Von der Leyen: ‚Dieses neue Thema muss Raum einnehmen‘
Die Attraktivitätsoffensive von Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen, am vergangenen Freitag vorgestellt, ist auf viel öffentliche Kritik gestoßen (und schon die Diskussion hier auf Augen geradeaus! spricht Bände…) In der ZDF-Sendung Berlin direkt am (gestrigen) Sonntagabend wies die Ministerin die Kritik zurück. Zur Dokumentation die Abschrift dieses Interviews, in dem von der Leyen auf Fragen von Thomas Walde antwortete:
Frage: Warum können Sie die Kritiker mit Ihrem Programm nicht überzeugen?
Antwort:… Es geht hier nicht um eine Entweder-oder, sondern um Sowohl-als-auch. Denn Sie können keine Einsätze leisten, Sie können nicht Milliarden in die Ausrüstung stecken, was wir tun – wir haben ein großes Programm, das zur Zeit läuft -, wenn Sie nicht die Menschen haben, die besonnen und verantwortungsfähig in dieser Bundeswehr auch ihren Dienst leisten können. Und da wir eine Freiwilligenarmee inzwischen sind, das heißt, diese Menschen zu uns kommen müssen und die viele Angebote haben, ist auch eine Frage, wie die Arbeitsbedingungen sind, eine ganz entscheidende, eine vitale Frage für die Bundeswehr der Zukunft.
Frage:… Die Kritiker sagen, das mit dem Parallellaufen haut eben nicht hin.
Antwort:… Dieses neue Thema muss Raum einnehmen. Denn, wenn Sie sich mal anschauen, bei den Einsätzen: Wir haben für jeden Soldaten oder jede Soldatin in einem Auslandseinsatz 30 Soldatinnen und Soldaten hier im Grundbetrieb. Und die vergleichen sich mit anderen.
Die gesamte Wirtschaft konkurriert um diese jungen Menschen. Die fragen, wie sind die Arbeitsbedingungen? Wie sind meine Karrierechancen? Wie ist die Modernität, wie ist die Flexibilität der Bundeswehr? Und auf diese Fragen ist ganz lange keine Antwort gegeben worden, weil keine Antwort gegeben werden musste. Wir hatten eine Wehrpflicht. Und das war die alte Bundeswehr des letzten Jahrhunderts.
Wir sind jetzt heute auf zu neuen Ufern. Und da muss diese zweite Komponente auch da sein. Das ist kein Grund, die anderen Themen nicht zu bearbeiten. Sie wissen, dass wir in der Rüstung gerade ein Kapitel aufschlagen, (ein Kapitel) der Transparenz, die es vorher nicht gegeben hat. Sie wissen, dass wir zwei neue Bundeswehreinsätze im Ausland haben seit Beginn des Jahres.
Frage:… Die Fachleute sehen nicht, dass da parallel gearbeitet wird?
Antwort: Wir investieren Milliarden in die Ausrüstung. Und ich halte es für richtig, dass wir die Diskussion auch führen, was wir an Ausrüstung haben wollen. Wir werden z. B. jetzt in diesem Monat die Debatte im Parlament über die Drohnen haben, und zwar: Wollen wir Aufklärung? Meine Meinung ist, ja. Wollen wir sie bewaffnet haben, wollen wir Bewaffnungsfähigkeit haben? Das werden wir mit dem Parlament auch diskutieren.
Mir ist wichtig, dass wir das Bewusstsein auch erweitern, was eine Aufklärungsdrohne ist. Das ist nämlich etwas, die Fähigkeit zu sehen wie Google Earth oder wie sie z. B. die Wetterdienste haben, also dass Deutschland diese Technologie dringend auch braucht. Das sind Themen, die wir in diesem Monat diskutieren. Wir haben am Dienstag das Verteidigungsministertreffen der NATO, wo wir wegweisende Entscheidungen treffen werden. Trotzdem darf man die andere Seite, die Menschen in der Bundeswehr, nicht links liegen lassen.
