DroneWatch: Geplanter ‚Global Hawk‘-Flug über Deutschland vorerst abgesagt
Der für den (heutigen) Mittwoch geplante Flug einer US-Überwachungsdrohne vom Typ Global Hawk von der Basis in Sizilien zur Ostsee quer über Deutschland ist vorerst abgesagt. Die Maschine bekam keine Überfluggnehmigung für Frankreich, erfuhr Augen geradeaus! aus NATO-Kreisen. Ein erster Flug soll nun im November stattfinden.
Die USA planen, den Global Hawk von Sigonella aus über Italien, Frankreich und Deutschland zur Nordostflanke der NATO zu fliegen. Dort soll die Drohne die demonstrative Präsenz des Bündnisses an der russischen Grenze verstärken – und dort, so darf man vermuten, natürlich auch Daten bzw. Luftbilder sammeln.
Pro Monat sind bis zu fünf solcher Flüge vorgesehen. Der Überflug der Bundesrepublik wurde an enge Vorgaben geknüpft, so wird dafür ein gesperrter Luftkorridor eingerichtet. Zudem verlangte Deutschland von den USA die Zusicherung, dass die Aufklärungssensoren über deutschem Gebiet nicht eingeschaltet werden. Unklar ist bislang, ob auch Frankreich eine entsprechende Zusage fordert und deshalb die vorgesehene Genehmigung für den heutigen Flug nicht erteilt hat.
(Archivbild 2011: A RQ-4 Global hawk is moved on the flight line on Grand Forks Air Force Base Sept. 19, 2011 – U.S. Air Force photo by Senior Airman Amanda N. Stencil)
Ich lach mich schlapp, zeigt dieser Vorgang doch wie schräg die Diskussion geführt wird.
BRD wäre alleine mit der Sorgfalt um die Sicherheit der Luftfahrt und neige zu übertriebenen Reaktionen. Besser wird sein, wir geben der unbemannten Luftfahrt die sie benötigt um das ganze System sicher zu machen.
Wenn man die Probleme kleinredet, kann man sich bei VW erkundigen was geschehen kann.
Genau dies wurde schon auf der ILA 2012 kommuniziert: Sollte es vor der Festlegung neuer Regeln für den RPA Betrieb zu einem tötlichen Unfall kommen ist das System für die nächsten 20 Jahre in Europa tot.
Es ist völlig unsinnig ein System in Italien zu stationieren, welches man vor allem im Baltikum, Ostsee und in Grenznähe zu Russland benötigt. Logischerweise hätte man das System in Deutschland, Polen oder in Dänemark stationieren sollen.
Und wenn Frankreich jetzt den Überflug nicht erlaubt für Global Hawk, dann gibt es nur zwei Möglichkeiten. Entweder hat man Frankreich nicht versprochen die Aufklärungssensoren über Frankreich nicht einzuschalten oder Frankreich glaubt nicht, daß die USA/NSA sich an ein solches Versprechen auch halten wird!
Wieso NSA? Hab ich da was verpasst?
@emdeema
Glauben sie, dass die NSA nicht ganz eng mit den US Streitkräften zusammenarbeitet?
Wenn sie nicht zusammenarbeiten sollten, dann werden sie vermutlich von der NSA ebenfalls überwacht ;-)
Achja ist das herrlich. Die aufwändigste Aufklärung betreiben die US momentan bei den europäischen Verbündeten, indem sie durch ankündigungen von verlegungen auf dem land und in der luft die bürokratischen Hürden ausloten….
Also wenn man mal von Sigonella einen Strich auf der Karte nach Danzig zieht, würden Frankreich und Deutschland gar nicht überflogen. Vielmehr liegen Kroatien, Bosnien & Herzegowina, Kroatien, Ungarn, Slowakei, Tschechien und Polen auf dem Weg.
Österreich und Schweiz blocken, Frankreich klappt auch nicht so recht und über der Straße von Gibraltar überschneiden sich die hoheitlichen Lufträume von Spanien und Marokko (12 Meilenzonen). Beim Ärmelkanal und dem Ostseezugang sieht es auch nicht besser aus.
Irgendwie scheint die ganze „AGS-, GlobalHawk-, EuroHawk- und Triton-Kiste“ luftrechtlich und zulassungsrechtlich noch ziemlich unausgegoren zu sein und im alten Europa ist halt für den Amerikaner kein „Wilder-Westen“!
Ob das UvdL und unsere Politik vielleicht auch einmal so langsam wahrnimmt? Wo und für was will man z.B. EuroHawk bzw. Triton nutzen, wenn man über die eigenen Landesgrenzen mit diesen HALE-Systemen legal nicht hinauskommt?
@Vtg-Amtmann
Man nehme eine Neuauflage der Grob Strato 2C mit dem gegen ECM gehärteten Steuerungssystem PILOT.
PILOT ist eine marktverfügbare Lösung, die international zugelassen ist.
Das ganze läuft dann unter dem Projektnamen „Zurück in die Zukunft“