Neuer Bundeswehreinsatz in Afrika: Kabinett beschließt Mission im Norden Malis
Formal ist es kein neuer Einsatz, sondern die Fortsetzung und Erweiterung der deutschen Beteiligung an den UN-Truppen in Mali. Doch faktisch hat das Bundeskabinett am (heutigen) Mittwoch eine neue Mission im gefährlichen Norden des westafrikanischen Landes auf den Weg gebracht: Zur Unterstützung der Blauhelm-Truppe MINUSMA sollen ab Februar schrittweise bis zu 500 deutsche Soldaten vor allem als Aufklärer in der Wüstenregion eingesetzt werden. Die Gesamtstärke der deutschen MINUSMA-Mission steigt formal damit auf bis zu 650 Soldaten – allerdings nur auf dem Papier: Die bisherige Obergrenze von 150 Bundeswehrsoldaten sieht die mögliche Beteiligung am Lufttransport in Mali vor, die von den UN aus Kostengründen beendet wurde, außerdem die Betankung von französischen Kampfjets im UN-Einsatz, die auch seit längerem nicht mehr gefordert war. Tatsächlich sind derzeit nur rund zehn Soldaten im MINUSMA-Dienst (die weiteren knapp 250 Soldaten in Mali gehören zur EU-Ausbildungsmission; ein anderer Einsatz und ein anderes Mandat).
Die neue Mission ist von vornherein als robuster Einsatz ausgelegt, auch wenn nicht von einem Kampfauftrag, sondern von Aufklärung die Rede ist. Die Blauhelmtruppe steht unter einem UN-Mandat nach Kapitel VII der Charta der Vereinten Nationen, und ausdrücklich sind alle erforderlichen Maßnahmen einschließlich der Anwendung militärischer Gewalt zur Durchsetzung des Auftrags zugelassen. MINUSMA soll den Friedensprozess in Mali absichern, eine formale Einigung nach der Übernahme des malischen Nordens durch Islamisten und dem anschließenden Eingreifen Frankreichs 2013. Dass es trotz des Friedensprozesses immer wieder zu Auseinandersetzungen kommt, hatten die Vereinten Nationen erst vor Kurzem in ihrem Jahresbericht für 2015 deutlich gemacht.
Mit dem deutschen Beitrag folgte die Bundesregierung, so hatte sie es dem Parlament im August vergangenen Jahres mitgeteilt, ursprünglich einem Wunsch der Niederlande, die mit Spezialkräften und Kampfhubschraubern in Mali aktiv sind und ihren Verbündeten um Unterstützung gebeten hatten. Nach den Anschlägen in Paris am 13. November vergangenen Jahres wurde in der deutschen innenpolitischen Debatte zusätzlich die Unterstützung Frankreichs als Begründung für die Ausweitung des Mali-Einsatzes herangezogen – und die Flüchtlingssituation in Deutschland: Die Mission gilt nun als ein Beitrag zur Bekämpfung von Fluchtursachen.
Interessant werden die konkreten Details des Einsatzes. Geplant sind Objektschutzkräfte und erforderliche Einsatz-, Logistik-, Sanitäts- sowie Führungsunterstützungskräfte, eine verstärkte gemischte Aufklärungskompanie sowie ein erhöhter deutscher Personalansatz in den Stäben der Mission in Bamako und Gao. Und in der Begründung des Mandats wird betont, wie wichtig weiträumig wirkende Aufklärungssysteme sind – da bleibt abzuwarten, was die Bundeswehr in diesem Fall darunter versteht. Auch müsste mit Beginn der Mission im Februar geklärt sein, wie die Golden Hour eingehalten werden kann, die Regel, dass Verwundete innerhalb einer Stunde auf dem OP-Tisch eines Rettungszentrums liegen. Angesichts der riesigen Entfernungen im Norden Malis keine einfache Aufgabe. Allerdings dürfte ohnehin nicht mit Mandatsbeginn Anfang Februar auf einen Schlag die ganze Truppe entsandt werden; der Aufbau könnte einige Monate dauern.
Zur Dokumentation Auszüge aus dem vom Kabinett verabschiedeten Mandatstext und der Begründung, die nun dem Bundestag zur Billigung vorliegen:
Antrag der Bundesregierung
Fortsetzung und Erweiterung der Beteiligung bewaffneter deutscher Streitkräfte an der Multidimensionalen Integrierten Stabilisierungsmission der Vereinten Nationen in Mali (MINUSMA) auf Grundlage der Resolutionen 2100 (2013), 2164 (2014) und 2227 (2015) des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen vom 25. April 2013, 25. Juni 2014 und 29. Juni 2015.
