen. Aber das dürfte einfach sein: Rückverlagerung von Entscheidungskompetenzen auf die Ebene Btl/Brig/Div (in Heer und SKB, für die anderen TSK/milOrgBer mag die Lösung eine andere sein). Korrektur der neuen GrpFhr/ZgFhr/KTF/KpFw/KpChef Dienstgrade.
2. In Bezug auf GenStOffz: ebenfalls vollkommen bei Ihnen. Wir benötigen alleine bei den HeeresOffz (inkl. abgeordnete in andere TSK/OrgBer) gut 5% (vielleicht sogar 10% mehr). Da ist die Marine übrigens schlauer, die die ausländischen Akademien traditionell dem LGAN/LGAI nahezu gleichstellt, bzw. nicht „doppelt“ beschickt (nur LGAN dürfen nach USA/GB/FRA etc.).
@Zimdarsen | 03. April 2016 – 11:51
„Doch viele Verwaltungsakte sind heute ohne Zwischenebene zu führen“
„Wir benötigen EINE schlanke und effiziente Verwaltung für den Grundbetrieb und eine schlagkräftige funktionierende militärische Führung für den Krieg.“
Interessanter Ansatz. Für Lw vielleicht (kann ich nicht beurteilen) richtig. Für Herr und SKB: nicht zweckmäßig!
Die Entscheidungen müssen auf die unteren Ebenen zurück verlagert werden und die Zwischenebenen müssen die Aufsichtsebenen werden.
Das durchgreifen von der Ämter/KdoBeh-Ebene auf die Btl/Brig Ebene ist das Ende von zielführender (landgestützter) Truppen- und Menschenführung und Führen mit Auftrag.
@klabautermann | 03. April 2016 – 11:57
Ich mag ja Ihre pointierten Aussagen, aber in Bezug auf die Bedeutung der 100/100er Reihe (bzw. der TF – bleiben wir mal traditionsbewußt), haben Sie sich verschätzt.
Die TF ist nicht nur für GenStOffz wichtig, sondern die entscheidende und sowohl Taktik, als auch Führungs- und Einsatzphilosophie prägende Vorschrift des Heeres (und mithin der SKB).
Sie bestimmt das Denken und die Ausbildung der Offiziere ab dem siebten Monat ihrer Dienstzeit (früher dreizehnter Monat) und begleitet sie bis zur Ebene A14/15 (und manchmal darüber hinaus).
@Koffer
Bekenne mich der Majestätsbeleidigung schuldig ;-) Aber am deutschen Herresführungswesen wird die Welt der Joint Hybrid Warfare nicht mehr genesen, schon gar nicht mit so einem rückwärts orientierten Elfenbeinturmmachwerk wie die 100/100. Versuchen Sie es mal mit einem Kompetentnetzwerk „Best Joint Command Practice“ ;-)
@Klabautermann:
Eine gute TF ist die Grundlage für Best Joint Command Practice – im Vergleich zu all dem NATO-Prozessmikromanagement.
Denn im Kern hat sich daran seit bspw. dem Sommer 1940 nichts geändert.
Ebenengerechte Führung, Eigeninitiative, etc, statt Mikromanagement (siehe bspw. Fuhrungsstruktur EUBG oder JTF).
@klabautermann | 03. April 2016 – 12:12
„Aber am deutschen Herresführungswesen wird die Welt der Joint Hybrid Warfare nicht mehr genesen“
Sie sind ja schon lange genug dabei um nicht zu glauben, dass Sie einen HerresOffz von der seelig-machenden-Wirkung der TF abbringen ;)
Aber ganz im Ernst: Die TF wird sich (so man den Gerüchten) Glauben schenken mag ETWAS in Ihre Argumentationsrichtung verändern.
Der TSK-übergreifende Taktikanteil wird wohl auf ein Minimum reduziert, die detail-taktischen Kapitel werden in Module ausgegliedert, diese werden zukünftig weitgehend (wo möglich) von den NATO-Vorschriften übernommen und am Ende soll „nur“ noch der zentrale Kern. grundlegende Landtaktik, Führungsprozess und Philosophie übrig bleiben.
Damit ist das immer noch deutlich anders als bei Lw/M, aber vermutlich eine bessere Lösung als jetzt (die hinteren 75% der aktuellen TF braucht wirklich kein Mensch :( ).