Frage: Wie ist denn Ihre Position bei Kampfdrohen? Das haben wir lange von Ihnen nichts gehört.
Antwort: Sie haben lange von mir davon nichts gehört, weil ich bewusst gesagt habe, dass wir diese Debatte gemeinsam im Parlament führen. Aufklärung halte ich für wichtig, das Thema Google Earth, sehen können, was das ist, das, was Amazon oder die Wetterdienste längst auch als Fähigkeit entwickeln, also was wir zivil haben. Die Frage bei Kampfdrohnen, damit das Publikum das versteht, bewaffnet, ja oder nein. Dafür müssen wir Regeln haben. Und diese Regeln, die sollte ein Parlament, wir haben eine Parlamentsarmee, gemeinsam festlegen.
Frage: Sie haben zu Beginn des Jahres ein paar Themen angestoßen, neue Strategie, auch was Auslandseinsätze angeht. Seitdem hat man davon nichts mehr von Ihnen gehört. Lenkt da so ein Attraktivitätsprogramm nicht doch ab?
Antwort: Ich glaube, dann haben Sie die Debatten über die neuen Einsätze, die wir inzwischen haben, Zentralafrika, der neue Einsatz, den wir in Somalia als Trainingsmission haben, ausgeblendet. Das sind wichtige Themen, natürlich die aktuelle Krise in der Ukraine, die uns in den letzten Wochen beschäftigt hat, das veränderte Verhalten Russlands, was für Auswirkungen hat das auf die NATO, was für Auswirkung hat das auf Beziehungen Ost und West, Landes- und Bündnisverteidigungsstärken, alles Themen, die parallel gelaufen. Nochmal: Ohne die Menschen in der Bundeswehr werden wir nicht in der Lage sein, diese Themen zu bewältigen.
Nachtrag: Nach Angaben der Bundespressekonferenz bleibt es bei der Pk der Ministerin am kommenden Mittwoch. Allerdings ist sie nicht nur um eine halbe Stunde auf 12.00 Uhr vorgezogen, sondern hat auch einen neuen Titel: Aktuelle Fragen der Sicherheitspolitik und Attraktivität der Bundeswehr
(Foto: von der Leyen am 15. Mai beim Besuch des deutschen KFOR-Kontingents im Kosovo auf dem Flug nach Novo Selo – Ute Grabowsky/photothek.net)
@Fussgaenger
Das hat nur bedingt mit Einprügeln zu tun. Solange es nicht pauschale Vorverurteilung und Sippenhaft ist, kann man wenig Falsches daran finden. Probleme mit dem Persamt gibt es auch auf der zivilen Seite (obwohl es da eigentlich derzeit ausschließlich Aktenlage betreibt) und auch da hat das ganz sicher zur Hälfte mit dem Selbstverständnis zu tun. Da hat ein Kollege z.B. bei einer dringenden Personalangelegenheit, die wirklich richtig eilig war, so einen Satz wie „Hab ich noch nie gemacht…. Kann ich nicht“ oder „Vielleicht kann meine Kollegin da weiterhelfen“ zu hören bekommen. An anderer Stelle wurde dann in ungewöhnlichen Situationen, die etwas Kreativität erfordern würden, fröhlich nach Vorschrift verfahren mit Null Ausschöpfen des Ermessenspielraums. Da ist noch einiges im Argen!
@Elahan:
Danke für die Verteidigung von vdL.
Die Floskeln, die sie z.B. im Bereich U(C)AV drischt, sind nichts anderes als „Alles auf STOP“.
Und deswegen möchte ich Daniel Lücking verteidigen. Es wird nicht lange dauern, bis die Rüstungsindustrie (gerade Airbus Defence) ihren Druck auf vdL deutlich nach oben schrauben wird, damit sie ihre Unterschrift unter bspw. das Hubschrauber-MoU setzt. Nun wird dieser Druck nicht unbedingt direkt über die Kommentarspalten von AG.net kommuniziert (was nicht auszuschließen ist). Dennoch sollte man sich nicht wundern, wenn Informationen aus dem BMVg bewusst an die Presse geleakt werden, die lokalen MdBs Druck machen oder Experten ihren „unabhängigen“ Standpunkt in der Öffentlichkeit kommunizieren.