(…)
3. Auftrag
Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen hat in Resolution 2227 (2015) für den MINUSMA-Einsatz folgende Aufträge beschlossen:
– Unterstützung der Waffenruhevereinbarungen und vertrauensbildenden Maßnahmen zwischen den Konfliktparteien;
– Unterstützung für die Umsetzung des Abkommens für Frieden und Aussöhnung in Mali;– Unterstützung des nationalen politischen Dialogs und der nationalen Aussöhnung;
– Unterstützung für die Sicherheit, die Stabilisierung und den Schutz von Zivilpersonen;
– Unterstützung der Wiederherstellung der staatlichen Autorität im gesamten Land, des Wiederaufbaus des malischen Sicherheitssektors, der Förderung und des Schutzes der Menschenrechte und der humanitären Hilfe;
– Gewährleistung des Schutzes des Personals der Vereinten Nationen;
– Unterstützung für die Erhaltung des malischen Kulturguts.
Für die an MINUSMA beteiligten Kräfte der Bundeswehr ergeben sich folgende
Aufgaben:
– Wahrnehmung von Führungs-, Verbindungs-, Beobachtungs- und Beratungsaufgaben;
– Wahrnehmung von Schutz- und Unterstützungsaufgaben, auch zur Unterstützung von Personal in den EU-Missionen in Mali;
– Aufklärung und Beitrag zum Gesamtlagebild;
– Beitrag zur zivil-militärischen Zusammenarbeit;
– Lufttransport in das Einsatzgebiet und innerhalb des Einsatzgebietes von MINUSMA sowie Unterstützung bei der Verlegung und der Folgeversorgung
von Kräften von MINUSMA;
– Einsatzunterstützung durch ggf. temporär bereitgestellte Luftbetankungsfähigkeit für französische Kräfte, die aufgrund eines Unterstützungsersuchens des Generalsekretärs der Vereinten Nationen eine Bedrohung für MINUSMA abwenden sollen.
4. Einzusetzende Fähigkeiten
Für die deutsche Beteiligung im Rahmen der Unterstützung von MINUSMA werden folgende militärische Fähigkeiten bereitgestellt:
– Führung und Führungsunterstützung;
– Sicherung und Schutz;
– Aufklärung;
– Militärisches Nachrichtenwesen (Beitrag zum Gesamtlagebild einschließlich Aufklärung);
– Sanitätsdienstliche Versorgung;
– Zivil-militärische Zusammenarbeit (CIMIC) einschließlich humanitärer Hilfs- und Unterstützungsdienste;
– Lufttransport einschließlich logistischer und sonstiger Unterstützung;
– Personal zur Verwendung in den für MINUSMA gebildeten Stäben und Hauptquartieren;
– bei Bedarf Luftbetankung einschließlich logistischer und sonstiger Unterstützung.
(…)
6. Status und Rechte
(…) MINUSMA ist nach Maßgabe der Resolutionen 2100 (2013), 2164 (2014) und 2227 (2015) ermächtigt, alle erforderlichen Maßnahmen einschließlich der Anwendung militärischer Gewalt zu ergreifen, um den Auftrag gemäß den genannten rechtlichen Grundlagen zu erfüllen. Den eingesetzten Kräften wird zur
Durchsetzung ihrer Aufträge auch das Recht zur Anwendung von militärischer Gewalt erteilt. Die Anwendung militärischer Gewalt durch deutsche Einsatzkräfte
erfolgt auf der Grundlage des Völkerrechts und wird durch die geltenden Einsatzregeln spezifiziert. Das umfasst auch den Einsatz militärischer Gewalt zum
Schutz eigener Kräfte, anderer MINUSMA-Kräfte sowie zur Nothilfe. Das Recht zur individuellen Selbstverteidigung bleibt in jedem Fall unberührt.
(…)
8. Personaleinsatz
Für die deutsche Beteiligung an MINUSMA können insgesamt bis zu 650 Soldatinnen und Soldaten mit entsprechender Ausrüstung eingesetzt werden.
(…)
Die einsatzbedingten Zusatzausgaben für die Fortsetzung und Erweiterung der Beteiligung bewaffneter deutscher Streitkräfte an MINUSMA werden für den
Zeitraum 1. Februar 2016 bis 31. Januar 2017 voraussichtlich insgesamt rund 36,1 Mio. Euro betragen und aus Einzelplan 14 Kapitel 1401 Titelgruppe 08
bestritten. Hiervon entfallen auf das Haushaltsjahr 2016 rund 33,1 Mio. Euro und auf das Haushaltsjahr 2017 rund 3,0 Mio. Euro.
(…)
Begründung
Die Stabilisierung Malis ist ein Schwerpunkt des deutschen Engagements in der Sahel-Region und eine zentrale Aufgabe der Afrikapolitik der Bundesregierung. Ihr Erfolg hat Auswirkungen auf die Lage im weiteren Sahel-Raum, in Libyen und bei den regionalen Nachbarn. Die Sicherheitslage in der Sahelregion, und insbesondere in Mali, ist weiterhin volatil. Deutschland hat ein erhebliches Interesse daran, Terrorismus, Kriminalität und Verarmung, die mittelfristig starke Auswirkungen auch auf Europa haben können, gemeinsam mit seinen europäischen und internationalen Partnern entgegenzutreten. In diesem Zusammenhang bleibt die Stabilisierung Malis eine der dringendsten Aufgaben in der Sahel-Region. Gerade dem Norden des Landes kommt in diesem Zusammenhang eine erhebliche Rolle zu. Mit seinem Engagement in Mali trägt Deutschland auch dazu bei, eine wichtige Transitregion von Flüchtlingen auf dem afrikanischen Kontinent zu stabilisieren.
