Das G36 ist tot, lang lebe das G36
An so einem langen Wochenende mit Brückentag gehen manche Dinge unter, und auch ich habe es erst mit Verzögerung begriffen: Nachdem Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen am 22. April öffentlichkeitswirksam verkündet hatte, das G36 habe in der Bundeswehr keine Zukunft (wenn auch mit dem vorsichtigen Zusatz in der jetzigen Konstruktion), stellt jetzt Generalinspekteur Volker Wieker die Truppe darauf ein, dass das G36 vielleicht doch eine Zukunft in der Bundeswehr habe – eventuell mit Nachbesserungen.
Das hat Wieker bereits am 13. Mai in einem Video-Interview mit Bundeswehrmedien verkündet; als Aufmacher der jüngsten Ausgabe der Wochenzeitung Bundeswehr aktuell (Bild oben) wird das jetzt aber intern noch mal richtig deutlich gemacht:
Ob das Sturmgewehr G36 durch ein neues ersetzt werden muss, ist „völlig offen“. Das hat der Generalinspekteur der Bundeswehr, General Volker Wieker, im Interview mit der Redaktion der Bundeswehr gesagt.
Die Soldaten seien vorerst gefordert, sich auf die fest gestellten Mängel einzustellen. (…)
Zum jetzigen Zeitpunkt sei noch nicht klar, ob Nachbesserungen am G36 möglich seien. Zu den von unabhängigen Experten festgestellten Mängeln am Standardgewehr sagte Wieker: „Es sind unter schiedliche Ursachen festgestellt worden, die im Einzelnen noch zu bewerten sind.“
Die Streukreisaufweitung durch schussindizierte Wärme hänge wahrscheinlich mit dem Rohr zusammen. Wieker: „Also muss man Veränderun gen am Rohr vornehmen.“ Die Treffpunktverlagerung durch klimatische Bedingungen habe hingegen vermutlich mit dem Verbundstoff zwischen dem Rohr und der optischen Einrichtung zu tun, so dass es zu Verziehungen komme.
Nun richtet sich Wiekers Aussage natürlich vor allem nach innen, in die Bundeswehr – um der Truppe das Gefühl zu nehmen, dass sie nur mit einem Schrottgewehr unterwegs sei. Aber nachdem die plakative Aussage der Ministerin (ungeachtet der Einschränkung) öffentlich so verstanden wurde, als könnten die Soldaten ihre Standardwaffe gleich auf dem Wertstoffhof abgeben, ist es eine behutsame (und dennoch recht deutliche) Korrektur.
Unterm Strich: Trotz jahrelangem Hin und Her bei den verschiedenen Untersuchungen, trotz des als abschließend verstandenem Untersuchungsergebnis mit dem Bericht verschiedener Stellen ist so gut wie alles noch unklar. Neue Waffe, Nachbesserung am vorhandenen G36? Noch weiß keiner, was nötig ist.
„Mittelfristig müssen wir uns natürlich Gedanken darüber machen, wie wir das Problem insgesamt lösen“, sagte General Wieker.
zitiert Bundeswehr aktuell den Generalinspekteur. Mittelfristig – das wären etwa die vier Jahre, die schon seit ersten Meldungen über Treffprobleme beim G36 vergangen sind?
@Peter Pan
Aktivitäten fremder Dienste gegen deutsche Interessen, die teilweise durch Kollaborateure in deutschen Behörden unterstützt werden, wären angesichts der Zustände beim BND ja nun wirklich keine Überraschung.
Es wäre interessant, wenn man auch einmal Interessenkonflikte bei diversen Entscheidungsträgern beleuchtet, die sich z.B. aus enger Verflechtung mit transatlantischen Netzwerken ergeben.
@Georg….der Stoff aus dem die Träume…..
@Mediator:
Es sind die “immer die gleichen vorgeschobenen Rechtfertigungsversuche”.
Was so alles angeblich politisch gewollt ist…
Aber das habe ich hier schon recht oft versucht darzulegen.
