Kommission, Beauftragte, Arbeitsgruppen: Ein Blick in den G36-Dschungel
Seit Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen Ende März ihr Urteil zum Sturmgewehr G36 abgab (Das G36 hat offenbar ein Präzisionsproblem bei hohen Temperaturen, aber auch im heißgeschossenen Zustand) beschäftigt sich nicht nur die Öffentlichkeit, sondern natürlich vor allem das Ministerium selbst auf verschiedenen Ebenen mit dieser Standardwaffe der Bundeswehr und den Folgen, die diese Erkenntnis hat. Diverse Beauftragte, Kommissionen und Arbeitsgruppen untersuchen Geschichte, Auswirkungen und die Forderungen an die künftige Ausrüstung der Bundeswehr mit einem Sturmgewehr.
Da blickt kaum noch einer durch – deshalb der Versuch einer Übersicht, die vermutlich auch nicht so ganz vollständig ist. Wer kümmert sich jetzt um was, und bis wann?
• Die Arbeitsgruppe G36 in Nutzung
ist der Kreis von Experten, der von Mitte 2014 bis zum März dieses Jahres das Treffverhalten des Gewehrs untersuchte und den Bericht erstellte, der zum Urteil der Verteidigungsministerin führte. Beteiligt an dieser Untersuchung waren unter Federführung des Bundesamtes für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) die Wehrtechnische Dienststelle (WTD) 91 in Meppen im Emsland, das Wehrwissenschaftliche Institut (WIWEB) und das Ernst-Mach-Institut in Freiburg, beteiligt außerdem der Bundesrechnungshof. Mit der Vorlage des Berichts im März endete die Phase 1 des Auftrags der Arbeitsgruppe; in einer zweiten Phase sollen die verarbeiteten Werkstoffe des Sturmgewehrs untersucht sowie weitere Vergleichserprobungen und Klimaversuche durchgeführt werden. Die Tests sollen bis zum Herbst abgeschlossen sein.
• Das Team Infanterie und die Ansprechstelle G36
Unter Leitung des Generals der Infanterie und Kommandeurs der Infanterieschule, Brigadegeneral Johannes Hagemann, untersuchen Soldaten aktuelle Probleme mit dem G36 in der Truppe, auch in den Einsätzen. Das Team Infanterie soll dabei, so heißt es im Ministeriumsdeutsch, die Streitkräfte in allen einsatzbezogenen Fragen zur Nutzung des G36 in der Ausbildung bei Bedarf beraten, die Umsetzung der angewiesenen Maßnahmen in und für die Einsätze kontrollieren, weiteren Handlungsbedarf identifizieren und Mängel vor Ort abstellen. Zusätzlich gibt es eine Ansprechstelle G36 in der Abteilung Strategie und Einsatz des Ministeriums, die aktuelle Meldungen aus der Truppe zum G36 bündeln soll.
• Kommission zur Untersuchung des Einsatzes des G36- Sturmgewehres in Gefechtssituationen (Nachtwei-Kommission)
Der frühere Grünen-Abgeordnete und Verteidigungspolitiker Winfried Nachtwei soll zusammen mit dem im Mai ausgeschiedenen ehemaligen Wehrbeauftragten Hellmut Königshaus prüfen, ob die erkannten technischen Probleme bei dem Gewehr zur Gefährdung von Bundeswehrsoldaten in Gefechten zum Beispiel in Afghanistan geführt haben. Für Angehörige von gefallenen oder verwundeten Soldaten oder für Soldaten, die Kameraden verloren haben, ist es von großer Bedeutung, Sicherheit zu haben, ob da ein fehlerhaftes G36 eine Rolle spielte oder nicht, sagte Nachtwei in einem Interview. Die Kommission wird unter anderem vom Kommandeur der 1. Panzerdivision, Generalmajor Johann Langenegger, unterstützt und ist beim beamteten Staatssekretär Gerd Hoofe angesiedelt. Sie soll ihren Abschlussbericht am 1. Oktober dieses Jahres vorlegen.
• Der unabhängige Sachverständige ‚Organisationsstudie G36‘
ist der Commerzbank-Aufsichtsratschef Klaus-Peter Müller, ehemaliger Vorsitzender der Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex. Unter seiner Leitung sollen externe Experten die Prozessabläufe und zugrunde liegende Organisationskulturaspekte bei Beschaffung, Prüfung und Nutzung des G36 durch Dienststellen der Bundeswehr untersuchen. Dafür werden die Fachleute um die Beratungsfirma KPMG herangezogen, die bereits im vergangenen Jahr für das Ministerium eine Bestandsaufnahme und Risikoanalyse zentraler Rüstungsprojekte vorgelegt hatten. Müller, dessen Arbeit organisatorisch beim Beauftragten für die strategische Steuerung nationaler und internationaler Rüstungsaktivitäten der Bundeswehr, Gundbert Scherf, im Arbeitsbereich von Rüstungs-Staatssekretärin Katrin Suder aufgehängt ist, soll seinen Abschlussbericht am 30. November präsentieren.
