Die Luftwaffe übt Close Air Support
Bisweilen finde ich doch wieder Informationen über die Bundeswehr, von denen ich aber auch gar nichts wusste. Zum Beispiel, dass die Luftwaffe mit Tornados Luftnahunterstützung (Close Air Support, CAS) mit Luft-Boden-Flugkörpern übt – vielleicht auch deswegen so unbekannt, weil die deutschen Tornados bei ihrem Einsatz in Afghanistan vor Jahren genau das nicht machen sollen dürfen konnten…
Der Bericht auf der Bundeswehrseite hier, ansonsten finde ich weder auf den Bundeswehrseiten noch sonst im Web genauere Informationen über den eingesetzten Luft-Boden-Flugkörper Matra, der von einem Fallschirm gebremst wird. Aber hier gibt es bestimmt Kenner, die mehr dazu sagen können?
Nachtrag: Die Bundeswehr hat die Fotos von ihrem Flickr-Account wieder entfernt – deswegen waren die via Link von Flickr eingebetten Fotos hier vorübergehend nicht sichtbar. Vorsorglich hatte ich sie aber gespeichert und jetzt erneut hochgeladen.
(Foto oben:
Foto unten: Ein Kampfflugzeug vom Typ Tornado beim Abwurf von Luft-Bodenflugkörpern MATRA mit Fallschirmbremsung während einer Close Air Support-Übung mit Fliegerleittrupps (Joint Terminal Attack Controller, JTAC) auf dem Truppenübungsplatz in Munster am 05.05.2015 – Bilder Bundeswehr/Jana Neumann)
@SchmidtM: Danke! +1 Endlich ein fundierter Beitrag!
@T.W.: Ich kann Ihnen nur Recht geben. Sehr interessant, dass das Thema derart proaktiv dargestellt wird. Auch wenn in den Kommentaren viel gemutmaßt wurde, CAS hatte in der Bw-Führung und damit in der Bw außerhalb der Jet- und JTAC-Comunity eher geringen bis keinen Stellenwert. Trotzdem wurde es schon immer und durchgehend geübt (sogar auf speziellen Flag-Exercises in den USA) und ist mit dem Tornado genausogut oder gefährlich/ungefährlich wie mit jedem anderen Flieger (die A-10 mal ausgenommen, das ist da ne andere Liga).
Übrigens gehört zu Close Air Support jede Menge mehr, als nur Bomben zu werfen. Das ist nur das kinetischste Ende…
Als Randnotiz für die „Unterm Zaun durch“ Fraktion:
Seit wie vielen Jahren wird in Goose Bay kein Tiefstflug (100´) mehr geübt?
10?
@Bang50: Die BW beteiligt sich an der Brimstone 2 für den Eurofighter, dies war in AG schon zu lesen, daß die Verträge da schon geschlossen sind. Die Frage ist wieviele Jahre es dauert bis die Brimstone 2 dann tatsächlich einsatzfähig ist beim EF?
Das Problem der Luftwaffe ist damit die GBU 48 die schon längst eingeführt werden solle beim EF, aber deren Einführung seit Jahren immer wieder vor sich hergeschoben wird. Und solange die GBU 48 nicht eingeführt wird ist der EF als Jagdbomber nicht einsatzfähig. Auch die Taurus Einführung für den EF wird seit Jahren vor sich hergeschoben.
Und das noch größere Problem ist der Nichtersatz der Komoran-Flugkörper für den Einsatz gegen Seeziele.
@Bang50
Nicht, dass wir uns falsch verstehen, ich will die Luftwaffenführung nicht in Schutz nehmen oder gar verteidigen. Da dürften sich das Heer und die Luftwaffe nicht viel nehmen, außer vielleicht, dass die älteren Herren manchmal sogar erstaunt sind was wir so alles machen. Was mich unheimlich ärgert ist, dass Sie und ein paar andere Kommentatoren fachlich fundierte und differenzierte Beiträge schreiben können und dass in ihren Fachgebieten auch von den anderen einfordern, bei diesem Thema aber in den ersten zwanzig Beiträgen nur dünnes kommt. Und wenn dann plötzlich noch von durandal und GBu-31 die Rede ist, sorry aber dass wird der Qualität des Blogs einfach nicht gerecht.