@Peter Pan
Meinen Sie, die gut dokumentierten Vorgänge beim BND, die sich nachgewiesenermaßen u.a. gegen Siemens richteten, seien „Träume“? Oder die anderen Fälle von Wirtschaftsspionage gegen deutsche Unternehmen, von denen wenigstens die auf russische und chinesische zurückgehenden Fälle in öffentlichen Verfassungsschutzberichten beschrieben werden? Wer lebt hier in einer Traumwelt?
Es sollte angesichts dieser Vorfälle selbstverständlich sein, dass in relevante Entscheidungsprozesse eingebundene Personen im Rahmen von Sicherheitsüberprüfungen Verbindungen zu Staaten offenlegen, von denen solche Aktivitäten gegen Deutschland ausgehen. Im Fall von Russland und China ist das ja schon der Fall.
Ob die Behauptungen von HK ansonsten zutreffen muss davon abgesehen geprüft werden, aber unplausibel ist es in keinem Fall.
[Hallo ‚Georg‘, leider fällt mir erst jetzt auf, dass dieser – zugegeben nicht so originelle – Nickname schon seit einiger Zeit besetzt ist. Wäre deshalb sinnvoll, wenn Sie sich einen anderen suchen. Danke. T.W.]
Noch ein Punkt zu den Aussagen des GI:
Er spricht ja von möglichen Problemen (bei den Labortests) mit der Umfassung der Optik.
Dabei übersieht der GI, dass
1. während der Tests vom Schiessbock geschossen wurde
2. Auch das G36A4 getestet wurde (mit Pica-Schiene).
Zudem fällt auf, dass er die Rohrbettung nicht erwähnt.
Er sagt auch nicht, ob die 150 Schuss in 12,5 Min. und die untersuchte Präzision nun gefordert werden.
Alles nur noch aufgeregte Eigenabsicherung.
Nach all den Wochen weiterhin keine klare Linie.
Was wird gefordert?
Ist das zeitnah realisierbar?
Die Alliierten haben uns wirklich gründlich demilitarisiert (bzw. wir uns selbst).
re: Valentin
Folgt man einem Artikel in der WirtschaftsWoche-Online vom 08.06.2013 („Rüstungsauftrag Heckler & Koch-Gewehre für die Bundeswehr“) dann war zum damaligen Zeitpunkt wohl die Beschaffung von mindestens 7.114 des Typs MG5 geplant (im Zeitraum 2014 bis zum Jahr 2017). Wobei der Rahmenvertrag wohl die Lieferung von bis zu 12.733 Maschinengewehre dieses Typs umfassen kann.
Dass dieser Auftrag zu Zeiten von TdM erteilt wurde, ist sicherlich nur ein Zufall!
Dennoch die spannende Frage: „Wie paßt das jetzt alles noch zusammen …?“
re Georg :
ja, ich bin auch der Meinung, das HK alle relevante Verbindungen zu Staaten offenlegen sollte, von denen solche Aktivitäten gegen Deutschland oder anderen Nato-Staaten ausgehen.
re audio001: und wie ich hörte, soll die aktuelle MG5 Lösung in der „gewollten Form“ um das 3 – 3,5 fache teurer als die Mitbewerberlösung gewesen sein. Insofern ebenfalls die spannende Frage: „Wie paßt das jetzt alles noch zusammen
re: Peter Pan
Aus Sicht der „schützenden Hand“ (Begrifflichkeit nach dem Abgeordneten Arnold im Deutschlandfunk am 20.04.2015 (Interview: „Sturmgewehr G36 „Das ist nicht mehr zu verantworten.“) „Warum hat man die schützende Hand über das Gewehr gehalten?“) hat das offensichtlich (zeitlich) alles super geklappt!
Also: Diskussion über die Fähigkeitslücke G36 (vermutlich gezielt?) politisch verdrängt, und alle Warnungen aus dem Beschaffungsamt zum Trotz, Auftrag zum MG5 noch schnell vor dem Termin der Bundestagswahl an H&K erteilt ….
