Exercise Watch: Die Rückkehr der Warzenschweine
Die US-Streitkräfte rüsten in Europa weiter auf. Neben der Rückkehr der Kampfpanzer zunächst nach Deutschland und dann in osteuropäische NATO-Mitgliedsländer kommen nun auch Erdkampfflugzeuge vom Typ A-10 Thunderbolt II (Foto oben), Spitzname Warzenschwein (Warthog), wieder nach Europa: Zwölf dieser Flugzeuge werden nach Angaben der U.S. Air Force auf der Basis Spangdahlem in der Eifel stationiert. Sie sollen die Operation Atlantic Resolve, die bereits laufenden Übungen von US-Truppen gemeinsam mit osteuropäischen NATO-Einheiten unterstützen, als so genanntes Theater Security Package (TSP) – eine Verstärkung, die in dieser Form erstmals für Europa in Marsch gesetzt wird:
The U.S. Air Force deployed 12 A-10 Thunderbolt II aircraft and approximately 300 Airmen as part of a theater security package to the 52nd Fighter Wing, Spangdahlem Air Base, Germany, in support of Operation Atlantic Resolve this week.
The aircraft and Airmen, from the 355th Fighter Wing, Davis-Monthan AFB, Ariz., and are set to be in place and fulfilling the TSP mission by the end of the month.
The TSPs will augment U.S. Air Forces in Europe’s existing efforts as part of Operation Atlantic Resolve by conducting flying training deployments and off-station training with NATO allies to further enhance interoperability.
Operation Atlantic Resolve is a demonstration of U.S. European Command and United States Air Forces in Europe’s continued commitment to the collective security of the North Atlantic Treaty Organization and dedication to the enduring peace and stability in the region.
„The Air Force has been rotating forces as a part of OAR for the past year,“ said Lt. Gen. Tom Jones, vice commander, United States Air Forces in Europe – Air Forces Africa. „The TSP is another way the Air Force is increasing rotational presence in Europe to reassure our allies and partner nations that our commitment to European security is a priority.“
While in Germany, the unit will conduct training alongside NATO allies with the goal of strengthening interoperability and enhancing regional security. The unit will later forward deploy to locations in Eastern European NATO nations. (…)
The A-10s are the first of several TSP deployments to Europe. Rotations will generally last six months, depending on mission and U.S. European Command requirements. Although a first in Europe, the Air Force has been conducting similar TSP rotations in the Pacific region since 2004.
Schweres Gerät der Verbündeten, das in Europa längst nicht mehr nötig schien – da hat bei den USA nach den Entwicklungen des vergangenen Jahres ein Umdenken eingesetzt, wie auch der Befehlshaber der U.S. Army Europe, Generalleutnant Ben Hodges, hier im Interview sagte.
Ironie am Rande: Die Warzenschweine stehen eigentlich auf der Liste der Waffensysteme, die außer Dienst gestellt werden sollen. Die Air Force möchte die Flugzeuge aus Kostengründen abschaffen, dagegen regt sich im US-Kongress Widerstand. Zu den Hintergründen steht etwas mehr hier. Allerdings sind die A-10 gerade jetzt nicht nur in Europa gefragt, sondern vor allem im Kampf gegen die islamistischen ISIS-Milizen. Aber es gibt auch noch ein ganz anderes Problem. Dieses Erdkampfflugzeug ist eine effektive tödliche Waffe – auch gegen die eigenen Truppen: The Air Force A-10 attack jet has killed more U.S. troops in friendly fire incidents and more Afghan civilians than any other aircraft flown by the U.S. military. Da es aber eine politische Auseinandersetzung ist, gibt es natürlich den Vorwurf, dass die dieser Aussage zugrunde liegenden Daten böswillig verfälscht worden seien…
Nachtrag: Ein Video von einem A-10-Einsatz im Kampf gegen ISIS:
(Direktlink: http://youtu.be/tn8R8ne9Pd0)
Und noch ein Video… (das der Russische Sender RT zur Illustration seiner Meldung über das A-10-Deployment verwendet hat):
(Direktlink: http://youtu.be/ywOjTOrLHp4)
(Foto: An A-10C Thunderbolt II sits under a sun shade July 29, 2014, at Moody Air Force Base, Ga. The A-10’s primary weapon is a single 30mm GAU-8/A seven-barrel Gatling gun. It can also carry up to 16,000 pounds of mixed ordnance such as cluster bomb units, joint direct attack munitions and AIM-9 Sidewinder missiles – U.S. Air Force photo/Airman 1st Class Ryan Callaghan)
Dieses Flugzeug ist nicht ersetzbar, schon gar nicht durch eine wie auch immer geartete Variante der F-16 (wie es sich die USAF so vorstellt). Verstehe schon, warum der Kongress da mit der Stirn runzelt.