Zu ihren Fragen: Gbu-24 gibts in ausreichender Zahl, ist mittelmäßig integriert und es gibt genug Personal die schon live welche geworfen haben. Ladefähigkeit der steuerungs-Kits, da sind wir schon eher bei der Sache. Gbu-54 wurden beschafft, aber in viel zu geringer Stückzahl. SDB-2, ER kits, harm Nachfolger steht alles in den Sternen, da erstens kein Geld und zweitens kein Konzept. Nicht dass in den letzten zwanzig Jahren keine Bewaffnungskonzepte geschrieben wurden von Kameraden mit viel Ahnung und Erfahrung, die sind aber halt leider nie umgesetzt/verstanden worden.
TIP ist eigentlich fertig, aber warum sollte es beschafft werden. Die Vorteile sind gering und mit der Einführung einer programmable fuze hat sich auch der workaraund für die kollateral Schäden erledigt. Übrigens ein sehr witziger Namen, wenn man bedenkt dass Trojan der größte Kondomhersteller in den USA ist. Der Name kam wohl vom gleichen Genie wie das mit den taktischen Geschwadern und Verteidigungssystemen.
Luftkrieg zur See ist tot und wird es auch bleiben.
Zum Thema eurofighter und air-to-Grund könnte man viel schreiben ohne weit zu kommen. Kurzversion: klappt nicht weil kein Plan und kein Geld.
Fazit: Sie haben recht, dass die Führung der Luftwaffe in etwa genauso gut und kompetent sind wie die von Heer und Marine, aber der Bruch zwischen denen da oben und denen da unten dürfte größer sein als in den anderen TSK. Gerade im jet Bereich wird da kräftig mit den Füßen abgestimmt und dank BO41, oder entsprechend gut honorierten Angeboten, gibt es auch einen gangbaren Weg nach draußen. Deshalb bitte differenzieren und nicht alles pauschal schlecht reden.
@ dem-Moderator
2005 dürfte richtig sein. 100′ wird in kleinem Umfang in Holloman gemacht.
Abgesehen vom fehlenden Plan in der Lw (man macht aus Scheiße Gold aber es reicht nur zum Vergolden) ist das fehlende Geld für die Beschaffung von Mun das Hauptproblem.
Evtl fehlt es ja nicht, sondern wird nur falsch ausgegeben. Doch am Ende kostet das Zeug eben richtig viel Geld.
http://fas.org/man/dod-101/usaf/docs/munition-cost-11-1.htm
Wenn einer hier im Blog weiß welche Szenarien in der Zukunft gefordert sind dann möge er sich bitte im BMVg oder gleich in Washington melden.
@Fux | 15. Mai 2015 – 23:41
Einfach nur Typisch Deutsch,
unter Britischen Kommando wurden Seinerzeit vereinzelt auch scharfe Bomben abgeworfen !
( Sind heute noch allgegenwärtig ! )
https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/osnabrueck_emsland/Explosives-Erbe-Altlasten-auf-Nordhorn-Range,nordhornrange138.html
Die Sicherheitsabstände die in Munster eingehalten wurden kann man auch auf der Nordhorn-Range einhalten, wenn man dann will. Wenn Besatzungen die volle Qualifikation mit den Übungsbomben erreicht haben, kam man auch den Abwurf mit scharfe Waffen in Rahmen einer Übung wie „Stählerner Schatten-2015“ erlauben. Notfalls sperrte man temporär ein paar zusätzliche Meter ab ! Platz haben wir dort noch genug, aber ein paar verirrte Seelen wollen die Anlage mit „Windmühlen“ einkreisen !
@MrNoBrain | 15. Mai 2015 – 16:47
Ja wir haben uns von dem Bericht auf der Bundeswehrseite täuschen lassen, dort wird fälschlicherweise von Luft-Boden-Flugkörper Matra gesprochen.
