G36: Ministerin lässt vor Koalitionsabgeordneten Konsequenzen noch offen
Die Affäre um das Sturmgewehr G36 macht Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen offensichtlich zunehmend zur Chefsache. Unmittelbar nach ihrer Rückkehr aus den USA trat die Ministerin am (heutigen) Dienstagvormittag vor eine gemeinsame Sitzung der Verteidigungspolitiker beider Koalitionsfraktionen – schon das etwas ungewöhnlich. Begleitet wurde sie von Generalinspekteur Volker Wieker und gleich drei Staatssekretären: Neben der für Rüstung zuständigen Staatssekretärin Katrin Suder und deren beamteten Kollegen Gerd Hoofe war auch der Parlamentarische Staatssekretär Markus Grübel dabei.
Inhaltlich blieben allerdings, so war aus Teilnehmerkreisen zu hören, noch etliche Fragen offen. So erklärte von der Leyen zwar, dass G36 erfülle nicht die Anforderungen – wie es auch schon in dem am Wochenende bekannt gewordenen Bericht ihres Ministeriums stand. Auf die Frage nach den Konsequenzen, also nach der möglichen Notwendigkeit des (schnellen) Ersatzes dieses Sturmgewehrs, gab es aber keine konkreten Antworten. Der Generalinspekteur betonte vor den Abgeordneten von Union und SPD, dass kein Soldat wegen möglicher Probleme mit dem Gewehr an Schussverletzungen gestorben sei.
Die Fragen an die Ministerin werden sich wohl am (morgigen) Mittwoch im Verteidigungsausschuss des Bundestages fortsetzen. Da dann nicht nur aus den Reihen der Regierungsfraktionen, sondern vor allem auch von der Opposition.
Nachtrag: Der verteidigungspolitische Sprecher der Union, Henning Otte, plädierte nach einem erneuten Treffen der Ministerin mit den Unionsabgeordneten für die schnelle Beschaffung einer Übergangslösung:
Unsere Soldaten verdienen die bestmögliche Ausrüstung. Auf diese müssen sie auch in Extremsituationen vertrauen können. Schon aus Verantwortung und Fürsorge gegenüber unseren Soldaten, brauchen wir jetzt eine schnelle und umfassende Übergangslösung. Darüber hinaus muss nach Auswertung aller Informationen geprüft werden, wie die geänderten Anforderungen an eine Standardwaffe zukünftig in der Truppe umgesetzt werden können.“
(Archivbild: Deutscher Soldat mit G36 bei einer Patrouille 2011 in Nawabad bei Kundus – Timo Vogt/randbild.de)
Ich verstehe nicht, warum eine Entscheidung um ein neues Sturmgewehr immer so dubios skandalumwoben sein muss.
Als Anfang der 1990iger Jahre G36 statt G11 beschafft wurde, war das ja auch schon eher intransparent bei den Entscheidungsfindungsprozessen.
Zusammengefasst kann man aber wohl feststellen: Das G36 wurde budgetorientiert als kostengünstige „Volkssturmwaffe“ einer Wehrpflichtarmee für den damals unwahrscheinlichen Fall kriegerischer Auseinandersetzungen beschafft.
Das Anforderungsprofil im Jahr 2015 ist ein anderes geworden, also braucht es ein neues Sturmgewehr. Das Kampfwertsteigerungspotential des G36 ist beschränkt/ausgeschöpft, also auf ein Neues an die Ingenieurs-Bildschirme. Im Prinzip müsste jetzt so eine Art Lightweight Small Arms Technology (LSAT) Programm aufgelegt werden, um bei einem vernünftigen Handwaffenkonzept in die Puschen zu kommen.
Irgendeinen Grund für operative Hektik sehe ich nicht. Exponierte Verbände bekommen G27, G28 und G38, der Rest kommt noch mit dem G36 ein paar Jahre hin und bis dahin arbeitet man zügig, aber ohne Hektik an einem schlüssigen neuen Handwaffenkonzept für die Truppe, das dann aus einem Guss eingeführt werden kann und dem technischen Stand dieses Jahrtausends entspricht. Zur Abwechslung könnte man ja mal wieder als Parameter berücksichtigen, dass Handwaffen nicht zur Dekoration sondern zur Bereitstellung durchsetzungsfähiger Feuerkraft mitgeschleppt werden.
Wenn das G36 20 Jahr ach so toll war, dann kann es nicht von jetzt auf gleich totaler Unfug sein (ok, ein „etwas“ modifiziertes G3 später gefolgt von einem HK 417 war meiner Ansicht schon immer besser, aber das hat auch andere Gründe).