• Die Prüfgruppe ‚Geschäftsbeziehungen im Geschäftsbereich BMVg mit der Firma Heckler&Koch im Zusammenhang mit dem G36‘
wird von Flottenarzt Michael Storck aus dem Stab Organisation und Revision im Verteidigungsministerium geleitet, der ebenfalls Staatssekretär Hoofe zugeordnet ist. Dieses erweiterte Revisionsteam soll untersuchen, wie die Verträge mit dem Lieferanten des Sturmgewehrs zustandegekommen sind und ob es möglicherweise Interessenkollisionen bei Behördenvertretern gab. Die Prüfungsergebnisse sollen bis Ende September vorliegen.
• Die Prüfgruppe AIN I 4
ist eine technische Arbeitsgruppe im Referat Rüstungsangelegenheiten Parlament/Kabinett/Bundesrechungshof der Abteilung Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung des Verteidigungsministeriums. Sie soll Hinweise auf technische Probleme – nicht nur beim G36 – untersuchen, die sich vor allem aus den Schreiben des geschassten Mitarbeiters des Bundeswehr-Beschaffungsamtes Dieter Jungbluth ergeben. Ihr Bericht wird bereits zum 20. Juli erwartet.
• Die Abteilung Planung des Ministeriums und das Planungsamt der Bundeswehr
arbeiten an einer so genannten Finalisierten Funktionalen Fähigkeitsforderung (FFF) für das künftige Sturmgewehr der Bundeswehr. Dabei soll festgelegt werden, was die künftige Standardwaffe der Streitkräfte können muss – ohne dass die Probleme wie beim G36 auftreten. Die FFF soll bis Ende 2015 vorliegen, erst dann soll entschieden werden, ob das G36 nachgessert werden kann, eine neue auf dem Markt verfügbare Waffe gekauft werden soll oder ein neues Sturmgewehr entwickelt werden muss. Ob das G36 durch ein neues Gewehr ersetzt werden müsse, sei noch völlig offen, hatte Generalinspekteur Volker Wieker Mitte Mai betont.
Und außer Konkurrenz läuft natürlich parallel
• die Aufklärung im Verteidigungsausschuss des Bundestages
Die Abgeordneten vor allem der Opposition haben in den vergangenen Wochen sehr viele Detailfragen an das Verteidigungsministerium gestellt und werden das sicherlich auch noch weiter tun. Die Antworten aus dem Ministerium sollen, so ist von Beteiligten zu hören, ebenfalls sehr detailliert gewesen sein – bis zu Erklärungen der Zieloptik durch die Rüstungs-Staatssekretärin (und promovierte Physikerin) Suder. Ein Untersuchungsausschuss zum G36 ist allerdings vorerst unwahrscheinlich: Da die Linkspartei bislang ein solches Untersuchungsgremium ablehnt, kommen wegen fehlender Einigkeit in der Opposition die nötigen Stimmen dafür nicht zusammen.
Nachtrag: In der Tat habe ich, danke für den Hinweis in den Kommentaren, glatt eine Meta-Arbeitsgruppe übersehen:
• Arbeitsgruppe Koordinierung und Kommunikation
soll den Informationsaustausch sicherstellen und ist bei Staatssekretär Hoofe angesiedelt, genauer beim Stab Organisation und Revision unter Konteradmiral Michael Nelte.
@T.W.
Vielen Dank für diese Aufschlüsselung! Jetzt blicke auch ich wieder etwas durch.
@Topic
Man, man, man… Ob das so nötig ist, stellt sich einem die Frage. Was das an Manarbeitsstunden kostet, und ob dieser Aufwand auch gerechtfertigt ist? Ich bleibe gespannt!
Von der Sofortbeschaffung von Waffen für Einsatz und Spezialkräfte ist irgendwie gar nicht mehr die Rede.
Stattdessen ne FFF bis Jahresende.
Der G36-Nachfolger wird also erst unter einer anderen Leitung beschafft werden.
@Memoria
Nicht ganz, ich wollte mich nicht in noch mehr Einzelheiten verlieren… Für die Spezialkräfte wird Vorziehen bereits geplanter Beschaffungen ‚Sturmgewehr Spezialkräfte schwer‘ und ‚Sturmgewehr Spezialkräfte leicht‘ geprüft.
@T.W.:
Irgendwie hört sich das aber nicht mehr nach einer Sofortbeschaffung von ca. 7000 Waffen im Sommer 2015 an. Stattdessen ein mögliches Vorziehen einer Regelbeschaffung.
Viel Lärm um sehr wenig.
Und nun stelle man sich das mal auf Bataillons- und Kompanieebene vor.
Jedes einzelne Gremium denkt sich seine Erfahrungsberichte etc. ja nicht selber aus sondern hätte da gern etwas Zuarbeit. Wie die Perlen an der Kette laufen dann die Anfragen schön die LoNo-Kette nach unten und landen dann immer bei den selben 2 -3 Mauerblümchen.
(Wie es aus der wehrtechnischen Perspektive ausschaut, kann ich nicht beurteilen, könnte mir aber ähnliches vorstellen.)