(…)
Der erweiterte deutscher Beitrag im Rahmen der VN-Mission MINUSMA („Mission multidimensionnelle integrée des Nations Unies pour la stabilisation au Mali“) wirkt unmittelbar unterstützend für die europäischen Bemühungen und ergänzt den umfassenden internationalen Ansatz zur Stabilisierung der Region, dessen Ziel es ist, Mali in eine friedliche Zukunft führen zu helfen und die strukturellen Ursachen von Flucht und Vertreibung zu beseitigen.
Mit der Unterzeichnung des innermalischen Friedensabkommens durch die malischen Konfliktparteien am 15. Mai und 20. Juni 2015 ist ein wichtiger Schritt hin
zu einer nachhaltigen Stabilisierung des Landes gemacht worden. Dies ist Ausdruck eines erfolgreich eingeleiteten und international breit abgestützten Friedensprozesses, der durch die Konfliktparteien mit getragen wird. Die Umsetzung dieses Abkommens wird entscheidend für die nachhaltige Befriedung vor allem Nord-Mali sein. Die Bundesregierung trägt zu den internationalen Bemühungen zur Umsetzung des Friedensabkommens bei, so z.B. dass Auswärtige Amt durch Unterstützung des
Versöhnungsministeriums und das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung u.a. durch die Entwicklungszusammenarbeit im
Schwerpunkt Dezentralisierung. Die weitere politische Begleitung und Förderungdieses Prozesses ist zentral und wird eine Priorität der Bundesregierung in ihrer
Politik gegenüber Mali bleiben.
(…)
Jüngste Vorfälle wie der Angriff auf das Hotel Radisson Blu in Bamako am 20. November 2015 zeigen, dass weiterhin radikale Kräfte versuchen, den innermalischen Aussöhnungsprozesses zu untergraben. Trotz Verbesserung der Sicherheitslage bleibt daher eine unveränderte Gefährdung durch terroristische Anschläge und Angriffe gegen die MINUSMA und malische Streitkräfte aufgrund der andauernden Präsenz islamistischer Terrorgruppen und krimineller Gruppierungen bestehen.
Seit Unterzeichnung des Friedensabkommens sind jedoch durch die nach Autonomie des Nordens strebende Rebellengruppierung der „Coordination des Mouvements de
l’Azawad“ (CMA) keine weiteren Übergriffe gegen Kräfte der MINUSMA oder der malischen Streit- und Sicherheitskräften zu verzeichnen. Die Umsetzung des
Abkommens zwischen den Konfliktparteien bleibt dennoch schwierig. Nachgewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen den Rebellengruppen im Norden ist
der Friedensprozess zwar ins Stocken geraten, hat jedoch mit der Unterzeichnung einer Übereinkunft der sich bis vor kurzem noch bekämpfenden Rebellengruppierungen im Oktober neuen Schwung erhalten. Eine enge Begleitung der Umsetzung durch MINUSMA bleibt unerlässlich und ist von der malischen Regierung ausdrücklich erwünscht.
In diesem Zusammenhang ist der Norden Malis die entscheidende Region. Die VN-Mission MINUSMA wird hier im Rahmen der Stabilisierung am stärksten benötigt. Durch die erhebliche Größe des Einsatzraumes kommt gerade weiträumig wirkenden Aufklärungssystemen besondere Bedeutung zu. Das „Department for Peacekeeping
Operations“ der Vereinten Nationen hat in diesem Zusammenhang den gestiegenen Bedarf an Aufklärungsfähigkeiten mehrfach betont und eingefordert.
Die Niederlande beteiligen sich seit 2014 substantiell mit einem Kontingent im Rahmen der integrierten Auswerteeinheit (ASIFU) in Gao und Bamako an MINUSMA
und haben in Teilbereichen ihres Engagements nach Kooperationspartnern im Kreise der EU gesucht. Vor dem Hintergrund der engen deutsch-niederländischen Kooperation im Verteidigungsbereich haben die Niederlande besonderes Interesse an einer Zusammenarbeit mit Deutschland signalisiert. Der erweiterte deutsche Beitrag ersetzt teilweise bisher von den Niederlanden gestellte Fähigkeiten und ergänzt bzw. erweitert sie in ihrer Leistungsfähigkeit. Er stellt damit die von den Vereinten Nationen dringend benötigten Fähigkeiten zur Aufklärung in größerem Umfang bereit. Allerdings bleiben die Niederlande substantiell in Mali engagiert, der deutsche Beitrag stützt sich hier wesentlich auf die Anwesenheit von, Kooperation mit und Fähigkeiten unserer Partner und ist abhängig von deren weiterer Präsenz in Mali.