Zusammengefasst: Was bitte soll diese (parteipolitisch motivierte?) Skandalisierung?
Der Mangel ist erkannt, also sollte er nun zügig aber ohne unnötige operative Hektik behoben werden, so dass man mit dem zukünftigen Handwaffenkonzept 30 Jahre leben kann.
@Freiherr von Stein
Sie gehen davon aus, dass es sachlich darum geht was gut für die Truppe ist. Mein Fazit – aus – ich weis nicht wievielen – Diskussionen mit Anhängern der Grünen und dem linken SPD Lager ist: es geht nur darum der BW zu schaden. Es ist leider so, dass da ein Graben ist , wir hier, die dort. Ehrlich differenzierte Haltungen gibt es fast nicht. Vor falschen Freunden kann nur gewarnt werden.Warum UVL das Bedient mit der Art wie sie das Thema anfasst verstehe ich nicht.
2 Wochen nach dem Pressestatement der Ministerin unverändert Planlosigkeit.
Nicht mal eine Grobplanung (z.B. Nachbeschaffung ab 2018).
Sagenhaft. Dafür muss dann schon fast die komplette Leitung zur gemeinsamen AG-Sitzung erscheinen.
Tja, das Problem ist so aufgeblasen worden daß man es nicht mehr still und leise unter den Teppich kehren und entsorgen oder aussitzen kann.
Wichtig: kein blinder Aktionismus, sondern in der Ruhe liegt die Kraft.
Irgenwie verschluckt das System meinen Kommentar.
Neuer Versuch:
Ungedienter | 21. April 2015 – 14:42
Die Erfahrung, dass in Bundestag (vereinzelt) Leute sitzen, die unserer freiheitlichen demokratischen Grundordnung und ihren Organen und Instrumenten Schaden zufügen wollen, habe ich leider auch schon gemacht. Dass gerade das Thema Streitkräfte und deren Ausrüstung immer wieder ein Punkt ist, der diese destruktiven Zeitgenossen in Hochform auflaufen lässt, ist auch keine Neuigkeit. Leider.
Bisher ging ich davon aus, dass es sich hierbei um eine kleine Minderheit handelt. Die Dominanz, mit der diese Kräfte sicherheitspolitische Diskussionen dominieren, egal ob G36, Afghanistan, Russland oder Afrika-Flüchtlinge, lässt allerdings die Vermutung zu, dass diese Kräfte stärker und vernetzter als bisher vermutet sind. Frau von der Leyen ist doch eigentlich nicht so dumm, einer Frau Brugger o.ä. auf den Leim zu gehen.
Ich muss mich Ihnen daher anschließen: Ich verstehe nicht, was unsere eigentlich staatstragenden Minister und Abgeordneten da gerade veranstalten.
Hanlon’s Razor folgend käme in Frage, dass die staatstragenden Kräfte inzwischen demotiviert und intellektuell ausgebrannt sind und daher den fanatisierten Ideologen das Feld überlassen. So nach Sir Bernard Ingham: „Viele Journalisten fallen auf die Theorie herein, hinter der Regierung würde eine Verschwörung stehen. Ich versichere Ihnen, dass diese Journalisten eine treffendere Arbeit abliefern würden, wenn sie stattdessen Pfuscherei annähmen.“
Ernsthafte Frage: Bin ich der einzige, der hier so langsam an eine bewußte Kampagne seitens des Ministeriums gegen HK glaubt? Und zwar als „warnendes Beispiel“ für andere Vertreter der Verteidigungsindustrie?
Ich komme nicht umhin mich das zu fragen. Immerhin ist HK im Segment der Lieferanten für die BW eher ein kleinerer Fisch und verwundbar (finanzielle Situation der Firma, Größe, Anzahl der Arbeitsplätze etc), wohingegen die „dicken Brocken“ wie Airbus sich eher gegen den medialen Pranger wehren könnten. Die Message könnte dabei aber die selbe sein: Der Wind hat sich gedreht.
Es wird jeden Tag deutlicher, dass auch UVL und ihr Stab Krisenkommunikation nicht können. Wenn dann der Koalitions“partner“ noch leicht reingrätscht, ist das unappetitliche Chaos perfekt. Aus Sicht des Kanzleramts ist eine leicht angeschlagene UVL gar nicht so verkehrt. Mit den „Fehlern“ des G36 bzw. der Notwendigkeit einer Neubeschaffung hat das nichts, aber auch gar nichts zu tun. UVL muss kämpfen, damit sie aus der Nummer nur ein wenig gerupft herauskommt, that’s it. Ein Lehrstück im politischen Schmierentheater…
„Der Generalinspekteur betonte vor den Abgeordneten von Union und SPD, dass kein Soldat wegen möglicher Probleme mit dem Gewehr an Schussverletzungen gestorben sei.“
Tod durch Schussverletzung wurde also vom GI aufgeklärt.
