Im Auge behalten: Personalstärke der Bundeswehr (Nachtrag: fast 15.000 minus in drei Jahren)
Während es in den vergangenen Wochen eine Debatte über eine Aufstockung der Bundeswehr gab, scheint der aktuelle Trend eher, dass die Truppe bereits unter der derzeit angestrebte Stärke bleibt. Die am (heutigen) Montag veröffentlichten aktuellen Zahlen für Dezember 2015 sind im Vergleich zum Vormonat noch mal etwas gesunken, und die Zahl der Berufs- und Zeitsoldaten liegt unter dem angepeilten Wert. (Mehr dazu unten.)
Nun ist das mit der Statistik so eine Sache – nur zwei Monate zu betrachten, kann ja in die Irre führen. Nur, leider, stellt die Bundeswehr auf ihrer Webseite jeweils die aktuellsten Zahlen ein; die früheren Statistiken werden zwar teilweise in Suchmaschinen oder im Beitragsarchiv der Bundeswehr-Webseite angezeigt, der Link führt aber dann doch wieder auf die aktuelle Statistik. Unter der gleichbleibenden Adresse wird wohl regelmäßig aktualisiert.
(Nachtrag unten: Die Statistiken für frühere Jahre habe ich, dank Leserhilfe, nun doch noch gefunden. Grob gerechnet ist die Truppe in den vergangenen drei Jahren, von Januar 2013 bis Ende Dezember 2015, um rund 14.800 Soldatinnen und Soldaten geschrumpft.)
Deshalb fangen wir doch mal an, ab dem Jahresende 2015 zu sammeln und fortzuschreiben… und zu schauen, wohin der Trend geht.
Die Zahlen für Dezember 2015:
177.069 aktive Soldaten und Soldatinnen umfasst die Bundeswehr insgesamt. Sie verteilen sich wie folgt:
Bundesministerium der Verteidigung: 944
Streitkräftebasis: 41.999
Zentraler Sanitätsdienst: 19.564
Heer: 59.021
Luftwaffe: 28.321
Marine: 16.045
Bereich Infrastruktur, Umweltschutz, Dienstleistungen: 938
Bereich Ausrüstung, Informationstechnik, Nutzung: 1.767
Bereich Personal: 6.964, davon 4.260 Studierende an den Bw-Universitäten
Sonstige: 1.506
Die Bundeswehr umfasst aktuell 168.277 Berufs- und Zeitsoldaten und 8.792 Freiwillig Wehrdienstleistende (Jahresdurchschnitt: 9.964).
Zur Bundeswehr gehören 19.284 Soldatinnen.
Stand: 31. Dezember 2015
Zum Vergleich die Zahlen für November 2015, die sich noch bei Wikipedia finden (abgerufen 11.01.2016):
178.198 aktive Soldaten und Soldatinnen umfasst die Bundeswehr insgesamt. Sie verteilen sich wie folgt:
Bundesministerium der Verteidigung: 948
Streitkräftebasis: 42.114
Zentraler Sanitätsdienst: 19.671
Heer: 59.553
Luftwaffe: 28.504
Marine: 16.227
Bereich Infrastruktur, Umweltschutz, Dienstleistungen: 938
Bereich Ausrüstung, Informationstechnik, Nutzung: 1.770
Bereich Personal: 6.979
Sonstige: 1.494
Die Bundeswehr umfasst 168.700 Berufs- und Zeitsoldaten und 9.498 Freiwillig Wehrdienstleistende.
Zur Bundeswehr gehören 19.377 Soldatinnen.
Stand: 30. November 2015
Nachtrag: Weitere Statistiken aus den Monaten zuvor, gefunden bei archive.org (leider nicht komplett; hier einige ausgewählte Monate):
178.595 aktive Soldaten und Soldatinnen umfasst die Bundeswehr insgesamt. Sie verteilen sich wie folgt:
Bundesministerium der Verteidigung: 929
Streitkräftebasis: 41.948
Zentraler Sanitätsdienst: 19.564
Heer: 60.436
Luftwaffe: 28.607
Marine: 16.170
Bereich Infrastruktur, Umweltschutz, Dienstleistungen: 938
Bereich Ausrüstung, Informationstechnik, Nutzung: 1.786
Bereich Personal: 6.706
Sonstige: 1.511
Die Bundeswehr umfasst 169.327 Berufs- und Zeitsoldaten und 9.268 Freiwillig Wehrdienstleistende.
Zur Bundeswehr gehören 19.268 Soldatinnen.
Stand: 31. August 2015
179.884 aktive Soldaten und Soldatinnen umfasst die Bundeswehr insgesamt. Sie verteilen sich wie folgt:
Bundesministerium der Verteidigung: 925
Streitkräftebasis: 42.687
Zentraler Sanitätsdienst: 19.655
Heer: 60.857
Luftwaffe: 28.723
Marine: 16.038
Bereich Infrastruktur, Umweltschutz, Dienstleistungen: 929
Bereich Ausrüstung, Informationstechnik, Nutzung: 1.785
Bereich Personal: 6.799
Sonstige: 1.486
Die Bundeswehr umfasst 169.058 Berufs- und Zeitsoldaten und 10.826 Freiwillig Wehrdienstleistende.
Zur Bundeswehr gehören 19.094 Soldatinnen.
Stand: 31. Mai 2015
180.676 aktive Soldaten und Soldatinnen umfasst die Bundeswehr insgesamt. Sie verteilen sich wie folgt:
Bundesministerium der Verteidigung: 914
Streitkräftebasis: 42.856
Zentraler Sanitätsdienst: 19.731
Heer: 61.152
Luftwaffe: 28.832
Marine: 16.135
Bereich Infrastruktur, Umweltschutz, Dienstleistungen: 932
Bereich Ausrüstung, Informationstechnik, Nutzung: 1.787
Bereich Personal: 6.806
Sonstige: 1.531
Die Bundeswehr umfasst 169.419 Berufs- und Zeitsoldaten und 11.257 Freiwillig Wehrdienstleistende.
Zur Bundeswehr gehören 19.144 Soldatinnen.
Stand: 30. April 2015
181.207 aktive Soldaten und Soldatinnen umfasst die Bundeswehr insgesamt. Sie verteilen sich wie folgt:
Bundesministerium der Verteidigung: 910
Streitkräftebasis: 42.921
Zentraler Sanitätsdienst: 19.824
Heer: 61.312
Luftwaffe: 29.052
Marine: 16.080
Bereich Infrastruktur, Umweltschutz, Dienstleistungen: 925
Bereich Ausrüstung, Informationstechnik, Nutzung: 1.775
Bereich Personal: 6.891
Sonstige: 1.517
Die Bundeswehr umfasst 170.352 Berufs- und Zeitsoldaten und 10.855 Freiwillig Wehrdienstleistende.
Zur Bundeswehr gehören 19.091 Soldatinnen.
Stand: 28. Februar 2015
181.755 aktive Soldaten und Soldatinnen umfasst die Bundeswehr insgesamt. Sie verteilen sich wie folgt:
Bundesministerium der Verteidigung: 916
Streitkräftebasis: 43.091
Zentraler Sanitätsdienst: 19.865
Heer: 61.559
Luftwaffe: 29.108
Marine: 16.095
Bereich Infrastruktur, Umweltschutz, Dienstleistungen: 925
Bereich Ausrüstung, Informationstechnik, Nutzung: 1.772
Bereich Personal: 6.887
Sonstige: 1.537
Die Bundeswehr umfasst 170.556 Berufs- und Zeitsoldaten und 11.199 Freiwillig Wehrdienstleistende.
Zur Bundeswehr gehören 19.162 Soldatinnen.
Stand: 31. Januar 2015
Dezember 2014 (interessant: letztmals mit gesonderter Auflistung der Soldaten im Berufsförderungsdienst)
180.218 aktive Soldaten und Soldatinnen umfasst die Bundeswehr insgesamt. Sie verteilen sich wie folgt:
Bundesministerium der Verteidigung: 918
Streitkräftebasis: 42.902
Zentraler Sanitätsdienst: 19.868
Heer: 60.562
Luftwaffe: 29.076
Marine: 15.808
Bereich Infrastruktur, Umweltschutz, Dienstleistungen: 915
Bereich Ausrüstung, Informationstechnik, Nutzung: 1.750
Bereich Personal: 6.952
Sonstige: 1.467
Die Bundeswehr umfasst 170.914 Berufs- und Zeitsoldaten und 9.304 Freiwillig Wehrdienstleistende. Davon bereiten sich 10.998 Soldaten und Soldatinnen auf ihren künftigen Zivilberuf vor.
