Werbepanne: Bundeswehr stoppt Kampagne für Frauen bei der Truppe

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Nur einen Tag nach dem Start hat die Bundeswehr eine neue Werbekampagne für Frauen in den Streitkräften gestoppt. Die Kampagne wurde hier im Blog wie auch in anderen Medien heftig kritisiert, aber das war nach Darstellung des Verteidigungsministeriums nicht der Auslöser: Grund für das abrupte Ende des Werbefeldzugs, zu dem Anzeigen in frauenaffinen Print- und Online-Medien und eine Webseite gehörten, sei eine fehlende Absprache zwischen dem zuständigen Personalamt  und Ministerium gewesen – und ein offenkundiger Programmierfehler: Seit dem Start der Webseite am (gestrigen) 1. Oktober bis zum (heutigen) Donnerstagvormittag war dort ein Vorschaubild gespeichert, das bei Weiterleitung des Links im sozialen Netzwerk Facebook angezeigt wurde. Das Motiv allerdings hatte wenig mit der Bundeswehr zu tun: es zeigte ‚wisch&weg‘-Haushaltstücher (Facebook-Screenshot oben).

Die offizielle Mitteilung des Verteidigungsministeriums vom Donnerstagabend dazu:

Diese Kampagne wurde als Fortsetzung eines bereits seit drei Jahren laufenden Werbekonzeptes vom Bundesamt für das Personalwesen der Bundeswehr in Zusammenarbeit mit einer externen Agentur eigenständig konzipiert und umgesetzt. Inhalt und Gestaltung der aktuellen Veröffentlichung sind nicht mit dem Ministerium abgestimmt.
Sollten sich erste Angaben erhärten, dass ein Programmierfehler der vom Bundesamt beauftragten Agentur Ursache für die irrtümliche Verbreitung des „Zewa-Bildes“ und die sich anschließende rufschädigende Diskussion war, behält sich das Ministerium rechtliche Schritte vor.
Die aktuelle Neuauflage der Kampagne wurde vorerst angehalten.
Als weitere Konsequenz wurde organisatorisch dafür Sorge getragen, dass künftig sämtliche werblichen Maßnahmen mit übergeordnetem Bundeswehrbezug im nachgeordneten Bereich des Ministeriums durch eine dem Presse- und Informationsstab des Bundesministeriums der Verteidigung angegliederte zentrale Einheit geprüft und freigegeben werden.

Vollständig wird dieser Stopp allerdings nicht sein können – die Anzeigen in frauenaffinen Printmedien sind bereits in Auftrag und vermutlich schon gedruckt.

Und vermutlich werden wir nie erfahren, ob und wie sich Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen über diese Kampagne geärgert hat und das die Einstellung ausgelöst hat…

Nachtrag: Der Bendler-Blogger hat mal aus Sicht eines berufsmäßigen PR-Mannes näher hingeguckt: Einmal mit Profis