Der bisher geleistete deutsche militärische Beitrag für MINUSMA wird fortgeführt und sieht die Beteiligung mit Personal in den Führungsstäben der Mission und
Verbindungsoffizieren, mit abrufbaren Fähigkeiten des taktischen Lufttransports, sowie die Bereitstellung von Luftbetankungsfähigkeiten zur Unterstützung der in den
Resolutionen des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen autorisierten französischen Kräfte vor. Die hierzu festgelegte Personalstärke von bis zu 150 Soldatinnen und Soldaten ist unverändert Bestandteil des Mandates.
Zusätzlich beabsichtigt die Bundesregierung ab Februar 2016 Objektschutzkräfte und erforderliche Einsatz-, Logistik-, Sanitäts- sowie Führungsunterstützungskräfte,
eine verstärkte gemischte Aufklärungskompanie sowie einen erhöhten deutschen Personalansatz in den Stäben der Mission in Bamako und Gao zu stellen. Um die in diesem Rahmen erforderlichen Fähigkeiten sicherzustellen, sind bis zu 500 Soldatinnen und Soldaten zusätzlich zum bisherigen Beitrag erforderlich, für den eine Obergrenze von bis zu 150 Soldatinnen und Soldaten festgelegt war.
(…) Die Beteiligung an MINUSMA ist komplementär zur Beteiligung an der durch die EU geführten militärischen Ausbildungs- und Beratungsmission EUTM Mali und kann im Sinne der VN-Resolution des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen 2227 (2015) diese mit VN-Mitteln fördern und unterstützen. Die von EUTM ausgebildeten
malischen Gefechtsverbände sollen u. a. im Norden Malis zur Stabilisierung und Wiederherstellung der staatlichen Integrität in Zusammenarbeit mit MINUSMA eingesetzt werden und langfristig die VN-Mission MINUSMA ersetzen. Seit August 2015 hat Deutschland auch die Führung der militärischen GSVP-Mission EUTM Mali übernommen.
(Archivbild Februar 2014: Daily life at the under construction camp of the UN Peacekeepers from Netherlands in Gao – Photo MINUSMA/Marco Dormino)
Das große Deutschland ist abhängig von der Anwesenheit der kleinen Niederlande in Mali. Dies ist schon peinlich!
Und mit einer verstärkten Aufklärungkompanie wird man in einem Land von der Größe Malis nicht weit kommen. Mali ist viermal so groß wie Deutschland!
Die einzig interessante Frage an diesem Einsatz ist noch, wer macht den Objektschutz(Heer oder Luftwaffe?) und was soll geschützt werden, nur das deutsche Lager/UN-Lager oder auch noch andere Einrichtungen und wird Flugabwehr gegen Raketenbeschuß mitgenommen oder nicht?
Objektschutz kommt von der LW.
Die „Golden Hour“ wird den Aktionsradius der Aufklärer zusammen mit der unzureichenden Führungsausstattung schon massiv genug einschränken.
pi
Schließt dieses Mandat nun den Einsatz von Spezialkräften ein oder nicht ? Unter Aufklärung und militärischen Nachrichtenwesen kann man viel verstehen…
„Objektschutz kommt von der Luftwaffe“:
Objektschutz ist ein Auftrag und da eine gemischte Aufklärungskompanie nach Mali geht, wird wohl, um die Führung zu vereinfachen, der Objektschutz durch das Heer gestellt werden, es sei denn, das Heer kriegt Probleme diesen selbst zu stellen.
Des Weiteren wird es wohl nicht nur beim „Objektschutz“ bleiben… schließlich wollen die Aufklärer auch auf den Märschen in mögliche Start-/ Landeräume geschützt werden.
Klingt nach einem heißen Einsatz ehrlich gesagt, auch wenn er nur als „Aufklärungsmission“ ausgegeben wird… anders als der Syrieneinsatz.
Mal sehen, wann die kämpfende Komponente für Mali verstärkt wird…
Im Übrigen: Die „Golden Hour“ ist keine Regel, sondern nur ein Anhalt. Wenn entschieden wird diese nicht einzuhalten, dann ist das so.
Hmm, das wirft bei mir ein paar Fragen auf:
– Wie sieht denn so eine verstärkte gemischte Aufklärungskompanie aus?
– Werden die Niederländer abgelöst (sie gehen) oder unterstützt (sie bleiben). So wie ich das verstehe bleiben sie und werden um deutsche Kräfte erweitert. Habe ich das so richtig verstanden?
– Wie handhaben denn die Niederländer die Verwundetenversorgung (Golden Hour?)?
PS: Schöner Einsatz für die Fernspäher. Ach halt, die gibts ja nun auch nicht mehr…
@QuiGon
Existieren die Fernspäher nun nicht lediglich in Form von Zügen, welche den LLAufklKpn unterstellt sind (also nicht ersatzlos gestrichen)?