Zur Bundeswehr gehören 18.915 Soldatinnen.
Stand: 31. Dezember 2014
181.253 aktive Soldaten und Soldatinnen umfasst die Bundeswehr insgesamt. Sie verteilen sich wie folgt:
Bundesministerium der Verteidigung: 917
Streitkräftebasis: 42.959
Zentraler Sanitätsdienst: 19.963
Heer: 61.085
Luftwaffe: 29.232
Marine: 16.021
Bereich Infrastruktur, Umweltschutz, Dienstleistungen: 917
Bereich Ausrüstung, Informationstechnik, Nutzung: 1.756
Bereich Personal: 6.960
Sonstige: 1.443
Die Bundeswehr umfasst 171.440 Berufs- und Zeitsoldaten und 9.813 Freiwillig Wehrdienstleistende. Davon bereiten sich 11.145 Soldaten und Soldatinnen auf ihren künftigen Zivilberuf vor.
Zur Bundeswehr gehören 18.992 Soldatinnen.
Stand: 30. November 2014
184.828 aktive Soldaten und Soldatinnen umfasst die Bundeswehr insgesamt. Sie verteilen sich wie folgt:
Bundesministerium der Verteidigung: 902
Streitkräftebasis: 44.868
Zentraler Sanitätsdienst: 19.542
Heer: 62.247
Luftwaffe: 30.959
Marine: 15.874
Bereich Infrastruktur, Umweltschutz, Dienstleistungen: 878
Bereich Ausrüstung, Informationstechnik, Nutzung: 1.695
Bereich Personal: 6.856
Sonstiges: 1.007
Die Bundeswehr umfasst 174.472 Berufs- und Zeitsoldaten und 10.356 Freiwillig Wehrdienstleistende.Davon bereiten sich 7.117 Soldaten und Soldatinnen auf ihren künftigen Zivilberuf vor.
Zur Bundeswehr gehören 18.695 Soldatinnen.
Stand: Februar 2014
184.044 aktive Soldaten und Soldatinnen, davon 7.692 Soldaten und Soldatinnen im Berufsförderungsdienst, umfasst die Bundeswehr insgesamt. Sie verteilen sich wie folgt:
Bundesministerium der Verteidigung: 908
Streitkräftebasis: 44.994
Zentraler Sanitätsdienst: 19.463
Heer: 61.509
Luftwaffe: 31.175
Marine: 15.657
Bereich Infrastruktur, Umweltschutz, Dienstleistungen: 831
Bereich Ausrüstung, Informationstechnik, Nutzung: 1.665
Bereich Personal: 6.846
Sonstiges: 996
Die Bundeswehr umfasst 175.286 Berufs- und Zeitsoldaten und 8.758 Freiwillig Wehrdienstleistende. 7.692 Soldaten und Soldatinnen bereiten sich derzeit auf ihren künftigen Zivilberuf vor.
Zur Bundeswehr gehören 18.549 Soldatinnen.
Stand: Dezember 2013
185.498 aktive Soldaten und Soldatinnen, davon 6.236 Soldaten und Soldatinnen im Berufsförderungsdienst, umfasst die Bundeswehr insgesamt. Sie verteilen sich wie folgt:
Bundesministerium der Verteidigung: 921
Streitkräftebasis: 46.822
Zentraler Sanitätsdienst: 19.133
Heer: 62.279
Luftwaffe: 32.111
Marine: 15.295
Territoriale Wehrverwaltung: 8
Bereich Infrastruktur, Umweltschutz, Dienstleistungen: 298
Bereich Ausrüstung, Informationstechnik, Nutzung: 1.524
Bereich Personal: 6.858
Sonstiges: 249
Die Bundeswehr umfasst 176.834 Berufs- und Zeitsoldaten und 8.664 Freiwillig Wehrdienstleistende. 6.236 Soldaten und Soldatinnen bereiten sich derzeit auf ihren künftigen Zivilberuf vor.
Zur Bundeswehr gehören 18.244 Soldatinnen.
Stand: Juni 2013
191.838 aktive Soldaten und Soldatinnen, davon 6.253 Soldaten und Soldatinnen im Berufsförderungsdienst, umfasst die Bundeswehr insgesamt. Sie verteilen sich wie folgt:
Bundesministerium der Verteidigung: 934
Streitkräftebasis: 47.032
Zentraler Sanitätsdienst: 19.626
Heer: 67.133
Luftwaffe: 33.022
Marine: 15.721
Territoriale Wehrverwaltung: 14
Bereich Infrastruktur, Umweltschutz, Dienstleistungen: 52
Bereich Ausrüstung, Informationstechnik, Nutzung: 927
Bereich Personal: 6.952
Sonstiges: 425
Die Bundeswehr umfasst 179.401 Berufs- und Zeitsoldaten und 12.437 Freiwillig Wehrdienstleistende. 6.253 Soldaten und Soldatinnen bereiten sich derzeit auf ihren künftigen Zivilberuf vor.
Zur Bundeswehr gehören 18.599 Soldatinnen.
Stand: Januar 2013
Und in den nächsten Monaten ergänzen wir das – Hinweise auf die neue Statistik (da dieser Thread dann schon geschlossen sein wird) jeweils im aktuellen Bällebad. Wer Statistiken aus früheren Monaten findet, kann die bitte hier beitragen…
Ergänzung: Die angepeilten Zahlen von 2011, die in Details später verändert wurden, sahen einen Streitkräfteumfang von bis zu 185.000 Soldatinnen und Soldaten einschließlich 2.500 Reservisten vor. Davon bis zu 170.000 Zeit- und Berufssoldaten (SaZ/BS), 5.000 Freiwillig Wehrdienstleistende und möglicherweise 10.000 weitere Freiwillig Wehrdienstleistende.
(Danke für den Hinweis auf die aktuellen Zahlen im Bällebad.)
Es gibt einen schönen Dienst für die Archivierung von Internetprojekten:
http://web.archive.org/web/*/http://www.bundeswehr.de/portal/a/bwde/!ut/p/c4/DcmxDYAwDATAWVgg7unYAugc8kSWI4OMIesTXXm002D8SeWQy7jRStshc-4p94L0hENCnXEGUvXXSuMKG8FwBd26TD9uIZiT/
Die gelisteten Daten reichen dort bis 02.2011 fortlaufend:
Die Stärke der Streitkräfte
Berlin, 25.02.2011, BMVg.
Rund 228.000 Soldaten und Soldatinnen umfasst die Bundeswehr insgesamt. Sie verteilen sich wie folgt:
Bundesministerium der Verteidigung: 1.241
Streitkräftebasis: 64.790
Zentraler Sanitätsdienst: 21.990
Heer: 84.032
Luftwaffe: 39.009
Marine: 16.861
Sonstige Bereiche: 120
Status
Die Bundeswehr umfasst 188.609 Berufs- und Zeitsoldaten, 23.151 Freiwillig länger Wehrdienstleistende und 16.283 Grundwehrdienstleistende.
Frauen in den Streitkräften
Zur Bundeswehr gehören 17.597 Soldatinnen.
Berufsförderungsdienst
6.948 Soldaten und Soldatinnen bereiten sich derzeit auf ihren künftigen Zivilberuf vor.
Stand: Februar 2011
Ah, danke, bei archive.org hatte ich auch geguckt, aber wohl nicht sorgfältig genug…
@T.Wiegold: Die BW scheint auf ihrer Seite keine Zahlen über die tatschliche Reservistenzahlen zu veröffentlichen. Sind denn die 2.500 Dienstposten für Reservisten besetzt oder gibt es dort auch einen Fehlbestand?
Die Zahlen zeigen doch, wie die Diskussion um eine Vergrößerung der Bundeswehr an der Wirklichkeit vorbeigeht.
Wo sollen die zusätzlichen Soldaten herkommen, wenn jetzt schon 8000 ausgeplante Stellen nicht besetzt werden können?
Äußerst interessant dürften zudem die Zahlen hinter den Zahlen sein:
1. Wie viel Prozent der Dienstposten in der Bundeswehr sind besetzt und wie viel Prozent der Soldaten auf Dienstposten verfügen über die zugehörige ATN?