Und: Nach meinem Verständnis (und rückschließend auf die Gespräche mit JFST-Personal) kann in den meisten Fällen von FF das Flugzeug (bzw. der Pilot) zumeist nichts dafür, sondern der FAC am Boden baute Bockmist. Evtl. kann jemand vom Fach da etwas zu schreiben?
Das ist CAS!
Ein guter Tag. Totgesagte leben länger.
REFORGER lässt grüßen
Jo, aber die USAF tickt da in etwa so wie unsere Lw: Es muß eben alles „cool“ und „fancy“ sein und schon mindestens in Richtung F-35 Lightning II gehen, sonst ist es nicht Air Force-und-Seidenschal-würdig. „Bread-and-butter business“ stört da nur…
Tja, die A10 sind halt Wildsäue: Durchpflügen alles und richten viel Schaden auf dem Schlachtfeld an … prima CAS, manchmal etwas ungenau. FACs lieben sie mehr, als all diese hochfliegenden Jets, die fern ab des Geschehens den Lieferservice spielen.
Die psychologische Wirkung dieser Flugzeuge ist nach wie vor ungebrochen. Daher ist die Verlegung nachvollziehbar.
Nur was will uns der Zeitpunkt sagen? Nach Mutti kommen die wildgewordenen Warzenschweine???
Und wann merkt die BW endlch, daß wir wieder ein Erdkampfflugzeug brauchen? Dass wir mit 40 Tiger-Hubschraubern, falls diese überhaupt fliegen, keine 14.000 russische Panzer aufhalten können ?
Oder das wir dringend wieder Panzerjägereinheiten und einen neuen Raktenjagdpanzer brauchen?
Was die Warzenschweine angeht, hat der Kongreß natürlich recht, die F 16 kann die Warzenschweine nie ersetzen, weil die F 16 hat nur ein Triebwerk und ist ungepanzert, eine A 10 dagegen kann ziemlich viel Beschuß aushalten und trotzdem noch zum Stützpunkt zurück kehren.
Die F 35 ist eine Fehlkonstruktion, als Nachfolger Harrier sinnvoll als Ergänzungsflugzeug und Senkrechtstarter, aber mit der Tarnfähigkeit überladen und zu langsam im Kampf gegen moderne russischen Kampfflugzeug von Mig 29 – Mig 35 oder Su 27 – Su 34 hoffnungslos unterlegen.
Die Ablösung von F 16 und F 18 Flugzeugen durch die F 35 wird die US Luftwaffe und Marine erheblich schwächen. Gegen die ISIS mag dies noch egal sein, aber gegenüber der russischen Luftwaffe ist die F 35 eine erhebliche Schwächung.
Und Bomben kann die F 35 nur wenige mitführen oder muss Außenstationen verwenden, dann ist es aber mit der Tarnfähigkeit vorbei.
„The Air Force A-10 attack jet has killed more U.S. troops in friendly fire incidents and more Afghan civilians than any other aircraft flown by the U.S. military.“
Klar, weil die A10 wie kein anderes Kampfflugzeug überwiegend für die Luftnahunterstützung eingesetzt wird, weil spezialisiert. Das halte ich mal für eine Milchmädchenrechnung.
Bin mal gespannt, wie lane es dauert, bis das Umdenken bei uns Europäern ankommt. Es ist ja nicht nur die BW, die weitermacht, als sei nichts gewesen.
Allerdings A10: für Afghanistan / IS-Szenarien sind langsamfliegende Flugzeuge schon immer effizienter gewesen – dafür ist die A10 mit ihrer Robustheit und Nutzlast unverzichtbar. Die Frage ist schon, ob eine A10 in einem modernen Luftabwehr-Szenario noch überlebensfähig ist. Schließlich jagen Su 27 nicht nur die F35.
