RC N Watch: Blick auf Kundus
ANSF Drive #Taliban Away from Kunduz Districts http://t.co/hklhNNOKZS pic.twitter.com/gh5d7Wlm3A
— TOLOnews (@TOLOnews) 24. August 2014
Noch sind knapp 1.800 deutsche Soldaten im ISAF-Einsatz – aber das Interesse an der Afghanistan-Mission hat in Deutschland spürbar nachgelassen. (Vielleicht auch, weil die ganzen aktuellen Krisen von Ukraine bis Irak vergessen lassen, dass es am Hindukusch auch alles nicht so rosig aussieht). Zum Blick auf die aktuelle Lage im Norden Afghanistans deshalb ein Blick auf Kundus, einst der Schwerpunkt der deutschen Aktivitäten:
With the support of local residents, the Afghan National Security Forces (ANSF) were successful in driving the Taliban insurgents away from two districts of Kunduz province, local officials said.
According to Sarwar Hussaini, the spokesman for the Kunduz police chief, residents of Chahar Dara and Khan Abad districts of the province have started uprisings against the Taliban, helping the ANSF take control of the province. (…)
Hundreds of Taliban insurgents attacked Chahar Dara and Khan Abad districts last week, forcing tens of families to flee their homes. The ANSF operations that followed the attacks resulted in heavy insurgent casualties.
berichtet der afghanische Sender TOLO News.
Zur Erinnerung: Char Darrah war einer der Distrikte in der Provinz Kundus, in dem sich die Bundeswehr am stärksten engagiert hatte, wo die für die Deutschen verlustreichsten Gefechte und Anschläge passierten. Manche aktuelle Meldung kommt einem so vor, als sei sie vier oder mehr Jahre alt:
#AFG Tribal elders in Kundoz’s Char Dara district tells me, We v asked Taliban 2leave our villages& homes which are battlefields b/w TB&ANSF
— Bilal Sarwary (@bsarwary) August 24, 2014
Um die Sieger von Kundus dreht sich auch eine Radio-Dokumentation, die bei WDR 5 zum Anhören und/oder Herunterladen steht:
Eine Bilanz der deutschen Afghanistan-Mission
(Mir ist klar, dass das bisherige Regional Command North inzwischen Train-Advise-Assist Command North, TAAC-N, heißt. Der Übersichtlichkeit halber bleibe ich dennoch mal bei RC N Watch.)
@T.Wiegold
Vielen Dank für diesen Beitrag. Mehr zu diesem Thema währe sehr wünschenswert.
Es scheint, ISAF/ TAA/ AFG findet auch in diesem Blog thematisch sein Ende?
Hierzu im Video BG Gante, Commander TAAC-N:
http://www.bundeswehr.de/portal/a/bwde/!ut/p/c4/NYyxDoJAEET_aI8zKmon0lhoYaPYmIXbwCbcHVkXSIwf71E4k7zmZcY8TWrAiVtUjgF78zBVw4d6hnp2BH7slT05RpjYUURpOp6AOLyR9ENQE6sgtfRaZXZt7stf2jUxkC5UCsqJraBGgSGK9osZRZIBdqbKbFnYPPvHfvfX_FRedttNeS5uZvD–AN2al-B/
AFG ist abgefrühstückt. Wie ist denn der Stand der Rückverlegung? Und natürlich: RSM?
http://www.nzz.ch/international/naher-osten-und-nordafrika/afghanistan-im-politischen-vakuum-1.18369335
Wenn man sich diesen Artikel durchliest, dann ist das ganze Engagement der NATO einfach nur für die Katz.
fahren die da immer noch ihre beer runs?
@aufmerksam:
Danke für den Link.
Unternehmensberatungen scheinen gerade en vogue im Geschäftsbereich des BMVg zu sein.
Hm, in der Tat interessant, dass das Thema Afghanistan selbst hier im Blog so ziemlich ein Nicht-Thema zu werden/sein scheint…
Aktuelles aus dem Süden des Landes, ein Bericht der Washington Post:
Taliban offensive in southern Afghan district ‚worst fighting’ in years
Und zur politischen Situation insgesamt dieser Bericht von Reuters:
Afghan presidential inauguration is delayed with candidates deep in conflict
Interessant im Artikel in der Washington Post:
„Police say they feel outgunned by their opponents, who they claim are armed with sophisticated equipment like precision sniper rifles, night vision goggles and thousands of potent improvised explosive devices.“
Tja die Gegenseite lernt auf der ganzen Welt schneller dazu als wir.
Beim Blick in die UdÖ habe ich noch nicht den Eindruck, dass die INS im Norden geschlagen sind. Die Kämpfe in Sangin sind ja auch umfänglich. Das „Momentum“ der INS wurde mit dem „surge“ nicht gestoppt.
Berichte von einem Sinneswandel der Bevölkerung gab es ja auch schon häufiger.
Mal sehen wie das wird, wenn ab Ende 2016 auch die Luftunterstützung durch RSM nicht mehr zur Verfügung steht.
Leider fehlt es an Tiefenschärfe und leider an der einen oder anderen Stelle auch polemisch. Bei größerer Sorgfalt und weniger parteiischer Sicht hätte ich die Studie richtig ernst genommen.
Ich vermute mal, dass sich im letzten Drittel dieses Jahres die „Blinazierung ISAF“ häufen wird.
http://www.imi-online.de/download/2014_04wagner_glasser.pdf
@T.W.
Man weiß ja gar nicht mehr, welches „Afghanistan“ man vorrangig thematisieren soll:
http://www.nytimes.com/2014/08/25/world/africa/libyan-unrest.html?&_r=0
@klabautermann:
Richtig, das „Afghanistan am Mittelmeer“ interessiert in Deutschland wegen Ukraine, Gaza, Irak, etc. noch weniger Leute als Afghanistan.
Und das gilt aus meiner Sicht nicht „nur“ für die Presse, sondern auch für die Bundesregierung.
Man ist ja mit den anderen Krisen schon überfordert.
Da man die Dinge ja auch reaktiv abarbeitet (siehe Irak) hat man natürlich auch keine Eventuallfallplanung (z.B. für Libyen).
Aber Hauptsache man hat im BMVg ne Abteilung „Strategie und Einsatz“. Sollte man in „reaktives Mikromanagement und Einsatz“ umbenennen.
Abteilung “Strategie und Einsatz“ ? – hat der nicht gerade Elternzeit ?
Artikel im Deutschlandfunk über bedrohte Übersetzter in Afghanistan der Bundeswehr
Bedroht und im Stich gelassen
http://www.deutschlandfunk.de/bundeswehrhelfer-in-afghanistan-bedroht-und-im-stich.724.de.html?dram:article_id=295577
http://www.wdr5.de/sendungen/dok5/diesiegervonkundus100.html
WDR5 Dokumentation vom 24.08.
[Genau der Link ist oben im Eintrag. Wollten Sie gerne noch mal als Kommentar posten? T.W.]