Kleiner Einwurf vom Rande:
Korrekt muss es „Fähigkeitslücke und Funktionale Forderung“ heißen, wenn an dem entsprechenden CPM(nov)-Dokument gearbeitet wird.
@O. Punkt
streiche 2-3 Mauerblümchen und setzte 1 Mauerblümchen
Nur der Vollständigkeit halber:
Es gibt auch noch die „AG Kommunikation und Koordination“, damit die ganze andere „Eigenrotation“ in Sachen G36 nicht aus dem Ruder läuft …
Bei dieser Massierung von ‚Arbeits‘ -Gruppen bleibt mir nur der Gedanke: My Gawd!
Wenn die Kriterien der Beschaffung von vor 25 Jahren heute nicht mehr gelten, sollte man die neuen Krieterien formulieren und nicht soviel Tagungsgeld-Masse in Retrospektiven verbraten!
Wieder eine überflüssige Arbeitsgruppe…… Die in der Bundeswehr sollten mal aufhören sich nur mit Personalverarsche und Demotivation zu beschäftigen… Sollten mal alle ab A12 den Job machen für den Sie bezahlt werden! Dann kann man sich so ne Arbeitsgruppe sparen….
Bemerkenswert finde ich die grosse Transparenz der Aufarbeitung der G36-Problematik. Jeder, den es interessiert hat die Möglichkeit sich über die verschiedenen Facetten zu informieren, nicht zuletzt auch über diesen Blog.
Auch wenn die Struktur der beteiligten Gremien auf den ersten Blick etwas unübersichtlich scheint („Wer nicht mehr weiter weiss …“) habe ich das Gefühl, dass das BMVg durchaus gewillt ist, die Sache öffentlich aufzuklären. Für die Bundeswehr, die in der Vergangenheit mit dem VS-Stempel ziemlich locker umgegangen ist, ist das schon ein Paradigmenwechsel.
re: Patrick Horstmann
Dem stimme ich zu!- Insbesondere auch, weil ich denke das „Vertuschen, Verschleiern Verdrängen“ kritischer Sachverhalte (Man könnte auch sagen: „Wenn man „oben“ mal wieder einer Mist gebaut hatte oder eben nicht sachgemäße Entscheidungen getroffen wurden.“) gegenüber Parlament und Öffentlichkeit mit Sicherheit nicht die Einstellung ist, die im BMVg oder in der Bw überwiegte!
Ich bin davon überzeugt, dass dieses eher einer fehlgeleiteten Führungskultur geschuldet ist und einer Fehlerkultur die man „top down“ für sich so interpretiert hat, dass bestimmte „Fehler einfach nicht vorkommen dürfen“! (Wobei „nicht vorkommen dürfen“, wohl dem Anschein nach mit „nicht bekannt werden dürfen“ gleichzusetzen war!?)
Welche Blüten diese Fehlerkultur zu entwickeln vermochte, hat sich u.a. inzwischen auch daran gezeigt wie man mit Mitarbeitern umgegangen ist, die für sich in Anspruch nahmen objektiv pflichtgemäß zu handeln!
Insoweit sind die (vielen) Arbeitsgruppen auch eine Chance diesen Zustand einer finalen Aufarbeitung zuzuführen und mögliche „Schwachstellen auf der Führungsebene“ zu identifizieren!
Mithin auch eine Führungskultur zu implementieren die einer angemessenen Fehlerkultur Rechnung tragen kann!- Insoweit dürfte der Stempel VS zukünftig wesentlich weniger im Gebrauch sein …
Wenn man nicht mehr weiter weiß, dann macht man einen Arbeitskreis.
Nimmt man diesen Spruch als Gradmesser, dann sieht es wohl um das G36 düster aus. Mit viel Glück besteht da nur ein linearer Zusammenhang. Ich schätze eher e-Funktion.
Schön wenn alles so transparent aufgearbeitet wird. Jeder meint dann mitreden zu können. Auf der Seite des ZDF habe ich mir den Beitrag zu Herrn Jungbluth angesehen. Über Aussagen wie: „Nach vier Jahren nimmt das Gehäuse Feuchtigkeit auf…“ kann ich nur den Kopf schütteln. Oder auch die Aussage, das bei dem MPG die Düsen verstopfen können. Ja das kann passieren und dann ist es unter Umständen gefährlich. Wenn man das einfach konstruktiv ändern kann, dann sollte man das vielleicht auch tun. Wenn man davon bereits ein paar tausend in der Truppe hat, dann kann man auch anweisen, dass die MPG regelmäßig nach Benutzung zu reinigen und zu überprüfen sind. Sollte eh Selbstverständlichkeit sein.
re: Mausschubser (Zitat: „Nach vier Jahren nimmt das Gehäuse Feuchtigkeit auf…“)
Erklären Sie uns doch mal fachlich fundiert, warum diese Aussage falsch ist und warum Sie den „Kopf schütteln“ müssen?