Wobei ich mir schon die Frage stelle, was eigentlich konkret das Ergebnis des Tests der vom BMVg bestellten 65 Musterwaffen MG5 war? (Siehe hierzu Spiegel 07.07.2014 „Rüstungsindustrie Gabriels Exempel“, Zitat: „Der zuständige Abteilungsleiter, ein Brigadegeneral, schlug vor, „das Vorhaben Maschinengewehr MG5 nach kritischer Überprüfung der Funktionalen Forderungen neu auszuschreiben“ und mit der Beschaffung erst im Jahre 2015 zu beginnen.“)
Übrigens wurde der Wert des Auftrages über 7.114 Gewehre des Typs MG5 mit 118 Millionen Euro beziffert, (Zitat:) „Inklusive der 26 Millionen Euro für die Ausbildung der Truppe und die nötigen Ersatzteile hat der Auftrag einen Wert von zunächst 147 Millionen Euro“; (Zitat:) „Später kann die Order laut Rahmenvertrag sogar auf bis zu 12.733 Maschinengewehre in einem Gesamtwert von rund 240 Millionen Euro anwachsen.“ (alle Zahlenangaben und Zitate lt. WirtschaftsWoche-Online vom 08.06.2013 („Rüstungsauftrag Heckler & Koch-Gewehre für die Bundeswehr“))
Jetzt könnt man/frau noch auf die Idee kommen zu fragen, ob die Wertangaben für die Laufzeit des Rahmenvertrages fix sind oder noch irgendwelchen „Preisanpassungsklauseln“ unterliegen!?
Und nachdem die Entscheidung zu Lasten des belgischen Anbieters gefallen ist, könnte man ihn auch noch Fragen, zu welchem Wert er sein MG5 eigentlich angeboten hat!?
Sollte zum MG5 möglicherweise ein neues Betätigungsfeld für vdL schon in Sicht sein?- Ich denke fast, das MG5 würde sich als eigenes neues Thema eignen …
@Valentin
Was ist den ein SSG? Oder meinst du ein Sturmgewehr? Wie kann es sein das H&K auf Anfrage der Bundeswehr ein LMG mit Magazinzuführung liefert (=HK416Bw) und nun, da es einigen in den Kram passt, wird behauptet das HK416Bw sein kein LMG. Das HK416Bw ist ein LMG, das MG36 ist ein LMG, das M27 ist ein LMG und das MG3 ist ein MG.
Man braucht nur das von H&K veröffentlichte Material zu sichten und wird herausfinden das das HK416Bw ein dickeres Rohr hat als das HK416 und das G36.
Dabei ist das meiner Meinung nach auch noch absolut Zweitrangig, den wie durchgesickert und mehrfach von mir geschrieben hat augenscheinlich nur das HK416Bw die Tests zufriedenstellend erfüllt. Ich frage zum wiederholten Mal: Ist das eine Auszeichnung für die Qualität des HK416Bw oder waren die Testkriterien bewusst so gewählt? Ein Schelm wer Böses dabei denkt.
Dazu muss man auch kein HK-Fanboy (@T.W. ;-) ) sein, sondern einfach nur mal kritisch hinterfragen was einem vorgesetzt wird. Das geht leider einigen Leuten ab die auf dem G36 nicht mal aus präzisionstechnischen Gründen herumhacken, sondern weil ihnen das Kaliber (NATO- bzw. BW-Forderung), die HKV-Optik (Austauschbar, bei vielen anderen Benutzerländern geändert), die Schulterstütze (gibt min. 2 weitere Versionen, muss man nur beschaffen) oder die Tatsache das das Gewehr größtenteils aus Kunststoff ist, nicht gefällt.
Diese Leute gibts auch in hohen Positionen bei der Bundeswehr, weshalb es das G36 schon seit Jahren nicht leicht hat.
Werter DerDude,
worauf basiert eigentlich Ihr sehr verbissen wirkendes Beharren auf der Annahme, dass das HK416 ein leichtes Maschinengewehr sei? Mir geht es bei meiner Fage um die Ausschließlichkeit Ihrer Kategorisierung.