@×yz: +1
Wenn das Erdferkel von der Kette gelassen wird bleibt kein Auge trocken.
Und das ist auch gut so.
@ Closius
Bitte – sie schreiben manchmal von Sachen, die sie irgendwie nicht durchdrungen haben…
„Oder das wir dringend wieder Panzerjägereinheiten und einen neuen Raktenjagdpanzer brauchen?“
Wer hat Ihnen, mit Verlaub, diesen Quatsch erzählt? Panzerjäger in der alten Form hatten eine Berechtigung bis zu dem Zeitpunkt, als Bordkanonen die Reichweite von Raketen eingeholt hatten; diese liegt bei HOT und TOW bei ziemlich genau vier Kilometern, bedingt durch Lenkdraht etc.
Die Feuerleitanlage des Leopard 2 ermöglicht ebenfalls ein Schießen auf 4km und erlaubt, nach Upgrade des Feuerleitcomputers und der Optiken, sogar größere Reichweiten (bei den Schweden derzeit um die 5km). ABER – haben sie mal berücksichtigt, wo in Nordeuropa und vor allem im dicht bewaldeten / bebauten / durchschnittenen Gelände sie überhaupt mal auf vollen 4km wirken können? Mir fällt da nur die SB 9 in Bergen ein^^
Und noch ein wichtiger Punkt: Der LFK HOT fliegt seine vier Kilometer Reichweite in sage und schreibe 17 Sekunden, wobei der Schütze ständig justieren muss. Ein Leopard oder vergleichbarer KPz braucht für Wirkung im Ziel ( v0 bei KE-Geschoss 1650m/s, Mehrzweck/HE 1150 m/s) 3,5 Sekunden und hat in der selben Zeit zur Not zweimal geschossen…
Eine andere Story sind LFK wie Hellfires o.ä. Raketen – die sind aber, zumindest meiner Meinung nach, an luftbeweglichen Trägern besser aufgehoben, als auf einer bodengebundenen Plattform. GGf. wird ja die Leo 3 Studie die Idee aufgreifen, es darf aber nie vergessen werden, dass eine Rakete immer wesentlich teurer sein wird, als die Nutzung einer Bordkanone. Für die Bundeswehr wäre ein „Raketen(jagd)panzer Neue Generation“ also ein betriebwirtschaftlicher Albtraum – es sei denn, man würde auf die Beschaffung der Raketen und das Schießen verzichten ;-)
Einfach unverzichtbar in Anbetracht des möglichen Gegners.
Bitte Rechtschreibfehler zu entschuldigen – Bearbeitung mal wieder nicht möglich, da „andere Kommentare vorher“……..
@ Voodoo | 11. Februar 2015 – 14:55
Die Luftwaffe hat beim Kauf von Kampfflugzeugen bereits einen reichen Erfahrungsschatz, wenn es darum geht, auf die Munition, gar in angemessener Anzahl, zu verzichten. Vielleicht könnten die das Heer beraten … ;-)
Als Kompromissvorschlag
der Leo kann auch Raketen-Jagdpanzer,
vorausgesetzt man hat aus dem Rohr zu verschießende Lenkwaffen wie die israelische LAHAT
diekann auch inzwischen Hubschrauber bekämpfen
Man braucht keinen dedizierten Panzerknacker. Es würde völlig ausreichen Tornado bzw. EF bspw. Mit brimstone auszurüsten.
Dem ist keine Panzerung gewachsen und man bleibt auf Distanz hält hohe und Geschwindigkeit.
Die warthog mag gegen towelheads ohne sam’s sehr effektiv sein.
In einer Gefechts Umgebung mit igla-s, buk oder gar s-300 etc. Ist sie eher Kandidat für den Darwin award.
Für nah Unterstützung im ’semi‘ konventionellen Konflikt wie im donbass erscheint mir präzisionsartillerie (gmlrs,vulcano) deutlich sinnvoller weil schwerer aufzuklären und zu bekämpfen.
