Die Luftwaffe übt Close Air Support
Bisweilen finde ich doch wieder Informationen über die Bundeswehr, von denen ich aber auch gar nichts wusste. Zum Beispiel, dass die Luftwaffe mit Tornados Luftnahunterstützung (Close Air Support, CAS) mit Luft-Boden-Flugkörpern übt – vielleicht auch deswegen so unbekannt, weil die deutschen Tornados bei ihrem Einsatz in Afghanistan vor Jahren genau das nicht machen sollen dürfen konnten…
Der Bericht auf der Bundeswehrseite hier, ansonsten finde ich weder auf den Bundeswehrseiten noch sonst im Web genauere Informationen über den eingesetzten Luft-Boden-Flugkörper Matra, der von einem Fallschirm gebremst wird. Aber hier gibt es bestimmt Kenner, die mehr dazu sagen können?
Nachtrag: Die Bundeswehr hat die Fotos von ihrem Flickr-Account wieder entfernt – deswegen waren die via Link von Flickr eingebetten Fotos hier vorübergehend nicht sichtbar. Vorsorglich hatte ich sie aber gespeichert und jetzt erneut hochgeladen.
(Foto oben:
Foto unten: Ein Kampfflugzeug vom Typ Tornado beim Abwurf von Luft-Bodenflugkörpern MATRA mit Fallschirmbremsung während einer Close Air Support-Übung mit Fliegerleittrupps (Joint Terminal Attack Controller, JTAC) auf dem Truppenübungsplatz in Munster am 05.05.2015 – Bilder Bundeswehr/Jana Neumann)
Also über das Waffensystem hab ich hier das gefunden: http://en.wikipedia.org/wiki/Matra_Durandal
Die Matra ist kein Luft Boden Flugkörper sondern ein Bombe mit der Möglichkeit zum gebremsten Abwurf und schon seit Jahrzehnten in der Truppe.
Ah, danke. So viel zu den Original Bildtexten… ;-)
Close Air Support übt die BW @Bergen und @Munster mehrmals im Jahr, mal intensiver mit Tornados oder weniger kinetisch mit Flugzeugen der GFD.
Mal wieder viel Wind um nix.
Geht nicht um viel Wind um Nix, sondern darum, dass die CAS-Fähigkeiten und -Übungen normalerweise nicht so aktiv kommuniziert werden. Zumal CAS im Zusammenhang mit Afghanistan ja offensichtlich auch als Reizwort verstanden wurde.
Und in Baumholder.
Wobei … das werden da wohl überwiegend Amerikaner sein.
Vielleicht gibt es ja einen Bericht dazu, weil manch einer in der InfoA Lw das als Bestandteil seiner Aufgabe sieht?
@T.Wiegold
Sie sitzen doch in Berlin änder Quelle:
Fragen Sie doch mal im PIZ Lw nach :-)
https://www.youtube.com/watch?v=DlGQZ5s9ZRk#t=10m33s
Laut Hardthöhenkurier über die „Bewaffnung fliegender Waffensysteme der Luftwaffe“:
Schön ist auch die Verschleierung des Nachnames des JTAC-Hptm E. mit beigefügtem Foto nebst Namensschild auf der Jacke – pros at work ;-)
Könnte mir vorstellen, dass die Genauigkeit der Matra mit zunehmender Abwurfhöhe eher abnimmt…….was imho bedeutet, dass CAS mittels MATRA bei einem „symmetrischen“ Gegner nicht unbedingt das „Gelbe vom Ei“ ist in einer TIC-Lage. So weit ich mich erinnere war MATRA gegen Flächenziele wie Flugplätze, Aufmarschräume etc gedacht…gegen Punktziele in einer dynamischen Gefechtssituation wohl weniger………
France’s GP bombs, marketed by Matra and built by the Société des Ateliers Mécanique de Port-sur-Sambre (SAMP) are made in a variety of types. The most common are the 250 kg (550 lb) EU2.
@T.W.:
Die Bundeswehr hängt im Moment bzw. schon länger ziemlich viel medial an die Glocke. So zum Beispiel bei Facebook…
Mal an die ‚Sack Reis‘- und ‚Viel Wind‘-Fraktion: sicherlich wissen die Kenner das alles schon. Mir ist das deshalb aufgefallen, weil CAS im Fähigkeitspektrum der Luftwaffe eigentlich nicht das ist, womit die Luftwaffe in der Vergangenheit deutlich nach außen getreten wäre.
Und wer sich an die Debatte vor dem Tornado-Deployment in Afghanistan erinnert, als schon – von diesem Einsatz unabhängige – CAS-Übungen mit Bordkanone für öffentliche Aufmerksamkeit sorgten, wird sich auch daran erinnern, dass sonst dazu nicht wirklich was zu lesen war.