Tod durch Granatsplitter etc. wird dann Sache der Nachtwei-Kommission sein.
Man lernt nie aus.
Ich habe unterschiedliche Ausführungen des G36 seit dessen Einführung bei Ausbildung und Übungen in der Heimat wie in drei Auslandseinsätzen (Balkan) geführt. Es ist mir kein Fall gemeldet worden oder aus eigenem Erfahren in Erinnerung, wo es Probleme mit der Präzision des Gewehres gab. Allerdings haben wir zu dieser Zeit (mein Erfahrungshorizont endet 2008) auch in den damals bekannten und vorstellbaren Szenarien ausgebildet und geübt. Ein Feuerkampf, bei dem das Sturmgewehr zum „LMG“ des Einzelschützen werden und fehlende Mörser- oder Artillerieunterstützung zum Niederhalten des Gegners quasi ersetzen musste, lag zumindest bis dahin außerhalb unseres Gebrauchsspektrums. Mangelhaft war allenfalls das Ausstattungsverfahren. Außer den Spezialkräften durfte keiner die aus der Einsatzvorbereitung vertraute Waffe mitnehmen. Im Einsatzland wurden die Waffen nicht etwa durch den Schützen selbst angeschossen, sondern bis auf wenige Ausnahmen (darunter fielen die mir unterstellten Soldaten) ein Erschießen des Haltepunktes durchgeführt. Hans Schommer, Hohenbollentin
Ich finde es durchaus auch sehr interessant, wie in diesem Blog reflektiert wird: macht man was gegen den „Mangel G36“, ist es Aktionismus oder politischer Pfusch. Macht man nichts, ist es Vertuschung.
Dadurch wird die reine Sache (wenn´s um die überhaupt geht) aber nicht besser. Keiner will zugeben, dass wir über 20 Jahre ein Sturmgewehr hatten, das Mängel hat. Diese Mängel waren bei der Beschaffung abzusehen – ein Sturmgewehr halt. Obwohl sich durchaus auch die Frage stellt, ob denn im heissen Kalten Krieg wirklich weniger geschossen worden wäre. Dann wären wir wieder beim BWB-Bashing, oder BAAIN-Bashing.
Genauso mies ist doch auch der aktuelle „Kampfanzug“ mit der legendär schlechten Trageausstattung. Damit sollten wir auch mal in den Krieg ziehen.
Man kann Frau Ministerin nur Durchhaltevermögen wünschen. Wenigstens passiert mal was!
@naphatlin:
Genau dieses BWB-Bashing ist eben völlig verfehlt, da das BWB keine Forderungen aufstellt. Daher hat das G36 auch keinen Mangel, da es die vertraglichen Vereinbarungen erfüllt.
Anscheinend hat die Ministerin bei den Abgeordneten diesbezüglich wieder nicht sauber unterschieden.
Wenn man das Ganze mal ohne Berliner Aufgregtheit betrachten würde, dann wäre man schon deutlich weiter.
Aber es geht hier schon lang nicht mehr um die Sache.
Auch wenn es wohl schon tausendfach hier im Blog durchgekaut ist: Das G36 mag unter bestimmten Bedingungen vielleicht Schwachstellen aufweisen. Aber für mich liegt der Hauptmangel in der Ausbildung – und eher nicht beim Gewehr. Von daher befremdet das Kesseltreiben „jeder gegen jeden“ ziemlich. Mehr sage ich dazu nicht. (Ist ja auch schon alles gesagt.)
@Memoria:
Das G36 hat keinen Mangel, es IST der Mangel. Und dieser Mangel wurde eben vom Bedarfsdecker zugeführt. Ja, auf „Bestellung“, aber viele, die schonmal mit entsprechenden Ebenen zu tun hatte kennt die Frage: geht das nicht auch billiger? Gerne gebe ich zu (deshalb ja auch die anglizistische Formulierung Bashing), dass BAAIN oder Vorgänger nur ein Name für eine systemische Schwachstelle ist. Man könnte sicherlich auch Planungsamt oder das Ministerium selber anführen. Für die ist das aber nicht das Hauptgeschäft.