An der Stelle kann man auch nochmal auf das „Tagebuch unserer Helden“ (ein Videotagebuch) der niederländischen Streitkräfte verweißen. Das zeigt den Einsatz der niederländischen Aufklärer im Norden Malis.
-> http://augengeradeaus.net/2015/05/niederlaender-in-mali-das-tagebuch-unserer-helden/
@StillerMitleser
Ja, das wurde zumindest so gesagt. Was daraus aber konkret geworden ist entzieht sich meiner Kenntnis.
Also mal zur Aufklärung die Objektschutzkräfte sind von der Luftwaffe, das Heer besitzt keine Objektschutzkräfte! Desweiteren sind die Objektschutzkräfte der Lw spez.Infantristen die genau so ausgebildet sind wie die Fallschirmjäger nur springen die nicht. Sie haben als kernauftrag alles zu schützen. Also sie betreiben zB. Feldposten, Lagerschutz, Raumschutz ( patrollie wie sie das seit Jahren schon in Afghanistan getan haben ) Sie schützen Flugplätze sowie Start und Landesektoren für Flugzeuge. Betreiben im Einsatzland gesprächsaufklärung. Sie stellten Jahre lang PR Kampfretter ( eigene Kräfte oder von Verbündeten Streitkräften die versprengt wurden zu Retten oder sie raus zu holen) die Objektschutzkräfte besitzen eigene Scharfschützen, Nahaufklärer ( Spähtrupps, Aladin,Mikado ) Hundestaffeln, Schweren Infantriezug ( GraMaWa Trupp ) leider kennt kaum einer die Objektschutzkräfte der Luft besonders das Heer nicht dabei sind sie fest im Ausbildungszentrum Infantrie Hammelburg vertreten. Dort werden die Zugführer und die Gruppenführer ausgebildet.
@Thonar:
Im Heer läuft bereits seit einiger Zeit die Prüfung, welche Kräfte für die Schutzkomponente zur Verfügung stehen würden. Spruchreif ist noch nichts, aber nach meinem Kenntnisstand wird bald eine Entscheidung getroffen.
@Thonar
Der Objektschutz wird von Kräften der Lw übernommen. Der Auftrag bezieht sich auf die Sicherung des Feldlagers in dem derzeit die ISR Kompanie, die niederländischen Spezialkräfte und die niederländischen Drehflügler stationiert sind. Ein Marsch in Start- und Landeräume findet (zumindest derzeit bei den niederländischen Kameraden) nicht statt.
@QuiGon
– fahrzeuggebundene Späher auf Fennek, UAS, bodengebundene Späher, Feldnachrichten und eine ASIC. Plus natürlich S1-S6.
– Zu Beginn eine Unterstützung, Übernahme einzelner Fähigkeiten durch DEU. Ziel soll eine fast komplette Übernahme sein, dies wird aber dauern. Komplett DEU wird die ISR Kompanie ohnehin nie werden.
– Nach meinem Kenntnisstand mit ihren Chinooks und einer ROLE 2 in Gao.
– Mir erschließt sich der höhere Nutzen von Fernspähern für diese Mission leider nicht.
@Closius
– Was soll denn an Luftabwehr mitgenommen werden? Mantis? Da haben sie das gleiche Problem wie immer, was passiert mit den Überresten des zerstörten Geschosses und der genutzten Munition…..fallen schön ins Dorf.
Zur Info: In der Bundespressekonferenz hieß es, Objektschutzkräfte der Luftwaffe. Kommt gleich ein neuer Eintrag mit dem O-Ton BPK.
@QuinGon (Golden Hour, Verwundetentransport der Niederländer)
„Chinook transport helicopters
The Defence organisation has also deployed 3 Chinook transport helicopters to Africa, with medical evacuation as their main task. The Dutch Chinooks have been fully deployed since October of this year. Until the arrival of the Chinooks, Dutch units only operated at distance from their base in Gao on condition that the French Operation Serval was able to guarantee medical evacuation.“
https://www.defensie.nl/english/topics/mali/contents/dutch-contributions-in-mali
Wieder einmal überwiegt der Anteil der „gebundenen“ Kräfte. Für MINUSMA selbst bleibt wohl wenig über.
@ QuiGon und stillerMitleser
Zum Thema Fernspähkräfte der Bw:
Die Fernspähzüge der ehemaligen Fernspählehrkompanie 200 wurden mit deren Auflösung in die beiden LLAufklKp 260 und 310 überführt.
Danke für die Antworten @JanLPunkt und @flame.
Gespannt darf man sein, wie mit den zur Verfügung stehenden Kräften die Aufklärung in dem vorgesehen Einsatzraum in Nordmali wirksam betrieben werden soll, insbesondere, mit welchen Sensoren dieser Raum bedient werden soll. Das Erkundungskommando hatte seinerzeit wegen der Größe des Raumes den Einsatz von Heron gefordert. Aus ministerieller Sicht würde das aber damals rasch verworfen.