Dieser Druck kommt selten platt daher: „Wir brauchen Waffen, also soll vdL endlich die Verträge unterschreiben.“
Dieser Druck wird eher folgende Form annehmen: „Von der Leyen führt die Bundeswehr „wie ein Hausfrau“ – und hat keine Ahnung vom Militär. Deswegen soll sie sich mal von den wahren Experten sagen lassen, welche Waffen sie kaufen soll.“
Man sollte wissen, das Kujat beim Network Centric Operations Industry Consortium (NCOIC) Chairman des Advisory Councils ist. Schaut man sich auf der Website des NCOIC.org um, findet man EADS als Tier 1-Partner dieser „Non-Profit-Organisation“…
Und das ist nur die Spitze des Eisbergs.
@ k.b,
und was ändert das an der objektiven Notwendigkeit einer persistenten Aufklärungs- und CAS Plattform? Genau. gar nichts.
Der Bedarf bestand gestern (afgh),heute(mali) und morgen(xx) und nicht 2025.
@ Elahan | 03. Juni 2014 – 16:16
Roderich Kiesewetter MdB konnte schon immer 1+1 zusammenzählen. Geschickter, kluger Macher in den Medien….jetzt kommt er (endlich) mit 1+1–> Attraktivitätsoffensive + hochmoderne Ausbildung und entsprechender Ausstattung. Danke wird die BM sagen. Wenn er es sagt, der militärische Erfahrene und der treue Parteifreund.
Stellt sich aber nun doch die Frage: War die Aussetzung der Wehrpflicht ein Fehler, kam sie rechtzeitig oder gar zu früh? Haben wir uns die Probleme nicht selbst gemacht, weil die Folgen nicht frühzeitig und gründlich genug zu Ende gedacht? Hinterher sind alle schlauer, in Interviews, nach der Zeit der eigentlichen Verantwortung, klar siehe 4* General a.D. Kujat.
Aber mal ehrlich – die Frage ist doch erlaubt? War die Aussetzung der Wehrpflicht ein Fehler, kam sie rechtzeitig oder gar zu früh? Siehe Debatten in europäischen Nachbarländern.
@wacaffe:
Wenn ich die Diskussionen zwischen Elahan und CRM-Moderator verfolge, dann gibt es auch innerhalb der Streitkräfte ziemliche Differenzen bezüglich einer „persistenten Aufklärungs- und CAS-Plattform“.
Dann kommt aber die Lw-Führung und fordert die Industrie auf, mal schnell ein Drohnenangebot vorzulegen. Vielleicht kann man es der Neuen ja unterjubeln und die Lw bekommt ihr Spielzeug. Ich kann verstehen, wenn vdL erstmal intern den Rü-Bereich aufräumen will, bevor neue Sachen gekauft werden. Die Zeit dafür, muss sie sich irgendwie erkaufen – zur Not über Phrasen der „gesellschaftlichen Debatte im Bundestag“.
Ja, das kann man auch anders sehen. Ich würde ihr aber noch Zeit geben. Warum soll vdL in ein paar Monaten hinkriegen, was TdM und seine Vorgänger im Laufe der letzten Jahre nicht hingekriegt haben – nämlich eine konsistente UAV-Planung aufzustellen UND umzusetzen.
Eine Gefährdung deutscher Soldaten durch ihr zögern kann ich noch nicht erkennen. Wenn es hart auf hart kommt, haben wir immer noch ein breites Spektrum zum JFS von Tornado über Tiger bis Pzh2000. Bevor es am Material mangelt, mangelt es am Einsatzwillen.