@audio001 I 12. Juni 20115 – 6:52
Zitat: „Welche Blüten diese Fehlerkultur zu entwickeln vermochte, hat sich u.a. inzwischen auch daran gezeigt wie man mit Mitarbeitern umgegangen ist, die für sich in Anspruch nahmen objektiv pflichtgemäß zu handeln!“
Nicht jeder der für sich in Anspruch nimmt „objektiv pflichtgemäß zu handeln“ tut dies auch tatsächlich. Es ist absolut richtig und wichtig, dass Mitarbeiter ihre Expertise in Entscheidungsprozesse einbringen und dabei „auch mal gegen den Strom schwimmen“. Hier bin ich ganz und gar bei Ihnen. Was aber, wenn sich aus der Expertenmeinung nach gründlichem Abwägen aus Sicht der Führung kein Handlungsbedarf ableiten lässt? Ist es dann objektiv pflichtgemäß, dass sich der Experte auf allen möglichen Kanälen Gehör veschafft, mit dem Ziel, die Autorität der Führung zu untergraben und eine Entscheidung in seinem Sinne zu erzwingen? Irgendwann muss es auch mal gut sein.
Wenn – wie im vorliegenden Fall – ein wehrtechnisches Produkt in Grenzbereichen jenseits des bestimmungsgemäßen Gebrauchs unliebsame Effekte offenbart, ist das dann ein Sachverhalt, der öffentlich breit getreten werden sollte – damit es auch wirklich jeder (Taliban) weiß? Müssen wir dann in letzter Konsequenz jedes wehrtechnische Produkt in jedem Detail bis ins technologische Highend entwickeln und permanent auf diesem Stand halten, damit unsere Systeme unter allen denkbaren Bedingungen die bestmöglich Leistung bringen?
Wenn nicht, wie wären dann ausdrücklich unerwünschte Aktivitäten von Mitarbeitern zu bewerten, die das Vertrauen der Nutzer in ein bewährtes, lebenswichtiges Gerät, das der Beschaffungsorganisation in einen zuverlässigen Lieferanten, das des Ministeriums in seine Beschaffungsorganisation, das des Parlaments in sein Wehrresort und das der Gesellschaft in die Bundesregierung und in die Bundeswehr empfindlichst stören?
@ Sehenden Auges | 12. Juni 2015 – 8:52:
Das sehe ich ähnlich. Ich denke, da ist leider inzwischen durch die Politik, insbesondere durch die sogenannten Verteidigungsexperten der Grünen und der Kommunisten, eine Menge Porzellan zerschlagen und (Grund)Vertrauen zerstört worden. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein wie auch immer aussehendes Ergebnis diesen Preis rechtfertigen wird.
Hoppla.
Nur zur Erinnerung: Die Treffprobleme beim G36 haben nicht so genannte Verteidigungsexperten der Grünen und der Kommunisten ermittelt, sondern Techniker der Bundeswehr bzw. der Verwaltung selbst.
Ist deshalb ein bisschen billig, auf die Politiker einzuprügeln, die man nicht mag.
@ T.Wiegold | 12. Juni 2015 – 10:55:
„Die Treffprobleme beim G36 haben nicht so genannte Verteidigungsexperten der Grünen und der Kommunisten ermittelt, sondern Techniker der Bundeswehr bzw. der Verwaltung selbst.“
Das ist mir sehr wohl bekannt, und ich habe nichts gegenteiliges behauptet.
„Ist deshalb ein bisschen billig, auf die Politiker einzuprügeln, die man nicht mag.“
Ich bezog mich auf die Art und Weise, wie die Politiker der beiden genannten Parteien mit dem Thema in der Öffentlichkeit umgehen. Das braucht aus meiner Sicht keiner weiteren Erläuterung – jedenfalls nicht in diesem Blog.
Und dass die Treffpunktproblematik nicht im Rahmen von Wehrübungen der verteidigungspolitischen Sprecher von Grünen und Linken ermittelt wurde, ist mir auch klar.
Nur am Rande und auch OT. Ich habe an einer Technischen Hochschule studiert und wenn ich diesen Zirkus lese denke ich immer „diese komplette prüfarbeit erledigen ca 50 studenten aus verschiedenen maschinenbaulichen sowie wirtschaftlichen Richtungen sowie 5 begleitende Professoren im Rahmen einer Diplomarbeit innerhalb eines viertel jahres“ Das G36 ist ein stink normales stück Technik, mehr nicht!!!!
Und Wir dürfen nicht vergessen dass dieses Gewehr laut den Prüfzeugnissen den 1994 gesetzten Ansprüchen vollumfänglich entspricht!!!
Ich nehm jetzt erstmal ne Kopfschmerztablette.
Einen Hinweis, warum weitere Untersuchungen sinnvoll sind, enthält eine Vorabmeldung aus dem aktuellen Spiegel: http://www.spiegel.de/spiegel/vorab/waffenhersteller-liess-kritischen-beamten-kaltstellen-a-1038525.html
Die Zusammenarbeit zwischen Behördenseite und Hersteller waren offenbar nicht immer ganz unproblematisch, wenn Kritiker auf Firmenwunsch wiederholt von der Zuständikeit entbunden wurden.