BTW: noch nie etwas vom Zweckmäßigkeitsverhinderungsinstitut des BWB gehört? Nur so jemand kann auf die Idee kommen, Taschen mit Druckknopf oberhalb der Brustmuskel anfertigen zu lassen. Und DAS war sicherlich nicht der Bedarfsträger.
Ich bin wirklich erstaunt, wer sich im Ministerium anscheinend noch immer (!) mit dem G36 beschäftigt… alles andere scheint ja dann tippitoppi zu sein, zumal der Gi jetzt persönlich eingebunden ist und Rede und Antwort stehen kann…
Ja nee, is´ klar – wer will da eigentlich was für/gegen wen vertuschen?! Peinliches Kaschperltheater, mehr fällt mir zu dem Auftritt leider nicht mehr ein.
Wenn dieser Satz annähernd ein Zitat ist, lässt er aber Raum für Spekulationen offen.
1. Ist denn ein Soldat an etwas anderem als einer Schussverletzung wegen möglicher Probleme mit dem Gewehr gestorben?
2. Ist denn jemand, der kein Soldat ist an einer Schussverletzung wegen möglicher Probleme mit dem Gewehr gestorben?
3. Weist das Gewehr denn so starke „Mängel“ auf, dass man überhaupt durch seine Benutzung sterben kann?
Ich verstehe, dass das G36 Mängel hat, wie vermutlich jede Waffe. Diese müssen behoben werden, gar keine Frage!
Was ich jedoch nicht verstehe ist, weshalb es nunmehr gewissermaßen als gottgegeben angesehen und hingenommen wird, wie ein Sturmgewehr heutzutage eingesetzt wird. Ist es der „Normalzustand“, ein Sturmgewehr „heiss“ zu schießen, also es mehr im Feuerstoß denn im Präzisionsschuss zu nutzen? Die Schießausbildung sieht bei einem großen Nachbarland vor, dass man überhaupt nicht mehr Feuerstoß schiesst, sondern gezieltes Einzelfeuer, ggf. Doppelschuss auf kurze Entfernung.
Dass man nun für teures Geld ein neues Sturmgewehr anzuschaffen gedenkt, nur weil es sich offenkundig eingebürgert hat, mehr Munition als früher in schnellerer Folge zu verschießen, sollte zumindest einmal kritisch hinterfragt werden dürfen, auch wenn das einige als Majestätsbeleidigung auffassen werden.
Der Blog hier ist momentan der beste Beweis dass die Strategie mit dem G36-Köder hervorragend aufgeht. Von Hubschraubern, Lufttransport oder gepanzerten Fahrzeugen wird – wenn überhaupt – nur noch am Rande geredet, obwohl wir all diese Dinge wesentlich dringender bräuchten als neue Gewehre. Die Meute verbeisst sich lieber in die leichte Beute, ob im kleinen Maßstab hier im Blog, oder im Großen in der sonstigen Presse. Wer immer im BMVg die grandiose Idee zu dieser Nebelkerze hatte, hat sich seine Beförderung redlich verdient.
@O. Punkt:
Das Zitat dürfte sich auf eine fiktive Duellsituation beziehen wo der deutsche Soldat seinen Gegner, nachdem er 2-3 Magazine mit „F“ blind in die Heide gejagt hat, mit gezieltem Einzelschuss bekämpft und aufgrund der genannten Problematik nicht trifft, aber evtl. getroffen wird.
@Wolfsmond.
Sehr guter Gedanke. Ich stimme zu und möchte noch ergänzen, dass die Ministerin sicher auch die Chance sieht, in dieser, budget- und aufwandmäßig eher kleinen Debatte, medial zu Punkten. H&K ist das Bauernopfer, wird zuerst verunglimpft um dann eine neue, bessere, Waffe zu liefern und alle sind zufrieden. Die alten G36 werden verschenkt oder verkauft und so kann in vielen Wochen durch einen relativ kleinen Vorgang das Ringen mit den großen Problemen vermieden werden.
Man schaue nur mal wie es den Briten mit dem SA-80 erging. Hier lieferte übrigens H&K die Lösung für die „Mängel“ der Waffe.
OT-Anmerkung eines Neulings:
Insgesamt entnehme ich den Kommentaren dieses Blog sehr viel Expertise und Fachwissen! Danke dafür!
Selbst von so einer Diskussion wie der eventuellen Treffsicherheitseinschränkung einer Waffe, (an der ich vor allem im Distanzkampf immer mangelhaft ausgebildet wurde), im Kombination mit ganz bestimmten anderen Bedingungen (Mun, Temp, Klima), kann ich viel über meinen Dienstherrn lernen. Guten Abend noch.