Da die Bomben nicht „pumpen“ kann man tatsächlich davon ausgehen das keine Matra Durandal abgeworfen wurden. Leider ist der BW Bericht und Bildstrecke noch Ausbaufähig und Bild Kommentare wie „Es herrscht Ruhe…“ sind etwas daneben !
@SchmidtM | 16. Mai 2015 – 10:08
Zitat
„Zum Thema eurofighter und air-to-Grund könnte man viel schreiben ohne weit zu kommen. Kurzversion: klappt nicht weil kein Plan und kein Geld.“
Das Problem ist eher das wir vor lauter Geld nicht laufen können. Ein Anschaffungspreis von ca. 200 Millionen Euro für einen Eurofighter sollte eigentlich mehr als Ausreichend sein !
Die Ablösung des Eurofighter und Tornado müsste schon beschlossene Sache sein, um endlich wider mit unsern Nachbarn oder Russland auf Augenhöhe zu seien.
Vielleicht ein klein wenig OT aber nicht zu sehr: Die Schweizer haben auch so ihre Probleme
(siehe http://www.nzz.ch/schweiz/luftwaffe-im-politischen-luftloch-1.18543134http://www.nzz.ch/schweiz/luftwaffe-im-politischen-luftloch-1.18543134 link hoffentlich statthaft, sonst raushauen)
. . . und offenbar auch einen Kooperations-Vertrag u.a. mit D, wie aus dem Text hervorgeht. Kann einer der Fachleute hier mal eine kurzen Hinweis liefern, worin diese Kooperation besteht? Jedenfalls muss die LW demnach doch irgendwas brauchbares können, sonst würden sich die Schweizer doch nicht die Mühe machen . . .
Wäre eine lasergelenkte GBU in einer solchen Situation gegen einen Gegner, der über hochmoderne Flugabwehrwaffen verfügt, überhaupt sinnvoll?
So lange kein Ziel vom Boden beleuchtet ist, wäre das beleuchtende Flugzeug ja ziemlich exponiert.
So einfach „rein und draufschmeißen“ ist da vielleicht sogar das einzige, das man ohne Selbstmord durchführen kann.
CAS unter Bedrohung durch „hochmoderne Flugabwehrwaffen“ zu erwarten ist nicht wirklich Realistisch. Realistischer ist eher das Hinterhaltsszenario mit einem lowtech Gegner. „Danger close“ ist mit ungelenkten Bomben nicht machbar.
@JCR | 16. Mai 2015 – 16:49
Frage eigentlich schon selbst beantwortet !
Es wurden Spezielle Waffen zur Unterdrückung der feindlichen Luftverteidigung
Entwickelt !
Wir haben z.B. AGM-88 HARM / AARGM oder vergleichbares.
Bei nur ca. 100 km Reichweite befindet sich aber die Trägerplattform in Fadenkreuz von den aktuellen S-300/400/500 Flugabwehr Systemen !
Die Russen sind Besser aufgestellt, sie können unsere Patriot oder MEADS mit Ch-31PM oder Ch-58UschKE einäschern ohne überhaupt in Reichweite der Luftverteidigung zukommen!
@SchmidtM:
100′ in Holloman im Rahmen einer Einführung bei der Grundschulung PA-200?
Erneut beim Fluglehrerlehrgang?
Erneut beim Waffenlehrerkurs?
Oder regelmässig wiederkehrend à la Goose Bay?
Wieviele Flüge je Crew zwischen 100′ und 250′ AGL?
Aha. Oder auch soso. Zur Rakete (kein Angebot der Industrie sondern real verfügbar) gehört auch der entsprechende Träger (sowie Stückzahlen) und ausgebildetes Personal.
Real verfügbare Trägerflugzeuge sind Primär die Flanker Familie insbesondere die Su-34/35 und in ein paar Jahren die Su-50/55 ( T-50 )
http://www.ausairpower.net/APA-Rus-ASM.html
Beim durchsuchen der Seite finden sich auch Berichte über GBU / LGB, AGM-88, Radar,
F-22, F-35, Su-35…. deren Technologie und Funktionsweise.