@audio001:
Weil die Feuchtigkeitsaufnahme von PA abhängig ist vom Feuchtigkeitsgehalt der Umgebung. Diese ist reversibel. Das bedeutet in trockener Umgebung gibt PA wieder Feuchtigkeit ab. Wie Jungbluth auf genau vier Jahre kommt ist mir schleierhaft.
re: Mausschubser
Na, überlegen wir beide noch einmal gemeinsam: Ist es nicht so, dass z.B. der Hersteller von „Ultramid B“ die Konditionierung von Fertigteilen aus Polyamid 6 und Polyamid 66 sogar empfiehlt um diese mit Feuchtigkeit anzureichern!? (Also mit einem Feuchtigkeitsgehalt der dem Gleichgewichtszustand im Normalklima (23 °C/50 % relative Feuchte) entspricht.)
Und wie verhält sich das eigentlich mit der Konditionierung von dickeren Fertigteilen (also mit Wandstärke ab 3 mm)? (Da war doch irgendetwas mit Diffusionsgesetz und erheblichem (zeitlichen) Aufwand für die Feuchtigkeits-Anreicherung von Fertigteilen!?)
Interessant ist ihr Hinweis: „ … in trockener Umgebung gibt PA wieder Feuchtigkeit ab.“ Das würde ja bedeuten, dass ein Fertigteil aus Polyamid den eigentlich gewollten Gleichgewichtsfeuchtigkeitsgehalt unter Umständen wieder „verlieren“ könnte
Folge ich ihrem Gedanken dann liegt natürlich auch die Frage nahe, wie sich u.a. unterschiedliche Temperaturbedingungen (Umgebungstemperatur), (einseitige) Erwärmung und (sporadische) Erhitzung des Fertigteils (von innen nach außen) im Gebrauch auf dessen Feuchtigkeitsgehalt auswirken,- und wie sich in der Folge dieses dann möglicherweise auf die Kerbschlagzähigkeit auswirken könnte?
Interessant wäre natürlich dann auch noch zu wissen, wie das „Konditionierungsverfahren“ des Fertigteils in diesem Fall konkret aussieht bzw. ausgesehen hat?
Und u.U. wären wir beide dann in der Lage die Aussage von Herrn J. besser einzuschätzen!?- Klar, (re: Dante) alles nur absolut theoretische Überlegungen unter Studenten …
Die ganze G36-, Plaste- und Elaste- , Verdrängungs- und Beschönigungs- sowie Hexenjagd- und Inqisitions-Diskussion dreht sich längst im Kreise und ist eigentlich medial verbrannt. Wenn UvdL wirklich an objektiver Aufklärung im Fall G36 gelegen wäre, hätte sie folgende klare Weisung erlassen:
1.) Das G36 erfüllte zu jederzeit – auch hinsichtlich der Schießleistungen – die noch heute gültigen TL.
2.) Sowohl das G36, dessen Materialpaarungen und dessen Leistungen, als auch die TL beinhalteten jedoch zu keiner Zeit Aufwuchspotentiale.
3.) Hinsichtlich der Beschaffungen des G36, deren Umstände, etwaiger interner und externer Einflußnahmen darauf, als auch der erfolgten waffentechnischen und ballistischen Untersuchungen und deren Widersprüchlichkeiten, habe ich die Abteilung Recht des BMVg mit den erforderlichen Ermittlungen beauftragt, unter der ausdrücklichen Maßgabe, erforderlichen Falles und ohne Rücksucht auf die beteiligte(n) Person(en), deren Stand, die betreffenden Ämter und Institutionen, die Angelegenheit(en) an die zuständige(n) Staatsanwalschaft(en) abzugeben.
Der ganze von UvdL etablierte Kommissions- und Arbeitskreis-Dschungel mag zwar guten Willen zeigen, letzendlich dürfte aber auch dieser ausgehen, wie das Hornberger Schießen. Die jüngsten Statements von UvdL und TdM sind m.M.n. der beste Beweis dafür. Es wäre ja schon Mitte der 90er für die Verantwortlichen offenbar viel zu einfach gewesen, einen „ingenieurmäßigen Blick“ auf die Konstruktionszeichnungen und auf die Materialkennblätter des G36 zu werfen bzw. werfen zu lassen und seitdem “liegt bereits der Hase im Pfeffer“! Ergo wo kein Kläger, da kein Richter!
In DER ZEIT lautet ein Leserkommentar „Es gibt kein gutmütigeres, aber auch kein leichtgläubigeres Volk als das Deutsche. Keine Lüge kann grob genug ersonnen werden, die Deutschen glauben sie“(Napoleon).
Wenn der jüngste Artikel von Hans-Martin Tillack im Stern „Wie de Maizières Vertrauter intervenierte“ und die Print-Vorabmeldung http://www.spiegel.de/spiegel/vorab/waffenhersteller-liess-kritischen-beamten-kaltstellen-a-1038525.html auch nur halbwegs substanzhaltig sind – wovon ich ausgehe -, dann ist eigentlich TdM zum Rücktritt reif, weil auch als Innenminister nicht mehr tragbar.
