Scheidender NATO-Generalsekretär will Truppenpräsenz im Osten massiv ausbauen
Wenige Tage vor dem NATO-Gipfel Anfang September in Wales hat der scheidende Generalsekretär des Bündnisses weit reichende öffentliche Vorschläge für eine massive Verstärkung der NATO-Truppenpräsenz in den östlichen Mitgliedsländern des Bündnisses gemacht. Um die Abschreckung gegenüber Russland glaubhaft zu verstärken, sollten eine Aufwertung der NATO Response Force, der Aufbau von Basen und Infrastruktur in Osteuropa und die Vorausstationierung von Material beschlossen werden, sagte Anders Fogh Rasmussen in einem Gespräch mit der britischen Zeitung Guardian. Technisch gesehen hält Rasmussen mit seinem Vorschlag die – bislang noch gültigen – Bestimmungen der NATO-Russland-Grundakte ein, die die dauerhafte Stationierung substanzieller Kampftruppen in den ehemaligen Ostblock- und heutigen Bündnisländern untersagt, faktisch kündigt er ein Ende dieser Zurückhaltung gegenüber Russland an.
Aus dem Bericht des Kollegen Ian Traynor, Nato plans east European bases to counter Russian threat:
Nato is to deploy its forces at new bases in eastern Europe for the first time, in response to the Ukraine crisis and in an attempt to deter Vladimir Putin from causing trouble in the former Soviet Baltic republics, according to its secretary general. (…)
„We have something already called the Nato response force, whose purpose is to be able to be deployed rapidly if needed. Now it’s our intention to develop what I would call a spearhead within that response force at very, very high readiness.
In order to be able to provide such rapid reinforcements you also need some reception facilities in host nations. So it will involve the pre-positioning of supplies, of equipment, preparation of infrastructure, bases, headquarters. The bottom line is you will in the future see a more visible Nato presence in the east.“
Kern der neuen NATO-Präsenz in Osteuropa soll das Multinationale Korps Nordost in Stettin in Polen werden, das gemeinsam von Polen, Deutschland und Dänemark bestückt wird und schon nach den bisherigen Planungen deutlich verstärkt werden soll. Dabei soll die aufgebohrte Anwesenheit von Truppen des Bündnisses bewusst so ausgestaltet werden, dass sie eben nicht permanent stationiert werden: It can be on a rotation basis, with a very high frequency, zitiert der Guardian den Generalsekretär.
Nun wird die spannende Frage, ob diese Planung auf dem Gipfel die Zustimmung aller 28 NATO-Staaten findet, einschließlich der in dieser Frage besonders kritischen Deutschen. Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte bei ihrem Besuch in Lettland am 18. August eine deutliche Ausweitung einer NATO-Truppenpräsenz ausdrücklich nicht ausgeschlossen:
Ich habe den Eindruck gewonnen, dass wir am 4. und 5. September, wenn wir den Nato-Gipfel in Cardiff durchführen werden, zu einer sehr geschlossenen Position im Bündnis kommen werden – die Vorbereitungen, die dafür laufen, sind ja jetzt auch schon weitgehend abgeschlossen – und dass wir die Pflicht haben, sicherzustellen, dass, wenn einer der Partner in der Nato Beistand braucht – jetzt geht es um die baltischen Länder, und in gewisser Weise hat auch Polen dieses berechtigte Bedrohungsgefühl -, wir dann wirklich mit Sicherheit agieren können. Das werden wir sicherstellen, und dazu wird eine sehr viel stärkere Präsenz hier sein, als es in der Vergangenheit der Fall war. Ich glaube, dabei sind wir nicht weit auseinander. (…)
Wir haben nicht nur einen Nato-Grundlagenvertrag, sondern auch eine Nato-Russland-Akte, die ich im Augenblick nicht überschreiten möchte. Alles, was innerhalb dieser Regelungen möglich ist – dabei haben wir weite Spielräume über das hinaus, was wir bisher getan haben-, werden wir tun, und darüber gibt es auch ein hohes Maß an Übereinkunft.
Nach den Äußerungen des NATO-Generalsekretärs scheinen Merkels Worte Alles, was innerhalb dieser Regelungen möglich ist – dabei haben wir weite Spielräume über das hinaus, was wir bisher getan haben-, werden wir tun in einem etwas anderen Licht.