@crm-Moderator
ob dass was die Luftwaffe dort macht sinnvoll, oder zielführend ist kann man gerne streiten. Aber eher nicht hier. Bei Interesse gerne per Email via t.w.
Möglich ist es, auf diversen vr und ir Routen.
@Milliway, Entschuldigung, aber nur wenig von der Aufzählung ist in relevanten Stückzahlen aktiv bzw. vollständig einsatzbereit. Von der tatsächlichen Verfügbarkeit, den notwendigen Ausbildungsstand der befähigten Besatzungen für die aufgeführten konkreten Raketen ganz zu schweigen. Man sollte sich von irgendwelchen Hochglanzprospekten, industriellen Waffenschauen unrealistisch vollgehängter Prototypen, Einführungsankündigungen und Planungsorgien nicht blenden lassen.
@SchmidtM: Passt scho. Ist nicht alles schlecht…..nur wenn man vor lauter Breite statt Tiefe jede Einsatzrolle mangels Flugstunden(?) lediglich anreissen kann, dann entsteht ein Bild einer Jetluftwaffe, die auf dem Papier mit ihren 2 Tornadogeschwadern zwar „alles“ kann (Scheisse – Gold) aber wenn diese Fähigkeiten abgerufen werden sollen….
@crm-Moderator
Volle Zustimmung!
Wir können das, was die Führung auf das Papier schreibt, mit den vorhandenen Mitteln/Flugstunden nicht erreichen, aber mit dem was wir haben, wird schon ordentlich gearbeitet.
So schlecht wie es den schleswigern geht, ist es aber nur eine Frage der Zeit bis man es nicht mehr schön reden kann. Hoffentlich…
„Wir, die guten Willens sind, geführt von Ahnungslosen, versuchen für die Undankbaren das Unmögliche zu vollbringen. Wir haben so viel mit so wenig so lange versucht, dass wir jetzt qualifiziert sind, fast alles mit fast nichts zu bewerkstelligen.“
Matra ist (war?) ein frnazösischer Munitionshersteller, insbesondere bekannt für seine SNEB Raketen, Martel Lenkrakete usw.
Die stellen auch 250 kg Bomben her, optional mit „ballute“ Luftbremse am Heck.
Das wird’s wohl gewesen sein.
Die Modellbauer interessieren sich dafür mehr als der Rest des Internets, wie es scheint:
http://kitchecker.de/wingman-models-fixit-matra-samp-25ed-500-lb-bombs/
Was sich mir ganz allgemein nicht erschließt ist, warum für einen Übungseinsatz 4 auf einmal ausgelöst wurden. Das klingt nach Test, Vorführung oder Irrtum.
@S O
Vielen Dank dass Sie als ausgewiesener Experte erneut feststellen konnten um welche Bombe es sich „wohl“ gehandelt hat und dies auch noch durch den ultimativen link untermauern konnten.
Bei weiterer knallharter Recherche und erheblichem geistigen Anstrengungen wird es sich vielleicht auch Ihnen, natürlich nur ganz allgemein, erschließen warum gebremste GP Bomben im Reihenwurf eingesetzt werden. Auch der schrille Klang von Test, Versuch oder gar Irrtum wird dann hoffentlich durch den soliden Nachhall der Übung ersetzt.
Und immer an den Pinguin denken!
@ Stefan Büttner | 17. Mai 2015 – 18:26
Hallo Stefan, ich weis auch, es ist nicht alles Gold was Glänzt !
Wie ist den der notwendige Ausbildungsstand der befähigten Besatzungen auf Eurofighter bei Close Air Support ?
Seinerzeit hat ein F-4 Geschwader mehr Flugstunden Produziert als heute alle Eurofighter Geschwader zusammen. z.B. in 10ten Jahren nach der Einführung hat das Westfalen Geschwader in Jahr 1984 10188,00 Flugstunden produziert.
Für die F-4 war Close Air Support keinen Problem / Link von @MrNoBrain | 15. Mai 2015 – 16:47 übernommen !
https://www.youtube.com/watch?v=DlGQZ5s9ZRk
PS. Bist scheinbar kein Fan von Carlo Kopp; ist doch Quasi ein Kollege von dir !