2. Wie viel Prozent der Soldaten sitzen nicht auf einem Dienstposten, sondern sind irgendwie in der Struktur versteckt (zbV o.ä.), da man sie eigentlich nicht mehr benötigt?
Die Archivierung halte ich trotzdem für sinnvoll. Sobald sich der BW-Link leicht ändert kann man das nicht mehr sauber nachvollziehen…..
Alles nicht verwunderlich. Bin noch nicht lange raus, hatte aber keine Ambitionen weiter zu machen. Ich verdiente weniger als meine Uffze und der Wasserkopf war zu starr. Modernisierung wird meiner Meinung nach nicht in der der Truppe gelebt. Jahrelang hat der Bund die Werbung von innen verpennt (oder Unterschätzt)…..das äußert sich jetzt in den Neueinstellungen und den die bleiben wollen :(
@K.B: Der Wehrbeauftragte will vor allem die Stellen wieder besetzen, die wir unter der Sollstärke sind.
Und man sieht an den Zahlen auch, daß gerade auch die Zahl der Berufssoldaten und Zeitsoldaten kräftig abgebaugt worden ist. Eine Truppenverstärkung geht nur durch mehr Stellen für Berufs- und Zeitsoldaten bzw. eine Öffnung der BW für EU-Ausländer usw..
Und was die Zahlen hinter den Zahlen angeht, so verweise ich auf den Stand Dezember 2013, weil dort gibt es, auf der rechten Seite als PDF, eine Übersicht Personallage BW zu öffnen, wo der Ist und der Soll-Stand von Offizieren, Unteroffizieren, Manschaften usw. gegenübergestellt wird.
Ich finde es nur schade, daß so eine genauere Gegenüberstellung von Soll- und Ist nur in diesem Monat gezeigt wird und nicht jeden Monat.
Entscheidend ist für mich die Zahl der Zeit- und Berufssoldaten. Diese ist ziemlich nah an 170.000 und die bisherigen Verfahren im PersMgt lassen kaum eine PersPlg auf Punkt 170.000 zu. Daher fordern Bartels und Wüstner mindestens eine Flexibilisierung bzw. den Wegfall der starren Obergrenzen.
Insgesamt ist aber viel wichtiger, wieviele Zeit- und Berufssoldaten tatsächlich einsatzbereit verfügbar sind und das waren im Oktober ca. 130.000. Der Personalumbau läuft eben nicht so planmäßig wie 2011 am grünen Tisch festgelegt. Die Bw hat es nicht geschafft idealtypisch in den Jahrgangsbändern und AVR abzubauen – ist auch nahezu unmöglich.
Insgesamt ist entscheidend, wie hoch der Ist-Bestand in den jeweiligen Einheiten/Verbänden ist – dieser Ist-Bestand ist bei rund 50%. Da hat der DBwV vollkommen recht! Wieso? Die Reformer nahmen hohle personelle Strukturen in Kauf, es gab entgegen der Berqtungen alter Personaler (bspw. Gen Schlenker) keinen Suplementärstellenkegel um die Unwuchten im Personalumbau auszugleichen. Zusätzlich hat die Bw Unmengen auf z.b.V. / DPäK. Alleine im zu klein ausgeplanten BMVg hängen Soldaten im dreistelligen Bereich in verschiedenen Projektorganisationen außerhalb der Struktur – diese fehlen in der Truppe!
Wie auch immer: aktuell wäre es problemlos möglich aufzustocken. (BS-Schlüssel, Weiterverpflichtungen, Neueinstellung) NOCH gibt es genug Bewerber, aber in nicht allzu langer Zeit ist der Zug abgefahren.
Zur Überschrift: ja, denn den Abbau hat das BMVg aus Spargründen bewusst eingeleitet.
Frau v.d.L will nicht aber der druck wird stärker
den mit dem was da reicht nicht aus
Ausrüstung wird auch Thema werden
den es nicht da ist keiner Werbung , sondern zu Vertreiben ok
Dann wundert es einen ja nicht, wenn so viele Stellen in den unterschiedlichsten Bereichen nicht besetzt werden.
Warum bleibt dann nur keine Arbeit liegen? Weil alle in Überdrehzahl drehen?
Leider ist das persönliche Gewissen scheinbar noch zu zielstrebig bzw. viele hoffen auf einen Karriereaufstieg, ansonsten müsste man die für die nicht besetzten Stellen einfach mal liegen lassen und schauen was passiert!
Wenn DP länger nicht besetzt werden und die Arbeit trotzdem gemacht wird folgt die Quittung in Kürze – Streichung des nicht besetzten DP, Begründung: Ging ja auch ohne!
Jetzt den Zahlen noch ein Aufschlüsselung nach Dienstgraden anhängen und es wird richtig interessant.
Wenn man in der Zeitung liest das z.b. Faßberg noch auf Jahre nicht alle NH 90 bekommen wird, brauch man sich nicht wundern.
Was machen Piloten die keine Flugstunden bekommen? Was machen Techniker die kein Gerät zum warten haben? Was machen Tankwagen Fahrer die keine Hubschrauber zu betanken haben?
Mehr Soldaten? Wenn jetzt schon ~140.000 nicht gebunden und verfügbar sind?
Effizienz Steigerung ist das Maß der Zeit. Nicht mehr Dienstposten.
Für mich ist weiterhin nicht klar, ob das Fehl an Mannschaften in den Kompanien strukturell bedingt (zu wenig Personal für die Struktur, stattdessen eine Art dyn. Verfügbarkeitsmanagement) oder Ergebnis temporärer Unwuchten ist (Personalabbau in anderen Bereichen langsamer als gedacht).
Oder gibt es das Problem gar nicht mehr flächendeckend?
Zudem ist aus meiner Sicht ein Delta von ca. 10.000 zur Zielstruktur weniger erheblich als das Fehl an Schülerstellen.
Man hat – wie hier erst kürzlich diskutiert – abgeleitet aus dem LoA einen Bedarf von 185.000 einsatzbereiten Soldaten.
Man bräuchte eigentlich noch ca. 30.000 Schülerstellen, um Dienstgrade in der Ausbildung personalplanerisch richtig erfassen und steuern zu können.
Die Personalabsenkung unterhalb des PSM 185 scheint ja auch bürokratische Gründe zu haben (siehe Aussagen von Wüstner zum Sicherheutsabstand des BAPers zu Höchstgrenzen).
Die Organisationsananalyse, die angeblich im Rahmen des Weißbücher läuft (Organisationsananalyse vor Aufgabenkritik?), soll ja alldas beantworten.
Im Ergebnis stellt sich die Frage, ob eine Partei in den Bundestagswahlkampf mit der Forderung nach einer größeren und teureren Bundeswehr ziehen will.
Um Bereich der Inneren Sicherheit scheint es da ja bereits Anstrengungen zu geben (siehe SPD).
Aber die Bemerkungen von Wüstner und Bartels zu den Problemen der Bw wurden bisher nur von der CSU aufgegriffen:
http://augengeradeaus.net/2015/12/mehr-soldaten-mehr-geld-start-einer-neuen-debatte/#comment-222928
@ Closius
Die dort angegebenen Reservistenzahlen von 2500 DP erscheinen mir eh nicht angemessen. Gehen wir alleine mal von den seit 2012 neu aufgestellten 30 Regionalen Sicherungs und Unterstützungs Kompanien (RSUkr) aus, mit einer Sollstärke 110/kp ,wären dies alleine bereits 3300 DP. Da aber mittlerweile jede Waffengattung Reservisten Unterstützungs Kontingente aufbaut, dürften diese Dienstposten für Reservisten wesentlich höher liegen. In wie fern die Besetzt sind, entzieht sich jedoch meiner Kenntnis.
Wenn ich in meinen Bekanntenkreis schaue, sehe ich zwei HFw die gerne BS geworden wären, beiden Einsatzerfahren, beide frühzeitig zum HFw befördert (zu meiner Zeit hieß das Leistungsbeförderung), beide lehnten den Z ab und kümmern sich nun um eine zivile Anstellung. Bei der aktuelle guten Lage am Arbeitsmarkt, wird es der BW auch schwer fallen sich gegen die i.d.R. angenehmeren Arbeitsbedingungen und höheren Gehälter der Wirtschaft durchzusetzen.