(Persönliche Anmerkung: Ich hielte eine Regierungserklärung von Merkel zur beabsichtigten Politik auf dem NATO-Gipfel für dringlicher und auf Dauer gesehen auch wichtiger als zu Waffenlieferungen an die Kurden…)
Nachtrag: Offensichtlich war es ein Gespräch Rasmussens mit mehreren europäischen Zeitungen; aus Deutschland war wohl die Süddeutsche Zeitung dabei. (Aber der Guardian war als erstes Blatt damit online.)
(Archivbild: DRAWSKO POMORSKIE TRAINING AREA, Poland–Paratroopers from the 173rd Infantry Brigade Combat Team (Airborne), U.S. Army Europe open fire on targets during the live-fire portion of Exercise Steadfast Jazz Nov. 7, 2013. The U.S. Army is supporting Steadfast Jazz 13 with participation from the 173d IBCT(A), one of U.S. Army Europe’s forward-based combat brigades and the 1st Heavy Brigade Combat Team, 1st Cavalry Division, the U.S.-based ground force contribution to NATO Response Force 2014. – U.S. Army photo by 1st Lt. Alexander Jansen/54th Engineer Battalion)
@Forodir
„Natürlich gebe ich ihnen recht wenn sie sagen das das die Bw im Moment nicht kann weil dem so ist, aber sie könnte es wenn man jetzt wieder auf das richtig Geleis gesetzt wird, noch ist alles da, noch haben wir die Fertigkeiten jedes Jahr das gezögert wird verschlimmert diese Situation nur.“
Noch ist alles da?
Wo ist die begleitende Flugabwehr der Panzertruppen?
Wo ist die Artillerieunterstützung der Gebirgsjäger im Gebirge?
„Abgesehen davon ist es immer wieder beeindruckend was die Truppe trotz aller Einschränkungen aus dem Hut zaubert.Gerade jetzt sehen wir doch den Beginn das immer mehr Druck aufgebaut wird auf die Politik und auch wenn sich unsere Regierung in altbekanntes flüchten wird, wird sie stück für stück von der Realität eingeholt und ändert sich, nichts was über Nacht passiert.“
Es mag für die Truppen im Einsatz notwendig sein, Flickschusterei zu betreiben, um die Einsatzbereitschaft zu erhalten.In der Heimat haben die Soldaten aber eigendlich andere Aufgaben: Regeneration, Ausbildung, Übung …
Stattdessen wird man in Zukunft seine Zeit damit vertreiben herauszufinden, ob es noch Ausrüstung gibt, wenn ja wo, und ob sie überhaupt noch funktioniert.
Und diese „Mangelverwaltung“ nennt die deutsche Politik dann auch noch Landesverteidigung.
Auch über die NVA wurde gerne gelässtert, weil sie zuviele Offiziere gehabt habe. Aber bei uns fehlen eben die Indianer bzw. ein paar Wasserköpfe sollten zurück zur Infanterie versetzt werden.
Für die Auslandseinsätze hätte ich ja einen Vorschlag. Wir könnten es ja wie Frankreich machen, eine Deutsche Fremdenlegion aufstellen, z.B. in Brigadestärke, dann hätten wir wenigstens für die Auslandseinsätze wieder mehr Indianer! Wenn wir in Deutschland schon nicht mehr genug Infanteristen finden.
@FTD
Luftabwehr – Ozelot ?
Antwort auf diese Anfrage der SPD aus dem Jahr 2012:
…Wie soll in Zukunft die von der Luftwaffe übernommene
Luftabwehr des Heeres in der Bewegung – auch nach
Ausphasung des Systems Ozelot – sichergestellt werden?
Die Aufgabe Flugabwehr wird derzeit u. a. mit dem Waffensystem „Leichtes Flugabwehr System“ (leFlaSys) mit dem Waffenträger OZELOT sichergestellt. Die aktuellenPlanungen sehen einen Einsatz des Waffensystems bis mindestens 2017 vor. DiePrüfung der dann gegebenenfalls entstehenden Fähigkeitslücken und deren Deckung wird zeitgerecht im Rahmen einer Gesamtbetrachtung der Aufgabe Luftverteidigung eingeleitet werden. Dabei werden grundsätzlich alle bodengebundenen Systeme zur Luftverteidigung im Verbund betrachtet.