1. Objektschützer können auch vom Heer geführt werden. Da hat keine der beiden TSK ein Problem.
2. Glaubt hier einer, dass sich Deutschland darauf einlässt, außerhalb der „Golden Hour“ zu operieren? Never ever.
3. Ein gem. AufklKp ist von jedem etwas was in einem AufklBtl vorhanden ist (Fennek, leichte Späh, LUNA, Radar, Feldnachrichten, ZIVA, log. Ebene 1, FmZg),
verstärkt heißt vermutlich nochmal mehr von einer Fähigkeit oder irgendwas Fremdes wie einen InfZg…
pi
@all
Fragen und Antworten aus der Bundespressekonferenz gibt es hier; die Kommentare dazu aber bitte nur in diesem Thread.
IMHO ist das Nutzen/Aufwand/Risiko-Verhältnis bei diesem Einsatz noch schlechter als in Afghanistan…..und dabei lasse ich die personelle/materielle „Abnutzung“ auf der Zeitachse (offenbar mal wieder „open end“ ?) aus der Betrachtung raus. Der logistische Aufwand wird immens sein, denn GAO liegt ja nicht mal eben „um die Ecke“.
@Radko: Ich verweise hier mal an die „Unterrichtsmappe „Führung im Einsatz – Taktik““. Nur weil die Luftwaffe spezielle Kräfte zur Eigensicherung unterhält, heißt das nicht, dass das Heer das nicht kann.
Und nur weil die Herren der Luftwaffe „Objektschützer“ heißen, heißt das noch lange nicht, dass sie die einzigen mit dieser Befähigung sind.
Die Fähigkeit der „Kampfrettung“ wurde im Übrigen durch das KSK und EGB sichergestellt… seit dem herrscht zwischen Lw und Heer in dem Bereich im Übrigen ein gewisses Fähigkeitsgerangel.
@Einsatz Objektschützer der Luftwaffe:
Für mich hört sich das in der Pressekonferenz eher so an, dass die Objektschützer nur den Aufbau und Aufwuchs der Kräfte schützen… für die FOC werden dann vermutlich, aufgrund der wesentlich höheren Durchhaltefähigkeit, Heereskräfte herangezogen.
@JanLPunkt:
Ich bin davon ausgegangen, dass innerhalb der gemischten Aufklärungskompanie auch Anteile der Drohnenaufklärung (KZO oder LUNA) sein werden… zur Erhöhung derer Reichweite müssen diese in Start- und Landeräume verlegen, was bedeutet, dass natürlich eine Schutzkomponente ebenfalls verlegt.
@politisch inkorrekt:
1. Auch wenn man sich praktisch einig wird, so sprechen doch Luftwaffe und Heer durchaus häufig eine andere Sprache.
2. Meines Wissens konnte die Golden Hour in Faizabad nicht durchgängig sichergestellt werden.
@ T.W. – Danke für das Nachhaken am Ende der Pressekonferenz. Nun stellt sich die Frage…was ist solch eine „besondere“ Situation?
@Thonar
Ich frage mich warum das hier überhaupt noch ein Thema ist. In der BPK wird Luftwaffe gesagt und die Jungs können das. Eine Sprachregelung zwischen Heer und Luftwaffe wurde auch in MeS gefunden. Also ein Unthema.
LUNA geht, weil HERON nicht geht. KZO geht nicht, weil isso.
LUNA muss im Flugbetrieb extern gesichert werden. Deshalb werden sie aus Lagern starten oder es wird eine größere Operation der gemAufklKp und man bezieht eine „Forward Recce Base“.
„Golden Hour“ gelegentlich nicht sichergestellt ist etwas anderes wie „Golden Hour“ ist kein Thema. Im Übrigen wurde auch hierzu in der BPK etwas gesagt: Natürlich wird diese eingehalten.
pi
@Thonar
Aus Einsatzgründen zur Erhöhung der Reichweite gebe ich Ihnen absolut recht. Dies findet allerdings derzeit bei MINUSMA nicht statt. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass DEU das ändert/ändern können wird.
@Bin_dabei
Wissen sie welche Aufklärungsmittel der Verbündeten dort zur Verfügung stehen?
Ist Luna evtl nur eines von vielen?
Mit MALE Heron kann man Ziele in großer Entfernung auf Distanz beobachten, kann man damit auch große Gebiete aufklären (scannen)?
Benötigt man dort evtl etwas anderes als Heron?
Was hat das 103 NLD ISTAR Battalion zur Verfügung (wenn es dieses noch gibt)?
@Zimdarsen
Sind das jetzt rhetorische Fragen?
Die Verbündeten nutzen die gesamte Bandbreite an Aufklärungsmitteln von UAS, HUMINT, SIGINT, LRRPs, usw.
LUNA ist selbstverständlich nur ein Teil des Ganzen.
HERON kann die geforderte Leistung immer besser darstellen als LUNA. Die System sind aber nicht vergleichbar. HERON wurde vom Erkundungskommando gefordert… also wird es auch benötigt. LUNA ist eine Notlösung.
