Weitere deutsche Truppen nach Mali, Besuch des Bundespräsidenten – und ein tödlicher Anschlag

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Die nächsten deutschen Soldaten haben sich am (heutigen) Freitag auf den Weg in den UN-Einsatz inMali gemacht. Am gleichen Tag wurde dort Bundespräsident Joachim Gauck zu einem Besuch erwartet – und ein tödlicher Anschlag auf eine UN-Basis in Kidal im Norden Malis erinnerte erneut daran, wie gefährlich die Lage in dem westafrikanischen Land ist.

Bei dem Angriff auf das Camp der Blauhelme kamen mindestens zwei Menschen ums Leben:

Suspected Islamist militants attacked a U.N. peacekeepers‘ base in the northern Mali town of Kidal on Friday, killing several people and wounding others, a spokesman for the separatist Coordination of Azawad Movements (CMA) told Reuters.

(…)
A U.N. spokesman said there were some dead and wounded in the attack, which began at 6:45 a.m. (1:45 a.m. ET). He said there had been eight mortar shells as well as gunfire. A separate U.N. source, who was at the base but declined to be identified, said two people had been killed.

berichtet Reuters. Nach Angaben der Wirtschaftsagentur Bloomberg handelt es sich bei den beiden Gefallenen um UN-Soldaten aus Guinea.

Die Luftwaffe flog unterdessen weitere 81 Soldaten nach Mali; das 40-köpfige Vorauskommando war bereits am 3. Februar im niederländischen Camp Castor in Gao in Nordmali eingetroffen. Für den Transport der Soldaten und von 7,5 Tonnen Material setzte die Bundeswehr den neuen Transportflieger A400M ein – allerdings nur bis in die als sicher geltende malische Hauptstadt Bamako und nicht bis an den Zielort Gao. (Update: Für den Weitertransport nach Gao wurde dann ein von den Vereinten Nationen von der Bundeswehr gechartertes Zivilflugzeug genutzt.)

Das liegt nicht etwa daran, dass das Flugfeld am Einsatzort für diese Maschine nicht geeignet wäre: Die französischen Streitkräfte waren bereits 2013 mit ihrem ersten A400M, der ersten ausgelieferten Serienmaschine überhaupt,  nach Gao geflogen. Allerdings setzt die Luftwaffe im Unterschied zu den Franzosen dieses Flugzeug wegen der nach wie vor fehlenden Selbstschutzeinrichtungen nicht für den Flug in riskante, weil umkämpfte Gebiete ein.

Gauck traf am Freitagmorgen zu einem Besuch deutscher Soldaten in Mali ein. Allerdings wird der Bundespräsident nur die Soldaten besuchen, die im Rahmen der EU-Trainingsmission Mali (EUTM Mali) in Koulikoro, ebenfalls im relativ sicheren Süden des Landes, stationiert sind.

(Foto: A400M vor dem Abflug in Wunstorf – Bundeswehr/Katharina Kobienia)