Finden täte man genug. Aber die Leute, die sowas tatsächlich machen wollen, will man ja aus ideologischen Gründen nicht haben. Die Paintballarenen und Extremsportevents sind jedenfalls proppenvoll…
„DiePrüfung der dann gegebenenfalls entstehenden Fähigkeitslücken und deren Deckung wird zeitgerecht im Rahmen einer Gesamtbetrachtung der Aufgabe Luftverteidigung eingeleitet werden“
Und? Hat sich zwei jahre später mittlerwile was getan? bis 2017 wird es sonst wohl eng.
Aber vermutlich bin ich da einfach zu anachronistisch, der Ukraine und Syrien Konflikt haben doch eindeutig gezeigt das eine bodengebundene mobile Fla nicht nöti…. ähh ja…
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„Aber die Leute, die sowas tatsächlich machen wollen, will man ja aus ideologischen Gründen nicht haben. Die Paintballarenen und Extremsportevents sind jedenfalls proppenvoll…“
sehe ich ähnlich. wenn mal bdenkt was die Fremdenlegion mit Drill und Disziplin auch aus „schwererziehbarem“ Milieu produziert hätte deutschland mehr als genug potentielle bewerber. Mit Ausbildung nach dem sozialanthropologenprinzip wird es natürlich nichts
Wischiwaschi Antwort. Denn die Beschaffung einen neuen Systems dürfte ja schon viele Jahre dauern. Man hätte einfach das Roland oder das Gepard System im Heer behalten sollen. Auch die Abgabe Ozelot an die Luftwaffe war natürlich Schwachsinn. Im Zweifel wird die Luftwaffe diese Systeme selber brauchen und das Heer steht ohne Luftabwehr da. Sind Roland und Gepard schon alle verschrottet oder könnte man diese wieder reaktivieren?
Gepanzerte Verbände brauchen Schutz durch eigene Flugabwehr. Schon die Wehrmacht hat im II. Weltkrieg, z.B. Westfeldzug, ihre Panzerverbände mit Flakbatterien geschützt.
Aber wir sind ja nur von Freunden umgeben….Putin ist nicht in Georgien 2008 eingefallen, hat auch nicht die Krim besetzt und seine Fallschirmjäger verirren sich nur aus „Versehen“ 30 km Weit auf Ukrainisches Territorium…..
BTW Die Ozelots werden durch die FlaRakgruppe 26 betrieben – in Totendor/Putlos an der Ostsee. Ich hoffe mal, dass diese Minis ständig mit den großen Katzen üben …..
Nachtrag: AFIK ist aus Kostengründen kein Großgerät eingelagert, stimmt das ?
Lieber Closius (keine Angst, diesmal keine Ironie folgend),
ich werde das Gefühl nicht los, dass Sie vor einem alten Bundeswehrposter aus den späten 90ern sitzen und darüber philosophieren, was man alles überallhin verschieben könnte. Ferner vermute ich, dass Ihnen jeglicher militärischer Hintergrund fehlt, denn über manche Äußerung betreffen der Bw muss ich sehr schmunzeln. Nichts für ungut, aber:
– Die von Ihnen vielzitierten Pz- und PzGrenBtl kriechen auf dem Zahnfleisch. Ihre Ausstattung mit Material ist im Schnitt weit unter 100%, sie verfügen über (gelinde gesagt) wenig Instandsetzungsanteile (außer HIL… prust) und die die Führungsfähigkeit nach oben ist auf dem Stand der späten 70er. Das Personal ist „umgeschult“ auf ISAF-/KFOR-Niveau und aus haushaltstechnischen Gründen sind Übungen oberhalb der Kompanieebene eine absolute Rarität, vor allem, wenn alle Waffen inkl. PzAbwLFK verschossen werden sollen. Und sie fragen hier tatsächlich, welche Division wo wieder aufgestellt werden soll?!