Nice Video. Da ging ja was.
Viele bekannte Gesichter.
Und die ungewollte Luftdetonation der Napalmbombe wird nicht rausgeschnitten sondern erklärt. Sehr gut.
Ist so eine heisse Grossübung in D heute noch darstell- und vermittelbar?
@SchmidtM
Ich weiß nicht, welche Probleme hinter Ihrem Benehmen stecken und werde deshalb mal vorsichtig formulieren:
Ihr Beitrag war wertloser Datenmüll.
Den Übungszweck für die Besatzung kann man mit kleinen Übungsbomben im Einzelwurf ebenfalls erzielen, und zwar billiger (Kerosin z.B.).
Falls dort „alte“ Munition entsorgt wurde, auf die man keinen Wert mehr legt, befürworte ich das nicht. Bei den gemäßigten Munitionsbeständen sollte auch alte Munition behalten werden so lange sie kompatibel ist.
@S O
Mun hat eben auch ein „Verfallsdatum“ vor dem sie aufgebraucht sein sollte bzw. nach dessen Ablauf die Bw sie nicht mehr verwenden darf.
Verfallsdaten sind auch nur von Menschenhand geschrieben. Die Aktiven reden viel von „man muss“, wohingegen man als Ehemaliger mit ausreichend Abstand wieder gelernt hat zu denken „die könnten auch wieder anders entscheiden“ statt den Tunnelblick auf die Ausführung zu haben.
Wenn die Munition jetzt noch voll verwendbar ist, dann ist sie bei geeigneter Lagerung vermutlich auch noch bis in ein oder zwei Jahrzehnten tauglich für den Wintereinsatz. Zudem könnte die jetzt einsatztaugliche Munition an jetzt rumbombende Länder (Irak, Jordanien) verkauft werden. Die sind nicht zimperlich, eine Zertifizierung für ihre Flugzeuge improvisieren die in einer Woche wenn sie wollen. Waffenlieferungen an Peschmerga hatten wir ja schon.
Die Russen lagern heute noch Munition aus den 50ern, darum hat man während des Kalten Krieges auch nur darüber gesprochen, dass uns nach ein paar Wochen die Munition ausgehen könnte – nicht den Russen.
Ballutes werden noch nicht so lange verwendet, also werden die „Matra“ Bomben ältestens aus den 70ern, wohl eher aus den 80ern sein (denn die Nachrüstung von Hecksektionen neuer Art an Bombenkörper alter Art wäre ungewöhnlich außer für PGM Zwecke).
„Die Russen“ sind natürlich ein brillantes Beispiel dafür, wie man langfrisitg Munition lagert, genau – wieviel Depots oder Geschütze/Werfer sind „denen“ jetzt schon um die Ohren geflogen?! *facepalm*
Und wo wir gerade von Datenmüll sprechen: Sie kommen auf Seite 2 der Kommentare und fast drei (!) Tage nach Erstellung mit Vermutungen und der Typbestimmung um die Kurve, die T.W. bereits nach drei Stunden Alter dieses Beitrages hatte, garniert mit einem Link auf eine Modellbau-Seite…
Und: Als Ehemaliger sollten Sie wissen, dass die Lagerung von Gefahrstoffen und Munition an Auflagen und Gesetze gebunden ist – da kann man nicht einfach nach Gutdünken handeln. Und gerade Sie als Ehemaliger sollten auch wissen, dass Sprengstoff chemischen Veränderungen unterliegt, je länger er „lebt“. Falls Sie nicht wissen, was dass für Folgen haben kann, lesen Sie sich zum Beispiel einmal die englischsprachigen Berichte über die Forrestal-Katastrophe durch…
@ Fux | 15. Mai 2015 – 23:41
Auf dem Video zu der Übung kann man sehen das Einsatz Kräfte bis zur Waldkante vorgerückt waren. Die Lichtung wo das Feuerwerk abgebrannt wurde ist deutlich kleiner als auf der Nordhorn-Range.