Insgesamt ist das Personalgeschäft insbesondere bei Zeit- und Berufssoldaten ja etwas komplizierter als die nackten Zahlen gegenüber zu stellen. Von den reinen Zahlen her gäbe es mit Sicherheit genügend Bewerber und genügend Stellen auf der Makroebene. Dann muss man aber fragen, welche AVR haben ein großes Fehl und wo sind die meisten Bewerber. Ein Geschützführer kann theoretisch zum IT-Feldwebel umgeschult werden, aber wie effektiv er dann in der Praxis ist, steht auf einem anderen Blatt.
Die Streitkräfte haben nicht nur lange die Binnenwerbung von Nachwuchs vernachlässigt, es machte sogar den Eindruck, als wäre es den Rekrutierungsstellen lieber ungediente Bewerber einzustellen, als aktive Soldaten weiter zu verpflichten oder in eine andere Laufbahnausbildung einzuschleusen. Die Attraktivitätskampagne greift hier deutlich zu kurz, da versprochene Zwei-Mann-Stuben und Werbespots aktive Soldaten nicht über den Ressourcenmangel und die Schwierigkeiten bei der Auftragserfüllung im Tagesdienst hinwegtäuschen können.
Die teilweise recht ambitionierten Neueinstellungsplanungen bei Bundes- und einigen Landespolizeien sowie in anderen Bereichen des Staatsdienstes werden den Bundeswehr-Bewerberpool auch nicht unbedingt vergrößern. Aus meiner Sicht wird unser Land um eine modifizierte Wehr- oder Dienstpflicht nicht herumkommen.
Wie FK70 schon geschrieben hat, läuft beim Personalumbau einiges wohl nicht so wie vielleicht ursprünglich geplant.
Aber das tatsächlich ca. 130.000 Zeit- und Berufssoldaten (Oktober, laut FK70) einsatzbereit zur Verfügung standen, ist wohl eine Frage der Definition von einsatzbereit.
Einsatzbereit bedeutet für mich, dass der Soldat nach kurzer Vorlaufzeit in den Einsatz gehen kann. Da stellt sich die Frage, wieviele der 130.000 erfüllen die Vorgaben der allgemeinen militärischen Anforderungen. Wieviele der 130.000 stehen aus den verschiedensten Gründen (z. Bsp. soziale, familiäre, zu schwer, Gesundheit) erst gar nicht zur Verfügung. Wie sieht die Dienstgradstruktur aus? „Zu viele Häuptlinge, keine Indianer?“
Ich vermute, dass bei Berücksichtigung dieser Faktoren wohl keine 130.000 zusammenkommen.
Hier bei AG wurde in verschiedenen Beiträgen der „Wasserkopf“ der Bundeswehr beanstandet. Daher ist es interessant mal zu erfahren, aus welchen Dienstgraden sich die Zeit- und Berufssoldaten zusammensetzen und wie dieses Verhältnis bei Streitkräften anderer Länder aussieht. Dann kann man sich auch fragen ob die Bundeswehr ca. 200 Generale und die derzeitige Anzahl an Kommandobehören braucht.
Auch interessant wären Informationen über die allgemeine Bewerberlage. Und wieviele der Bewerber erfüllen überhaupt die Anforderungen? Werden Anforderungen heruntergeschraubt um genügend Bewerber zu haben? Und wieviele bleiben länger als sechs Monate?
Im Endeffekt läuft es doch auf das grundsätzliche Problem hinaus, dass man erstmal die Aufgaben der Bundeswehr festlegen sollte und dann die notwendige Personalstruktur plant. Und erst dann und in diesem Zusammenhang kann über zusätzliche Dienstposten nachgedacht werden.
Viel entscheidender als die Frage nach der Gesamtstärke ist m.E. die Frage nach der Stärke der „einsatzfähigen“ Truppe.
Wenn ich sehe, dass die „Verwaltungsfachangestellen im Militärdienst“, so möchte ich die Stabssoldaten mal nennen, allein 42000 Mann stark ist, (rund 25%) und damit fast so groß ist, wie LW und Marine zusammen (!), dann stelle ich mir keine Fragen mehr, warum die „Einsatzsoldaten“ chronisch überlastet sind.
Nehme ich die Stellen mit Verwaltungstätigkeit noch dazu („1. Kompanie“, Spieß, …), dann sind rund 1/3 aller Stellen Bürojobs.
Hier stimmt doch die Relation nicht mehr!
Wenn wir nur 20% der Stabsstellen zu Gunsten von Einsatzkräften streichen, dann wäre schon viel gewonnen.
@ closius und bluebaret76
Die aufgeführten 2.500 Reservisten sind nicht mit Dienstposten in Einheiten/Verbänden hinterlegt. Hierbei handelt es sich mehr um eine Vorgabe, wieviele Übungstage pro Jahr ich (Haushalt, Bw) für Reservisten zur Verfügung habe.
Als Beispiel die von bluebaret76 genannten RSU Kräfte in Stärke von 3300 DP. Lassen sie jetzt alle Reservisten jeweils 10 Tage/Jahr üben, dann haben sie 33.000 Übungstage verbraucht. Teilen sie dies durch die Anzahl der Jahrestage (33.000:365), haben sie die für ca. 90 Reservisten zur Verfügung stehenden Tage verbraucht (Rest 2.410)
Aus diesem Beispiel sollte ersichtlich sein, dass wesentlich mehr Reservisten als 2.500 üben können.
Daher gibt es auch keine genauen Zahlen über Dienstposten für Reservisten, da auf fast jedem Dienstposten Reservisten üben könnten, diese sich bei der Anzahl 2.500 aber nur auswirken, wenn sie tatsächlich üben.
Man möge mir bitte die Vereinfachung dieser wesentlich vielschichtigeren Materie verzeihen.
@closius
Als Ergänzung zu den Ausführungen von @LoBa
Anfang 2015 wurde die Anzahl der Übungstage erhöht, von 2.500 Reservisten (= 912.500 Übungstage) auf 3.500 (= 1.277.500), gleichzeitig wurde die maximale Übungsdauer von 6 auf 10 Monate verlängert. Zumindest die 10 Monate werden auch 2016 gelten.
Bezüglich der Anzahl der Beorderungsposten muß ich aber widersprechen, die mögliche bzw. verfügbare Anzahl an Dienstposten ist für jeden Verband/ Dienststelle/ Amt/ etc festgelegt, man kann also auch die Gesamtzahl aller ResDstPosten angeben. ich kenne nur die Zahl für das Heer – rund 60.000 Beorderungsposten, davon sind derzeit lediglich ca. 1/3 besetzt ( Stand Mitte 2015). Probleme bereiten insbesondere die Ergänzungstruppenteile (Nichtaktive Btl und Kp).
@ Bow (09:59 Uhr):
Ich fürchte, ich muss Ihr Weltbild ein klein wenig gerade rücken: Sollten Sie mit den 42.000 „Verwaltungsfachangestellten im Militärdienst“ die oben erwähnten 41.999 Soldaten der SKB meinen, so gestatten Sie mir den Hinweis, dass die SKB auch zu gut 25% mit Personal in den Einsätzen vertreten ist. Die SKB umfasst u.a. Führungsunterstützer, Logistiker, ABC-Abw, Feldjäger etc.. Glauben Sie mir, all dies sind Fähigkeiten, die im Einsatz benötigt werden. Telefonieren und per LoNo führen wollen doch schließlich alle… ;)
Und zur Logistik: „When you’re facing the enemy, the difference between a „click“ and a „bang“ is logistics.“
Vergleichbares gilt für die 1. Kp’n, ohne die der Rest der Truppe auch nicht weit kommen dürfte..
Also, wenn Sie die Einsatzbereitschaft der Truppe und die Zusammensetzung des Truppenkörpers kritisch betrachten wollen (und das sollte man dringend tun), dann bitte mit mehr Augenmaß.
Dass wir zuviele Wasserköpfe haben, unbenommen.
Dass es kritisch zu hinterfragen gilt, ob Dienstpostenbesetzung auch gleichbedeutend mit „Einsatzbereitschaft“ ist, wurde auch mehrfach angesprochen (Stichworte: Amt, Kdo-Behörde, Stab vs. Truppe; tooth-to-tail-ratio; Mangel-ATN).
Spannend wäre da die Frage, wie viele der 177.000 Sdt. denn auf „Schüler-Stellen“ sitzen, im BfD, ZAW oder Studium sind, wie viele nicht DP-gerecht ausgebildet oder vom Arzt per „90/5er“ gegroundet. Dies dürfte vermutlich die 177.000 massiv nach unten korrigieren.
