Training für den Kampf gegen ISIS in Kurdistan: Das Video (mit Update)
Das kurdische Medienportal Rudaw hat ein Video von der Ausbildung kurdischer Peshmerga-Kämpfer (auch) durch deutsche Soldaten im Nordirak veröffentlicht; vermutlich entstand das Video am Rande des Besuchs des Parlamentarischen Staatssekretärs Markus Grübel am vergangenen Wochenende. (siehe Nachtrag unten) Ist zwar alles in kurdischer Sprache, aber dennoch interessant (und der deutsche Kontingentführer Oberst Jochen Schneider darf sich lobend auf Deutsch äußern, ehe das Voice-over einsetzt).
Das Video findet sich hier.
Randbemerkung: Training offensichtlich (fast) nur mit Ak47 – und interessanterweise nicht mit den gelieferten deutschen G36/G3.
Update: Nach Angaben des Sprechers des deutschen Ausbildungskommandos entstand das Video am (gestrigen) Mittwoch bei der Abschlussübung zur Ausbildung eines Peshmerga-Bataillons. Und die kurdischen Kämpfer hatten die Waffen dabei, die sie üblicherweise auch in diesem Bataillon benutzen – daraus ergibt sich die Verteilung mit vielen AK47 und einigen deutschen Waffen.
Und noch ein Nachtrag mit einem offline-Lesetipp: Die Seite Drei der Süddeutschen Zeitung vom (morgigen) Freitag berichtet ausführlich über die deutsche Ausbildungsmission in Erbil.
(Danke für den Leserhinweis auf das Video!)
Dafür gibt es mitlerweile diverse Videos von den Fronten an denen die gelieferten Waffen zu sehen sind, allerdings hat es immer den anschein dass sie nicht geschlossen an verbände ausgegeben wurden sondern immer nur eine geringe Stückzahl pro Verband.
http://www.funker530.com/peshmerga-and-western-advisors-capture-isis-position/
Erkennbar: G36, bei den eingesetzten GraPi’s bin ich nicht sicher, G3
Zur Randbemerkung:
Im Video sieht man mehrfach auch G36 und G3.
Allgemein habe ich den Eindruck, dass die deutsche Ausbildungsunterstützung sehr zweckmäßig angelegt ist und sich das (noch) hohe Ausbildungsniveau (einschl. Didaktik) unserer Feldwebeldienstgrade hier enorm auszahlt. Das gleiche gilt wohl auch für Mali.
Moin,
wie schon an anderer Stelle angedeutet könnte man, wenn weitere vergleichbare Ausbildungsaktionen geplant sind, zum Vorüben auf die Reservisten der RSUKr/Ergänzungstruppenteile als Ausbildungsgruppe zurückgreifen. Diese haben ebenfalls einen stark heterogenen Ausbildungsstand, sind motiviert und kostengünstig verfügbar und benötigen ebenfalls vergleichbare Ausbildungen..
Des Weiteren könnte man sich so die Fernausbildung für die MILAN sparen und von den Lehren der aktiven Truppe profitieren, da das bisher praktizierte “Reservisten bilden Reservisten aus” per Definition nicht auf dem neuesten Stand sein kann.
Meines Wissens nach haben viele Einsatzsoldaten, auch durch das Aussetzen der Wehrpflicht bedingt, kaum Ausbildererfahrung, so dass sicherlich beide Seiten profitieren würden. Außerdem könnte so der eine oder andere Soldat zum Thema Reserve, welche durch die jüngsten Entwicklungen an Bedeutung gewonnen hat, sensibilisiert werden.
Außerdem wäre die einsatzerprobte RGW 90 MATADOR, wenn man sie direkt kaufen und ohne Umweg über die Bw liefern würde, sicherlich hilfreich und wäre auch nicht so lange im Umlauf wie Handfeuerwaffen, da die Patrone ja nach dem Schuss verbraucht ist und nur das ungefährliche Griffstück übrig bleibt.
http://de.wikipedia.org/wiki/MATADOR
Meine Laienvermutung wäre jetzt, dass AK Munition vor Ort deutlich verfügbarer ist und die Munition für G3/G36 für den tatsächlichen Einsatz gespart werden soll.