Die A10 sollen in den USA doch evtl. ausgesondert werden, bzw. ins Depot (und dann da den langsamen Tod sterben).
Macht es Sinn einige Maschinen (24 oder 36) zu kaufen und vom Rechtsnachfolger Fairchilds überholen zu lassen?
Wäre ein politisches Zeichen! Und es ist auch ein wirtschaftliches Zeichen, weil ein Produkt, welches nicht von Airbus/EADS hergestellt wird.
@CRM-Moderator | 11. Februar 2015 – 14:44
Wenn das Erdferkel von der Kette gelassen wird bleibt kein Auge trocken
Das kann man laut sagen, die A10 flogen für die Geparden Flugzieldarstellung. Die kamen dann „in tiefster Gangart“ an, und haben jeden abgeschossen, der nicht am ZO (Zielzuweiser Optisch – Richtmittel, Waffen und Turm folgen dem Blickwinkel des in der offenen Turmluke stehenden Bediener) stand. Sie waren weder mit Radar noch optisch durch die Periskope zu orten. Die einzige Möglichkeit war einen Luftraumspäher als Horchposten an die Außenbordsprechstelle zu stellen, der dann der Besatzung eine Voreinweisung zum Ziel gegeben hat. Das ist heute auch der Nachteil von rein elektronischen Flugabwehrsystemen im Nah- und Nächstbereich. Da ist MANTIS blind, denn im Container bekommt man nur den Einschlag mit und das war es dann.
@ wacaffe
Sehe ich nicht so – in beiden Irakkriegen war die A-10 sehr erfolgreich, zumal „oben drüber“ die Störer geflogen sind.
Im Zusammenspiel der Kräfte ist wohl nur ein AH-64 mit 16er Hellfire-Packs ähnlich erfolgreich wie die Warthog, wenn es darum geht, mit einem Sortie die Eisenautos der Kameraden der anderen Feldpostnummer zu dezimieren.
Gut, es steht ja in einigen Kommentaren: die A10 soll durch den JSF ersetzt werden und die Außerdienststellung soll 2015 beginnen, um das Personal umzuschulen.
Die Umrüstung dauert ja einige Jahre….aber gibt es Informationen, wie die USAF jetzt plant? Ist es beschlossen, dass die A10 ersatzlos und vollständig gestrichen wird? Das ist jetzt bewußt so formuliert, weil der JSF kein Ersatz darstellt, sondern nur einen kleinen Teil der Fähigkeiten übernimmt.
Weiter stimme ich @wacaffe zu: die A10 hat im zweiten Irak Einsatz massive Probleme mit Flugabwehr bekommen…der Darwin Award rückt da wirklich in greifbare Nähe. Ein Gegner ohne Flugabwehr und ohne Luftüberlegenheit könnte wirkungsvoll bekämpft werden…aber wer sollte das sein?? Die russischen Rebellen in der Ukraine sicher nicht….
@ FvS
Das Heer ist gerade dabei, durch MELLS eigene Erfahrung zu sammeln, aber ich stimme zu, dass die Lw da tatkräftig unterstützen könnte :-)
@axel_f
… naja, das kann den GEPARDEN ja heute nicht mehr passieren. Alle ausgemustert wie die ROLÄNDER, FGR und der ganze Krimskrams zum Datenverbund. Aber der OZELOT wird den Himmel schon sauber halten – oder?
Ironie aus: wir haben inzwischen eine Armee ohne Dach.
@Sascha Vohwinkel
Die Air Force muß sparen, und da macht es nur Sinn, die Baureihe / das Muster komplett auszuphasen (O-Ton AF).
Sonst würde man ja die ganze Infrastruktur / Peripherie für weniger Lfz aufrechterhalten müssen. Daher: alle behalten oder gar keine.
@ Sascha Vohwinkel
Steht alles oben in T.Ws. Einleitung – inklusive der Fürsprecher für die A-10.
Zum Thema „Fla vs. Warthog“ (oder Su-25, um mal den Gegenspieler zu nennen) empfehle ich nochmals den Kommentar von axel_f (15:14) – ohne „Line of Sight“ nützt mir das tollste Radar nichts und das Angriffsprofil der Erdkampflugzeuge ist doch zumeist lo-lo-lo. Das mag in der Wüste kein Problem sein, aber verglichen mit dem Gelände hier oder im Baltikum bedeutet das für die Fla doch Kopfschmerzen. Vor allem, wenn irgendwo noch eine „Prowler“ oder deren Äquivalent mit Tactical Jamming System (TJS) und/oder Communications Jamming System (CJS) unterwegs ist.