@Der Dude: SSG steht hier für Scharfschützengewehr, das Projekt SSG-KR (Scharfschützengewehr Kurze Reichweite) war (ist?) eine Ausschreibung für KSK und/oder Feldjäger. (Siehe auch http://www.spiegel.de/spiegel/vorab/bundeswehr-seit-2010-suche-nach-neuem-sturmgewehr-a-1031664.html )
„Wie kann es sein das H&K auf Anfrage der Bundeswehr ein LMG mit Magazinzuführung liefert (=HK416Bw) und nun, da es einigen in den Kram passt, wird behauptet das HK416Bw sein kein LMG.“
Könnte daran liegen, dass die meisten Leute unter LMG sowas wie das MG4 oder ein M249 verstehen. H&K versucht hier mit dem Label „LMG“ so zu tun, als ob das vermutlich(!) getestete HK416bw in ner ganz andere Klasse als das G36 spielen würde.
Nur mal so zum Vergleich (Gewichtsangaben aus Wiki):
Die LMGs H&K MG4 = 8,5kg und M249 = 7,5kg
Die Sturmgewehre HK416A5 (aka G38, 16,5 Zoll-Lauf) = 3,56kg und H&K G36 = 3,63kg
Das „LMG/SSG/SG“ H&K M27IAR (vermutlich(!) aka HK416bw, 16,5 Zoll-Lauf) = 3,6kg
Fällt was auf? Im Grunde ist das HK416bw vermutlich (sofern wie vermutet auf Basis M27IAR) eben ein Sturmgewehr mit hoher Präzision und mit der Fähigkeit, länger Dauerfeuer schießen zu können. Von („echten“) LMGs wie MG4 und M249 ist das HK416bw dann doch etwas entfernt, sowohl was Gewicht als auch Munitionszuführung angeht. Die US-Marines benutzen ihre M27 seit Einführung ja auch eher als DMR denn als LMGs. Liegt daran, dass dieses „LMG“ deutlich besser trifft als die normalen Sturmgewehre M16 und M4. Böse Zungen behaupten nicht umsonst, dass das M27 nur beschafft wurde, um so auf Umwegen einen Ersatz für das normale Sturmgewehr zu bekommen, nachdem die entsprechenden Programme wiederholt im Sande verliefen.
Meiner Meinung nach dieses Beharren auf dem angeblichen Vergleich von Äpfeln und Birnen unter Bezugnahme auf das „LMG“ HK416bw nur ne PR-Nebelkerze von H&K. Dabei nutzen sie geschickt die Tatsache, dass über das ominöse HK416bw ungefähr genauso viel (=wenig) bekannt ist, wie zu der Ausschreibung „SSG-KR“. (Hatte dazu schonmal in einem anderen Thread JPW gefragt, ob er was zur Genese des HK416bw sagen und ggf. die Herkunft aus dem M27IAR bestätigen kann – vielleicht kann er ja diesmal… :) )Tatsächlich ist die Waffe als Vergleichsmuster (also als Indikator, was heute in der Waffenklasse – Sturmgewehr unter 4Kg – so „geht“) durch die Prüfinstitutionen absolut nachvollziehbar herangezogen worden.
@ADALS-Doe
Guter Punkt! Was ist mit dem Preis? Weiß man da auch was?
M27: Stückpreis 3630 US-$ (Quelle Wikipedianer)
G36: Stückpreis ca. 1700 € (Quelle Querschnitt aus Behauptungen hier bei Augengeradeaus)
@Adlas-doe
Ist doch ganz einfach. Die Abmessungen und Gewichte der unterschiedlichen Rohre (für mich sind das Läufe.. aber egal) sind in der H&K Pressemitteilung Nr. 6 zum Sturmgewehr G36 nachzulesen. Diese sind auf der Seite von H&K für jeden einsehbar.
Vergleich:
G36-Rohr=0,75kg
MG4-Rohr=1,170kg
HK416Bw-Rohr=1,046kg
MG36-Rohr=0,883kg
Ich kann die Waffengewichte schlecht vergleichen, da ich keine Waffe in Grundausstattung hier habe, tut mir leid. Für mich ist nur auffällig das das HK416Bw-Rohr massentechnisch wesentlich näher am MG4 ist als am G36.
Es mag ja absolut richtig sein das das Rohr in der Haltebuchse eingesetzt und mit der Haltemutter befestigt ist. Hier gibt es eine Passung (welche ist mir nicht bekannt), aber eingepresst wird es wohl nicht sein. Da das Patronenlager im Lauf ist, nicht in der Haltebuchse, sollte jedem bei kürzeren Überlegen klar sein das eine höhere Masse am Lauf des G36 die Wärme besser abführen können müsste(!). Müsste deshalb weil das meinerseits absolut alles theoretisch ist. Ich gehe aber davon aus.