@Hans Schommer: Man mag politisch stehen wo man auch immer will, man muß den Grünen als Opposition aber zumindest zu Gute halten, das diese sehr substantiiert die Finger in die offenen Wunden gelegt haben (vgl. http://www.spiegel.de/politik/deutschland/g36-affaere-gruene-machen-druck-auf-ursula-von-der-leyen-a-1032182.html bzw. deren offenen Brief an die Verteidigungsministerin sowie deren Fragenkatalog.)
Dem gegenüber steht das publizistische und nicht substantierte Gepolter des Parteichefs der Linken, Riexinger, welcher nun doch noch einen parlamentarischen Untersuchungsausschuss fordert und dieser auch „im Rundumschlag“ noch weitere Rüstungsprojekte unter die Lupe nehmen soll. „Die Kungelei mit der Rüstungsindustrie ist so peinlich wie offenkundig, scheinbar kauft das Verteidigungsministerium der Rüstungsindustrie, deren Geschäft der Tod ist, jeden Ramsch ab“ sagte dieser.
@audio:
Wir müssen nicht gemeinsam überlegen. Ich habe täglich mit Thermoplasten zu tun. Der Zeitraum von vier Jahren ist nur eines: Quatsch!
Davon unbenommen ändern sich natürlich die pysikalischen Eigenschaften von PA je nach Feuchtigkeit. Auch die Dimensionen. (Warum nochmal konditioniert man PA nach dem Spritzprozess?) Darum ging es in der Aussage von Jungbluth nicht. Von einem Ingenieur erwarte ich eine Aussage, die zeigt, dass er Zusammenhänge verstanden hat. Und die hat er – aus meiner Sicht – mit einer solchen Aussage nicht verstanden. Hier nur als Bedenkenträger zu agieren und ab und zu mal richtig zu liegen, reicht nicht. Als sein Vorgesetzter bekäme ich da auch ein paar Verständnisprobleme.
Ansonsten noch viel Spaß beim Verstehen von Zusammenhängen beim Spritzprozess. Da steht im Netz viel darüber, ich spare mir hier die weitere Erörterung.
Irgendwie beruhigend, auch andere haben so ihre Ungereimtheiten mit Handfeuerwaffen.
http://www.washingtonpost.com/world/national-security/why-the-marines-have-failed-to-adopt-a-new-sniper-rifle-in-the-past-14-years/2015/06/13/cb924d96-0eaf-11e5-a0dc-2b6f404ff5cf_story.html?wprss=rss_national-security
U.S.Marines beklagen Alter der Waffe, zu viel Bürokratie innder Beschaffung und falsches Kaliber, .308 statt .338 [rifle]. Mit dargestellter Reichweite von 800 yard, rd 732 m, kann von Bedrohungsentsprechung auch keine Rede sein. Da sind die Marines offenbar durch die anderen Services abgehängt worden, überraschend. In Quantico gibt’s viel zu tun.
In Ergänzung zu @Klaus-Peter Kaikowsky
Auch das M4 der US Streitkräfte gibt Anlass zur Debatte. „Gun Trouble“ überschreibt THE ATLANTIC einen aktuellen Beitrag:
http://www.theatlantic.com/magazine/archive/2015/01/gun-trouble/383508/?utm_source=SFFB
@T.W.: Ich poste das aufgrund der thematischen Nähe hier, falls zu OT, bitte ins Bällebad werfen
Nachtrag zu meinem vorigen Post:
Der Artikel ist aus der Januar-Ausgabe des ATLANTIC, also nicht (ganz) aktuell. Das hatte ich auf Facebook (zunächst) übersehen, wo der Beitrag aktuell gepostet wurde.
@Vtg-Amtmann:
„Die ganze G36-, Plaste- und Elaste- , Verdrängungs- und Beschönigungs- sowie Hexenjagd- und Inqisitions-Diskussion dreht sich längst im Kreise und ist eigentlich medial verbrannt. Wenn UvdL wirklich an objektiver Aufklärung im Fall G36 gelegen wäre, hätte sie folgende klare Weisung erlassen:……………………….Der ganze von UvdL etablierte Kommissions- und Arbeitskreis-Dschungel mag zwar guten Willen zeigen, letzendlich dürfte aber auch dieser ausgehen, wie das Hornberger Schießen.“
Dem ist nichts hinzuzufügen.
Es wird die mittlerweile bekannte Storyline (s.a. Eurohawk) verbreitet:
Keiner weiß mehr wer wann was warum und mit wem.
Alles so komplex…blabla…heute ist man schlauer ….. murmelmurmel …. Flurgespräche ….hust ….. Papier hat zwar vorgelegen, ist aber nicht gelesen worden … räusper … im Rückblick lässt sich das leicht sagen ….. salber …. der Blick muss jetzt nach vorne gerichtet werden….
Tja. Schön. TdM wird erneut beschädigt aber nicht a.D.