@ vodoo
das gilt aber nur für mittel und langstreckensysteme nicht für moderne manpads. die angenommene attrition rate für a-10 war schon zu kalter kriegs zeiten auf harakiri niveau. mit heutigen weiter versesserten sam systemen um so mehr,
was glauben sie wie schnell die seps nach auftauchen von a-10’s im luftraum urplötzlich Panzir-s, Tor-M1 usw. im nächsten gebüsch „finden“ würden?
natürlich könnte man die auch mittels sead etc. bekämpfen bzw. darf die warthog nicht isoliert betrachten, das wäre dann aber eine ganz andere gefechtsintensität + aufwand.
präzisionsari halte ich da für deutlich effektiver und lebenserwartungsfreundlicher für die crew
@wacaffe
Mit SEAD ist da nix, die seps haben nur die Abschussvorrichtungen die Radarstellungen stehen hinter der Grenze ;) die haben ja auch Datenfunk. Ich glaube wir hatten so etwas auch mal LINK 16 Digitales Luftlagebild da sieht dich keiner.
@wacaffe
Diese Überlegungen hatte ja auch die Air Force – in den aktuellen und zukünftigen Szenarien wurde der A10 keine große Überlebenswahrscheinlichkeit mehr eingeräumt, eben weil MANPADS nunmehr leider oft verfügbar sind und in dissymmetrischen Konflikten mit feindlicher Luftabwehr zu rechnen ist.
Na ja, eine sehr kontroverse Diskussion.
@ T.M.
Bei einer Strela hat sich das Vieh nur geschüttelt und MANPADS sind nur mal leicht zu stören, Geschosse halt nicht die machen schöne Löcher.
U.S. A-10 reportedly shot at by ISIS militants with Strela MANPADS in Iraq http://theaviationist.com/2015/01/19/a-10-strela-iraq/
wie gesagt a10 hat weiter ihre existenzberechtigung.
aber eben nur bei völliger lufüberlegenheit und ausschluss moderner sam bedrohungen.
insofern sollte man die warthogs eher nach kono/nigeria verfrachten und für bündnisverteidigun lieber in abstandsfähige sead bewaffnung/airborne jammer und präzisionsbewaffnung für artilleriesysteme investieren.
(der HARM nachfolger auf meteor basis liegt auf eis, korrekt?)
———
@ axel-f
strela-2 ungleich igla-s
ungefähr golf 3 vs. tesla roadster ;-)
Warum setzen die Russen (bzw. Georgier, Ukrainer etc.) ihre Frogfoot dann trotzdem noch sehr intensiv ein, wenn das alles Selbstmord-Missionen mit Totalverlust sind?
Mit Sicherheit ist CAS ein schwieriges und vor allem gefährliches Geschäft, aber ich bleibe dabei: Keine andere Maschine (außer der alte Tornado IDS vielleicht, zugegeben, aber nicht mehr nach dem Streumunitionsverbot) neben der Warthog kann diese Rolle ausführen, schon gar keine F-35 oder eine F-16 (die für Buk oder andere Komplexe noch leckerer sein dürften, als eine langsam und tief(!) fliegende Maschine, die man notfalls noch nicht einmal sieht / hört).
Insofern blendet die Air Force gewaltig, um ihren Hang zu Hightech-Fightern weiter verfolgen zu können, der finanziell völlig und für den Rest der Welt absolut unvorstellbar aus dem Ruder gelaufen ist.
@Voodoo: Es ist doch völlig unrealistisch, daß unsere Politiker, die eine Allergie bekommen, wenn sie den Namen Leo auch nur hören, Panzerjägerm mit dem Leo ausstatten würden.
Dafür müssten Sie an der magischen Zahl von 225 Leo´s rütteln einräumen, das mehr als 1.500 Leo`s an andere Staaten verschleudert worden sind, die wir jetzt dringend brauchen und zu A7 umrüsten könnten. Neue Leo`s müssten jetzt neu gekauft werden und könnten die Russen ja als böse Eskalation und Bedrohung ansehen.