– Der Gepard war zum Zeitpunkt seiner Außerdienststellung im Hinblick auf Wanne und Motorisierung am Ende. Seinen Auftrag konnte er de facto schon nach Einführung des Leopard 2 nicht mehr richtig erfüllen, da er allenfalls dem Marder oder MTW folgen konnte. Ich gebe zu, eine ersatzlose Streichung war mehr als hirnrissig, der Ansatz ist aber trotzdem nachzuvollziehen.
– Für Ihre gestrigen Ausführungen betreffend des Tornados etc. gilt ähnliches. Sie gehen davon aus, dass da noch viele Maschinen fliegen, die man sogar noch durchhaltefähig bewaffnen könnte. Ich befürchte, da liegen Sie einfach weitab der Realität.
Wie gesagt, nichts für ungut! Manchmal muss man einfach auf den Boden zurückgeholt werden ;-)
@Closius Sind Roland und Gepard schon alle verschrottet oder könnte man diese wieder reaktivieren?
Die Geparden sind (bis auf die die nach Brasilien verkauft wurden) noch alle da Krauss-Maffei Wegmann hat sie alle zurückgekauft und hat sie selber noch im Programm. Müsste noch für 3 Regimenter (a 6 Kampfkompanien) reichen.
@ wacaffe | 27. August 2014 – 14:33
Zitat: „sehe ich ähnlich. wenn mal bdenkt was die Fremdenlegion mit Drill und Disziplin auch aus “schwererziehbarem” Milieu produziert hätte deutschland mehr als genug potentielle bewerber. Mit Ausbildung nach dem sozialanthropologenprinzip wird es natürlich nichts“
Auch in diesem Punkt muss man denke ich den sicherheitspolitischen Kontext mit einbeziehen.
In Friedenszeiten ohne absehbaren Feind kann man sich eine schöngeistige Armee leisten. Es geht natürlich um Fähigkeitserhalt und möglichst Ausbau, aber eben auch darum, sich möglichst zivilisierte Staatsbürger in Uniform heranzuziehen. Dünn ist die Decke der Zivilisation und gerade im Krieg wird sie schnell zerbrochen. Da ist es wichtig, dass Soldaten als entscheidende Akteure in Kriegszeiten etwas mehr Zivilisation drauf haben, als sich mit Messer und Gabel nicht das Gesicht zu zerkratzen. Das muss man in Friedenszeiten heranbilden, denn in Zeiten des Krieges fehlt es hierfür an Ressourcen.
All die, die in Zeiten der Friedensdividende Soldat waren, werden mit großer Wahrscheinlichkeit in Zeiten der Gefahr Führungsverantwortung übernehmen. Da macht es Sinn, an sein Personal in Friedenszeiten höhere Ansprüche zu stellen, als das bei absehbarem Krieg der Fall ist.
Aktuell haben wir aber die Situation, dass wir schleunigst eine schlagkräftige Armee mobilisieren müssen. Das von Ihnen beschriebene Milieu sollte und kann also schleunigst als Mannschaftsdienstgrad geworben und verwendet werden. Schließlich muss man bei diesen Gruppen mit verlängerten Ausbildungszeiten rechnen, bevor man sie in den Einsatz schicken kann. Und da nicht mehr ausgeschlossen werden kann, dass relevante Teile der Bundeswehr in einem Jahr im scharfen Einsatz sein müssen, wird es langsam Zeit.
@vodoo
„Zeitpunkt seiner Außerdienststellung im Hinblick auf Wanne und Motorisierung am Ende“
das kann ja aufgrund der KMW Rückakquisition irgendwie nicht stimmen. schließlich ist die nur in der hoffnung auf weiterverkauf erfolgt.
@Voodoo Der Gepard war zum Zeitpunkt seiner Außerdienststellung im Hinblick auf Wanne und Motorisierung am Ende.
Och es hat uns nicht gestört wenn die Leos zu schnell waren ;)
Die Geparden hatten aber auch noch andere Aufträge, nicht nur begleitend und Ozelot war immer für Luftlandetruppen eingeplant, deshalb sehen die auch so süß aus.
@wacaffe
Beim Gepard ist Motor und Wanne wie beim Leo I , ist aber bis auf die Geschwindigkeit 65 kmh für einen FlakPz egal, Turm und Waffen sind Kampfwertgesteigert.