…und ihre letzte Frage…Google hilft.
Das 103. ISTAR Btl wurde 2011 in ein Joint Istar Commando (JISTARC) umgewandelt und ist quicklebendig.
pi
@politisch inkorrekt
Bezüglich SIGINT liegen Sie (leider) falsch. Keine an MINUSMA teilnehmende Nation hat SIGINT Fähigkeiten im Einsatz.
Die französische Mission BARKHANE wird durch französische SIGINT Fähigkeiten unterstützt, deren Schwerpunkt ist jedoch (nicht mehr) MALI. Inwieweit eine Weitergabe relevanter Informationen an MINUSMA erfolgt kann ich nicht beurteilen, Verbindungselemente sind jedenfalls vorhanden.
@JanLPunkt
http://soufangroup.com/tsg-intelbrief-un-mission-and-isr-support-in-africa-a-new-paradigm/
One month prior, Dutch Defense Minister Hennis-Plasschaert announced that Dutch military personnel would conduct signals and human intelligence collection missions targeting Islamist militants in northern Mali
https://www.defensie.nl/english/topics/mali/contents/dutch-contributions-in-mali
The Commander of Minusma leads the Dutch special operations forces from mission headquarters in Bamako. Staff officers have also been deployed to ensure that the planning runs smoothly. In addition, a number of military specialists have been sent to Mali to assist in, among other things, electronic warfare, explosive ordnance disposal, logistics, communications and medical tasks.
Für mich sind das zwei vertrauenswürdige Quellen.
pi
NLD betreibt in GAO und TIMBUKTO (noch) eine ASIFU: All Sources Information Fusion Unit https://www.defensie.nl/onderwerpen/mali/inhoud/nederlandse-bijdrage
Basierend auf UAS ScanEagle und Raven sowie HUMINT als auch Long Range RECCE-Kapazitäten. Zusätzlich KCT (vgl. KSK) Mariniers und Apache.
Leider noch nicht klar, bleiben die NLD mit ihren Fähigkeiten, werden sie abgelöst, durch wen?
@politisch inkorrekt
Interessant, danke für die Links. Da meine Information aus persönlichen Erfahrungen stammen, kann ich diese nicht belegen.
Interessant wird ohnehin ob Deutschland SIGINT mitnehmen wird.
@Klaus-Peter Kaikowsky
In Timbuktu betreiben die Schweden eine ISR Kompanie. Die Niederländer unterstützen dort „nur“ im Bereich FüUstg.
@JanLPunkt
– Mir erschließt sich der höhere Nutzen von Fernspähern für diese Mission leider nicht.
Genau für solche Einsätze sind die Fernspäher ausgebildet.
Gewinnung von Lageerkenntnissen im tiefen Feindraum zur Stärke, Dislozierung, Bewegungen und im Idealfall zu den Absichten feindlicher Kräfte. Hochwertziele wie feindliche Gefechtsstände, Fernmeldeeinrichtungen, Standorte weitreichender Einsatzmittel wie (Raketen-) Artillerie oder Flugzeuge, logistische Schlüsselinfrastruktur wie Munitions,- Kraftstoff- und Materiallager, (Behelfs-) Häfen, (Feld-) Flugplätze usw.,
das alles mit Bilder und Videos in nahezu Echtzeit, bis zu 7 Tage komplett autark und unerkannt. Egal ob Wüste,Urban o.Ä und wenns kracht würde ich lieber einen FernSpähzug da vorne wissen als irgendwelche Aufklärer
Aaber aufgelöst…die Niederländer hätten Sie mit Kusshand genommen den die haben Ahnung wie man so ein Hochwert -Asset einsetzen muss. Die Deutschen leider nicht, wie ihr Kommentar sehr schön beweist
@Peter
Das FeSpäh dort unten seinen Beitrag leisten könnte sehe ich genauso. Wenn man sich spezl AuklKr hält, sollte man sie auch nutzen. Das die FSLK 200 aufgelöst wurde ist auch richtig aber die Teilfähigkeit FeSpäh gibt es immer noch, nur halt nicht mehr in einer eigenen Kp.
@delta
Wenn Sie wüssten was und wer noch übrig ist von der ehemaligen FSLK 200 würden sie nichtmal mehr von einer Teilfähigkeit sprechen.Traurig aber war. Nicht viele haben die Degradierung zu , Entschuldigung : normalen Aufklärungskräften, einfach so hingenommen und haben gekündigt, BS nicht angenommen oder haben sich versetzen lassen, Eigentlich existiert diese Fähigkeit nur noch auf Papier, wie so vieles bei der Bw. Das nichtberücksichtigen für Mali ist dann wohl das entgültige aus, da Jungs die sich für solch eine Verwendung entscheiden nicht nur auf Übungsplätzen ihre Dienstzeit verbringen wollen
„Der erweiterte deutsche Beitrag ersetzt teilweise bisher von den Niederlanden gestellte Fähigkeiten und ergänzt bzw. erweitert sie in ihrer Leistungsfähigkeit. Er stellt damit die von den Vereinten Nationen dringend benötigten Fähigkeiten zur Aufklärung in größerem Umfang bereit. Allerdings bleiben die Niederlande substantiell in Mali engagiert, der deutsche Beitrag stützt sich hier wesentlich auf die Anwesenheit von, Kooperation mit und Fähigkeiten unserer Partner und ist abhängig von deren weiterer Präsenz in Mali.“
Die Rahmennation und Anlehnungsmacht Deutschland im Realitätstest: Wenn NLD wie angekündigt die CH-47 abzieht, geht und bereits die Luft aus.
