Und wieder das G36

Es gibt wieder was Neues vom Sturmgewehr G36, der Standardwaffe der Bundeswehr. Die seit April 2012 laufende Debatte, ob das Gewehr mehr als erwartbar unzuverlässig trifft und ob daran die Waffe oder doch nur bestimmte Munition Schuld ist, ist um eine neue Variante reicher: Nach einem Bericht der Süddeutschen Zeitung vom (heutigen) Samstag gibt es Hinweise, dass das Verteidigungsministerium versucht haben soll, nachteilige Berichte nachträglich zu schönen.

Der Kollege Christoph Hickmann hat da einen Stapel Akten bekommen. Unter anderem sei in der Rüstungsabteilung des Ministeriums ein Bericht aus der zuständigen Wehrtechnischen Dienststelle mehrfach nachgearbeitet worden:

Doch in der Rüstungsabteilung hatte man noch weitere Änderungswünsche. So hatte man dort den Satz eingefügt, dass bestimmte Effekte „auf physikalischen Gesetzmäßigkeiten“ beruhten und „nicht nur G36 spezifisch“ seien. Auch diese Formulierung lehnte K. ab, ebenso wie die folgenden Sätze: „Bei einer Erwärmung der Waffe kommt es in wenigen Fällen zu einer unwesentlichen Verlagerung des MTP. Diese liegt bei schussinduzierter Erwärmung zumeist innerhalb des Toleranzbereiches.“

Angesichts der Bedeutung dieses Dauerbrenner-Themas entgegen der hier üblichen Praxis der Link zum Bericht: Die Korrekturen des Ministeriums

(Archivbild September 2010:  Bundeswehrsoldaten mit G36 im Feuerkampf in Afghanistan;  in Qala e Zal mit Bravo-Zug der Schutzkompanie Kunduz – Bundeswehr/Patrick von Söhnen)