Auch interessant: Wie sehen die Regenerationsquoten aus; also wie viele neu ausgebildete Sdt. kommen denn gegenwärtig für die „Abgänger“ in die Truppe? Alles unter 100% würde ja zu weiterem Schwund am Personalkörper führen. Was wiederum eine höhere (Einsatz)Belastung der verbleibenden Truppe nach sich zöge mit dem Preisschild weiter schwindender Attraktivität. Ein Teufelskreis?
@Gaius Bruxellus:
Grundsätzlich würde ich da mal von den 170.000 ausgehen… FWD und Einsatz ist zwar prinzipiell möglich, in vielen Fällen aufgrund kurzer Verpflichtungszeiten et cetera ein Thema für sich.
Es waren mal 25.000 Stellen davon für Ausbildung angedacht, bleiben per se 145.000 Soldaten für alles andere.
BFD soll zukünftig ja eher nach der Dienstzeit liegen insofern wäre der Punkt nur als Altlast interessant – da kann man aber sicherlich 5000-10000 abziehen.
Spannend auch: Mutterschutz und Alleinerziehende… die sind regelmäßig auch raus und da haben wir eine steigende Zahl.
Wenn wir uns nun optimistisch auf 130.000 runtergerechnet hätten, dann kommt dazu Personal mit Dauereinsatzauftrag in Deutschland, dass aufgrund einer Einsatzgleichen Verpflichtung raus ist. Nimmt man die Stäbe und Kommandos dazu, die sich zwar regelmäßig mit Personal vollsaugen, dieses aber ebenso regelmäßig ungern für den Einsatz abgeben, dann dürften wir schon unterhalb der 110.000 angekommen sein.
Davon ziehen wir dann spaßeshalber die Marine ab… die ist eh immer irgendwie im Einsatz ;)
und schon dürften wir die 100.000 unterschreiten… dann noch 90/5er und sonstige Dramen und… ach lassen wir das ;)
Abgesehen davon würden mich mal Kündigungsquoten bei den BS interessieren… die Frustration ist derzeit eher hoch.
Und wie aus dem Nichts vermeldet die IBUK:
Einfach herrlich dieser Selbstbetrug
pi
Da die Wirtschaft boomt und die Initiativen der Fr. UvdL zur Attraktivität kläglich gescheitert sind,
schließe ich mich der Meinung von @JPW an und denke auf kurz oder lang brauchen wir eine Dienstpflicht in irgendeiner Form.
Dafür sprechen auch noch andere Gründe. Ohne eines Plichtdienstes haben wir demnächst Einheiten in der Bw ohne Mannschaften, mit nur noch “ Führern “ also Häuptlingen ohne Indianer.
Auch Reservisten sollten und könnten mit einem neuen Konzept mehr in die in die Truppe integriert werden.
Die Wehrpflicht wurde zu schnell durch den forschen KTzG iliminiert.
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Bei den Stärkezahlen fällt mir auf, dass die Marine kostant bei 16000 +liegt, aber angeblich die größten Nachwuchssorgen hat.
Obwohl 5 Fregatten, Schnellboote, etliche Minensucher und kleinere Einheiten außer Dienst gingen, ohne Ersatz.
Wie geht das zusammen?
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Eine Frage an die Personalspezialisten:
Wieviele Uniformträger der Streitkräftebasis bzw. des Sanitätsdienstes werden eigentlich den orginären TSK zugeordnet??
Auch auf die Gefahr hin, mich zu wiederholen:
Mit dem derzeitigen Berufssoldatenstatus wird sich das Problem das „Wasserkopfes“ periodisch immer wieder stellen, zumindest so lange, wie die Veranschlagungsstärke stetig sinkt. Das ist doch auch logisch.
Man wird z.B. 2003 Berufssoldat, mit der Struktur von 2003. Danach kommen zwei Reformen, die Zahl der Soldaten sinkt insgesamt von 282.000 auf ~ 180.000. Wie kann man denn gut 100.000 Stellen in knapp 10 Jahren überhaupt kürzen? Die BS sind unkündbar. Die SaZ mit 12 Jahren+ Verpflichtungszeit wird man auch nicht so einfach los. Also muss „unten“ gekürzt werden. „Unten kürzen“ heisst Truppe kürzen. „Oben“ bleibt und muss halbwegs adäquat beschäftigt werden: Wasserkopf. Immerhin: Man hat so eine Führerreserve für die künftige Wiederaufrüstung ;-)
Insofern wird sich dieses Problem nur dadurch lösen lassen, als dass man zu einem anglo-amerikanischen System findet…
Tja, bei den Einstellungskriterien ist es auch nicht schwierig jeden 4. zu nehmen….
@Gaius Bruxellus:
Ich sehe, dass große Teile der SKB sinnvol verplant sind, ABER:
ich bin selber Logistiker und wir haben die Bw als Kunden. Die Email scheint sich noch nicht überall herumgesprochen zu haben, weshalb gerne gefaxt oder per Brief (!) bestellt wird. Anfragen, die bei uns als „dringend“ aufschlagen, sind teils 6-8 Wochen alt, etc.
Und auch beim Thema LOGISTIK ist die Bw eher mau aufgestellt.
Sämtliches Großgerät wurde und wird mit zivilen Firmen in den Einsatz und zurück gebracht (Antonov AN124, RoRos verschiedener Anbieter für Afghanistan und die Türkei und die Zuführung geschieht durch die DB oder andere Anbieter).
Kurz: Nichts, was eine größere Spedition (integrierte Speditionslösungen) nicht auch macht, ja sogar schneller und mit weniger Personal.
Und viele Aufgaben KANN die Bw gar nicht mehr erfüllen. Stichwort Mali: Die Transalls wurden dankend abgelehnt, weil: zu wenig Zuladung, zu alt und wartungsintensiv, nicht uneingeschränkt nachtflugfähig.
Sprich: Man macht sich auf BW-Seite teilweise selber das Leben schwer, weil man immer noch so arbeitet, als wäre es 1956 und die Bw wurde gerade gegründet.
Gleichzeitig erkenne ich immer mehr Redundanzen und (natürlich fällt mir aktuell kein konkretes Beispiel ein) nicht sinnvolle Arbeitsauträge.
Das bindet Personal und niemand stellt offen die Sinnfrage. So war z.B. Mitte/Ende der 90er (ja, ist schon gefühlte 100 Jahre her) „Bigstaff“ ein riesen Thema. Im Prinzip WLan für Gefechtsstände. Tolle Idee – keine Frage, aber bis dann mal jemand ansatzweise zu Potte gekommen ist, hatte die Realität die Planungen schon eingeholt. Geforderte Sicherheitsstandards waren durch zivile Systeme überboten und in den Schatten gestellt worden. Niemand hatte damals die Frage gestellt, ob zivile Systeme nicht per se schon gut genug wären oder nur leichter Modifikationen bedürften – NEIN, man wollte wieder die „Gold-Kanten-Lösung“, nur dass das nur unsinnig Kräfte band.
„Damals“ konnte man sich solche Spieleriein personell noch ansatzweise leisten – heute nicht mehr.
Ich spreche keinem Stabssoldaten ab, dass er nicht mit vollem Einsatz oder am Rande der Belastungsgrenze arbeitet, aber Effektivität (es richtig tun) und Effizienz (das Richtige tun) sind bei der Bw noch nicht wirklich angekommen.
Das sieht man bei Planung (A400M, NH90, diverse Drohnen…), Einführung (Tiger, Typhoon, A400M, ….) und Unterhaltung des Gerätes.
Das erstreckt sich aber auch über Personalführung, Nachsorge nach Einsätzen, etc.
Mir ist klar, dass dank einiger „Strukturreformen“ – die übrigens alle nicht beendet wurden, weil man auf halbem Weg wieder die Richtung gewechselt hat – personell und materiell nie auf Klarlage kam, aber das bedeutet doch nicht, dass das so bleiben sollte!
Ich bleibe dabei: Die Bw hat immer noch zu viele Häuptlinge – zu wenig Indianer und ein Verwaltungsproblem.
Weder die militärische, noch die politische „Führung“ weiß, was sie will und wohin es gehen soll und nicht zuletzt durch den, in der Breite, nicht vorhandenen Rückhalt der Bw in der Bevölkerung, wird es sehr schwer sein, die Soldaten zu bekommen, die man braucht, um die Aufgaben erfüllen zu können. Sowohl quantitativ, als auch qualitativ.