@Memoria | 03. April 2016 – 12:20
+1
@KPK
Natürlich haben Sie recht, das die Rasenmähermethode die falsche Strategie ist. Ich wollte das nur plakativ darstellen. Die Frage ist nur, wer stellt fest welcher DP schlichtweg überflüssig ist und welche selbstgemachten Verwaltungsaufgaben entfallen könnten ? Wer sägt sich schon selber den Ast ab auf dem er sitzt ?
Ich wäre dafür, Unteroffiziere nur im Ausnahmefall und Offiziere nicht vor dem 50.Lebensjahr in Ämter zu stecken. Das setzt aber voraus, das z.B. UmP in der Truppe auch wieder OStFw werden können, ohne z.B. Spieß werden zu müssen. Oder was machen Offiziere quasi in Erstverwendung im Amt ? Auch mit Leuten die in den letzten 20 Jahren in Ämtern Dienst getan haben, kann ich häufig nichtw mehr anfangen weil die gar keine Truppensicht mehr kennen. Sicherlich gibt es für alles auch Ausnahmen wo es Sinn macht, in der Breite jedoch bestimmt nicht.
Was unsere Ämter angeht, gehören mind. LogKdo, AusbKdo, das AHE/Planungsamt sehr kritisch auf den Prüfstand. Zumindest in den beiden letztgenannten können sich UmP gar nicht auswirken. Wenn dort ein UmP etwas zu Papier bringt, dann schauen danach mind. 5 StOffze darüber, prüfen und korrigieren sich gegenseitig so lange, bis vom ursprünglichen Gedanken nichts mehr übrig ist. Das braucht kein Mensch, es kostet nur Geld, Ressourcen und frustriert das Personal.
@Memoria
„Denn im Kern hat sich daran seit bspw. dem Sommer 1940 nichts geändert.“ Aua, das wollen Sie wirklich so stehen lassen ? Dann können wir ja die ollen Wehrmachtsvorschriften weiter verwenden /SCNR
@Koffer
Na, dann sind wir ja wieder beieinander ;-) Der von Ihnen beschriebene Ansatz ist definitiv zielführender als das alte Monster.
Kleiner Hinweis. Ich habe mir in insgesamt 4 Verwendungen so ziemlich alle Hacken in Sachen Taktik und Verfahren, Auswertung, Weiterentwicklung, Dokumentation und Einführung/Ausbildung sowie bei der NATO von Concept Development, Experimentation, Lesson Learnt, Validation bis Capability Integration abgelaufen.
Auch Best Practice Datenbanken, die sich um einen functional warfare area knowledge core „bilden“ werden irgendwann ziemlich unübersichtlich, wenn diese nicht systematisch gepflegt wnerden….dazu braucht man nicht nur kompetente Gärtner, sondern auch vernetzte Strukturen und Werkzeuge einer „Arbeitswelt 4.0″…..aber genau diese sind ja gem. einem ganz bestimmten mind-set nicht erwünscht. Da beißt sich eben die Katze in den oliv-farbenen Schwanz ;-)
@Klabautermann:
Ich wusste, dass sie darauf anspringen.
Mit geht es darum, dass es aus meiner Sicht zwei grundlegend unterschiedliche Herangehensweisen gibt:
Die eine legt Wert auf Dezentralisierung und Führung, die andere auf Zentralisierung und Management.
Die Denkweise im Grundbetrieb, aber auch im Einsatz, wird immer mehr manager-mäßig.
Im Bereich der Wirtschaft und Organisationstheorie wird diese Weiterentwicklung des Taylorismus immer mehr hinterfragt und stattdessen ein Führen mit Auftrag propagiert.
Also: Natürlich eine neue Vorschrift, aber aufbauend auf einer zeitlosen Basis der Notwendigkeiten In Krieg und Frieden.
Schlagkraft erfordert Führung.
Da ist die TF natürlich nur ein Ausschnitt.
@Koffer
„Interessanter Ansatz. Für Lw vielleicht (kann ich nicht beurteilen) richtig. Für Herr und SKB: nicht zweckmäßig!“
Stimmt, war auch nur ein Bsp und man muss Verbesserungen immer im zukünftigen Bündnis-/Einsatzrahmen machen. Am Ende müssen die Verfahren auch funktionieren, nur wünsch dir was, wird es nicht richten.