Wenn die Bundeswehr ihre Kampfkraft oder ihren Gefechtswert erhöhen will, hat sie das größte Potential bei der Personalgewinnung (vgl. Jugendoffizier) und der Motivation der Soldaten.
@Fussgaenger, drd, K.B.
Ich bin auch der Meinung, dass die zähe Personalbearbeitung und die Unterbesetzung beim BAPersBw mal ein schönes Thema für @T.Wiegold wäre.
Es gibt ja kaum einen anderen Journalisten, der auch mal Hintergründe abdecken kann, wobei ich mir sehr gut vorstellen könnte, dass auch die still mitlesenden Journalisten der Tagesmedien sich für dieses Thema interessieren könnten.
Denn ohne Beherrschung der elementaren Prozesse in der Personalwerbung und des Personalmanagements werden alle anderen Maßnahmen zur Gewinnung von Personal als wirkungslos verpuffen. Dann kann man das Geld auch gleich wieder Schäuble zurück geben.
Bearbeitungszeiten von bis zu einem Jahr für eine Einstellung sind unentschuldbar und nicht hinnehmbar. Die Gründe hierfür darzustellen wären interessant und ich bin sicher, dass die Politik und Verbände das Thema gerne aufgreifen werden.
@ kb
Okay folgendes Szenario. Ein islamist der Nicht völlig taktischer analphabet ist möchte deutsche Truppen in Mali treffen. how to proceed? Vbied auf außensicherung plus sturm in truppstärke durch entstandene Bresche!
Selbst wenn fahrzeug kurz vorher identifiziert wird. Ari ist wirkungslos gegen mobile Ziele, tornados mit luft boden? nicht vorhanden,nicht genehmigt und zu hohe Bombenlast,250 pfünder in wohngebiet? abgesehen davon,ziel bewegt sich! Ljdam integration?
was man braucht ist hellfire oder äquivalent auf luftplattform am Besten 24/7.
was man hat ist prinzip Hoffnung, drei Infanteristen mit kniffte am tor und jede Menge illusionen
@jugendoffizier
„Ich bin auch der Meinung, dass die zähe Personalbearbeitung und die Unterbesetzung beim BAPersBw mal ein schönes Thema für @T.Wiegold wäre.“
+1
In der Tat. Diese Dienststelle spielt nun mal eine Schlüsselrolle als zentrale Schaltstelle aller Personalentscheidungen, bis auf wenige Ausnahmen. Da mag die Vorschriften- und Erlasslage noch so gut sein: Wenn es an der täglichen Umsetzung hapert, werden die besten Absichten unterminiert. Und wenn selbst der Wehrbeauftragte schon, wie es heißt, keine zeitnahen Antworten kriegt …
Allerdings wird es wahrscheinlich schwierig sein, da an belastbare Informationen zu kommen und nach dem Warum zu fragen. Und ob das BMVg da so gerne mitspielt und Informationen bereitstellt, bei der latenten Gefahr, dass da am Ende ein PR-technisch miserables Resultat herauskommt? Würde das dann eigentlich etwas über die Ernsthaftigkeit der Absichten (der Attraktivitätssteigerung) aussagen?
@Axel
Das kommt ganz darauf an, welches kommunikative Ziel vdL verfolgt.
Wenn Sie die Notwendigkeit ihrer Strategie unterstreichen will, dann würde ich indirekt sogar dafür sorgen, dass Journalisten berichten.
Das würde den „Komissköpfen“ unter ihren Kritikern (den Begriff übernehme ich mal aus den Medien) verdeutlichen, dass sie von vorgestern sind.
Und Informationen bekommt man, wenn man denn sucht… allein hier gab es schon zahlreiche Meldungen.
By the way:
Frontal21 hat heute einen längeren Beitrag zur Bundeswehr eingeplant.