Ein Raketenjagdpanzer oder wenn Sie lieber einen neuen Kanonenjagdpanzer haben wollen, den könnten wir unseren ängstlichen Politikern als letale Defensivwaffe verkaufen und damit leicher durch das Parlament bringen!
Das wichtigste wäre doch, daß wir endlich wieder Panzerjägereinheiten aufstellen und damit erkennen, daß es wieder eine Panzerbedrohung gibt!
Ob ein Raktenjagdpanzer besser wäre oder ein neuer Kanonenjagdpanzer, darüber können wir uns dann hier im AG immer noch streiten!
Ich habe nirgends gesagt, daß ich einen neuen Raktenjagdpanzer mit alten Raketen wie TOW oder HOT bewaffenen will oder drahtgelenkte Technik verwenden will!
Die Panzer können ruhig mit Fire and Forget bestückt werden, nur sollten wir was tun, ich solange wir keinen einzigen EF besitzten, der zur Erdkampfunterstützung bewaffent ist, glaube ich nie, daß wir genug Hubschrauber oder Flugzeuge dafür beschaffen werden. Also brauchen wir Panzerägereinheiten auch wieder am Boden.
Natürlich brauchen wir mehr Leo`s aber damit würde ich erstmal weiter Panzerbataillone bewaffen bzw. die Anzahl der Panzer pro Bataillon wieder von 44 auf 54 erhöhen.
Warum solle man nicht den Pumapanzer oder den GTK als Basis nehmen um daraus eine richtigen Raktenjagdpanzer zu entwickeln? Und wenn man stattdessen einen neuen Kanonenjagdpanzer entwicklen will, ausgestattet mit der Kanone vom Leo, hätte ich auch nichts dagegen! Aber ich kann mir nicht vorstellen, das unsere Politiker Leo`s für Panzerjäger bewilligen würden. Dagegen könnte man den Politikern das Fehlen von Kanonenjagdpanzern oder Rakenjagdpanzern als Fähigkeitslücke verkaufen, die wir wg. der Ukrainekrise wieder schließen müssen.
„Warum setzen die Russen (bzw. Georgier, Ukrainer etc.) ihre Frogfoot dann trotzdem noch sehr intensiv ein, wenn das alles Selbstmord-Missionen mit Totalverlust sind?“
machen sie doch schon seit längerem nicht mehr nachdem sie gemerkt haben das die einsätze überwiegend „Selbstmord-Missionen mit Totalverlust “ sind
@Voodoo:
“ ohne “Line of Sight” nützt mir das tollste Radar nichts“
tjo…deswegen kann man seit über 30 Jahren fast jedes russische mobile Radar auf den praktischerweise im STAN-Soll vorhandenen Turm heben… abgesehen davon, dass die regelmäßig dedizierte Tieffliegerverfolgungsradare im Verbund haben und auch JSTAR/AWACS-Äquivalente… Ziele ohne LOS zu bekämpfen ist nun nicht unbedingt etwas wirklich Neues und nur für FlaRohr und optische Systeme eher problematisch.
Wenn ich das richtig sehe ist das Heer von 539 Flugabwehrtrupp´s jetzt auf Null. Also vor uns müsste keine Frogfoot Angst haben.
@ Kerveros
Das ist mir schon klar und auch nichts neues – nur an der Schwierigkeit der Bekämpfung extrem niedrig fliegender Ziele mittels Raketen ändert das nichts (sagten mir ein Fla und ein FlaRak-Kamerad unisono). Da scheint mir die Bedrohung durch MANPADs doch plausibler.
@ wacaffe
Ich kann es nicht genauer verifizieren, aber die Seps haben vor zwei Tagen erstmals indirekt zugegeben, auch Frogfoots bei Debaltsevo genutzt zu haben.
@ Closius
Bitte nochmal meine Ausführungen lesen – eine Panzerjägertruppe hat keine Daseinsberechtigung mehr, weil andere und bereits bestehende Truppengattungen genau den gleichen Job erledigen.