Also sind die notwendigen Sicherheitsabständen nach außen auf der Nordhorn-Range größer.
Einziger Nachteil, die Beteiligten Einsatzkräfte bei der Challenge müssten sich in Nordhorn auch auf öffentlich zugelassenes Terra bewegen.
https://www.youtube.com/watch?v=RdBuMdkJF84
@Voodoo:
Der geschmähte „Modellbau“ Link hatte eine Foto, das war hier mitnichten schon nach 3 Stunden vorhanden.
Die Forrestal Katastrophe hatte mit fehlerhafter Bordelektrik und der cook off Temperatur des Bombensprengstoffes zu tun, nicht wirklich mit der Lagerungsdauer. Zudem sind französische Sprengstoffe der 1970er Jahre nicht unbedingt die gleiche Liga wie amerikanische Sprengstoffe der 40er Jahre – nicht zuletzt wegen des Feuers auf der Forrestal samt cook off.
„Auflagen und Gesetze“ sind formbar aus politischer Sicht. Ich hatte bereits angedeutet, dass der Tunnelblick der Aktiven und gerade nicht mehr Aktiven (‚Was von oben kommt ist Naturgesetz‘ und ein „muss“) für einen mündigen Bürger ungeeignet ist.
Die technisch-naturwissenschaftliche Notwendigkeit des Verbrauches von Munition aus den 70ern ist zweifelhaft. Und selbst dann könnte man das Zeug noch exportieren, wenn man ohnehin schon in Kriegszone hinein exportiert, um eine Seite zu stützen. Die Anpassung an andere Flugzeugtypen ist bei hohem Problemdruck eine Frage von wenigen Monaten.
Im Übrigen ist die ganze Angeherei hier psychologisch interessant. Es ist ja nicht so, dass hier ein Wettbewerb wäre und ich versuchen würde, hier jemand den Preis für den 1. Platz wegzunehmen. Ich hatte die 1. Seite überflogen, nichts interessantes bemerkt und den Kommentar hintendran gesetzt. So einfach.
@S O
Lesen Sie nochmal dringend die englische Variante bei Wiki. Schon dort wird deutlich differenzierter die Ursache des Fehlers der Bordelektrik der MK32″Zuni Rocket“, des Folgeschaden in den Zusammenhang mit dem Zustand der 1000lb AN-M65A1 gebracht. Wären diese im einwandfreien Zustand gewesen ( also Neu, Mk83 mit neuem Sprengstoff und nicht die alten Bomben teilweise von 1935 in bedenklichem Lagerzustand, der Protest von Capt Beling wurde ja auch aufgenommen), hätten diese sich so „verhalten“ wie es durch Navy Ordnance getestet und durch die Damage Control Teams auch trainiert wurde. 10min im offenen Feuer vs. 1m 36s.
http://en.m.wikipedia.org/wiki/1967_USS_Forrestal_fire
Also wenn schon so, dann bitte die ganze Geschichte mit den zugehörigen Facetten.
Auflagen und Gesetze sind formbar aus politischer Sicht?
Mir wird Angst und Bange und der Vorwurf des Tunnelblicks bringt einen auch nicht wirklich weiter. Gewisse Dinge sind möglich in der Anwendung entsprechender Ausnahmegenehmigungen, die vielfach ja in den Regularien und gesetzlichen Vorgaben und auch verschiedenen Vorschriften drin stehen. Es gibt aber Dinge die sind nicht verhandelbar. Aber dies nur am Rande. Und das war jetzt keine „Angeherei“ sondern notwendige Differenzierung.
Noch zwei Argumente dafür, auch mal vier scharfe Bomben auf einmal zu werfen:
1. Flugphysik:
Besatzungen können spüren, wie sich der Tornado bei plötzlichem Verlust von 1 t Masse verhält.
2. Psychologie:
Live-Firing ist halt doch was anderes als mit blauen Minibomben zu werfen – für alle Beteiligten.
@S.O.
Kleiner Tipp:
MrNoBrain | 15. Mai 2015 – 16:47
Und viele folgende.