@voodoo
die Tornados fliegen noch, und haben hoffentlich einen höheren Klarstand als der EF. Leider sind mir hier keine genauen Zahlen bekannt. Die Idee das exAG51 mit einer Aufgabe im iISIS umfeld zu betrauen, wäre auch realistisch – was spicht dagegen ? Laut Aussage eines Politen (OK – 2009) können die Immelmänner auch Betonklötzchen schmeissen (Üb-Bomben)
@ Forodir | 27. August 2014 – 11:52
Dieses „dynamische Verfügbarkeitsmodell“ ist (zumindest theoretisch) ein ganz nett gedachtes Modell für Friedenszeiten ohne absehbaren Feind. (Praktisch scheitert sowas an der Tragik der Allmende, aber das ist ein anderes Thema.)
Der Gedanke ist ganz einfach: Panzer/Material sind schnell gebaut, hierfür hat man mit der Industrie entsprechende Verträge, dass Produktionskapazitäten vorgehalten werden, um im Zweifelsfall bis zu 50 Panzer(fahrzeuge) am Tag zu produzieren. Diese kann man dann nach aktuellem Stand der Technik aus der Produktion werfen und hat nicht dauernd Halden von Material, die man dem technischen Fortschritt folgend kampfwertsteigern und totwarten muss.
Personal, also Menschen mit Schlüsselfähigkeiten, muss man sich längerfristig heran-ausbilden.
Hier kann man sagen: Das aktuell verfügbare Material wird voll ausgelastet mit Ausbildung, wenn eine sicherheitspolitische Bedrohung kommt, bauen wir uns die Vollausstattung schnellstens dazu und alle sind mit modernstem Kram ausgestattet. Das gesparte Geld (die Friedensdividende) kommt in den Sparstrumpf.
Das Dumme für Politik, Generale und Finanzminister ist nun:
Der Tag X ist da!!!
Die sicherheitspolitische Lage macht eine vollausgestattete Bundeswehr nötig. Die Produktionsbänder für ca. 5000 Kampffahrzeuge aller Art müssten unverzüglich angeschmissen werden.
All die netten PowerPoint-Präsentationen zum dynamischen Verfügbarkeitsmodell kann man ganz hinten ins Archiv packen, weil dieses Organisationsmodell nicht mehr zur aktuellen und zukünftigen geopolitischen Lage passt. Vor ein paar Jahren mag es ja durchaus angemessen gewesen sein, dieses Modell zu denken. Die Welt hat sich geändert, also muss angepasst werden.
Offensichtlich tut man sich auf allen Ebenen mit dieser Erkenntnis schwer und versucht in Schockstarre die Realität zu verleugnen.
PS: Hab wohl beim posten was falsch gemacht, daher noch einmal …
Lieber Voodoo,
Bundeswehrposter waren noch nie mein Ding. Ich sammel ich doch lieber die Weissbücher und sonstigen Bücher, die es über die Bundeswehr und die NVA seit 1980 erschienen sind :-)!
Aber Spaß beiseite, daß wir nicht mehr viel haben, im Vergleich dazu was an Waffensystemen z.B. noch 1980 vorhanden war, ist ja kein Geheimnis.
Trotzdem erweckt doch die Bundeswehrführen den Eindruck, als sei bei der geschrumpften Bundeswehr angeblich alles in Ordnung.
Und auch wenn nur noch 85 Tornados vorhanden sein sollen, dann sollten doch hoffentlich mehr viel mehr als nur 14 davon Einsatzbereit sein? Über die Verfügbarkeit der Tornados habe ich hier in den letzten Tagen noch nichts gelesen. Vermutlich ist diese weit besser als beim Eurofighter, sonst hätte der Spiegel sich sicher darauf gestürzt. Aber vermutlich sind keine 66 % Einsatzfähig, was ein anderer User in einem anderen Thread zur früheren Eisatzbereitschaft des Heeres, als die alte Quote in der BW bezeichnet hatte.
Die unzureichende Materialausstattung oder Führungsfähigkeit der Panzerbatallione müsste doch aber durch organisatorische Änderungen schon in der bestehenden BW behoben werden können. Wie das Thema schon war, Wasserkopf abbauen oder Gelder sinnvoller einsetzen.