Die Bundeswehrstärke fällt ins bodenlose, aber wir nehmen nur jeden 4. Bewerber, da kann doch was nicht stimmen!
Da die Einstellungskriterien ja nicht als besonders hart gelten, müsste man doch mindestens jeden 2. Bewerber nehmen können.
Und da auch die Zahl der Berufs- und Zeitsoldaten fällt, kann es auch nicht sein, daß hier Bewerber überredet werden, statt FWL gleich Zeitsoldat zu werden, weil sonst müssten wir 170.000 Berufs- und Zeitsoldaten haben und nur beim Wehrdienst unsere Probleme haben. Und da VDL seit dem 17.12.2013 jetzt Verteidigungsministerin ist, ist diese für den Verfall der Truppenstärke seit dem voll verantwortlich.
Aber statt Fehler oder Probleme einzugestehen, werden Bewerberzahlen rausposaunt, ohne zu erklären, warum man 3/4 der Bewerber ablehnt, obwohl man Personalprobleme hat?
man beachte hierzu auch den Stellenplan 2016 für Soldaten zu finden unter bundeshaushalt-info.de (S.2223 von 3080)
Insgesamt verfügbare Planstellen für SaZ/ BS 179.963
aktuelle SaZ/ BS 168.277
Differenz 11.686
Und trotzdem Beförderungsstau … vor allem bei UmP
Ach ja, und Planststellenverbesserungen gab es nur für OStGefr (fast 10.000) und für Offiziere ab A12 (gut 700) aufwärts…
Streichungen bei den Unteroffizieren: fast 4.000
Natürlich gilt ja noch ein Übergangszeitraum, in der die 170.000 SaZ/ BS erreicht werden sollen, hier und da gibt es Über- bzw. Unterdeckungen bei den Besoldungsgruppen.
Aber grundsätzlich scheint das Kleingeld ja da zu sein. Da hilft es ja auch wenig wenn bei einzelnen Besoldungsgruppen die Fußnote „Die nach §49 in Verbindung mit §115 BHO für die Ernennung der Soldatinnen und Soldaten über den Stellenplan hinaus erforderlichen Planstellen gelten zum Zeitpunkt der beabsichtigten Ernennung als ausgebracht und fallen spätestens mit Ablauf des Haushaltsjahres weg.“ steht.
@Flieger 99 | 12. Januar 2016 – 20:13
„Und trotzdem Beförderungsstau … vor allem bei UmP
Ach ja, und Planststellenverbesserungen gab es nur für OStGefr (fast 10.000) und für Offiziere ab A12 (gut 700) aufwärts…“
Ja, aber bevor das hier wieder ein UmP vs. Offz „bashing“ wird: Die Wartezeiten für StOffz-Beförderungen liegen weit oberhalb derer für UmP!!
@Closius: Es sind nicht alle Bewerber geeignet. Nicht alle Bewerber nehmen ein Angebot an. Bewerber müssen auch bedarfsgerecht eingestellt werden, was nützen 2.000 Bewerber, die FschJ in der Lfb der Msch werden wollen, wenn man ITFw braucht.
Wie will man einige Tausend abgelehnte OA-Bewerber überzeugen, Gebirgsjäger in der Lfb der Msch zu werden?
Dann minimiert sich die Zahl recht schnell und deutlich.
Es zählt nicht die Quantität, sondern die Qualität der Bewerber und diese gilt es mit den Wünschen überin zu bringen.
Oha, vdL begibt sich in die Flucht nach vorne und will bis Mitte des Jahres eine umfassende Personalstrtegie vorlegen. Da bin ich ja mal gespannt…
Mein lieber Arbeitgeber.
Herzlich Willkommen in der Wirklichkeit, abseits von bunten Powerpoint Präsentationen, blumigen Konzepten und Strategiepapieren.
Wer den Laden, trotz Kritik und Warnungen von der Arbeitsebene so an die Wand fährt, muss sich nicht wundern das niemand (geeignet !) mehr kommt bzw. das Bestandspersonal sich innerlich verabschiedet.
Es muss in einer Armee ein gesundes Verhältnis innerhalb der Dienstgradgruppen, zwischen Stäben/KdoBehörden und Truppe sowie zwischen Auftrag und verfügbaren Mitteln geben. Nichts davon passt mehr. Alle Einzelheiten dazu werden hier in diesem Blog seit Jahren in epischer Breite beschrieben.
Trotzdem wird in Propagandamedien und Durchhalteblättchen weiterhin ein rosarotes Bild gezeichnet.
Mache ruhig weiter so. Du schaffst das.
Mit Kühlschränken und Flachbildschirmen, Eltern-Kind Zimmern in attraktiven Gegenden unseres schönen Landes. Dort wo ein Soldat eher einem Baum beim Wachsen zusehen kann, bevor er zum ersten Mal sein gem. SollOrg vorgesehenes Waffensystem, funktionsfähig und mit zugehöriger Austattung im Grundbetrieb innerhalb der zulässigen Arbeitszeit ausprobieren darf.
Wir.sind.bedient.
Das grundlegende Problem ist doch, das der Dienst nicht mehr attraktiv. Ist das auf Verwendungswünsche keine Rücksicht genommen wird. Kleines Beispiel: Ich diente in einer Mangel-Avr, gut beurteilt. Wusste das heimatnah mehrere Stellen in meiner AVR nicht besetzt waren, keine Nachfolgeplanun da war. Mit der Aufforderung 90/5 BS kam die Planung: Südliches Bayern. Und in Marienberg war keine Stelle besetzt. Konsequenz nach Anruf in der StDstBw als Vertreter KpFw(war schön mal direkt mit seinem Personalführer reden zu können): Du willst doch BS werden…Konsequenz: 4 Zeiler, schiebt euch euren BS in den A*****. Ich muss nicht pendeln, um meine Familie zu ernähren. Dienstzeit absitzen, Nachfolger(StUffz FA) kurz einweisen. Fertig. Wenn ich dran denke was meine Ausbildung gekostet hat…Haben übrigens in meiner Einheit(zu diesem Zeitpunkt im einsatz) drei Leute(nicht nur IT´ler) so gemacht…Vereinbarkeit von Familie und Beruf war nicht mehr gegeben.
@Koffer | 12. Januar 2016 – 20:27
Zur Info für die Beförderung zum StFw (heutzutage ja der Enddienstgrad für UmP) noch immer mindestens 16 Jahre als UmP erforderlich.
Also gefühlt werden StOffz schon schneller bis zu ihrem gehaltsmäßig ja auch höherem Enddienstgrad befördert.
Wobei das kein vs. sein soll, ich gestehe jedem seine Butter aufm Brot zu.
J-P-W | 12. Januar 2016 – 9:30
Jens Schneider | 12. Januar 2016 – 14:49
Es kann – und wird auch – nicht sein, dass der Unwillen und die Inkompetenz der politisch-militärischen Führung, ein ordentliches Personalkonzept auszuarbeiten und die Attraktivität des Wehrdienstes über Verlautbarungen hinaus zu steigern, dazu führt, dass junge Menschen zwangsverpflichtet werden müssen, damit die Bundeswehr genug Kopierer, Kaffeekocher und Wachen hat.
@erzgegirger | 12. Januar 2016 – 23:13
Warum sollte die Bw denn Interesse an einem jungen BS haben, der nicht versetzungswillig ist?
Nebenbei: unser Problem sind NICHT zu wenige BS! Davon haben wir genug…
@Closius:
Weil man es oft genug nicht erklären kann ;) Mein Neffe war im Karrierecenter in München (Abitur, sportlich, gut informiert) und wurde abgelehnt mit ‚Ihnen fehlt noch etwas‘ (O-Ton des Hptm dort) – wobei ihm irgendwie keiner sagen wollte, was dieses ‚etwas‘ denn nun genau sei.
Die KarrC erfüllen Quoten, das PersAmt macht ohnehin was es will, dem einzelnen Personalbearbeiter ist regelmäßig der Mensch total egal. Wenn er wirklich ein Problem hat, dann kann er as ja über SPG (Schwerwiegende persönliche Gründe) eintüten und dann wird man ihm wohl helfen… wer keine SPG hat ist Freiwild.
@Erzgebirger:
Willkommen im Club. Mit den gleichen Argumenten haben im Bekanntenkreis auch viele den Oberstabsfeldwebel abgelehnt – kurz die Rechnung aufgemacht, was die Förderung bringt vs was die damit meistens verbundene Pendelei kostet… und dann dankend drauf verzichtet.