Wenn’s tatsächlich die Matra Durandal sind, trifft die Bezeichnung „Flugkörper“ doch zu – zumindest für die Viertelsekunde zwischen Raketenzündung und Einschlag.
Damals™ waren die Dinger explizit als „runway cratering munitions“ vorgesehen, die nicht bloss einen Krater in den Beton machen, sondern die Betondecke von unten hochwerfen und damit die Reparatur erschweren. Wäre nie auf die Idee gekommen, dass die als CAS-Munition taugen…
Außerdem sind nicht alle Leser von AG aktive Soldaten bei JaBo oder JTAC Truppenteilen oder sonst wie mit der Materie betraut. (Scheint hier der ein oder andere generell gerne auszublenden).
Von daher ist dieser Hinweise von Herrn Wiegold schon informativ, gerade auch im Zusammenhang mit der offensiveren Berichterstattung der BW selbst.
Cheers
Flip
@H.Wilker
Die Bw besitzt keine Matra Durandal und welche Mun die geeignete für CAS ist, bestimmt nicht die Mun sondern wie man am effektivsten wirken will, bei ggf best. möglichem Eigenschutz (der hängt igT vom Gegner ab).
Mit dem Tornado und der Matra Typ 25E kann man durchaus CAS gegen low tech Krieger fliegen und das sehr gezielt.
MATRA ist ein Bremssatz für einen normalen Bombenkörper (in diesem Fall 500 Pfund MK82). Der Bremssatz wird gebraucht um Beschädigungen durch Splitter am Trägerflugzeug zu vermeiden, da der Abstand zur Detonation in extrem geringen Höhen sonst zu gering würde. Die sehr niedrige Flughöhe wird wiederrum gebraucht, um mit einfachen/ungelenken Bomben Ziele (wie in diesem Fall einen Panzer) treffen zu können. Die gesamte Problemstellung wurde mit GPS-/Lasergesteuerten Bomben obsolet.
Daher, eine museale Darbietung von Luft/Boden-Angriffen durch die BW mit einer Prise JTAC. Umgelenkte Eisenbomben aus dieser Höhe und zur Bekämpfung von Einzelzielen schmeißt in den westlichen Industrienationen sonst niemand mehr – für den Kamikaze-Anflug sind die Trägerplattformen dann doch einfach zu teuer und im Vergleich zu lasergelenkten Systemen für CAS zu unpräzise/unflexibel. Eben „Weltklasse“ Luftwaffe im 21Jh.
Wie bereits gesagt dürfte es sich dabei fallschirmverzögerte 250kg-Bomben von Matra handeln. Was mich dabei interessieren würde ist, ob für das Thema CAS in der Luftwaffe auch andere Waffen zur Verfügung stehen. Im Internet findet man diverse Hinweise darauf, dass für den Tornado die JDAM-Varianten GBU-38 und GBU-54 integriert werden sollten oder bereits wurden, allerdings nicht ob und ggf. in welcher Stückzahl diese mittlerweile auch angeschafft wurden und ob diese auch einsatzbereit wären.
@Zimdarsen:
Danke – 25E kannte ich nicht. Dann sind es doch keine „Flugkörper“, und schon gar keine „geleiteten“, wie die Originalquelle suggeriert.
@Bang50:
So hatte ich die Entwicklung auch in Erinnerung. Im Golfkrieg 1 hatten UK und Italien ihre Tornados zu Beginn Doktrin-gerecht für Tiefstflug-Angriffe auf Flugplätze und ähnliche Ziele eingesetzt, UK auch mit JP233-Dispensern. Nachdem dabei recht viele Maschinen durch simple Nahbereichs-Flak verloren gegangen sind, wurden die Angriffe – auch mit dummen Bomben – dann aus größeren Höhen geflogen. Ähnlich wäre es hierzulande vermutlich auch gelaufen, wenn der Kalte Krieg heiß geworden wäre.
In Serbien, Afghanistan und all den anderen Schauplätzen werden seither von den westlichen Luftwaffen überwiegend gelenkte Bomben eingesetzt, die dem Flugzeug einen gewisse Distanzwahrung zum – vermutlich verteidigten – Ziel ermöglichen.
@Bang50
MATRA war eine franz Firma nun MBDA.
Deren Einsatz hat Vor- und Nachteile und hat nichts mit 21Jh zu tun.
Für lasergelenkte benötigen sie Laser, Beleuchter, größere Höhe und mehr Geld.