UvdL glänzt als Aufklärerin.
Aber das hatten wir ja hier schon mehrfach.
Darauf einen Dujardin (Seelöwenglühwein passt ja nicht zur Jahreszeit)!
P.S.: Ich weiß, dass ich die „Unser täglich G-36 gib uns heute“-Threads nicht lesen muss, aber………. naja, Hornberg eben.
Zumindest bei der Ursachenforschung scheint man/frau (Bw intern) schon weiter zu sein, Bundeswehr aktuell vom 18. Mai 2015 „„Wir nehmen die Probleme sehr ernst“ General Volker Wieker im Interview über die Mängel am G 36.“, Zitat: „Die Streukreisaufweitung durch schussindizierte Wärme hänge wahrscheinlich mit dem Rohr zusammen. Wieker: „Also muss man Veränderungen am Rohr vornehmen.“ Die Treffpunktverlagerung durch klimatische Bedingungen habe hingegen vermutlich mit dem Verbundstoff zwischen dem Rohr und der optischen Einrichtung zu tun, so dass es zu Verziehungen komme.“ (siehe unter: http://s337251796.online.de/2015/KW19/pdf/10001.pdf )
@MG
Das M4 und seine Probleme hatten wir hier schon mal vor ’nem Jahr…
http://augengeradeaus.net/2014/03/probleme-mit-dem-g36-scheint-nix-gegen-das-m-4/
@audio001
Auch die Wieker-Aussage war hier schon größer Thema…
http://augengeradeaus.net/2015/05/das-g36-ist-tot-lang-lebe-das-g36/
@all
Ich weiß, dass man sich nicht an alle Meldungen über Jahre erinnern kann. Bisweilen wäre es aber sinnvoll, erst eine kurze Suche hier zu machen, ehe Sachen wieder hochkommen, die schon – ggf. mehrfach – hier erwähnt wurden…
Dienstag, 16. Juni 2015, 21.00 Uhr Frontal 21
Affäre um Sturmgewehr G36 – Kritiker wurden verfolgt In der Affäre um das Sturmgewehr G36 der Bundeswehr erhärtet sich der Verdacht, dass Mitarbeiter des Bundesverteidigungsministeriums (BMVg) dem Waffenhersteller Heckler & Koch dabei geholfen haben, die Mängel an der Waffe zu vertuschen
re: Peter Pan
Mein Reden: Die Eigendynamik die der Vorgang inzwischen in Sachen Aufklärung der (möglichen) Hintergründe entwickelt hat, ist nicht mehr aufzuhalten!- Alles nur eine Frage der Zeit….
So gesehen mag sich sogar eine Antwort darauf finden lassen, „warum“ man u.U. überhaupt versucht hat bestimmte Sachverhalte BMVg intern zu vertuschen?
Frontal 21 heute:
„In der Affäre um das Sturmgewehr G36 der Bundeswehr erhärtet sich der Verdacht, dass das BMVg Kritiker mundtot machen wollte, um Mängel des Sturmgewehrs zu vertuschen.“
Jetzt noch Juristerei???
re: audio001 | 16. Juni 2015 – 18:08
So gesehen mag sich sogar eine Antwort darauf finden lassen, „warum“ man u.U. überhaupt versucht hat bestimmte Sachverhalte BMVg intern zu vertuschen?
Ich denke, das die Antwort/en schon längst gefunden wurden! Nur die „bestimmten“ Sachverhalte, wertneutral zu kommunizieren und zwar dies ohne Nachwirkungen befürchten zu müssen, scheint irgendwie nicht so recht zu gelingen….
Tja, da kommt dann der „Tsunami-Effekt“ für den einen oder anderen (aktiv) Beteiligten : Man/Frau glaubt das Wasser geht zurück;- und dann kommt die Welle die alles mitreißt!
Schlecht für den, der sich mit der Ausspeicherung seines Wissen um den Vorgang zu lange in Zurückhaltung geübt hat …
…..und noch ein Aktionismus:
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/bundeswehr-von-der-leyen-verordnet-g36-nachhilfe-a-1039216.html
„Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen geht wegen der Präzisionsprobleme des Sturmgewehrs G36 lieber auf Nummer sicher: Sie ordnete Nachhilfestunden zum Gebrauch der Problemwaffe für die Bundeswehrsoldaten im Ausland an. Nach Informationen von SPIEGEL ONLINE schickte sie den Brigadegeneral Gert-Johannes Hagemann auf eine Kontrolltour durch die Einsatzgebiete – unter anderem nach Afghanistan, Mali und Somalia.“
….kann alles nicht mehr wahr sein.
@ klabautermann
Da schüttelt man in der Tat nur noch mit dem Kopf, vor allem in Zeiten einer neuen Schießausbildung… Aber hauptsache Herr General haben sich erkundigt und war gnädigst zufrieden mit der Vorführung :wall:
Ich schüttele jetzt den Kopf, aus leicht anderen Gründen: Die Tour von Hagemann steht oben im Eintrag, Punkt 2… ;-)
@T.W.
sorry, aber so hatte ich Dein „…auch in den Einsätzen“ nicht verstanden. Ist wohl alles eine Frage der Darstellung…….oder Wahrnehmung ?? Ich komm da immer durcheinander. ,-)
Der entscheidende Satz in dem Spiegel Artikel ist folgender. Circa 30 Personen haben sich bei der Hotline gemeldet.