Offensichtlich ist das alles für das BMVg allerdings noch kein dringliches Problem.
Die Probleme der Personalgewinnung der Bw kann man auf zwei Stichworte reduzieren.
Zu große Prozessorientierung und zu große Zentralisierung.
Beide hängen zusammen und stellen eine kontinuierliche Veränderung, Verschlechterung des Personalgeschäftes in den letzten beiden Jahrzehnten dar.
Wie @erzgebirgler schön beschrieben hat, wird konsequent von der personalführenden Stelle (jetzt BAPersBw) verhindert, dass es einen regionalen Verwendungsaufbau gibt. Folgedessen ziehen viele geeignete Bewerber ihren BS-Antrag zurück.
Dies hängt mit der Zentralisierung der Personalführung zusammen, also alle Soldaten werden zentral vom BAPersBw geführt, statt wie früher bis einschließlich StUffz vom Regiment.
Die Prozessorientierung der Personalführung verhindert die effektive Weiterverplichtung. Früher hat ein Kompaniefeldwebel festgestellt, mit dem Wehrdienstleistenden kann man arbeiten und hat ihn zum Uffz / StUffz gemacht. Anschließend hat man festgestellt, der Soldat hat sich bewährt und könnte auch Fw werden. Dann ist er zum Fw ausgebildet worden und wenn er sich als Jungfeldwebel bewährt hat und entsprechendes Potential gezeigt hat, dann wurde er zum BS oder OffzMilFD vorgeschlagen oder er hat einen Antrag für diese Laufbahn gestellt.
Diese „Bewährung in der Praxis“ ist durch die Prozessorientierung mehr oder weniger abgeschafft worden. Einmal FWL immer FWL, einmal Uffz o.P. immer Uffz o.P., einmal Fw im falschen Altersband oder im falschen Tätigkeitsbereich, SaZ und Tschüss.
Die Frage muss also lauten, wie lange kann sich die Bw dieses ineffiziente Personalmanagementsystem noch leisten, dass zwar einen rasch „atmenden Personalkörper“ ermöglicht, also eine schnelle, zentral gesteuerte Veränderung der Personalstärke, aber keine effiziente Nutzung der Ressource Mensch, keine vernünftige Laufbahnplanung, keine bedarfsgerechte Weiterverplichtung mit dem standardmäßigen Aufstieg in den Laufbahngruppen ?
Denn was helfen besetzte Dienstposten, wenn der Führer vor Ort mit den Soldaten im täglichen Dienstgeschäft nichts anfangen kann, mangels Ausbildung, Einstellung des Soldaten, Engagement im Dienst usw. ?
Das jetzige System ist anfällig zur Produzierung von „Hartz IV Empfängern in Uniform“, die ihren Dienst irgendwie „abreißen“, damit sie nicht auf der Straße stehen !
@Georg +1
Wobei ich eine große Zentralisierung (ich meine Stützpunkte) nicht pauschal für schlecht erachte.
Leider wurde bei der letzten Reform (oder war es die davor?) eine riesen Chance verpasst, mit Abschaffung der Wehrpflicht wäre es bestimmt möglich gewesen sich noch stärker zu zentralisieren. Natürlich hätte dies bedeutet deutlich weniger dafür größere Stützpunkte zu unterhalten, aber der positive Effekt wäre gewesen das man einem Soldaten das m.M.n. Wichtigste hätte geben können, nämlich Planungssicherheit es wäre durchaus attraktiv zu wissen das man für 10+ Jahre an einem Dienstort bleibt da kann man dann auch die Familie mitnehmen.
Ein guter Teil der mangelnden Attraktivität liegt darin begründet das man um gefördert werden zu können auf „Außenposten“ irgendwo in der Republik eingesetzt werden muss, da gebe ich Kerveros Recht auch ich kenne Soldaten welche eine Beförderung ablehnen weil Netto weniger übrigbleibt als vorher.
Aber leider ist dieser Zug abgefahren also wird es einfach ein weiter so geben wie all die Jahre schon und alle werden sich weiter wundern wo denn die gut ausgebildeten jungen Leute bleiben welche uns ja angeblich seit Jahren die Bude einrennen.
Habe mal eine Tabelle angefangen:
https://docs.google.com/spreadsheets/d/1W41-EuBH0bsmWt5D72sQQp3lJKqIGf61Otv8AshzZqo/edit?usp=sharing
Kann jeder gerne mitmachen
@ Koffer:
Weil der „junge BS“ einen Haufen Geld gekostet hat und direkt in Nähe seines Wohnortes sowohl Stellen auf Einheitsebene und Verbandsebene/Großverbandsebene nicht besetzt waren und auch keine Nachfolgeplanung (zukünftiger Einzustellender) vorhanden war? Wenn dann der Personalführer zugibt, das er seine komplette Laufbahn aus Köln nur zu Lehrgängen raus gekommen ist, fragt man sich schon ob in den Ämtern alles richtig läuft. Wäre so einfach gewesen…aber Zufriedenheit des Personals soll hier nicht das Thema sein, deshalb Ende damit.
Btw, im Nickname ist natürlich ein Schreibfehler ;-)
Eine (vielleicht naive) Laien-Frage: Wenn ich lese „Heer: 59.021“; wie viele Schreibtischjobs verstecken sich hinter dieser Zahl dann etwa noch? Bzw. wie groß wäre der tatsächlich kämpfende Anteil der Heeressoldaten im V-Fall?
@Koffer:
Das Problem sind weniger die Fälle, in denen die Leute grundsätzlich nicht versetzungswillig sind, sondern die vielen Fälle in denen der Personalführer aus Faulheit Unzufriedenheit schafft.
Einfachstes Beispiel dafür waren schon immer die Einplanungen an den Universitäten und die danach folgenden Tauschaktionen – die Wünsche vorher sinnvoll abzufragen und zu planen macht halt mehr Arbeit.
Dazu kommt dann das Tellerrandproblem: jeder Personalführer hockt auf seinem Personal. Wenn also Personalführer A und B zwei ähnlich qualifizierte Kandidaten haben, die jeweils heimatnah verwendet werden könnten, dann findet das regelmäßig nicht statt, weil der jeweils andere Personalführer für die Stelle verantwortlich ist.
Andersherum geht das mit dem Fremdbesetzen dann aber wieder ganz schnell, wenn es dem Personalführer grade ins Konzept passt.
Kurz gesagt: einseitige maximale Freiheit auf Seiten des BAPersBw.
Die bereits angesprochene Zertifizierung des BAPersBw als ‚familienfreundlicher Arbeitgeber‘ ist dann nochmals ein kräftiger Schlag aller, die durch das BAPersBw betreut werden und regelmäßig erleben dürfen, was ‚Familienfreundlichkeit‘ in der der praktischen Umsetzung des BAPersBw für den Betroffenen bedeutet.
@erzgebirger. Die Info, dass der Personalführer nicht bis kaum aus Köln rausgekommen ist, muss man sich dann aber erstmal erfragen. Meistens kommen derlei Leute mit 10 Versetzungen daher, die sich bei näherer Betrachtung dann im Raum Köln/Bonn/Koblenz bewegen ;)
Wenn es auch meiner Sicht jemals sinnvoll war, irgendwas bei der Bundeswehr dem Outsourcing zuzuführen, dann ist es das BAPersBw.
Zu den Einstellungszahlen muss man ja auch berücksichtigen, wie viele Bewerber „voll geeignet“ sind und wie viele als „bedingt geeignet“ eingestellt werden.
Im Rahmen einer akademischen Arbeit hatte ich vor einigen Jahren bei verschiedenen Bundesbehörden angefragt.
Und es ist erschreckend, was sich hier abzeichnet, die Tendenz geht zu fast kaum noch „voll geeigneten“ zu immer mehr „bedingt geeigneten“ Bewerbern.
Aber solange es Fähnchen gibt, ist doch alles gut….
Trennung.
Zum Thema Mangel AVR (Die Bw braucht Sie unbedingt!), kann ich nur sagen, dass viele Kommandeure in den Stäben gerne Ihr Mangel AVR Personal auch anderweitig verplanen; wie soll man den sonst all die Veranstaltungen planen. ….
Einig sind sich doch fast alle hier, dass in den höheren Verwendungsebenen und z.B. im PersABw scheinbar zu wenig Kompetenz befindet.