Tiefflug muss nicht Kamikaze sein, das Gegenteil ist der Fall, es kommt eben auf die Flugabwehr des Gegners und das Ziel an.
Eben nur eines von vielen Werkzeugen, nicht gut nicht schlecht sondern speziell und wenn man es benötigt genau das Richtige.
@ T.Wiegold
Siehe hierzu auch der Artikel „Target destroyed“ aus loyal 05/2015 ab Seite 34.
@Bang 50:
Die Matra ist nicht nur der Bremssatz für die Bombe und vor allem nicht für eine 500 lbs Mk 82. Die Matra ist die komplette Bombe und wiegt auch 250 Kg und nicht 500 lbs. Für die Mk 82 gibt es einen Bremssatz, der nennt sich allerdings BSU-49.
Außerdem braucht man nicht zwangsläufig eine geringe Flughöhe um mit ungelenkter Bewaffnung was zu treffen. Das geht mit ungebremsten, dummen Bomben zum Teil sogar besser.
Zimdarsen hat ja schon geschrieben, dass Low Level CAS unter Umständen durchaus Sinn macht. Insbesondere bei einem gut gerüsteten Gegner.
Hmm, im Tiefstflug rausche man mit hoher Geschwindigkeit in einer Multimillionen-Plattform über weitgehend unbekanntes aber feindliches Gelände welches ggf. vernebelt bzw. verraucht ist, um dann für CAS ungelenkte Bomben in der Nähe von eigenen Truppen abzuwerfen und sich dabei nicht von den eigenen Splittern erwischen lassen.
Das hört sich nicht nur gefährlich und ökonomisch fragwürdig an, das ist es auch. Es gibt einen Grund warum jede halbwegs moderne Luftwaffe fast ausschließlich gelenkte Systeme für CAS einsetzt und warum JTAC inzwischen diese Rolle spielt. Die Luftwaffe würde es genauso tun, wenn sie die Kohle für die entsprechend aktuelle Bewaffnung hätte. Hier liegt der Hase im Pfeffer.
Ich denke in dem von T.W. gefunden Beitrag geht es hauptsächlich um das Erlernen und Üben der Tätigkeit als JTAC etc. – dafür reichen alte „dumme“ Bomben völlig aus und erfüllen noch einen Zweck, bevor die Lager- und Lebensdauer überschritten wird.
„Dumme“ Eisenbomben werden auch durchaus noch „scharf“ geworfen, ich erinnere mich da an diverse Bilder aus den jüngsten Kampagnen im Mittleren Osten bzw. Mali. Ich stimme aber zu, dass das Zeitalter dieses Waffentyps eigentlich vorbei ist – wobei sie natürlich billiger sind, als zeitgemäße „Lenkbomben“.
@Zimdarsen: Für einen Überraschungsangriff im Tiefflug noch brauchbar, da haben sie Recht, aber leider besitzt die Luftwaffe fast keine alternativen mehr für CAS.
Viel interessanter wäre, ob die Luftwaffe zum CAS mit GBU 54 durch Tornados tatsächlich in der Lage ist oder ob dies schon mal geübt ist, weil dieses System ja angeblich integriert ist, aber diese Integration bzw. deren funktionieren hier von Leser schon angezweifelt wurde.
Und vor allem haben wir das Problem, daß die Luftwaffe weiterhin keine Panzerabwehrraketen für seine Kampfflugzeuge besitzt und kein Eurofighter CAS fliegen kann oder auch nur einen Taurus gegen Bunker abschießen könnte.
Die ganze Luftwaffe ist eben leider nur noch ein Potjomkinsches Dorf!
Das bemerkenswerte an der Meldung ist doch, dass in der Luftwaffe offenbar die Ansicht herrscht, mit einer derartig unpräzisen Waffe Luftnahunterstützung leisten zu können.
@ K.B.
Vielleicht mailen Sie den Film auch den Kameraden, die Gepard und Roland abgeschafft hatten.
Oh, wir haben doch noch die „Fliegerabwehr aller Truppen“ mit G 36 etc. (Ironie OFF).