Vor dem Hintergrund frage ich auch gerne mal wieder, als Nicht-HK-Fanboy, weshalb man in dem Versuch anscheinend(!) das MG36 bzw. dessen Rohr unbeachtet gelassen hat?
Man sollte schon Äpfel mit Äpfeln vergleichen. Das bei einer Waffe mit strohhalmdünnen Lauf die Gruppen wesentlich schneller aufgehen als einer Waffe mit dickeren Lauf ist eine Schützentechnische Binsenweisheit.
Natürlich ändert das nichts daran das die Treffpunktlage sich bei einseitiger Wärmeeinstrahlung etc. etc. verändern kann.
Aber wie gesagt, wir drehen uns da im Kreis. Das das HK416 um eine Ecke teurer ist als das G36 dürfte auch meinen vorherigen Kommentar erklären: Wer Billig bestellt, bekommt billig. Mir fehlt bei der Berichterei irgendwie die andere Seite. Man hält HK vor die Kunststoffmischung geändert zu haben, die BW nicht auf Problem XYZ hingewiesen zu haben etc. pp. Aber wer von der Bundeswehr ist den konkret dran schuld das die Mißstände keinem aufgefallen sind und vorallem, nachdem das Kind schon in den Brunnen gefallen war, so eine Stimmung gegen den Hersteller gemacht wurde nachdem doch nun hinreichend geklärt ist das A) das das G36 eine „Fähigkeitslücke“ hat aber B) das Gewehr so an die Bundeswehr geliefert wurde, wie bestellt?
Manchmal weiß ich gar nicht wo ich anfangen soll mit Fragen und wo aufhören. Tut mir leid :)
Beste Grüße in die traute Runde sowie die stillen Mitleser von der nordafrikanischen Küste! Ich reite hier Wellen – aber die des Atlantiks und nicht jene, die gewisse Affären schlagen. Zu ADLAS‘ Frage: Das Projekt G26 lief nach meiner Erinnerung als Unterstützungswaffe kurze Reichweite Feldjäger/KSK. Inwieweit es Berührungspunkte zum IARM27 gab, entzieht sich derzeit meiner Kenntnis. Im Übrigen halte ich mich derzeit aus der Debatte heraus, da es nach meinem Kommentar zu der Geschichte auf meinem Blog keine wesentlichen neuen Erkenntnisse gibt. Vielmehr sehe ich mich in meiner generellen, von der G36 losgelösten Beurteilung bestätigt, wonach unser Land zunehmend abgerüstet ist: militärisch, industriell und intelektuell. Jedes Weißbuch, das von einer anderen Ausgangslage ausgeht, ist das Papier nicht wert, auf dem es gedruckt wurde. In diesem Sinne: Hang Loose!
@JPW: Schade, wäre wirklich interessant, mal genauer zu erfahren, welche genetischen Wurzeln das HK416bw tatsächlich hat…
Danke trotzdem für die Antwort und guten Urlaub!
Ich habe da grade was nettes gefunden.
Zwei Amerikaner schießen eine 10 Schuss-Gruppe mit dem G36K, jagen anschließend 120 Schuss im Dauerfeuer durch die Waffe und schießen direkt im Anschluss wieder eine 10 Schuss-Gruppe. Ergebnis ist nicht überraschend.
https://www.youtube.com/watch?v=n2E2Vw–wAM
Wie oft hatten wir dieses Video jetzt hier schon in den div. G36-Threads?
@Hutzel: Die Story hat längst einen ellenlangen Bart. Jetzt lasst doch bitte das „Plaste- und Elaste-G36“ in aller Seelenruhe sterben und vielleicht auch wieder auferstehen. Notfalls durch ein nur geringfügig teueres Prodikt des gleichen Herstellers und das Ganze wiederum ziemlich undefiniert. Dann kann sich dann die Story in 30 Jahren wiederholen.
@Der Dude
Danke für die Erläuterungen zu dem Gewicht des Rohres. Einleuchtend.