@wacaffe
Soweit richtig – aber auch mit UAV CAS ist is nicht möglich, 24/7 alles zu überwachen. Das kann sein ein bis 2 Konvois / Operationen, die MOB, weitere Feldlager / Außenposten… so viele UAVs wie da nötig sein werden kann und will die BW gar nicht beschaffen.
Es wäre schön wenn wir ein zusätzliches Asset haben aber 100% Sicherheit gibt es nicht. Es wird immer Mittel und Wege geben die BW im Einsatz anzugreifen.
Ich habe das Papier einmal überflogen und kann darin nichts negatives erkennen. Gut, daß Probleme erkannt worden sind und Abstellmaßnahmen kurzfristig wirksam werden sollen. Das heißt ja nicht, daß man andere Problemfelder nun nicht mehr bearbeitet.
Das ist sozusagen ein „quick impact project“, kostet nicht allzu viel, hat aber einen Wohlfühlfaktor, und bestätigt die Frau Minister als Kümmerer. Andere dickere Bretter brauchen eben etwas mehr Zeit, zumal es ja der Bereich Beschaffung erst noch untersucht werden soll.
@ Hans
völlig richtig. es geht aber nicht um utopische totale sicherheit (was man im BmVG aber offenbar noch nicht verstanden hat „Flug nur in sicherem Umfeld“) sonder um eine möglichst weitgehende verbesserung des status quo.
drohnen sind nur ein asset im werkzeugkasten. fehlen sie aber hat man eine Lücke die dsa Leben eigener Truppen unnötig gefährdet. Dieses Risiko haben dann die Verhinderer in der deutschen Politik zu verantworten.
so muss man das in deutschland kommunizieren. was VdL mach ist „nicht-kommunikation“ / Feigheit vor der Verantwortung.
@AKamp:
Das Aussetzen der Wehrpflicht war überfällig. So etwas wie eine Wehrgerechtigkeit war schon längst nicht mehr gegeben. Konzepte einen generellen Gesellschaftsdienst einzuführen verliefen ja leider. Die Wehrpflicht wäre dann da ein Teil gewesen.
@woody:
+1, sie war mehr als überfällig, aber gleichwohl in der Umsetzung hoffnungslos überstürzt. Und da liegt ein massiver Hund (Personalgewinnung) begraben.
Für eine 24-stündige Überwachung sind Drohnen auch nicht da-wenn es darum geht, nutzen die USA z.B. Ballons bzw. Zeppeline, die ausserhalb der Reichweite von Handfeuerwaffen (ca. 1000-1500 ft über Grund) an einem Stahlkabel im Lager befestigt sind, und die neben Relais-Antennen für Funkreichweitenerhöhung hochauflösende, zoom-und schwenkbare Kameras, FLIR und Nachtsichtgeräte an Bord haben, und über eine „Mini-Zentrale“ mit 3 Mann gesteuert werden.
Diese Ballone kosten den Bruchteil einer anderweitigen Überwachung, liefert Informationen in Echtzeit, und sind fast überall einsetzbar…
Man muss nur WOLLEN-und DA fehlt es bei der Bundeswehr….
Wenn wir beim Thema „Attraktivitätssteigerung“ und „Umsetzung der Vorgänger“ sind:
Versprochen war auch eine Soforthilfe bei der Beihilfe, und die Rückkehr zu den „normalen“ Bearbeitungszeiten…
Es gibt immer noch Soldaten, die seit mehr als 6 Monaten auf die Erstattung von mehreren Tausend Euro Arzt-und Medikamentenrechnungen warten…dort hat sich NICHTS verbessert-und das, OBWOHL es schon mindestens 2 Vorschläge gab, die Beihilfe zu „elektronisieren“, in dem man eine Art „Gesundheits-Chipkarte“ ausgibt, und die Abrechnung direkt über die WBV läuft…….
Wie gesagt…“Wollen“ ist das Stichwort…
@K.B.: „Wenn ich die Diskussionen zwischen Elahan und CRM-Moderator verfolge, dann gibt es auch innerhalb der Streitkräfte ziemliche Differenzen bezüglich einer “persistenten Aufklärungs- und CAS-Plattform”.