Es wird doch viel Geld bei der Bundeswehr rausgeschimissen auf der einen Seite, was man doch besser verwenden könnte. Da wurde z.B. erst ein Marder 2 entwickelt, doch statt diesen damals einzuführen, wurde der Puma neu entwickelt. Oder MEADS wurde mit deutschem Steuergeld mitentwicklelt, soll jetzt aber nicht eingeführt werden…..
Man kann doch Deutschland nicht mit zwei Divisonen und zwei Fallschirmjägerregimentern und der D/F-Brigade ernsthaft verteidigen wollen und noch Krisenreaktionseinsätzte leisten können?
Natürlich sollten die vorhandenen Einheiten anständig ausgerüstet und bewaffnet werden, aber man sollte der Politik doch mal schleunigst deutlich machen, daß die Truppenstärke wieder rauf muss.
Und dann stellt sich schon die Frage, welche Division oder Divisonen wieder aufgestellt werden sollen?
@ Closius
Sie rennen bei mir offene Türen ein, das steht außer Frage – nur ist und bleibt Sicherheits- und Verteidigungspolitik eben ein furchtbar unattraktives Thema, bei dem Politiker nur verlieren können (und das Feld daher zumeist ignorieren):
Es kostet Geld, ist ein ungeliebtes Kind weil „vom Volk“ gleichgültig hingenommen und ein stetiger Schleudersitz, weil sich im Hause ausgeprägte Parallelstrukturen entwickelt haben, die erbittert um Kompetenzen streiten.
Wie wir diese Woche hören durften, ist die Bundeswehr für den Normalfall bestens gerüstet. Das spricht doch schon Bände, ist sie doch eben nicht „für den Normalfall“ aufgestellt worden!(!) Es ist unfassbar, was für eine unseelige Umschreibung dort genutzt wurde, merkt das denn in Berlin keiner? Ach ja – Urlaubsphase.
Nichts in diesem Club ist für einen wirklichen Knall gerüstet, sei er noch so klein. Seit zehn Jahren macht man im Schwerpunkt KFOR, was dummerweise durch ISAF unterbrochen wurde, wo man tatsächlich mal kämpfen musste. Seitdem ist Infanterie „top“, alles andere „hopp“. Der Laden wird nur noch durch bis aufs Äußerste motivierte Soldaten zusammengehalten, die aber langsam aber sicher zerschlissen werden. Das Mantra lautet „Wir haben kein Geld.“ und es wird geschickt verhindert, den Etat mal zielführender einzusetzen – stattdessen heißt es zu negativen Meldungen bei IdZ 2 nur lapidar (vom Inspekteur der Teilstreitkraft) „Schnauze – das oder gar nichts, hören sie auf zu heulen“. Kann man machen, darf sich aber dann nicht wundern, wenn z.B. von IdZ 2 nur ein Bruchteil genutzt wird und der teure Rest in der Kiste einstaubt.
Solange grundlegende Sachen nicht gelöst werden, sollten wir nicht mal ansatzweise darüber nachdenken, dass die Bundeswehr auch nur ihren Kernauftrag (Landesverteidigung!) durchführen könnte. Aber wenn man das anspricht, wird man ja mit dem Stichwort „Bündnisverteidigung!!!!“ niedergeschrien. Also: Es stehen andere für uns gerade, weil wir es selber nicht können. Auch gut.
/ragemode off
Ich will meine 7. wiederhaben. ;-)
@Sun Tzu
Ich gebe ihnen Brief und Siegel das das Konzept niemals Funktioniert weder unter günstigeren Umständen als erst recht nicht jetzt :), alleine das man schon mal so keine Einheiten formen kann die stolz auf ihr Gerät sind und es aus dem FF beherrschen. Es gibt halt Sachen die Kosten Geld und bringen nichts ein und das ist halt nun mal Militär, aber ich denke in dieser Meinung liegen wir nicht auseinander.
