Fusion Krauss-Maffei Wegmann und Nexter: Angeblich in letzter Minute gefährdet

Erst in der vergangenen Woche hatten die Regierungen in Berlin und Paris sich ausdrücklich für das geplante Zusammengehen der beiden Panzerhersteller Krauss-Maffei Wegmann (KMW, Deutschland) und Nexter (Frankreich ausgesprochen und eine stärkere Zusammenarbeit beider Länder in der Rüstungspolitik angepeilt – da könnte es schon wieder ganz anders kommen. Die geplante Fusion der beiden Landsystemhersteller  drohe zu scheitern, berichtet am (heutigen) Sonntag die französische Zeitung Les Echos.

Coup de froid sur le rapprochement des fabricants de chars Nexter-KMW, titelt das Blatt, sinngemäß: Plötzliche Abkühlung beim Zusammengehen der Panzerhersteller. Grund soll die Ablösung des bisherigen Nexter-Chefs Philippe Burtin durch Stéphane Mayer sein. KMW-Chef Frank Haun habe bereits damit gedroht, den Vertrag nicht zu unterzeichnen.

Das klingt alles sehr merkwürdig; ich bemühe mich – bei KMW – um Klärung; was an einem Sonntag nicht ganz so einfach ist.

Nachtrag: Bis zum späten Sonntagabend keine Antwort von KMW. Aber es gibt einen Bericht der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (Link aus bekannten Gründen nicht), dem zufolge das Personalproblem auf französischer Seite die für kommenden Dienstag geplante Unterzeichnung des Fusionsvertrags gefährden könnte. Es gebe noch keinen endgültigen Vertrag mit Mayer, und die deutsche Seite ist dem Vernehmen nach nicht zu einer Unterschrift bereit, solange auf französischer Seite die Führungsfrage nicht offiziell geregelt ist, schreibt die FAZ. Darüber hinaus habe der geplante Wechsel von Burtin auf den viel jüngeren Mayer die Hoffnung von KMW-Chef Haun zerschlagen, zumindest für eine Übergangszeit alleine das operative Geschäft zu führen.

(Foto: Kampfpanzer Leopard 2, links, und Panzerhaubitze 2000 bei der Informationslehrübung 2010 in Munster)