Aber von welcher „Fähigkeitslücke“ sprechen Sie? Wer hat je untersucht ob ein Sturmgewähr in der Praxis die Fähigkeit braucht nach 150 Schuss in 12,5 Minuten und danach auf 300m präzise zu treffen?
In dem jüngsten Test ging es nur darum die Leistungsgrenze des G36 auszuloten und nicht darum, ob das G 36 dadurch ein „Problem“ hat.
Ich weiß, ich wiederhole mich, aber es ist eben auch erforderlich…
@M.Steffen
Der Begriff „Fähigkeitslücke“ wurde nicht von mir geprägt, sondern ist Bundeswehrintern entstanden.
Bis jetzt ist doch offiziell überhaupt noch nicht klar was das G36 kann und was nicht. Es gibt einen Untersuchungsbericht, aber der ist aus mir unerklärlichen Gründen geheim. Man muss also abwarten wann dieser veröffentlicht wird und ob das darin geschriebene Rückschlüsse darauf zulässt was diese Fähigkeitslücke nun konkret sein soll.
Ich habe von dem ganzen Kram sowieso keine Ahnung. Vielleicht sollten wir einfach abwarten bis es konkrete Erkenntnisse gibt, alles andere ist sowieso nur Rätselraten und Vermuterei.
Wenn unsere Soldaten also auf <50m ein Paar Magazine Dauerfeuer schiessen wird die Waffe so heiss, dass im Anschluss auf 300m nicht mehr präzise mit Einzelschuss getroffen werden kann? Das nenne ich mal abwechslungsreiche Gefechtssituationen. Diese ganze Sache scheint mir nicht wirklich plausibel.
Stellen wir uns vor, der SPIEGEL wirft einem Politiker ein Versäumnis vor – da braucht es schon viel Mut zu sagen, dass an dem Vorwurf nichts dran ist. Vor allem, wenn man die Sache selbst nicht richtig einschätzen kann.
Wo ist denn die Leistungsgrenze der anderen Sturmgewehre und was verwenden andere Streitkräfte über die Leistungsgrenze hinaus (um keine Fähigkeitslücke entstehen zu lassen :-)).
Wenn man den Werkzeugkasten voll hat, ist das Gewicht und die Zuverlässigkeit (Funktionssicherheit) evtl einsatzentscheidender als die Streukreisablage im Grenzbereich der einzelnen Werkzeuge (Waffen).
Nur wenn das Problem ein Nagel ist benötigt man einen Hammer, für Nägelchen reicht oft ein Hämmerchen :-)
Bezieht sich zwar auf Sportwaffen, gibt aber auch zum Thema „Temperatur“ einige Infos:
http://www.silhouetten.org/Technik/Swing1.pdf
Weiteres unter http://www.silhouetten.org / Technisches
Evtl hat ja die Verschleissmechanik (Belastung durch Anzahl der Schüsse) bei Sturmgewehren einen größeren Einfluss auf die Zielgenaugkeit als das Temperaturverhalten im Leistungsgrenzbereich.
Wieviel wurde mit einer Waffe geschossen?
Wie wird die Schußzahl festgestellt?
Nach wieviel Schuß werden die Rohre getauscht?
Werden alle Waffen geprüft?
Welche Auswirkungen hat das NeuSAK auf die Belastung der Waffen?
Werden Waffen durchgetauscht (Einheiten mit geringer Belastung geben ab)?
re: audio001 | 17. Mai 2015 – 15:10
ich denke, das es da mehr als eine schützende Hand gegeben hat. Aber die besagten Hände, sind ja nun bis auf die eine oder andere Ausnahme nicht mehr da, oder aber mit Staubwedeln ausgelastet. Und die Warnungen des Beschaffungsamtes hinsichtlich der Themen: von HK gewünschter Marktpreis versus gem. Ausschreibung festgelegter Selbstkostenpreis, Entwicklungskosten versus Nutzungsrechte, waren m.M.n, auch hochgradig berechtigt. Da fällt mir gerade etwas ein: „Warum Bitteschön, sollte man sich auch gegenüber einem öffentlichen Auftraggeber, an das abgegebene Gebot halten – wenn man Freunde hat“ ??