K.B. | 19. Mai 2015 – 23:34
… und “Roll-Physik”:
aus W. L. Smallwood, “Strike Eagle. Flying the F-15E in the Gulf War” (der von 1990/91).
Zitat:
„Schön ist auch die Verschleierung des Nachnames des JTAC-Hptm E. mit beigefügtem Foto nebst Namensschild auf der Jacke – pros at work ;-)“
Das betreffende Bild wurde übrigens ausgetauscht bzw. verändert. Wo gearbeitet wird passieren halt auch mal Fehler.
Bleibt zu hoffen, das Lw ihr CAS-Programm nicht als Lw-eyes-only- versteht. Wesentlich ist das Zusammenspiel mit den FAC im JFST LuBo/BoBo (JTAC? haben unsere FAC, diese zertifizierte Qualität?) im Rahmen STF.
Dass Lw ihre Bordwaffen akkurat ins Ziel bringt unterstelle ich, ist aber nur die halbe Miete!
@ Stefan Büttner
Um kurz OT zu antworten: Natürlich „passieren auch mal Fehler“ – nur bringt dass verspätete und nachträgliche Ändern dem betroffenen Soldaten schlimmstenfalls auch nichts mehr, vor allem nicht bei Fehlern, die online passieren.
Wenn ich mir im Text schon die Mühe mache, „OpSec-technisch“ alle relevanten Namen zu kürzen, dann achte ich doch vor der Veröffentlichung auch besonders auf alle zugehörigen Bilder, oder? Zumal wir hier immerhin von einer „offiziellen“ (Bw-)Redaktion sprechen und nicht von Greti&Pleti´s Facebook-Seite.
@Klaus-Peter:
Auf meine Nachfragen u.a. zur neuen Terminologie antwortete die Redaktion zeitverzögert wie folgt:
[blockquote]+Anubiswaechter , die Ausbildung ist inzwischen nahezu identisch, daher ist eine einheitliche Benutzung des Begriffes angebracht. Auch die NATO und US Vorschriften wurden angeglichen. In Kürze werden diese Vorschriften veröffentlicht und FAC wird in JTAC geändert. Die US und NATO Versionen von CAS und CCA werden deckungsgleich sein, minimale Unterschiede sind aber trotzdem möglich. MfG /Jan[/blockquote]
Quelle: https://www.youtube.com/watch?v=RdBuMdkJF84
Da ich das selbst nicht verifizieren kann, bin ich gespannt, was in Kürze folgt.
@Anubiswaechter, könnten Sie Ihre Einlassung zu „CAS und CCA werden deckungsgleich sein“ bitte spezifizieren. Meiner Kenntnis zufolge müsste CCA dann inhaltlich erheblich aufgewertet werden. Zudem, wenn nahezu deckungsgleich, wieso dann zwei Begriffe parallel?
Mit FAC zu JTAC super, gut so.
Eine Konkretisierung ist nur insoweit möglich, dass meine Ausgangsfrage(n) an die Redaktion wie folgt lauteten:
Quelle: siehe oben
Als Antwort erhielt ich die zuvor zitierte Aussage. Die nun verwendete, einheitliche Terminologie hat mich überrascht, und zugleich wirft es eben die Frage auf, welche Änderungen damit noch einhergehen. Da die Redaktion antwortete, halte ich ein Irrtum für möglich, gerade in Bezug auf CAS und CCA. Allerdings bezieht sich die Aussage zur Deckungsgleichheit bei CAS und CCA wohl ausschließlich auf die US-amerikanische und NATO-Praxis andererseits. Dass CCA und CAS inhaltlich künftig kongruent sein sollen, halte ich für ausgeschlossen.
Wie gesagt, ich selbst kann diese Aussage aber nicht verifizieren. Wenn tatsächlich entsprechende Vorschriften in Kürze veröffentlicht werden, ist man ggf. schlauer.
Möglicherweise liest aber auch ein Dritter mit entsprechender Sachkompetenz mit und kann Ihnen die Frage daher besser beantworten.