„Die Entscheidungen müssen auf die unteren Ebenen zurück verlagert werden und die Zwischenebenen müssen die Aufsichtsebenen werden.“
Kann man machen, doch auch das muss verwaltet und organisiert werden und man benötigt weiterhin viele Köpfe (mit und ohne Wasser)
„Das durchgreifen von der Ämter/KdoBeh-Ebene auf die Btl/Brig Ebene ist das Ende von zielführender (landgestützter) Truppen- und Menschenführung und Führen mit Auftrag.“
Was meinen sie damit konkret (kann mir da viel vorstellen)? Wie läuft das dann im Einsatz?
@ Klabautermann, der Link ist gut. Aber kann ich das dort auf irgendwie runterladen oder wie komme ich an die Ergänzung der 100/100 ran? Besten Dank
Nun wird das DBwV-Papier sicher auch in den Kdos gelesen. Ich bin nur gespannt, ob dort auf Spitzenebene auch so diskutiert wird wie hier. Alleine der Absatz mit dem Hinweis, dass die dem BMVg nachgeordneten Bereiche ebenso auf Veränderung zu untersuchen sind, könnte zumindest aufhorchen lassen. Für mich ist das hier diskutierte reine Kopfsache. Will sich ein Inspekteur mit seinem Bereich befassen oder ist ihm das zu lästig (mancher denkt ja vmtl. nur noch daran, wer dem GI folgen könnte und hat daher den Kopf nicht mehr frei). Nebenbei, auf Parl. Abenden oder sonstigen Treffs in der Hauptstadt etc. ist es doch viel netter als sich mit der eigenen Truppe zu beschäftigen. Wie heißt es so oft: der Inspekteur ist für Berlin (was das auch immer sein soll) und seine Stv für irgendwas im OrgBer verantwortlich. In jedem Wirtschaftsunternehmen werden Entscheidungsprozesse schon während der Umseung überprüft – und es wird bei erkanntem Bedarf umgesteuert. Zumindest (Lichtblick) läuft im BMVg eine Evaluierung – unabhängig von der Erfolgsaussicht. In den anderen Org/Ressourcenbereichen habe ich davon noch nichts gehört. Man wartet wohl lieber wieder auf eine Kommission :-(
Ich denke, dass wir in der Bw nach wie vor das Wissen und damit die Fähigkeit zur weiteren Veränderung haben. Leider wird dieses Wissen nicht zusammengeführt, weil scheinbar niemand Interesse hat. Anders kann ich mir das nicht erklären. Daher bleibe ich dabei: alles eine Frage der Haltung, des Wissens und (nicht) gelebter Verantwortung.
Die groß von VdL angekündigte Organisationsanalyse begrenzt sich wohl auf das BMVg:
http://www.vsb-bund.de/index.php/infothek/334-projekt-%E2%80%9Eorganisationsanalyse-bmvg%E2%80%9C
Externe Berater sollen wohl eine neue BMVg-struktur erarbeiten.
Parallel gibt es die Überlegungen zur Neustrukturierung des BAAINBw und die Aufstellung des Cyber-bereiches.
Also Eigenbeschäftigung auf hohem Niveau bis über den Herbst 2017 hinaus.
Nach der Wahl wird es wohl wieder eine Kommission geben.
Wirkliches Interesse die Dinge konsequent voranzubringen kann ich weder in der Politik noch in der militärischen und zivilen Führung erkennen.
Man hat sich eingerichtet im Gesamtsystem.
@ koffer 11:26:
Ulm ist doch schon sowas wie eine „Bad Bank“ für lebensälteres Personal. Und der letzte Platz für ausgeförderte A14 er in Süddeutschland. Die fangen aber an, auch anderen Arbeit zu machen …
klabautermann | 03. April 2016 – 12:12:
“ … , schon gar nicht mit so einem rückwärts orientierten Elfenbeinturmmachwerk wie die 100/100. “
Zu einer solchen Einschätzung kann man nur kommen, wenn man von der Landkriegsführung so wirklich gar keine Ahnung hat – der eben nur mal so eine „Ahnung“ hat?
Seemann, bleiben Sie besser an Bord!
Hans Schommer
@Hans Sommer
Also von der klassischen „Landkriegsführung“ habe ich tatsächlich keinerlei Ahnung…..und das ist auch gut so ;-)
Deswegen bin ich nach meiner Vollausbildung als „Jäger“ auch zur Marine gewechselt….hat mich einfach nicht überzeugt diese „Kunst der Landkriegsführung“ auf Gartenbaugrundlage, nach der das Gras die wichtigste Einsatzressource des deutschen Infantristen ist: es: gibt ihm Tarnung und Nahrung /SCNR