@Hans Schommer: Es ist erschreckend, dass man den einzelnen Soldaten nicht zutraut ihr Gewehr einzuschießen. Allein diese Tatsache stellt wahrscheinlich eine größere Gefährdung des Soldaten dar, als eine Haltepunktveränderung oder Präzisionsabnahme nach einigen schnell verschossenen Magazinen. Eine auf Fleck eingeschossene Waffe sollte gerade in Extremsituationen die Trefferwahrscheinlichkeit deutlich erhöhen.
Wie kann es sein, daß die Verteidigungsministerin mit drei Staatssekretären und dem GI vor die Verteidigungspolitiker der Koalition tritt und nichts zu sagen hat, denn wenn das G 36 angeblich nicht trifft, dann muss sofort Ersatz her und diese Frage zu beantworten kostet nur ein paar Telefonate.
Da kann ich mich nur Fragen, was Frau StAin Suder überhaupt macht? Sie ist verantwortlich für das Material der BW und zur Lösung muss sie nur einmal beim KSK anrufen und sich eine Bewertung der in der BW vorhandenen HK 416 und HK 417 einzuholen und drei Anrufe bei HK, FN Herstal und SIG Sauer um sich Angebote und Lieferbedingungen für die Sturmgewehre HK 416, HK 417, FN SCAR und SIG 55O einzuholen.
Und wenn die BW noch ein Vergleichschießen braucht, dann wäre schon mehr als genug Zeit gewesen, sich Vergleichsgewehre zu besorgen und zu testen, falls diese Waffen nicht gerade schon getestet worden sind im Rahmen der sog. G 36 Testung.
Alle Konkurrenten von HK werden sicherlich ganz scharf sein mit der BW bezüglich eines neuen Sturmgewehres ins Geschäft zu kommen und HK würde sicher gerne seine HK 416 oder 417 Sturmgewehre an die BW verkaufen.
Nicht nur HK, auch SIG Sauer soll angeblich sowohl in der Schweiz, wie auch in Deutschland, in wirtschaftlichen Schwierigkeiten sein…
Aber offensichtlich will die Ministerin erst von den Abgeordneten zum Handel gezwungen werden……so beweist man nicht, daß man für höhere Weihen geeignet ist.
Meines Wissens hat vdL samt Team doch mehr gesagt, als öffentlich wurde. In der KOA-Runde hält man sich jedoch zurück, um die Opposition nicht zu sehr zu reizen. Ein Untersuchungsausschuss, der M.E. niemanden und nichts voranbringen würde, ist noch nicht vom Tisch und so wird erst morgen endgültig kommuniziert werden. Immerhin hat das BMVg bereits eine Stellungnahme für Herrn Otte erarbeitet (Nachtrag) und somit ist die Richtung klar. Im DBwV hat man sich angeblich im Detail mit dem Untersuchungsbericht beschäftigt und gar mehrere Gespräche mit Spezialkräften, Schießlehrern etc. geführt. Alle, auch die Kameraden im Einsatz, sind wohl sehr gelassen. Insbesondere weil bekannt ist, dass die Bewertungskriterien für die Untersuchung des G36 im letzten Jahr verschärft wurden. Es wird also eine Interimslösung geben sowie der Entwicklungs- und Beschaffungsprozess für eine neue Waffe initiiert. That’s it.
@FK70:
„Es wird also eine Interimslösung geben sowie der Entwicklungs- und Beschaffungsprozess für eine neue Waffe initiiert. That’s it.“
Wenn es so käme, dann hätte das ganze Theater ja noch was Positives.
Bin mal gespannt, ob man die politsche Kraft hat nochmal in das „Schrottgewehr“ zu investieren.
Es stellt sich doch langsam die Frage, ob in der Bundeswehr überhaupt jemand in der Lage ist, zu sagen was man braucht. In der Industrie nennt man das Lastenheft.
Die Lastenhefte können nur von der Nato kommen.
Den Leopard 2A7 haben die Kanadier für Afghanistan leihweise erhalten und für so gut befunden,daß sie diesen Panzer behalten wollten. Das sind ja nun anerkannte Profis, die urteilen können. Nach diesem Test konnten 8Stck an das PzBat 203 geliefert werden.
Schlage deswegen vor, die Erprobung von Waffen auswärts zu vergeben, da in der Bundeswehr die Fähigkeit wohl nicht vorhanden ist.
Sicherlich ist Blackwater eine gute Adresse für Schusswaffen.