@ Voodoo – Natürlich lassen sich manche JTAC-Verfahren kostengünstig mit einfachen Eisenbomben ausbilden. In der Realität werden JTAC`s jedoch verbündete Flugzeuge etc.. anfordern, die eben nicht im Tiefflug heranrauschen, sondern aus größerer Höhe ihre (L)JDAM, SDB, Brimstone etc… abwerfen/feuern. Das gezeigte Video mag nur ein Ausschnitt sein, aber es ist eben doch eine Nabelschau für den aktuellen Zustand. Die Luftwaffe wollte halt schon immer primär Air-to-Air machen und sich von ersthaften Air-to-Ground fein raus halten. Erst als man durch den Einsatz in Afg. gemerkt hatte, dass einem langsam die Felle davonschwimmen und man die sündhaft teuren Jets in Zukunft nur noch mit Air-to-Ground vermarkten kann, hat man sich halbherzig in diese Richtung bewegt (tatsächlich hätten die Tornados in Afg. CAS nur mit den Bordkanonen oder in begrenzten Stückzahlen mit GBU-31 leisten können). In der Realität ist die Luftwaffe hinter den Entwicklungen im Bodenkampf weit zurückgeblieben und kann bis zur Einführung von GBU54 kaum echten CAS leisten. Ob man dann überhaupt auf die eigentlich notwendigen Stückzahlen kommt, steht weiterhin in den Sternen. Aber man träumt eben schon mal von SDB am Eurofighter. Und hier passt nun auch Mali ins Bild. Dort hat man einfache Eisenbomben nicht aus taktischen Gründen geworfen, sondern weil die JDAM-Kits ausgegangen sind. Den Amerikanern ist damals das Licht aufgegangen, dass die Europäer (ohne Briten) nicht in der Lage sind eine begrenzte Luftoffensive alleine zu stemmen.
Ohne US-Air-Force und Royal-Air-Force geht in Sachen Air-to-Ground nicht viel in der NATO.
@Bang
Ein sehr vorschnelles und kurzsichtiges Urteil mMn. Mit einer handvoll CAS-Plattformen in 30.000ft über dem Kampfgebiet zu kreisen, und darauf zu warten das unten einer den Laser anschmeißt funktioniert vllt gegen ein paar Taliban oder in Afrika. Aber gegen einen Gegner mit ausgeprägten Fla-Fähigkeiten (…Russland…*hust.*..) wird das nicht klappen. Da sind die verfügbaren Kräfte mit SEAD hinreichend beschäftigt, und der Tornado mit seinen Möglichkeiten gar nicht so antiquiert wie es vllt den Anschein hat.
Obendrein hat sich in Lybien gezeigt das selbst die „Großen“ (Fra, Gb) nach wenigen Tagen bereits bei den Amerikanern um Munition ansuchen mussten. Man könnte also zu dem Schluss kommen dass, außer den USA, kaum jemand signifikante Mengen GBU’s, JDAMS etc im Depot liegen hat.
@Closius: “Und vor allem haben wir das Problem, daß die Luftwaffe weiterhin keine Panzerabwehrraketen für seine Kampfflugzeuge besitzt und kein Eurofighter CAS fliegen kann oder auch nur einen Taurus gegen Bunker abschießen könnte.
@Bang50: „..- Die Luftwaffe würde es genauso tun, wenn sie die Kohle für die entsprechend aktuelle Bewaffnung hätte. Hier liegt der Hase im Pfeffer. Auch richtig .
@klabautermann: “So weit ich mich erinnere war MATRA gegen Flächenziele wie Flugplätze, Aufmarschräume etc gedacht…gegen Punktziele in einer dynamischen Gefechtssituation wohl weniger…“ Richtig
Nehmen wir mal an, das Ganze ist ein vorsichtiger und diplomatischer Anlauf Richtung des Entwicklungsvorhabens L.I.S.A. (Light Infantry Support Aircraft). Und weil man L.I.S.A. in seiner Grundkonzeption, Philosophie, Ausrüstung, Bewaffnung und möglichen Einsatzprofilen samt Projektstand beim BMVg offenbar noch nicht vollständig „überrissen“ hat, kommt plötzlich diese „CAS-Schote“:
Grundkonzeption von L.I.S.A.:
• A10 im Maßstab ca. 1:2,
• T-Leitwerk,
• Zwei ungestört an- und abströmende Mantel-Fans, statt Jet-Tw,
• Zentraler Dieselantrieb gekapselt,
• Zelle komplett GFK/CFK,
• Bewaffnung in Masse innenliegend
• Reisegeschwindigkeit > 280 km/h
• Max. v im Sturzflug > 400 km/h
• Flugzeit bei 55 % Leistung > 8 Stunden (ca. 2.000 km)
Philosophie von L.I.S.A.:
• Hohe Wirkung, geringer Mitteleinsatz,
• das nicht nur für Spezialkräfte,
• Unterstützung aus der Luft in asymmetrischen (und hybriden) Konflikten,
• als Low-Budget-Alternative und Ergänzung zu vorhandenen oder geplanten Waffensystemen,.