@ vodoo
„Also: Es stehen andere für uns gerade, weil wir es selber nicht können. Auch gut. “
Wenn es so wäre wäre das trittbrettfahrermodell ja durchaus eine rationale strategie. solange sich andere sicherheitsproduzenten mit deren Produktion verausgaben und nicht mit nachdruck nach einem Beitrag fragen ist ein unterlassen von bemühungen ja nachvollziehbar.
Das Problem ist, die anderen Produzenten (primär USA,UK,FR) fallen zunehmend aus!
Insofern ist der verweis auf „bündnisverteidigung“ mittlerweile ein zirkelschluss bei dem eine bonsaiarmee auf die jeweils andere verweist . Im ernstfall steht man dann dumm da.
„hä? mobile Fla wolltet doch ihr machen… das ist ja jetzt misslich“
Wie weit diese Mentalität verbreitet ist ergibt sich ja schon daraus das kleinere europäische Armeen ernsthaft meinen sich an deutschland „anlehnen“ zu können.
Sollte das wirklich mal so praktiziert werden müssen werden Lehne und Anlehnender böse auf die Nase fallen.
@wacaffe:
Meine Meinung seit Jahren: Wir sollten uns an Polen anlehnen. Die halten uns sicherheitspolitisch eh für Hallodris und rüsten für den Fall der Fälle auf.
Überweisen wir denen unseren Wehretat, machen wir es möglich, daß deutsche Militärinteressierte sich bei den polnischen Streitkräften bewerben können, und dann können wir die Bundeswehr abschaffen.
Kann man den Linken als Demilitarisierung verkaufen und kriegt gleichzeitig eine brauchbare Grundlage für die Landesverteidigung da, wo sie hingehört.
Dazu passend: Der Tender „Elbe“ ist als Teil der deutschen NATO-Verstärkung gerade auf dem Weg ins schwedische Oxelösund, gegenüber vom Baltikum.
http://www.marinetraffic.com/de/ais/details/ships/211211480/vessel:ELBE
@ califax
>>> Meine Meinung seit Jahren: Wir sollten uns an Polen anlehnen. Die halten uns sicherheitspolitisch eh für Hallodris und rüsten für den Fall der Fälle auf.
Überweisen wir denen unseren Wehretat, machen wir es möglich, daß deutsche Militärinteressierte sich bei den polnischen Streitkräften bewerben können, und dann können wir die Bundeswehr abschaffen.
Kann man den Linken als Demilitarisierung verkaufen und kriegt gleichzeitig eine brauchbare Grundlage für die Landesverteidigung da, wo sie hingehört. <<<
Wäre dafür. Man stelle sich vor, was die Polen mit so einem Budget auf die Beine stellen könnten. Vielleicht müßte man 10 Milliarden € abzwacken und nach Paris überweisen, damit der Quay d'Orsay nicht anfängt zu weinen ob ihrer afrikanischen Interessen … ;)
Nun ja. In Polen ist auch nicht alles Gold was glänzt. Schlecht gewarted sind dort auch nicht unerhebliche Teile der Ausrüstung. Und solange die auch die Wehrpflicht ausgesetzt haben, brauchen wir nicht zu zucken.
Allerdings sollten wir nicht (mehr) mit Fingern auf andere zeigen und uns mal selbst um unseren grüngefleckten Eierladen kümmern.
>>> Allerdings sollten wir nicht (mehr) mit Fingern auf andere zeigen und uns mal selbst um unseren grüngefleckten Eierladen kümmern. <<<
Tja, das Problem an unserem Eierladen ist schlichtweg, daß die Geschäftsführer alle allergisch auf Eier sind. ;)
Eine Woche vor Gipfel kommt immer mehr Heraus das mehr Soldaten aus Russland in der Ukraine sind, aber Wirklich neu ist das wieder nicht im 2ten WK gab es eine spanische Div. 205 in der HGr Nord , und Russische Piloten in Chinas Maschinen im Korea Krieg
Ehm General K hatte gestern Umschrieben zu gegeben das Deutschland in der Nato doch etwas unten sei, schön umschrieben.
Und Merkel und die Presse macht mobil gegen die Nato Pläne.
Und Herr R von der CDU sagt das wir jetzt Zusammen halten sollen, genau das wird Deutschland Torpedieren , bin mal gespannt bis wieder Frau Merkel Her R absetzt