Weiterhin könnte man/frau sich noch auf weitere Ideen kommen und folgende Fragen stellen: Sind überhaupt für das MG 5 Projekt vom öffentlichen Auftraggeber Entwicklungskosten o.ä. bezahlt worden bzw. wurden Entwicklungskosten vorfinanziert?
Und es gibt sicherlich Personen, die sich hinsichtlich der 65 Musterwaffen dafür interessieren könnten, inwieweit die WTD 91 „ungewollte“ Hilfestellungen hinsichtlich etwaiger Produktverbesserungen geben musste, wenn/falls besagte Musterwaffen nicht abnahmefähig waren?
Und zum Zitat: „Der zuständige Abteilungsleiter, ein Brigadegeneral, schlug vor, “das Vorhaben Maschinengewehr MG5 nach kritischer Überprüfung der Funktionalen Forderungen neu auszuschreiben” und mit der Beschaffung erst im Jahre 2015 zu beginnen :Zitat Ende. ……könnten sich doch auch folgende Fragestellungen entwickeln: Hat man sich bei der Erstellung der Produktanforderungen an das Produkt eines Herstellers orientiert und/oder wurde die strikte Wahrung der Produktneutralität bei Erstellung der Bewertungsmatrix der Ausschreibung eventuell nicht eingehalten?????
Welche Bonität ist eigentlich erforderlich/vorgeschrieben, um sich bei einer solchen Ausschreibung wie z.B. die MG5 Ausschreibung beteiligen zu können?? Gibt es da eine Mindestvorraussetzung?
Und ich frage mich, ob die Auftragsvergabe in rechtlicher und wirtschaftlicher Hinsicht gegenüber dem Bund überhaupt vertretbar war? Und weiterhin frage ich mich. ob bei den vorgelegten Versuchsmustern und den zu erwartenden Serienwaffen eigentlich die Adaptierbarkeit zu den gemäß der Ausschreibung geforderten Lafetten und den Schnittstellen MG3 realisiert worden ist?
Und by the way……wurde die Wirkung gegen geschützte Ziele mit Schutzweste SK4 in Kombination mit der Patrone DM151 Hartkern eigentlich erreicht?
Könnten Sie die Fragen beantworten? ;-)
Ja, ich bin da auch ganz Ihrer Ansicht, das für vdL ein neues Betätigungsfeld in Sicht ist…..
re: Peter Pan
Tja, da bin ich geneigt zu sagen: „Bundesrechnungshof,- übernehmen Sie …“
re audio001
Treffer!
Tja dann sorry für den Repost. Ich hatte das Video noch in keinem Thread gesehen. (Habe aber zugegebenermaßen jetzt auch nicht alle danach durchforstet)
@Vtg-Amtmann:
Sie haben recht. Das Thema ist eigentlich durch.
Morgen läuft im ZDF um 21:00 „frontal 21“.
Thema u.a. ( so die Werbung vorhin ):
„Skandalgewehr G36: Insider packen aus!“
Könnte interessant werden …
Mir ist nach der Debatte folgendes aufgefallen. Hat sich mal jemand mehr mit der G36 Zivilversion, neuster Bauart HK243 angeschaut. Laut test in den einschlägigen Magazinen (Visier,Caliber usw.) sind dort schon mal nen dickerer Lauf und bei der HK243 S TAR (mit dem RAIL System) auch ein Übergang zwischen Handschutz und Gehäuse wesentlich verstärkt worden8Metalplatte mit mehreren verschaubungen. Da drängt sich schon die Frage um den Zeitlichen Ablaufs der Entwicklungserkenntnisse HKs für die ZIVI Vers. und der Jammer-Triade des BMVGs auf. Ein Schelm wer…
re Daniel:
Nun ja, die sogenannten einschlägigen Magazine hatten ja bereits das G36 auf Freizeitschützenniveau getestet…..… Ich verlasse mich da schon lieber auf die gesicherten Ergebnisse von WTD und Fraunhofer. Und solange die Produktverbesserungen von HK nicht unabhängig von den zuvor genannten Einrichtungen untersucht und getestet worden sind….. Ist alles andere reine Spekulation.