Zeitungsbericht: KPMG soll Rüstungsprojekte durchleuchten

Die Entscheidung über externe Berater, die das Geflecht der Rüstungs- und Beschaffungsentscheidungen im Verteidigungsministerium durchleuchten sollen, scheint gefallen zu sein: Nach einem Bericht der Süddeutschen Zeitung (Link aus bekannten Gründen nicht) erhielt das Wirtschaftsprüfungsunternehmen KPMG den Auftrag. Die externen Fachleute sollen vor allem die wichtigsten Rüstungsprojekte und die Entscheidungsprozesse im Ministerium und im nachgeordneten Bereich untersuchen, berichtet das Blatt.

Allerdings ist, so höre ich, bislang das Verfahren für den Auftrag an die Wirtschaftsprüfer noch nicht abgeschlossen: Bis Ende Juni haben die Unternehmen, die sich ebenfalls um den Auftrag beworben haben und nicht zum Zuge kamen, noch Zeit, in einem internen Schiedsverfahren diese Entscheidung anzufechten. Aus diesem Grund dürfte man aus dem Ministerium bis zum Ende des Monats auch keine offizielle Bestätigung für die Auswahl bekommen.

Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen hatte im Februar eine grundlegende Neuordnung des Rüstungsbereichs in Aussicht gestellt: Im Rahmen meiner Einarbeitung mache ich persönlich die Erfahrung, dass Darstellung und Ist-Zustand vieler Projekte nicht übereinstimmen. Das Potential wird groß geschrieben, die Ansprache der Probleme und Risiken ist jedoch gering. Eine belastbare Grundlage für eine umfassende Risikobetrachtung und notwendige Entscheidungen kann so nicht entstehen. Das ist kein haltbarer Zustand.

(Foto: Schützenpanzer Puma bei einer Heißklimaerprobung in den Vereinigten Arabischen Emiraten am 17. Oktober 2013 – Bundeswehr/ Sebastian Wilke via Flickr unter CC-BY-ND-Lizenz)