Jeder sagt es gibt ein Problem mit dem G36 ausser die Truppen die damit arbeiten. Merkwürdig
re: Buche
In der Tat,- sehr merkwürdig: Hat man möglicherweise die Hinweise aus der Truppe „gar nicht systematisch erfaßt“ oder sind diese möglicherweise nur „nicht mehr auffindbar“?
Die Antwort ist ganz einfach. Es gibt keine Hinweise und Probleme aus der Truppe.
Die ganzen Ergebnisse berufen sich auf Tests und Gutachten die ohne Grund gemacht worden. Jedenfalls aus Sicht der Truppe.
re Buche:
darf ich Sie fragen, woher Sie die Information haben, das es keine Hinweise bzw. Hinweise auf Probleme aus der Truppe gab??
Weil ich selber in der Truppe diene und mit 17 Jahren Kampftruppe und drei Einsätzen in AFG mir einen guten Überblick verschafft habe.
re Buche:
also mit anderen Worten ausgedrückt, handelt es sich hier um keine empirische Aussage?
Noch heute hörte ich aus berufenem Munde, das es augenscheinlich sehr wohl Hinweise aus der Truppe gegeben haben soll.
Warten wir mal ab, was die diversen G36 und HK-Kommissionen so ans Tageslicht bringen werden, und marschieren dann von dort weiter…..
@ Peter Pan | 18. Juni 2015 – 17:52:
Werter Peter Pan,
es muss doch auch bei Ihnen irgend wann mal „der Groschen fallen“!? Wenn hier und in allen möglichen anderen Foren, Blogs etc. eine geradezu erdrückende Mehrheit von DEU Soldaten, welche das Gewehr im Einsatz (Kampf) führen oder führten, keine „Probleme“ geltend machen. Das soll nicht heißen, dass bei glühend geschossenem Rohr kein Problem bezügich des Präzisionsschusses auftaucht. Aber ein Soldat weiß um diese „Nebenwirkung“ und sieht darin eben keinen Mangel, sondern eine zu erwartende und in der Kampfsituation eben „zähnekrirschend“ in Kauf zu nehmende Auswirkung unsachgemäßen Gebrauchs zum Stopfen einer ihm zugemuteten Fähigkeitslücke. Auch ich würde den Teufel tun, mich nach einer dies bedingenden Gefechtssituation über mein Gewehr zu beschweren. Meine Kameraden würden mich für einen Deppen halten, und die mir die Steilfeuerunterstützung versagenden Politiker oder dies tolerierenden Goldfasane in Uniform hätten weiterhin ihren Frieden. Und eben genau dieser letztgenannte Aspektwinkel schreit förmlich nach Aufklärung.
re: Hans Schommer (Zitat: „Auch ich würde den Teufel tun, mich nach einer dies bedingenden Gefechtssituation über mein Gewehr zu beschweren. Meine Kameraden würden mich für einen Deppen halten, …“)
Volltreffer!- Möglicherweise „geht Ihnen selbst jetzt ein Licht auf“, warum es (ihre Behauptung!) „keinen Hinweis aus der Truppe gibt“!?
Im Übrigen: Warten wir doch einfach mal ab, was die Kommission, Beauftragte und Arbeitsgruppen alles noch zu berichten haben!- Frau Ministerin wartet sicher schon gespannt darauf,- und ich auch ….
Und was verstehen sie an der empirischen Aussage aus dem Spiegel Artikel nicht, Peter Pan.
Übrigens werde ich mich jetzt mal wiederholen. In der Weisung vom GI zum G36 steht nichts neues. Sondern mind. 30 Jahre altes Vorschriftenwissen.
Es sind klassische Dinge wie Feuerzucht, Waffenmix und ähnliches. Und wenn man das was man sowieso berücksichtigen soll auch anwendet ist die Wiese grün. Auch in extrem Situationen.
@Buche
Na, ja. Der Themenbereich „Besonderheiten bei Temperaturunterschieden“ in der Bereichsrichtlinie G36 ist nun wirklich nicht 30 Jahre alt, oder?!
Dem Rest stimme ich natürlich grundsätzlich zu.
Dennoch hat die Truppe im Einsatz das Recht auf Informationen bzgl. Gewehr G36.
Und der Herr Dienst hat die Pflicht diese Informationen und entsprechenden Maßnahmen
ebenengerecht zu kommunizieren.
Das dürfte wohl der Auftrag von General Hagemann und seinem Team Infanterie sein.
Der Text in der Vorschrift ist neu. Das Wissen innerhalb der Truppe nicht. Was meinen Sie warum die Infanterie so schnell wie möglich innerhalb der Einsatzländer zum Schiessen wollte.