Nostalgisch bin ich voll bei Ihnen, zumal ich „damals“ immer zu den PzJg wollte, aber „heutzutage“ habe ich eben noch kein stichhaltiges Argument für einen dezidierten „Panzerjäger Rakete/Kanone“ gehört. Und auch die Politik würde wohl bei unserem Wehretat müde lächelnd mit dem Kopf schütteln, wenn sie diese Truppengattung reanimieren wollen würden…
Dann doch lieber die Heeresflugabwehr, die brauchen wir dringender.
@ Closius | 11. Februar 2015 – 16:20
Solange unsere Politik nicht hinter wirksamen Streitkräften zur Landes- und Bündnisverteidigung steht, kämpfen unsere Soldaten eh auf verlorenem Posten. Auch Nationen können sich offenbar für den Darwin Award bewerben …
Ist zwar nur ein Randthema, aber ein im Jahr 2015 konstruierter Panzer(jäger) mit Kanone sollte mindestens eine 160 mm Kanone haben, wie auch ein neuer MBT …
IDS-Tornado als CAS?
Wir hatten das hier schon öfters….kommt halt darauf an, was man unter CAS verstehen will. AI oder BAI ist kein CAS. Und ein Spezialist kann sowas immer besser als ein Allrounder. Vergleichsgruppe ist/sind Tucano/AT-6.
http://de.m.wikipedia.org/wiki/Abriegelung_aus_der_Luft
Gehört das hierher? Zeit online meldet, dass ein Btl der US army ab März in Lemberg ukrainische Soldaten ausbilden wird…
@ CRM-Moderator
Auf jeden Fall. „Multi Role“-Flugzeuge sind immer ein Kompromiss, der sich allerdings auf CAS und Erdkampfunterstützung stets negativ auswirkt.
A-10, Frogfoot o.ä. Starr- und Drehflüger sind buchstäblich „fliegende Panzer“, die größtenteils auch besonderen Schutz für die Besatzung abbilden. Diesen können andere Flieger nicht bieten, da sie sonst in ihren übrigen Rollen nicht mehr sinnvoll genutzt werden können.
Das ist ja Kern der Debatte im Kongress – die Air Force wollte Multi Role als echten Ersatz darstellen, was nicht funktioniert hat.
@Voodoo:
„eine Panzerjägertruppe hat keine Daseinsberechtigung mehr, weil andere und bereits bestehende Truppengattungen genau den gleichen Job erledigen.“
„Dann doch lieber die Heeresflugabwehr, die brauchen wir dringender“
Wozu dann eine HeeresFla, wenn die Luftwaffe den Job schon macht? Argumentativ inkonsequent. Da die Systeme, die die HeeresFla noch hätte in der Lw ja vorhanden sind erschließt sich hier kein Mehrwert.
Andersherum: hätte man beizeiten Patriot an das Heer abgegeben, wie es in den USA der Fall ist… dieser Keks ist aber schon gegessen.
In Truppengattungen zu denken ist meiner Meinung nach überholt… Fähigkeiten sollten gefordert sein.
@FvS: Es gab zwar schon die Überlegung den Leo mit einer 140 mm Kanone auszurüsten, was ich für sinnvoll halten würde und auch für einen Leo 3 tun würde, aber ob ein Panzerjäger eine 160 mm Kanone braucht, also mehr als unser Panzerhaubitze scheint mir doch übertrieben zu sein, vor allem so größer die Kanone, umso schwerer ist der Panzer vorne und braucht ein Gegengewicht dann hinten.
Und der Vorteil eines Kanonenjagdpanzers ist doch gerade, daß der niedriger ist und leichter Deckung damit finden kann. Mit einer zu großen Kanone wird entweder der gesamte Panzer zu schwer(und kommt über keine Brücke mehr, diese dt. Fehler aus dem 2. WK sollten wir nicht wiederholen) oder er muss höher hinten gemacht werden.
Deshalb scheint mir eine 120 mm Kanone ausreichend zu sein.
@LTC007
Nein, es gehört nicht hierher… und auch wenn es heute alle Medien melden, weil der Befehlshaber der U.S.Army Europe das heute noch mal öffentlich gesagt hat, so wissen die Leser von Augen geradeaus! doch schon seit dem 2. Februar, dass die USA ukrainische Truppen ausbilden werden. Weil es in dieser Meldung schon drinstand.