Jein. Persistente Aufklärung ist wohl MALE (ggf. +CAS) die Wahl. Elahan meinte durch eine Verschiebung der Gelder Richtung MALE (ggf.+CAS) würde das Kerngeschäft (PA-200 etc.) leiden. Wobei sich generell die Frage stellt, was heutzutage überhaupt das Kerngeschäft ist?!
„Wenn es hart auf hart kommt, haben wir immer noch ein breites Spektrum zum JFS von Tornado über Tiger bis Pzh2000. Bevor es am Material mangelt, mangelt es am Einsatzwillen.“
Ich „denke“ auch zukünftig an asymmetrische Szenarien (der Ukraine zum Trotz). Wer soll bei der Asymmetrie die Station-time bringen? Bei den zitierten Waffensystemen mangelt es m.E. sowohl am Material, als auch am quantitativen Personalkörper.
@Hans:“Soweit richtig – aber auch mit UAV CAS ist is nicht möglich, 24/7 alles zu überwachen. Das kann sein ein bis 2 Konvois / Operationen, die MOB, weitere Feldlager / Außenposten… so viele UAVs wie da nötig sein werden kann und will die BW gar nicht beschaffen.“
Was ist „alles“? Mit einem MALE überwachen sie (heutzutage) eine Gegend bis zu 30h+. Die Vergleichsgruppe wäre die bemannte Fliegerei und nicht eine perfekte orwellsche Utopie.
@wacaffe:“drohnen sind nur ein asset im werkzeugkasten.“
+1
@huey: „Für eine 24-stündige Überwachung sind Drohnen auch nicht da-wenn es darum geht, nutzen die USA z.B. Ballons bzw. Zeppeline, die ausserhalb der Reichweite von Handfeuerwaffen (ca. 1000-1500 ft über Grund) an einem Stahlkabel im Lager befestigt sind, und die neben Relais-Antennen für Funkreichweitenerhöhung hochauflösende, zoom-und schwenkbare Kameras, FLIR und Nachtsichtgeräte an Bord haben, und über eine “Mini-Zentrale” mit 3 Mann gesteuert werden.“
Zeppeline erfüllen diesen Zweck starr an der eigenen Base (s. MeS usw.) und werden selbstverständlich auf Grund ihrer enormen Nachteile nicht in freier Fahrt genutzt. Also kein Faktor für taktische Operationen. Da wären wir wieder bei den MALE Drohnen mit ihren 30h+ Stehzeit.
@all: Woher kommt eigentlich die Auffassung, dass man mit MALE nicht 24h+ überwachen würde? Genau dafür sind sie im Werkzeugkasten.
Wo liegt das nächste Einsatzspektrum der Bw? Symmetrisch oder Asymmetrisch? Europa oder Afrika?
Ich behaupte Asymmetrisch und Afrika.
http://www.zdf.de/frontal-21/themen-der-sendung-am-3.-juni-2014-33418280.html
Ohne Worte
@Alarich
Entspannen. Hab‘ mir den Beitrag in der Mediathek angesehen, irgendwie weicht der etwas von der Ankündigung ab…
@wacaffe
„Ein islamist der Nicht völlig taktischer analphabet ist möchte deutsche Truppen in Mali treffen. how to proceed? Vbied auf außensicherung plus sturm in truppstärke durch entstandene Bresche!“
Wenn er kein taktischer Analphabet ist, dann wartet er bis schlechtes Wetter ist und das kann man in Mali im Vergleich zu AFG öfters haben.
