Exercise Watch: ‚Noble Jump‘ – Alarm für die Speerspitze
Die erste Alarmierungsübung für die neue Speerspitze der NATO, die Very High Readiness Joint Task Force, läuft – in Deutschland, den Niederlanden und Tschechien. Noble Jump ist in seinem ersten Teil vor allem eine Übung, die die (bürokratischen) Abläufe durchprobieren soll. Truppen werden allenfalls zu Sammelpunkten im eigenen Land bewegt, zum Beispiel auf den niederländischen Flugplatz Eindhoven.
Hier ein paar Infos, Bilder etc. dazu – von der Bundeswehr dürfte es erst am (morgigen) Freitag mehr dazu aus Marienberg in Sachsen geben. (Spoiler: Ich habe morgen einen anderen Termin und werde dort nicht hinfahren können.)
Ein Übersichts-Bericht vom NATO-Hauptquartier hier:
NATO assessed its alert procedures for the Very High Readiness Joint Task Force (VJTF) for the first time during Exercise NOBLE JUMP from 7-9 April 2015, involving over 1,500 personnel from 11 Allied nations. Germany, Poland, Norway, Denmark, Hungary, Lithuania, Croatia, Portugal, and Slovenia tested their Headquarters’ response to alert procedures and high-readiness units from The Netherlands and Czech Republic physically deployed equipment and troops to airports and railheads.
This activity represents an important milestone as NATO continues to respond to emerging security challenges. The exercise has its origins in last year’s Wales Summit, where NATO leaders collectively agreed to establish the VJTF, or what some call the ‘NATO Spearhead’ force. These developments are part of wider enhancements to the NATO Response Force in order to address instability on NATO’s southern and eastern flanks. (…)
A total of 900 German soldiers were also recalled to their units in Marienberg, Gotha, Idaroberstein and Bad Salzungen during Exercise NOBLE JUMP. These troops conducted similar planning and alert verifications in their respective garrisons.
The overall aim of Exercise NOBLE JUMP was to improve and refine alert and deployment procedures for the VJTF. In the coming weeks NATO military staff will conduct an analysis of the results from this exercise and Allied units will refine their tactical procedures. Lessons will be shared and NATO will continue to refine the overall alert and deployment process, and ensure it is integrated in overall plans for the NATO Response Force. (…)
Ein Video aus den Niederlanden dazu:
(Direktlink: https://youtu.be/_KMCg51V89U)
Aus Tschechien gibt es diesen Bericht der ARD-Tagesschau (keine Ahnung, wie lange der online bleibt.)
(Foto: Niederländisches Verteidigungsministerium via NATO)
Da ja alle gerade so schön im Empörungsmodus sind:
…schaue man sich das obere Bild einmal an…
…das Zeug ist zwar schnell und luftbeweglich aber null Schutz…
…auch die anderen Nationen kochen nur mit Wasser…
pi
@politisch inkorrekt | 09. April 2015 – 17:43
… vielleicht ein Grund, weshalb auch deutsche Panzergrenadiere mit ihren geschützen Fahrzeugen zur VJTF gehören?
Bei den Soldaten handelt es sich um die Vorauskräfte der 11 Airmobile Brigade (AASLT).
Deren Aufgabe sind unter anderem Luftlandungen zum Nehmen von Flugplätzen, Schlüsselgelände etc., wie z.B. bei NOBLE LEDGER (NORL) praktiziert.
Die Kameraden haben bei NORL u.a. die Brücken genommen und gesichert, über die der DEU Gefechtsverband dann weiter angesetzt hat.
Manchmal hat man auch das schon gehört:
„Wirkung vor Deckung!“
Bei Denen, die vom Himmel fallen, ist das mit dem Wirken halt leichter (im wahrsten Sinne des Wortes) zu realisieren, als viel Dickblech drum herum.
Und dafür haben wir die „fallende Zunft“ – nicht war?
Auch die U-Boote müssen auf eine Hubschrauberplattform, Artillerie und anderes Zeug verzichten – so ist das nun mal, wenn man sich auf etwas spezialisiert.
Alles ändert sich. Früher hieß es“Auftragserfüllung geht vor Eigenschutz“. Heute igelt man sich erst ein, macht sich fast völlig unbeweglich und wundert sich dann, warum alle um einen herum tanzen. Merkwürdig.
Danke „Rote Litze“.
Jetzt stelle ich mir gerade ein U-Boot, mit Helipad und 2 155mm Geschützen vor *Kopfkino* :D
Aber back to Topic:
Auch wenn solche Übungen wichtig sind, weil es dann doch nicht so einfach ist x-tausend Soldaten „mal eben“ von A nach B zu bewegen, errinnert mich das irgendwie an die Zeiten vor 1990 und das macht ein bisschen Angst.
Hoffen wir mal, dass das (hoffentlich) nur politisch/militärisches Säbelrasseln ist…
Das Fahrzeug auf dem Bild erinnert mich an unsere alten Puch-Haflinger. Das beste Geländefahrzeug, das man sich denken konnte. Kletterte, bis er einen Purzelbaum rückwärts machte und vier starke Männer konnten ihn aufheben.
@Daniel | 10. April 2015 – 9:57
Lieber Säbelrasseln, als einen Säbel ziehen. Es kann jedenfalls in der gegenwärtigen Situation nicht schaden, zu zeigen, dass man einen Säbel hat.
Gerade frisch reingekommen, Bundeswehr kauft 100 zusätzliche Leopard, einfach mal auf news.google.de nach leopard suchen (an den Hausherr, dürfte man auf eine Adresse wie https://news.google.beispiel/news/story?ncl=dUyWeLMr7vra5xMbe0fQzM1duo38M&q=leopard verlinken wenn dann dort viele andere Medien verlinkt werden?)
Daniel: nicht gerade 155mm und Helipad, aber auf dem damaligen Stand der Technik nah dran http://de.wikipedia.org/wiki/Surcouf_(N_N_3) und erst recht http://de.wikipedia.org/wiki/I-400-Klasse
@ rote litze
ich würde es eher noch akzentuieren.
Nicht nur „Wirkung vor Schutz“ sondern “Schutz durch Wirkung!“
die OMF in Afgh haben in dieser beziehung ja durchaus pädagogisch wertvolle beiträge für die BW geleistet indem Sie falsche passivität und deeskalation durch tatenlosigkeit recht schnell als Irrweg entlarvt haben.
Wichtig iest jetzt das diese Erkenntnis im institutionellen Gedächtnis der Bundeswehr präsent bleibt und in Ausbildung und Praxis ihren Niederschlag findet.
@festus: Beeindruckend was es alles mal gab…
@Patrick: klar ist es nicht verkehrt zu zeigen dass man einen Säbel hat.
Die „ruhigen“ Jahre wo es zwischen West und Russland (Ost) halbwegs gut lief sind/waren mir irgendwie lieber…
@Rado
Das Fahrzeug auf dem Bild oben ist ein Lohr VLA 4×4 französischer Fertigung, in der niederländischen Armee wird er LSV (Luchtmobiel Speciaal Voertuig) genannt und wird von sonst keiner anderen Armee verwendet. Ist aber schon etwas größer und schwerer als der legendäre Puch Haflinger.
Eigentlich müsste sich doch eine moderne Neuauflage des Haflingers am Markt bewähren können, hätte er doch bei vergleichbarer Größe und Gewicht einen besseren Nutzen als viele der heutigen ATV’s und Quads.