@ Kerveros
Öh? Flugabwehrkanonenpanzer Gepard, anyone? Und nebenbei waren die Jobs von Lw (Teilstreitkraft) und HFla (Truppengattung einer Teilstreitkraft) aufeinander aufgebaut, nicht nebeneinander herstrukturiert. Wobei es mir persönlich ja gleich gewesen wäre, ob ein Gepard jetzt der Lw oder dem Heer gehört hätte – mal abgesehen von der ständigen Zusammenarbeit innerhalb der Brigade.
Und die wichtigste Frage: Wo ist die „begleitende Fla“ der Luftwaffe, wenn sich das Heer bewegt? Bzw. welche Systeme sind dafür vorgesehen? Ups – det ham´wa nich, entschuldijense.
Ich kann Ihnen nicht folgen, schon gar nicht beim „Fähigkeitenansatz“ – das klingt nach Generalstab und Powerpoint, sorry.
@ vodoo
wer sich nicht bewegt braucht auch keine mobile fla.
die beiden mantis systeme werden oben an den reichstag geflanscht und gut is.
@ Closius | 11. Februar 2015 – 17:12
Mit 120 mm hat man entweder zu wenig Bums oder zu lange Läufe.
Größerer Durchmesser, kürzerer Lauf und Unterkalibermunition ist da besser. (OK, ende OT)
@ wacaffe
Touché! ;-)
@wacaffe @Voodoo
Die Fla braucht die Luftwaffe selber als Sicherungsstaffel für ihre Flugplätze, da hatten die nämlich eine Fähigkeitslücke und jetzt haben sie Ersatz für RolandRad.
Man muss Prioritäten setzen ;)
http://www.defenseone.com/management/2014/05/why-no-one-buying-air-forces-argument-ditch-10/84949/?oref=search_a-10
Ein ganz überzeugender Artikel mit Blick auf die Frage A-10/ CAS.
@Voodoo:
„Wo ist die “begleitende Fla” der Luftwaffe, wenn sich das Heer bewegt? Bzw. welche Systeme sind dafür vorgesehen?“
Ozelot im überschlagenden Einsatz ;) Gehört nunmal jetzt zur FlaTrp der Luftwaffe. Einen Gepard/Roland Ersatz kann man da auch gut hineinbringen, ohne gleich wieder eine Heerestruppengattung zu erfinden.
„das klingt nach Generalstab.“
keine Beleidigungen bitte… ;)
Gepard ist IMHO weniger ein Verlust als Roland – das ist aber primär politischer Wille.
Die Stoßrichtung von PATRIOT ist ohnehin ATBM, Mantis -> CSM und Ozelot (ahjo, das konnte man halt nicht sofort entsorgen…)
Immer getreu des guten alten Mottos: ‚wenn wir nicht fliegen, fliegt auch kein anderer‘ – also kann man den Luftraum auch von oben freihalten. Was ich persönlich davon halte und mit welchen Mitteln man dieses erreichen möchte steht dann wieder auf einem anderen Blatt.
Nachdem wir also festgestellt haben, das Breite vor Tiefe nicht immer ideal ist, bleibt einfach abzuwarten, was die neue KdB in Folge des neuen Weissbuches enthalten wird.
Den Fähigkeitsansatz sehe ich übrigens nicht vor dem Hintergrund von Generalstab und tollen Ideen der höheren Besoldungsgruppen, sondern im Sinne des gelebten Zusammenwirkens der TSKs… wir können uns einfach kein Standesdünkel totgeschrumpfter Truppengattungen mehr erlauben.
Zum Thema „Warzenschwein“ sage ich nur noch erneut „Warzenschweinferkel“ bzw. L.I.S.A.! Das BMVg, die LW und das BAAINBw haben es aktuell in und auf der Hand, aktueller denn je!
@ Kerveros
Danke für den Austausch – es bleibt in der Tat abzuwarten. Auch im Hinblick auf den Einwurf vom Amtmann – L.I.S.A. wäre deutlich nachdenkenswert, zumindest für ähnliche Einsätze wie ISAF.