Bundeswehr beendet Luftbetankung über Mali

In meinem derzeitigen low ops Modus geht so was schon mal unter: Am (gestrigen) Freitag hat die deutsche Luftwaffe die Unterstützung französischer Kampfjets über Mali mit ihrem fliegenden Tanker vorerst eingestellt – gut vier Monate, nachdem sich die Deutschen mit ihrem Airbus A310 MRTT (Multi Role Transport Tanker) erstmals an der Luftbetankung der Franzosen beteiligt hatten. Der Tanker bleibt aber in Bereitschaft, wie die Bundeswehr mitteilte:

Der im Rahmen der Mission MINUSMA in Dakar/Senegal eingesetzte deutsche Multi-Role Transport Tanker (MRTT) vom Typ Airbus A-310 wurde am 12. Juli um 13 Uhr mitteleuropäischer Sommerzeit zurück nach Deutschland verlegt.
In Deutschland wird der MRTT in eine 96-Stunden-Bereitschaft versetzt und steht weiterhin für eine Unterstützung der Mission MINUSMA zur Verfügung.

Eine Statistik, wie oft die deutsche fliegende Tankstelle eingesetzt wurde, gibt es leider (noch) nicht.

Mit der Luftbetankung wurde Deutschland faktisch Anfang März Kriegspartei in Mali – auch wenn aus rechtlichen Gründen die Luftbetankung formal nur für die französischen Kampfflugzeuge galt, die zur Unterstützung der AFISMA-Truppen der westafrikanischen Staatengemeinschaft ECOWAS in Mali aktiv waren (ab Anfang Juli dann unter dem Blauhelm-Mandat MINUSMA der Vereinten Nationen). Die Franzosen haben allerdings bei ihrer nun gut sechs Monate andauernden Operation Serval in Mali nicht so feinsinnig zwischen ihren eigenen Einsätzen und denen zur AFISMA- oder MINUSMA-Unterstützung unterschieden.

Entscheidend für den Abzug des Luftwaffen-Airbus dürfte gewesen sein, dass trotz andauernder französischer Operation in Mali die Zahl der Einsätze von Kampfjets deutlich zurückgegangen ist. Vom 4. bis 12. Juli gab es nur noch 25 Sorties von Mirage 2000D und Rafale.

(Archivbild Januar 2013: Kampfflugzeuge vom Type Mirage 2000D beim Überführungsflug über Afrika, aufgenommen aus einem Tankflugzeug (Foto: Französische Streitkräfte/EMA)