Oder wird in der Ausbildung sowieso wenig scharf geschossen?
@TAK
Scharfer Schuß ist doch nur zum Üben mit/ Anschießen des G36 notwendig. Alles andere kennen (und tlw. können) die Kurden schon. Bringen denn nicht viele schon Kampferfahrung mit?
@Stubenviech:
Etwas für viel Geld weitergeben, dass man selbst nicht hat?
Die Bundeswehr weiß derzeit selbst nicht, ob die Nachfolge der PzF 3 (u.a. versch. RGW 90-Varianten) zeitnah beschafft werden kann.
Das ist dann schon recht weit weg von der Realität.
@Memoria: Zumindest kämen die Mittel unmittelbar da an, wo sie am meisten bewirken.
Wenn man diese wenigen Millionen gegen die vielen verschwendeten/versickerten Milliarden setzt, kann man Geld nicht viel besser investieren.
Aber ich gebe Ihnen Recht, dass im BMVg nicht so gerechnet wird und dass die Bw auch Bedarf hat, weswegen ich im ersten Teil meines Beitrages ja auch die Ausbildung von Reservisten an den Systemen angedacht hatte.
Den Bedarf der Kurden halte ich aber momentan für dringlicher. Vielleicht kann man ja beim AA zusätzliche Mittel bekommen.
Ausserdem gebe ich zu, ab und an zu zweckoptimistisch bei Lösungsansätzen zu sein. MfG
Die Ausbilder lernen ja auch etwas……
Wie es ist, jemand etwas beizubringen, der am nächsten Tag direkt an die Front geht, kämpft und im Zweifel fällt; und nicht sagt „War schön hier die 12 Monate, macht sich gut im Lebenslauf“.
Ob die gewonnene Erfahrung dann weitergegeben wird (respektive überhaupt weitergegeben darf), wie es ist , für einen echten Krieg auszubilden, bezweifle ich allerdings.
so ein Blödsinn, es wird immer für einen Krieg ausgebildet, das sich viele Lehrgangsteilnehmer selbst davon entkoppeln ist was anderes.
Als Ausbilder ist mir das herzlich egal wohin der auszubildende danach hingeht ich wünsche ihm so oder so immer Soldatenglück.
So entfernt von der Realität wie hier manche schreiben ist die Bundeswehr zumindest auf den unteren ebenen nicht mehr, sehr wahrscheinlich der einzige Punkt was der AFG Einsatz gebracht hat.
Wenn ich den Begriff „(nicht) weit weg von der Realität“ lese, wird mir übel.
Die Soldaten mit Kampferfahrung in der Bundeswehr bewegt sich bestimmt nicht über 5%. Man sollte auch nie vergessen, dass viele der kampferfahrenen Soldaten mittlerweile Zivilisten sind.
Wenn die Bundeswehr eines nie konnte, dann ist es Wissen zu halten und Umzusetzen. Gute Einzelleistung ist nicht das Selbe wie gute Gruppenleistung.
Wissen halten und weitergeben ist für jede Armee schwierig, auch für andere Armeen die seit Jahren im Einsatz stehen. Es kommt immer auf den Anspruch der Einheit, der Ausbilder an, ich habe jetzt auch in mehreren anderen europäischen Armeen und auch beim großen Bruder über dem Teich oft genug die gleichen Probleme gehört und gesehen.
gerade was Ausbildung angeht stehen wir immer noch ganz weit vorne, hier ist eher das Problem das man wenig material hat oder das spezial Verwendungen schwierig umzusetzen sind, siehe FAC, da geht es aber nicht nur der Bw so.
Kampferfahrung ist ein Teil der Ausbildung und der Kampfkraft einer Einheit aber nicht alles, was dort die Gruppenleisung angeht brauchen wir uns nicht zu verstecken.
Mir wird hier eher übel wenn andauernd geschrieben wird wie schlecht alles sei, was Material und Strategie angeht sieht es im Moment echt finster aus, aber noch haben wir eine funktionierende Basis!
Es mag sein das wir auf einem guten Ausbildungsstand sind, allerdings könnte der Ausbildungsstand mit besserer Organisation auch SEHR gut sein.
Zum Beispiel setzt man nicht 12 SAZ mit selben Abgangsdatum in den selben Zug…