• nach Erfüllung der taktischen Forderung haben Vereinfachung und Minimalisierung der Logistik Priorität,
• ein Fluggerät mit vorgenannten (radikalen, aber bezahlbaren) Eigenschaften ist am Markt nicht verfügbar,
• und muss deshalb erst noch entwickelt werden.
Eigenschaften von L.I.S.A.::
• Tarneigenschaften (Schall- und IR-Emission sowie RADAR-Reflektion minimal)
• Unkritische Flugeigenschaften
• Schutz der Besatzung gegen Infanteriewaffen
• Mehrstoffantrieb (Kerosin/Diesel)
• Robustes Flugwerk
• einfache Wartbarkeit und Versorgung
Ausrüstung: von L.I.S.A.:
• Instrumentierung für Flug- und Antriebsüberwachung
• Missionsunterstützungsrechner
• Präzisionsnavigation als Voraussetzung für den Waffeneinsatz
• Multispektralvideo
• Vernetzung (NetOpFü, IdZ-ES, VHF + UHF)
• Rettungssystem
Bewaffnung von L.I.S.A.::</B<
• Hauptbewaffnung : RM SMG.50
• Ballistische Raketen (57 – 107 mm)
• Abwurfmunition (MK 81, MK 82,JDAM)
• Flugkörper (z.B. Spike, Mini – Spike)
Mögliche Einsatzprofile von L.I.S.A.:
• Luftnahunterstützung
• Absicherungen von Evakuierungen und Geiselbefreiungen
• bewaffnete Aufklärung
• Konvoiabsicherung
• CSAR (Combat Search and Rescue)
• SEAD (Surpression of Enemy Air Defence)
Projektstand von L.I.S.A.:
• Entwicklung bis zum Prototypen durch reputiertes Insider-Team/Konsortium steht,
• Kompetenter Hersteller und leistungsfähige Subcontractor (COTS-Komponenten) sind angeblich bereits gewonnen,
• Projektaufnahme durch BMVg/BAAINBw “is pending“,
• Rest dürfte VS-eingestuft sein,
• Projekt dürfte mit wirtschaftspolitischer Einstellung des BMVg zu deutschen KMU (nach EU-Norm: D.h. Mitarbeiter <250, Umsatz <= 50 Mio. €, oder Bilanzsumme <= 43 Mio. €) sowie einer erforderlichen Abkehr von einer „eierlegenden Wollmilchsau“ stehen und fallen!
P.S.: Vtg-A. hat in dem Proekt keine Aktien, glaubt aber aufgrund der Erfahrungen aus einem früheren Beschaffungsvorhaben (vgl. https://www.bundesrechnungshof.de/de/veroeffentlichungen/bemerkungen-jahresberichte/jahresberichte/2012/einzelplanbezogene-entwicklung-und-pruefungsergebnisse/bundesministerium-der-verteidigung/langfassungen/2012-bemerkungen-nr-63-bundeswehr-sollte-erwerb-von-luftkissenfahrzeugen-nicht-weiter-verfolgen) recht genau zu wissen, welche Antriebslösungen in Frage kommen, und welche eben absolut nicht.
https://bw2.link/kE9iM
Naja, dass Sieht schon ziemlich präzise aus. Oder Kommt mir das nur so vor?
Also ich finde, in dieser Berichterstattung wird gut dargestellt, wie man bis in die 1980ger Jahr hinein Luftnahunterstützung in ernstzunehmenden Armeen gemacht hat.
Heute geht sowas etwas anders.
Die „Besteller“ der Pakete (JTAC) haben moderneren Kram (Stichwort: Rover), der „Postbote“ hält sich im 21. Jahrhundert auch dezenter im Hintergrund und die „Pakete“ verpackt und leitet man in der Endzustellung auch gern unauffälliger und flotter als so am Fallschirm.
Keine Ahnung, warum die Bundeswehr-Öffentlichkeitsarbeit dieses Reenactment historischer Kampftechniken medial propagiert. Vielleicht will man ja als nächstes eine Parade mit Pferden und Musketen veranstalten.
Ach Du lieber Himmel, nu kommen wieder die „Breite vor Tiefe“ Protagonisten aus dem Sulky.
Da die Lw ja mit der ollen Matras offensichtlich über eine CAS-Fähigkeit verfügt, braucht man sich über die Tiefe dieser Fähigkeit keine Gedanken zu machen: one size fits all !
Jetzt würde mich mal die „operative Bewertung“ der CAS-Fähigkeiten der Lw in Sachen eines Hinterhaltszenario wie aus der G-36 Diskussion interteressieren ;-)
Anyone ??
@ klabautermann
ich denke mit CAS ist es wie mit allem anderen.
