Geklaute Munition aus Seedorf ist wieder da
Vor gut einem Jahr wurden den Fallschirmjägern in Seedorf Zehntausende Schuss Munition gestohlen Jetzt ist sie wieder da, die Munition, wie unter anderem Radio Bremen meldet:
Fast 30.500 Schuss Munition der Bundeswehr sind wieder aufgetaucht. Sie waren im Februar 2014 aus der Fallschirmjägerkaserne in Seedorf im Landkreis Rotenburg (Wümme) gestohlen worden. Polizisten stellten das gefährliche Diebesgut in einer Lagerhalle in Delmenhorst am 20. April sicher, wie die Staatsanwaltschaft Bremen erst jetzt mitteilte. (…)
Der Hinweis sei von einem Angeklagten in einem Rauschgiftprozess vor dem Landgericht Bremen gekommen.
Da sind wir mal gespannt, was die weiteren Ermittlungen zu diesem Diebstahl ergeben.
(Foto: Bundeswehr/Schneider)
Nach der Berichterstattung zum G36 will die Munition dafür wohl nicht mal mehr der Schwarzmarkt haben… ^^
Dann schließt sich hoffentlich bald der Kreis und der Fall kann endlich abgeschlossen werden. Das Ganze hatte ja für die Seedorfer erhebliches Kopfzerbrechen bereitet.
pi
Sind ja „nur noch“ 4.500 Schuss verlustig ^^ Alles wird gut ^^
„Das Ganze hatte ja für die Seedorfer erhebliches Kopfzerbrechen bereitet.“
Der Diebstahl von kriegswaffentauglicher Munition in derartiger quantität von einem gesicherten bundeswehrgelände sollte wohl auch für etwas migräne sorgen.
man stelle sich vor es wäre nicht OK sondern Mahmud Musterjihadi der Täter gewesen. mit 30000 schuss kann an ein Paar charlie hebdos ganz komfortabel bestreiten.
welche konsequezen wurden eigentlich bezüglich des wachschutzes in seedorf und anderen standorten getroffen?
die adipösen zivilisten die selbigen momentan angeblich gewährleisten machen meist einen eher unmotivierten bis unfähigen eindruck
@wacaffe – zum Wachschutz… Das wäre ne ziemlich eindeutige Wachverfehlung, personelle Konsequenz siehe WStG^^ (und ja – in diesem Fall gilt das WStG auch für Zivilisten)
Das WStG gilt grundsätzlich auch für Zivilisten, §1, Abs. 4 WStG: Wegen Anstiftung und Beihilfe zu militärischen Straftaten sowie wegen Versuchs der Beteiligung an solchen Straftaten ist nach diesem Gesetz auch strafbar, wer nicht Soldat ist.
Wenn ich mich recht erinnere, wurde in der Presse und auch auf AG geschrieben das es dort eine militärische Wache gibt. Das Hauptproblem war wohl das es keine Video und Alarm Überwachung gab.
da gab es wohl ein dienstliches Kommunikationsproblem, sonst wären die Kisten nie „entdeckt“ worden.
aber es fehlen ja genug Patronen, für den nächsten inszenierten „Amoklauf“
Zumindest wird man jetzt erfahren, wie der Diebstahl und die Abfuhr von statten ging.
Ich behaupte ‚mal: wenn man die MunBehälter wieder verschlossen hätte wäre der Diebstahl erst viel später bemerkt worden, oder kontrolliert der Wachhabende diese?
@ Thomas melber
Eigentlich hat die streife das zu kontrollieren!
Jedenfalls bei mir ex /33.
@exsg
Keine MIL Wache – (meist) keine Streife.
In Seedorf gab und gibt es eine militärische Wache. Die Streifen kontrollieren auch die Munbehälter,was ja ziemlich normal sein sollte.
Die Kaserne ist mit Sicherheit eine der besser bewachten in Deutschland.
Und gerade darum wäre eine Lösung dieses Vorfalls sehr interessant.Vielleicht hat man ja jetzt Glück und es kommt etwas Bewegung in die Sache.
Die Diskussion um militärische oder zivile Wache ist denke ich müssig.
Viele Standorte sind dermaßen weitläufig und häufig „ausgestorben“, dass es schon Zufall ist, wenn einem ein Mitglied des Wachdienstes über den Weg läuft.
Letztendlich hilft hier nur eine technische Absicherung mit Alarmierung, wenn man die Munition nicht noch zentraler lagern will. Selbst wenn die Streife regelmäßg die Munbehälter regelmäßig kontrolliert kann sie nur feststellen, dass diese mit einem Schloß versehen sind.
Der Diebstahl von 30 tsd Schuß gib einem schon zu denken. Hoffen wir, dass es nun neue Ermittlungsergenisse geben wird.
Vor allem muß man die 30k auch verbringen. Einzelheiten werden aber die weitere Untersuchung ergeben.
@ wacaffe:
Ich habe vor einiger Zeit mal gehört, die Fallschirmjäger würden ihre Standorte generell durch eigene Leute bewachen lassen. Von wegen Selbstverständnis, Korpsgeist und so weiter. Aber ob das heutzutage noch immer so ist …
Beispiel Faßberg als Besucher:
An der Wache anmelden wo man ungefähr hin möchte, Ausweis abgeben, KEINE Kontrolle des Fahrzeugs, uneingeschränkter Aufenthalt mit eigenen Kfz auf dem Kasernengelände.