Tja, Stehzeiten erhöhen, Verwendungsbreite reduzieren, so wird allen geholfen und der Partner ist auch noch Glücklich.
Anfrage an die Runde:
Gibt es an der OSH denn noch das Schriftstück „Verhalten als Offizier“ oder so ähnlich?
Mit dem Kapitel: Ehefrau eines Offiziers?
@IstEgal | 13. Januar 2016 – 5:29
„Zur Info für die Beförderung zum StFw (heutzutage ja der Enddienstgrad für UmP) noch immer mindestens 16 Jahre als UmP erforderlich.“
Zur Info: um StOffz zu werden benötigt man ca. 15 Jahr um seinen Enddienstgrad zu erreichen. Um den normalen „Enddienstgrad“ (Oberstlt) 20+
„Also gefühlt werden StOffz schon schneller bis zu ihrem gehaltsmäßig ja auch höherem Enddienstgrad befördert.“
1. gefühlt mag das so sein, tatsächlich ist es aber bei weitem nicht so, 2. die Wartezeiten von StOffz auf eine Beförderung obwohl alle Voraussetzungen bereits erfüllt sind liegen WEIT oberhalb dessen, derer von UmP
Natürlich haben Sie bis zu einem gewissen Grade Recht, wenn Sie sagen durch das höhere Gehalt ist es „sozialverträglicher“ einen StOffz auf die Beförderung warten zu lassen als einen Feldwebel.
Darüber hinaus bin ich sowieso der Meinung, dass niemand ein Recht darauf hat „pünktlich“ befördert zu werden (weder ein UmP noch ein StOffz). Ich wollte nur dem beginnenden UmP vs. StOffz bashing einen Riegel vorschieben ;)
@Georg | 13. Januar 2016 – 9:44
„Zu große Prozessorientierung und zu große Zentralisierung.“
+1
In der Tat.
Warum man nicht der „schrittweisen“ Bewährung in der Truppe vor pauschaler Laufbahnfestsetzung den Vorzug gibt, kann ich nicht nachvollziehen.
Natürlich wird es für die NachwGOrg einfacher nur einmal DP in 12 Jahren befüllen zu müssen, als ggf. 2 oder gar 3 mal (wenn der 1. oder 2. Kandidat sich nicht über die Ebenen UoP hinaus bewährt hat), aber die Streitkräfte sind ja nicht dafür da es der Nachwuchsgewinnung einfach zu machen ;)
Nachdem man schon riesige Probleme mit der PersFü der Fw beim BAPersBw hatte, wird jetzt auch noch die PersFü der Mannschafter des Heeres nach Köln übertragen.
Damit ist jetzt eine ebene der Zentralisierung erreicht, die m.E.n. nichts mehr mit einer Armee zu tun hat :(
@erzgegirger | 13. Januar 2016 – 12:42
„Weil der „junge BS“ einen Haufen Geld gekostet hat und direkt in Nähe seines Wohnortes sowohl Stellen auf Einheitsebene und Verbandsebene/Großverbandsebene nicht besetzt waren“
Die Einsatzfähigkeit der Streitkräfte verlangt einen flexiblen und versetzungswilligen Personalkörper. Wenn jemand durch „Rückgabe“ eines BS-Tickets aber beweist, dass er nicht flexibel ist, dann sollte man ihn sich m.E.n. nicht für weitere 20 Jahre festzurren.
Einzige andere Möglichkeit wäre übrigens das schaffen von Großstandorten und Beendigung der großen Stellenbündelung. Dann könnte man einerseits an einem StO Jahre (Jahrzehnte) verbleiben, trotzdem würde dann aber die Flexibilität mit Beförderung belohnt werden.
Da, aber sowohl Großstandorte durch die Politik nicht gewünscht sind und die Gewerkschaft der Ministerin erfolgreich die große Stellenbündelung als „attraktiv“ verkauft hat, wird sich wohl weder an dem einen, noch an dem anderen Punkt irgendetwas tun :(
und auch keine Nachfolgeplanung (zukünftiger Einzustellender) vorhanden war?
@ Koffer und Georg
Interessanter Ansatz und interessante Diskussion.
Ich stimmt mit Ihnen überein, wer nur am Standort bleiben möchte, ist als BS die schlechtere Wahl. Man sollte immer mal über den Tellerrand schauen Ich sehe aber natürlich mit zunehmendem Lebensalter auch einen Führsorgeaspekt in der Personalführung (Vereinbarkeit Familie und Beruf)
Hier mein Vorschlag:
Eine verbindliche und verlässliche Personalplanung über mehrere Jahre!
Ich soll mich dienstlich für 3 Jahre verändern um meinen Horizont zu erweitern? Mach ich gerne, wenn ich von der Personalführung im Anschluss eine verlässliche Mitteilung bekomme, wie es dann weitergeht bzw zusammen mit der Personalplanung verlässlich eine Planung in die Zukunft aufstelle, die ich auch meiner Familie verkaufen kann.
Z.B. Von Mitteldeutschland 3 Jahre nach Bayern und anschließend wieder zurück in die alte Umgebung mit der Perspektive für mehrere Jahre. So stell ich mich Personalführung irgendwie vor. Persönlich abgestimmt, verlässlicher und viel weiter in die Zukunft gerichtet. Planungshorizont 7-10 Jahre, nächste und übernächste Verwendung voraus. Bei Versetzung auf Zeit, Rückkehrmöglichkeit in die Heimat. Und das vor allem belastbar und verbindlich! Man muss sich auf Aussagen regelmäßig verlassen können. Und verständlich!
@erzgebirgler
Aus ähnlichen Gründen liegen ca. 10000 Anträge auf Zurruhesetzung auf Halde.
@Dominik
Auf den ersten Blick hat unser „Weltklasseheer“ den größten Schwund.
PS: April nach links setzen zur leichteren Fortschreibung.
@Koffer
Man braucht nicht nur versetzungswillige Soldaten, sondern auch gute IT-ler.
Eine solche Vorgehensweise ist völlig unverständlich, wenn gleichzeitig beim Zivilpersonal -auch in der Wehrverwaltung- für IT-ler Kopfprämien gezahlt werden!!!
@ist-egal
Ich habe insgesamt auf Dienstposten A13 – 15 71!!!!!! MONATE auf Einweisung gewartet. Rechnen Sie das mal aus.
@KlausK | 13. Januar 2016 – 20:00
„Eine solche Vorgehensweise ist völlig unverständlich, wenn gleichzeitig beim Zivilpersonal -auch in der Wehrverwaltung- für IT-ler Kopfprämien gezahlt werden!!!“
Was hat den ein konkreter Personalbedarf im JETZT mit einer auf die nächsten 25 Jahre zu prognostizierende BS Auswahl zu tun?!
Wenn ich jetzt IT-Bedarf habe, dann stelle ich neue SaZ ein oder zahle eine Verpflichtungsprämie für die Verlängerung von bereits vorhandenen SaZ.
Aber ich binde mir doch jemand, der versetzungsunwillig ist nicht für 25 Jahre an den Hals!
Und was hat eine BS Auswahl mit dem Bedarf der Wehrverwaltung zu tun?!
@Koffer | 13. Januar 2016 – 18:07
„Einzige andere Möglichkeit wäre übrigens das schaffen von Großstandorten und Beendigung der großen Stellenbündelung. Dann könnte man einerseits an einem StO Jahre (Jahrzehnte) verbleiben, trotzdem würde dann aber die Flexibilität mit Beförderung belohnt werden.
Da, aber sowohl Großstandorte durch die Politik nicht gewünscht sind und die Gewerkschaft der Ministerin erfolgreich die große Stellenbündelung als „attraktiv“ verkauft hat, wird sich wohl weder an dem einen, noch an dem anderen Punkt irgendetwas tun :(“
Sehe ich auch so! Der Sinn einer (großen) Stellenbündelung ist ja gerade, dass der Stelleninhaber möglichst wenig rotieren muss und eine Spezialisierung erwirbt.
Die Personalführung der Bundewehr scheint aber genau das Gegenteil zu wollen und setzt auf Rotation und Verwendungsbreite.
Beide Konzepte können Sinvoll sein. Nur wenn sich die Bundeswehr für ein „Rotationsprizip“ entscheidet ist eine Stellenbündelung unsinnig und hat keine Auswirkung auf die Attraktivität.