Fähigkeit ist eine Funktion von: qualifiziertem Personal,, geignetem Material, und dem Willen beides zeitsynchron zu anwendung zu bringen.
da sieht es bei uns: düster, umnachtet und perfekt schwarz aus.
@Andreas
So ist es!
Wenn man keine moderne Munition hat, ist man froh über jedes Stück Eisen.
Wem unsere Bestände an Hochwertmunition bekannt sind, stellt das Üben mit billiger Massenmun nicht in Frage.
@Zimdarsen
Ja,ja…..train as U fight, and fight as U train :-)))
P.S.
Wahrscheinlich übt man bei der LW den Seekrieg aus der Luft demnächst auch mit Fallschirmbomblets????
@ Andreas
Ein Gegner mit ausgeprägten Flak-Fähigkeiten hat seine wahre Freude mit Zielen die auf 30.000 ft „herumlungern“ oder auf 100ft direkt auf ihn zufliegen. Besser man hält seine Plattform aus dem Gröbsten raus und kann seine Waffe aus möglichst großer Entfernung absetzen. Warum wird so viel in abstandsfähige Waffensysteme SDB, JDAM-ER, Brimstone 1u.2 investiert? Die Luftwaffe hat doch den heiligen Gral des Air-to-Ground gefunden, oder?
Also, könnten wir jetzt einfach mal realistisch werden und diese ewigen Kalten-Krieg Szenarien beiseitelassen? Keine Luftwaffe möchte heute noch ihre Jets und Piloten für CAS im tiefen Überflug verheizen– nicht in Afg., Mali etc.. und in einem richtigen symmetrischen Konflikt erst recht nicht mehr.
Wenn F und Gb die Munition ausgeht, was sagt uns das? Dass die Sache ja nicht so schlimm ist, weil die anderen ja auch irgendwie so schlecht sind? Zumindest haben die der Luftwaffe etwas voraus – sie besitzen und verwenden entsprechende aktuelle Bewaffnung. Die Luftwaffe ist schon über ihre High-Tech JTAC`s froh, die „dumme“ Eisenbomben ins Ziel sprechen dürfen.
P.s GB hat nach dieser Erfahrung die Bestellungen für Brimstone hochgefahren. Actio = Reactio bei Luftwaffe/BW? Wie war nochmal der Anspruch der Ministerin an das Material?
Die Frage die ich mir stelle ist warum wurden bei der Forward Air Controller Ausbildung am 12. bis 16. Januar dieses Jahr auf der Nordhorn-Range keine echten Bomben abgeworfen ?
Ferne hätte man dort zweifelsfrei festgestellt das die ersten vier Bomben Fahrkarten waren, da diese das Punktziel hinter dem Panzer nicht getroffen haben oder war sogar der Panzer das Ziel ?
Ferner wurden eigentlich die falschen Bomben abgeworfen da die
Matra Durandal ( Anti-Runway Weapons ) eigentlich entwickelt wurde um Start- und Landebahnen sowie Flugzeugbunker zu zerstören.
„Als nur ein schönes Feuerwerk !“
@ Vtg-Amtmann
Danke für die Hintergrundifo
@ T.Wiegold
Die Lw betreibt derzeit eine Art „Charme-Offensive“ in Bezug auf „ihre“ FAC Ausbildung bzw. die Ausbildung an der CFAA. Dass die Lw FAC nach wie vor nur zu einem Bruchteil in die JFST integriert sind, wird kaum erwähnt.
Zu der Integration der Lw FAC in die JFST und z.B. auf dem System JFST Fennek weitaus mehr gehört, wie bei solchen Vorhaben dargestellt, erschliesst sich der Lw leider nicht. Hier können die der NRF zugeordneten JFST ein „Lied singen“, auch in Bezug auf die fehlende Unterstützung bei der Einsatzvorbereitung und dem regelmäßigen Training.
Ganz im Gegenteil. Diese Soldaten haben eher den Eindruck, dass sie im Stich gelassen werden und Seilschaften wichtiger sind, als ein dem Auftrag angepasstes Training.
Nach wie vor sind solche Vorhaben wie in MUNSTER noch sehr stark ISAF-geprägt, auch wenn die Lw MATRAs bei diversen Vorhaben in Munster, Baumholder etc. im Tiefflug abwirft.
Dass MATRAs derzeit häufig zum Einsatz kommen, liegt unter anderem daran, dass eine 3-stellige Anzahl bis zu einem gewissen Datum „vernichtet“ werden muss und weniger an einem gesteigerten Interesse der Lw an CAS-Training bzw. einem, dem Ukraine-Konflikt ähnlichem Einsatzszenario (Air defense, GBFS, SEAD etc.).