Beispiel britische Kaserne Oerbke:
An der Wache anmelden, Ausweis abgeben, Erstellung Besucher Ausweis inkl. Passfoto, begleiteter Aufenthalt auf dem Kasernengelände.
*natürlich Fhz Kontrolle bei den Briten.
@ht
So hat halt jeder seine eigene Sicherheitsstufen.
Die Bw kann durchaus auch anders, hat aber hierzu im Normalfall keinen Grund.
Wenn im tagesdienstbetrieb jeder Zivilisten begleitet werden müsste, gäbe es Standorte da bräuchten sie 3 Kompanie begleit Mannschaften.
Davon mal abgesehen ist vieles einfach nicht so schützenswert wie es viele immer sehen. Und die wirklich schützenswert Sachen müssen auch vor anderen Soldaten geschützt werden.
Daher, nur weil sie on Base kommen haben sie noch nichts gewonnen außer sie haben was wirklich extremes vor, aber davor schützt auch der einfach Zaun mit Bestreifung nicht.
Im Raum Bremen ist die Zahl der möglichen Akteure, die sich gleichzeitig im Bereich Waffen- und Drogenhandel bewegen und dabei Organisationsgrad und Professionalität für eine solche Tat besitzen, sehr überschaubar.
Vielleicht interessant ist in dem Zusammenhang, dass es kürzlich eine Anschlagswarnung in Bremen gab, die mit dem möglichen Verkauf automatischer Waffen aus dem Netzwerk des hier nicht namentlich zu nennenden Akteurs an Islamisten zu tun hatte.
Zum Thema Wachverfehlung & Konsequenzen:
Zitat aus der „Unterrichtung durch den Wehrbeauftragten – Jahresbericht 2014“, Seite 27:
– 3.5 Sicherheitslage im Inland –
„Am 7. Februar 2014 fand in der militärisch bewachten Fallschirmjägerkaserne in Seedorf ein schwerer Munitionsdiebstahl statt. Es wurden mehrere Munitionsbehälter aufgebrochen und 34.881 Patronen Handwaffenmunition verschiedener Kaliber entwendet. Die Absicherung der Munitionsbehälter entsprach den geltenden Vorschriften.
Allerdings wurden die weitergehenden Empfehlungen der „Beratungskommission Bewachung und Absicherung“ vom Januar 2006 nicht umgesetzt. Auf Grund dieses Ereignisses wurden unmittelbare Maßnahmen zur Erhöhung der Militärischen Sicherheit veranlasst. Weitere Maßnahmen zur Verbesserung der Absicherung
der Kaserne sind beabsichtigt.
Außerdem wurde gegen einen der wachhabenden Soldaten ein gerichtliches Disziplinarverfahren eingeleitet und gegen einen zweiten die vorzeitige Entlassung verfügt.“
Zivilisten durften bei uns in der Kaserne nie mit Fahrzeugen und ohne Aufsicht/Begleitung auf das Kasernengelände. Ausnahme waren Handwerker, die wurden zwar zu ihrer Baustelle begleitet und der OvWA musste stündlich vorbeischauen, aber zwischen den Kontrollen war die auch relativ unbeobachtet.
Allerdings waren die Kasernen zu meiner Zeit dank Wehrpflicht auch etwas belebter als es teilweise heute ist. Achso wir hatten eine recht große FMZ im 24/7 Betrieb in der Kaserne, vielleicht lag der Sicherheitslevel deshalb etwas höher.
Im Feldlager Prizren wäre es 2000 übrigens auch möglich gewesen nachts an die Mun-Bunker zu kommen, es war dunkel und unübersichtlich genug und die Streife konnte nicht permanent da sein.
In Bad Reichenhall (mil. Wache) gab es bis vor nicht allzu langer Zeit einen extra Posten mit Häuschen bei den Munbunkern.
Auch kann ich mich erinnern das mal für ein größeres Ausbildungsvorhaben über zwei Wochen größere Mengen an Pyrotechnik und Platzmun etc. eingelagert waren und in dieser Zeit die Wachmannschaft deutlich verstärkt wurde inkl. zusätzlicher Posten/Streife für diese Halle.
Ist solch eine Absicherung in anderen Standorten nicht Standart?
Laut NDR ermittelt die Staatsanwaltschaft Stade ja in dem Fall . Dort ist zu lesen: “ Der Dieb sei der Mann aber definitiv nicht, versicherte die Behörde. Nach dem Täter sucht weiterhin die Staatsanwaltschaft Stade. Sie hofft jetzt auf neue Hinweise durch den Munitionsfund. Der Diebstahl der Projektile sowie einiger Waffen hatte im Februar 2014 für bundesweites Aufsehen gesorgt. Die Munition war aus einem Bunker auf dem Gelände der Kaserne entwendet worden. Der Wert der Munition liegt bei etwa 10.000 Euro.“ Ist das ein Schreibfehler ansonst wären das ja ganz neue Dimensionen