Abnahmeprüfung für zweiten deutschen Airbus A400M ein bisschen verschoben
Den Termin hatte ich mir notiert: Am (heutigen) 18. September hätte eigentlich die Abnahmeprüfung für MSN029, den zweiten Airbus A400M der Bundeswehr, beginnen sollen. Der Termin ist nun auf Anfang Oktober verschoben, sagt mir die Luftwaffe (und auch Airbus Defence&Space bestätigt, dass die Abnahme nun für den Oktober vorgesehen ist). Das schiebt den Zulauf der Maschinen für die deutsche Luftwaffe noch etwas weiter nach hinten – aber immerhin: Zwischenzeitlich sah es schon mal so aus, als ob die Bundeswehr in diesem Jahr gar kein weiteres der neuen Transportflugzeuge bekommen würde. Und dass im Mai eine Maschine bei einem Testflug abstürzte, schob den Zeitplan noch weiter nach hinten.
Auf die Abnahmeprüfung von MSN029 hätte eigentlich noch im Oktober die von MSN030, dem nächsten deutschen Flieger, folgen sollen – mal sehen, wie sich die Verzögerung da auswirkt. Vielleicht erfährt ja der Verteidigungsausschuss des Bundestages dazu am 28. September mehr: Die Abgeordneten reisen zu einer Ausschusssitzung zum Lufttransportgeschwader 62 nach Wunstorf, dem Heim der deutschen A400M-Flotte. Geplant ist die Anreise natürlich mit dem (bislang einzigen) deutschen A400M.
Wie süß – der Verteidigungsauschuß wird auch noch mit dem Corpus Delicti selbst zur Sitzung gekarrt. So können sich die Damen und Herren natürlich völlig wertfrei ein Bild von der Lage machen; Häppchen bezahlt dann AIRBUS oder doch die Geschwaderkasse?
Am Rande – gibt es schon einen offiziellen Bericht über Sevilla?
Wenn ich mich nicht irre, war der Bericht hier vor einigen Wochen doch schon mal eingestellt..
Heim der deutschen A 400 M Flotte, ein guter Witz;)! Bisher besteht die Flotte ja nur aus einer Maschine.
Wieviele Maschinen sollten denn jetzt noch dieses Jahr ausgeliefert werden? Ursprünglich sollten es 5 Maschinen werden und jetzt noch vielleicht diese zwei oder waren zum Jahresende noch weitere Maschinen geplant?
Mal kurz was Grundsätzliches:
Ich hab da ein wenig den Überblick verloren, mit wievielen Maschinen die LW jetzt tatsächlich plant. Laut den Plänen von 2011 will man ja 13 der 53 Flugzeuge verkaufen. Ist das noch aktuell oder hat VdL auch hier schon was umgeworfen? Gibt es schon Ideen was passieren soll wenn diesem Vorhaben kein Erfolg beschieden ist?
@Closius
Geplant sind dieses Jahr noch zwei, die von Herrn Wiegold erwähnte MSN029 und Ende November die dritte.
@Andreas
Irgendwer wird sie schon kaufen.
Man könnte natürlich die P3 damit ersetzen und eine AS Variante bauen, also ein Gunship mit Kanonen, Raketen und ‚Bomben‘, wie es bei den US Streitkräften schon seit Ewigkeiten gibt.
Man sollte das Programm einstellen, die fertiggestellten Flieger ins Museum tun und ‚was brauchbares für die nächsten 10-15 Jahre off the shelf“ besorgen.
Mal eine Frage an die Fachkundigeren. Wieso tun wir uns so schwer ein paar Flieger zu bekommen, FRA und UK aber schon 7 oder 8 im Dienst haben und selbst Exportkunden wir TUR und Malaysia schon die ersten Flieger haben?
Absicht i.S.v. spätere Lieferung = spätere Zahlung oder eher schlechtes Management?
@Labacco:
Aber ist die zweite Maschine noch realistisch, wenn man sich den Verzug bei der ersten anschaut?
Und was machen eigentlich die von vdL groß angekündigten Verhandlungen um Vertragsstrafe?
@ DFAri
Man könnte ebenso fragen, warum die Franzosen und Briten bereit waren, so viele der ersten Maschinen mit ihren noch vorhandenen Fähigkeitslücken abzunehmen. Es könnte damit zusammenhängen, dass beide die weltweiten Überreste ihrer Kolonialreiche befliegen müssen. Sie müssen nun damit leben, dass ihre Maschinen mehreren unterschiedlichen Entwicklungsständen entsprechen.
Von 7 Maschinen der Briten sind nur 4 im Dienst. Dass die anderen 3 offiziell mitgezählt werden, obwohl noch nicht auf der Heimatbasis und die Selbstverteidungssysteme noch installiert und getestet werden, ist ein eher nur bürokratischer Akt.
Die Türkei ist kein Exportkunde in dem Sinne. Dass der Exportkunde Malaysia bevorzugt wird, ist verständlich, wenn man weitere Exporte braucht um wirtschaftlich zu werden.
SPIEGEL ONLINE, 23.09.2015: Transportflugzeug: Luftwaffe muss weiter auf A400M warten. Die geplante Modernisierung der Transportflotte stockt: Nach Informationen von SPIEGEL ONLINE bekommt die Bundeswehr dieses Jahr nur eine einzige neue Maschine vom Typ A400M.
(http://www.spiegel.de/politik/deutschland/a400m-luftwaffe-muss-weiter-auf-neues-transportflugzeug-warten-a-1054413.html)
N achtrag bzw. Edit: Man denke an den KOmmenar von Memoria:
„Aber ist die zweite Maschine noch realistisch, wenn man sich den Verzug bei der ersten anschaut? Und was machen eigentlich die von vdL groß angekündigten Verhandlungen um Vertragsstrafe?“
You have it, Frau IBUK!
Aber sind denn Vertragsstrafen realistisch
– wo doch die weltbeste Rüstungsagentur diese Forderungen durchzusetzen hätte
– wo doch diese Rüstungsagentur durch einen überproportionellen Ansatz von französischem Personal fest in französischer Hand ist
– wo doch diese Rüstungsagentur nicht gut auf die deutsche Haltung zu sprechen ist
– wo doch diese Rüstungsagentur versucht insbesondere auch auf Certification & Qualification einzuwirken
Die Antwort kann sich jeder Mitleser selbst geben.
Man könnte aber auch sofort als Übergangslösung einen Direktersatz für die Transall leasen und die Kosten bei Airbus in Rechnung stellen.
Guten Tag sehr verehrte Damen und Herren,
ich werde einen Untersuchungsausschuss damit beauftragen,
hier mit größtmöglicher Offenheit und Transparenz, laber laber Frittenbude.
Ihre IBUK
@Vtg-Amtmann
Da hat man als Außenstehender die kleine Hoffnung es könnte beim A400M ein bisschen besser werden und dann kommt wieder so ein Nackenschlag ! Wahnsinn !
Was ist bloß aus der deutschen Ingenieurskunst geworden ? Angefangen bei sämtlichen Rüstungsprojekten, über Flughafen Berlin, Philharmonie bis hin zu VW.
Da kann einem für die Zukunft Angst und Bange werden.