@ Freiherr vom Stein
JTAC dürfen sich die Kameraden der Luftwaffe nur durch einen Anpassung der begriffe FAC (NATO) und JTAC (US) innerhalb der NATO nennen.
Selbst wenn sie den wenige Tage dauernden Lehrgang STF für Spezialkräfte an der ZA STF und den Naval Gunfire Support (NGS) Lehrgang an der Marineoperationsschule besuchen, trennen sie noch Welten von einem JTAC.
In der Regel ist es nicht nur die Ausbildung (JTAC) und der Kenntnisstand hinsichtlich Operationen der Landstreitkräfte, sondern auch die Mentalität.
Aus einem ehemaligen Radarcontroler, Luftfahrzeugführer etc. macht man eben nur in der eigenen Berichterstattung einen JTAC nach Vorbild der US Lw oder zu einem voll integrierten Angehörigen eines JFST. In der Realität sieht das gas anders aus.
@ all
bitte erst mal Ruhe bewahren und Schock bekämpfen. Auch an einem so sonnigen Freitag dürfen die Damen und Herren es gerne mal mit dem Pinguin probieren!
Die erwähnte Matra ist eine gebremste Sprengbombe. Sie wird genutzt, weil wir sie haben, bzw. die Reste wegmüssen. Sie hat deutliche Schwächen in der Zuverlässigkeit und wird daher weder von den Besatzungen (Auslösen des Schirms unter dem Flugzeug) noch von EOD (hohe Zahl an UXO) gemocht. Durandal gibt es nicht im Bestand der Luftwaffe.
CAS aus dem Tiefflug gehört mit in das Fähigkeitsprofil des Tornado und wird auch geübt. Genau wie der ganze gute Rest von TST über SCAR bis zu klassischem OCA und AI. Es zählt unter der Nutzung von „enhanced target description“ zu den anspruchsvolleren Unterarten von CAS.
Auf deutschen Schießplätzen ist der Einsatz von scharfer Munition stark eingeschränkt. Teilweise sind solche level deliveries die einzigen freigegeben Verfahren. JTAC`s/FAC brauchen eine gewisse Zahl an hot runs um ihre Qualifikationen zu erlangen/erhalten.
Die Bundeswehr hat die GBU-31 nicht beschafft und es ist auch nicht beabsichtigt.
Die GBU-54 ist am Tornado gut integriert, wurde bereits im scharfen Schuss erprobt und wird in Büchel querschnittlich ausgebildet. Sie bildet neben der Bordkanone momentan die Hauptbewaffnung des Tornado. Es wurden bisher nur/zu geringe Bestände beschafft und es gibt in Deutschland keine Möglichkeit mit einer Laser- oder GPS-gelenkte Bombe zu üben. Für das „Bombodrom“ ließen sich ja leider kaum gute Argumente finden.
Rover geht sowohl mit den deutschen JTAC´s/FAC als auch mit dem deutschen Tornado.
In den letzten Wochen fanden eine Reihe von CAS Übungen in Deutschland statt. Dabei ist von der PC-7 über den Learjet, Tornado, F-16 bis zur Mirage 2000 einiges unterwegs gewesen und geboten worden. Überwiegen wurden nur kleine blaue Bomben genutzt, aber eben auch Matra´s und MK-82´s. Um joint fires zu üben hat man sogar noch mit Mörsern geschossen. Und neben Frisian Flag wurden auch noch Hauseigene Übungen mit über zehn Flugzeugen, mal eben so im airspace E durchgeführt, ohne dass irgendjemand etwas davon mitbekommen hat.
Und an alle die glauben, dass die Luftwaffe nur aus air-to-air geilen, überbezahlten, arroganten und ansonsten im großen und ganzen unfähigen Vollidioten besteht, die den ganzen Tag mit Sonnenbrille rumlaufen und denken dass Sie die tollsten Piloten der Welt sind…Danke dass es euch gibt, es wäre sonst verdammt langweilig! Ich bin T.W. deshalb echt dankbar, dass er den Artikel verlinkt hat. Der Artikel selbst ist fachlich OK und hat noch schöne Bilder.
Auf der Arbeitseben ist allen klar wo die Unzulänglichkeiten der Luftwaffe sind und was nötig wäre sie zu beheben. Man kann jetzt rumjammern und neidisch auf die professionellen Luftwaffen in z.B. Holland, Norwegen oder England schauen, oder aber versuchen aus Scheiße Gold zu machen. Die meisten haben sich für das zweite Entschieden!