Wir machen hält wieder irgendwie mit. Aber kein Plan, kein Ziel, keine klare Linie.
Der Beginn von ISAF lässt grüssen.
@Peter
Die Ausführungen überzeugen mich in keinster Weise. Bitte schauen Sie mal in das Mandat von MINUSMA. Dann werden Sie sehen, dass Fernspäher (sofern verfügbar) Perlen vor die Säue werfen wäre.
Die von Ihnen genannten Fähigkeiten werden in diesem! Einsatz in keinster Art und Weise benötigt, geschweige denn seitens der UN gefordert.
Auch die Niederländer ziehen ihre Spezialkräfte nicht nur aufgrund der Durchhaltefähigkeit ab, viel schwerwiegender ist der falsche Einsatz unter UN Führung.
@Memoria
Haben Sie eine Quelle zum angekündigten Abzug der CH-47? Vor Ort war davon vor einem Monat noch keine Rede.
@JanLPunkt:
Nach meinem Verständnis will NLD den Einsatz schrittweise beenden (https://www.government.nl/latest/news/2015/06/19/dutch-participation-in-fight-against-isis-and-un-mission-in-mali-to-continue-for-a-further-year). Insbesondere in Bereichen bei denen es materiell zu Engpässen kommt, ist also davon auszugehen, dass es zu weiteren Veränderungen kommen wird.
Die Durchhaltefähigkeit der niederländischen CH-47-Flotte ist begrenzt (17 CH-47). Der deutsche Einsatz wird noch Jahre gehen.
Natürlich ist das vor Ort nicht unmittelbar ein Thema.
In den Niederlanden gibt es wohl aber bereits intensive Diskussionen, ob man den Einsatz komplett beendet oder über 2016 hinaus wesentliche Fähigkeiten bereitstellt.
Die Niederlande sind aber auch in der Lage einen Schlussstrich zu ziehen (Uruzgan, Patriot in der Türkei).
Aber das BMVg meinte ja bereits, dass man sich ansonsten von Frankreich (Op Barkhane) Hilfe erhofft.
Diese Zustände sollten eigentlich Anlaß sein zu hinterfragen, wie es dazu kommen konnte. Wenn einem doch – lt. Oberst Nannt in der BPK – MedEvac so wichtig ist.
@Memoria
http://www.defensie.nl /landmacht/Mali
Einsatz bis Ende 2016 eingeplant.
Zu dieser Selbstverpflichtung stehen die auch.
Ohne Unterstützung der niederländischen Chinook’s sieht es in Sachen Lufttransport und Medevac aber schlecht aus für die Bw.
Die Franzosen sind mit ihrer relativ kleinen Hubschrauberflotte (15 – 20 Maschinen) am Limit, noch dazu die Triebwerkprobleme( Sand in Mali)der Caracal.
@Klaus-Peter Kaikowsky:
Richtig. Etwas anderes habe ich auch nicht behauptet.
Aber Ende 2016 ist ein absehbarer Zeitraum.
Gleichzeitig sind die CH-53 in AFG weiter gebunden – über NH90 brauchen wir wohl nicht zu reden.
Und was macht man, wenn die NLD den Einsatz wirklich Ende 2016 beenden?
Rahmennation, Anlehnungsmacht, mehr Verantwortung übernehmen… Blablablabla…
Der neue MINUSMA-Chef im DW-Interview:
„Wird die MINUSMA dann direkt intervenieren?
Natürlich. Das Mandat erlaubt der MINUSMA sich zu verteidigen, wenn sie attackiert wird. Ich bin optimistisch, dass die UN-Soldaten, die malische Armee und die französischen Kontingente diesen asymmetrischen Krieg unter Kontrolle bringen können.“
http://www.dw.com/de/neuer-minusma-chef-annadif-kein-frieden-ohne-die-malier/a-18975606
Nur leider ist Selbstverteidigung kein intervenieren.
Die grundlegenden Widersprüche von MINUSMA (Versöhnung bei Anwesenheit terroristischer Gruppierungen, http://peaceoperationsreview.org/thematic-essays/un-peace-operations-and-counter-terrorism-a-bridge-too-far/) sind weiterhin nicht ausgeräumt.
Diese zentralen Fragen spielen in der Debatte um die Ausweitung des MINUSMA-Einsatzes leider keine Rolle.