Nur weil bei Wikipedia unter Matra als einziges die Durandal zu finden ist heißt das nicht, dass dies die einzige Bombe ist die unter der Bezeichnung Matra bekannt ist. Hier wurde vermutlich die Sprengbombe Typ 25E Matra einegsetzt. Eine mit der Mk 82 vergleichbare Bombe, ist halt nur die europäische Variante.
Hier ist ein Youtube-Link zu einem Bericht über eine Luftwaffenübung aus dem Jahr 1975 namens „Stählerner Schatten“. Bereits hier werden fallschirmverzögerte Freifallbomben mit der Bezeichnung „Matra 250kg“ eingesetzt.
https://www.youtube.com/watch?v=DlGQZ5s9ZRk
@SchmidtM
ein US-amerikanischer Pragmatiker würde jetzt sagen : Wenn die Scheisse Erfolg hat, dann ist sie goldrichtig ;-)
@klabautermann: Deshalb haben die USA auch die A-10 Warthok reaktiviert.
@wacaffe | 15. Mai 2015 – 15:23
Meinen Sie das grundsätzlich oder eher allgemein?
@ SchmidtM
• GBU24 wurde von der BW beschafft? Wurden die Paveway-Sätze in größerer Stückzahl eingeführt? Wie lange sind diese noch versorgungs- und einsatzfähig?
• GBU 54 Beschaffung (nicht nur zu Testzwecken) sollte in 2015 erfolgen. Was ist daraus geworden?
• Lenkflugkörper mittlere Reichweite noch ein relevantes Planungsziel? Gedenkt die Luftwaffe sich bei Brimstone 2 für Eurofighter zu beteiligen (Integration wird bereits in Anteilen bezahlt)?
• Wie ist der Sachstand bzgl. air-to-ground bei Eurofighter – Software etc…? Kann die GBU-48 in relevanten Stückzahlen absehbar beschafft werden?
• Wie ist der Sachstand bzgl. TIP, wie hoch werden die Projektkosten eingeschätzt?
• Gedenkt die Luftwaffe SDB in den Eurofighter zu integrieren? Welche Nationen würden sich daran beteiligen und wie hoch müssten die Integrationskosten angesetzt werden?
• Gedenkt die Luftwaffe einen Seezielflugkörper zu beschaffen?
• Gibt es eine eindeutige/realistische Nachfolgeplanung für den Tornado? Wenn nein, wie gedenkt die Luftwaffe diese Rolle mit dem Eurofighter auszufüllen?
Kurz: Hat die Luftwaffe einen realistischen Plan, wie Sie im Spannungsfeld zwischen fiskalischen Möglichkeiten und oben geäußerten Ansprüchen aus „ Scheiße“ zumindest Bronze machen kann? Wenn ja (schließlich haben sich die Meisten für das Zweite entschieden), dann wäre das mehr Stringenz als das Heer hinbekommt. Wenn nein, dann baut man wie im Heer Luftschlösser und nennt diese dann „Weltklasse“.
Verstehen Sie auf was das hinaus läuft?
Analyse IST-Zustand –> Formulierung SOLL-Zustand –> SOLL-Zustand in Deckung mit den Mitteln bringen –> Kommunikation der Planung –> Umsetzung der Planung –> Abgleich IST-Zustand mit dem SOLL-Zustand –> Quantifizierung des Fortschritts –> Analyse IST-Zustand –> usw….
Wenn die Luftwaffe als einzige TSK das hinbekommt, dann gestehe ich den Luftis aus ganzem Herzen Arroganz, “Überbezahlung“ und freie Roy Ban Sonnenbrillen zu ;-)
Wo sollte denn die Ganze Mun liegen?
Sind doch fast alle Depots aufgelöst.
Just in Time ist doch die Devise………das hat nur keiner den Produzenten gesagt :-)
Wurden denn die HARM nachbeschafft?
GBU-54 ist bereits eingeführt und Büchel hat bereits einige davon auf verschiedenen Vorhaben eingesetzt.
GBU-24 wurden schon eine ganze Menge immer mal wieder geworfen.
@Milliway: Nordhorn Range ist für den Abwurf von „richtigen“ Bomben nicht zugelassen, da von der Fläche und somit notwendigen Sicherheitsabständen nach außen viel zu klein. Daher wird dort nur mit den kleinen blauen „Blitz&Rauch“ geübt, die von der Flugbahn her den großen grünen „Bumm“-Bomben entsprechen.. quasi ein Schulschießen, bei welche mittels Optiken und Sensorik der Einschlagpunkt auf den Meter genau vermessen werden kann. Notwendig für die Qualifizierung der Lfz-Besatzungen.