„Selbst wenn fahrzeug kurz vorher identifiziert wird. Ari ist wirkungslos gegen mobile Ziele, tornados mit Luft Boden? nicht vorhanden,nicht genehmigt und zu hohe Bombenlast,250 pfünder in Wohngebiet?“
Wer CAS möchte bekommt CAS Spreng Brand Skalierend 27mm und wer Luft Boden möchte muss es nur bestellen, wer UAV Bewaffnung zertifiziert bekommt, bekommt auch neue Mun an PA200. Zudem gibt es noch Hubschrauber. Motorsegler können Mun schlecht nachführen und im Wissen darum werden zuverlässige Waffenplattformen bereit gehalten. Zur Aufklärung ist die Distanz zum Objekt gut zum Bekämpfen mit Übertragung via SATCOM in einem solchen Szenario eher nicht.
Wer CAS will kann es bekommen, auch RPAs.
Elahan: kann es sein, daß Sie ob der Realitäten leicht sarkastisch werden?
:-)) ……. aber wer will schon CAS
Das habe ich neulich den PrInfoStab-BMVG auch gefragt. man sagte „CAS“ sei „Cusine Alternative pour les Soldats“ (evt, Veggie Days?), Wahrscheinlich hatte ich noch einen alten Mitarbeiter eines „betagten“ StS am Telefon.
@Amtmann:“CAS sei “Cusine Alternative pour les Soldats” (evt, Veggie Days?)“
ROFL
BZ
OMG, Amtmann. Danke für den ersten Lacher des Tages! :D :D :D
@Amtmann
:)))))) herrlich…
und geradezu erschreckend zugleich. Noch nicht mal die einfachsten Handwerkszeuge werden in manchen Bereichen angewendet, geschweige denn akzeptiert. Was hat man mir immer die Anwendung von NATO Vorschriften et. al. eingeprügelt. Für die Zunft der Marineoffiziere essentiell.
(für andere natürlich auch… ein wenig frotzeln am frühen Morgen darf erlaubt sein…)
Man gebe dem Stab eine Ausgabe der AAP-6 NATO Glossary of Terms and Definitions (English and French) sowie das United Kingdom Glossary of Joint and Multinational Terms and Definitions (JDP 0-01.1) und die US Variante (da dort manche Begriffe anders belegt sind) DoD Dictionary of Military and Associated Terms JP 1-02. Falls man mal wieder Probleme hat, in einem militärischen Umfeld mit den richtigen militärischen Begriffen umzugehen und verzweifelt sucht was es denn bedeuten könnte.
Das Problem ist nicht, ob man ein zusätzliches Werkzeug gebrauchen könnte, selbst wenn es dann die ganze Zeit im Werkzeugkasten läge. Das Problem ist, wenn man eine Bedrohung vermutet und das UAV dann aufmunitioniert, dann wird man keine bemannte in Wartestellung bringen. Dies hat zur Folge, dass dann eben nur ein untermotorisierter Motorsegler, mit relativ wenig Mun in 9000m entfernung am Himmel hängt. Über die Restlichen Probleme hatten wir schon oft geschrieben. Attraktiv für die Zukunft, wäre der Schutz vor UAV.
@Elahan: Diese „Motorsegler“ mit Push-Prop-Antrieb haben alle eine so charakteristische Schall-Signatur in sehr diskretenen Fequenzbändern, je nach Art ihrer Engine, daß es mich schon lange wundert, daß sich noch keine begnadeten Bastler der „Modellfliegerabteilung der Taliban“ gefunden haben, die Predator, Heron & Co vom Himmel holen (vgl. Seiten 10 und 11 in https://ccse.lbl.gov/people/kaushik/papers/AIAA_Monterey.pdf und http://www.youtube.com/watch?v=rBDq264OH0E )?
@VTG Amtmann
Man ist dran…..
http://www.militaryaerospace.com/articles/2011/07/army-wants-industry.html
http://dl.acm.org/citation.cfm?id=2088376
Und MBDA auch
MBDA is advancing high power lasers in developing an integrated systems approach for laser weapon systems. Application advantages include, immediate effect on target; low optical detectability; low costs for logistics/maintenance and very low costs per operation; scalable effects on target / possibility to escalate, very precise, extremely selective; no collateral damage caused by ammunition; and no procurement, storage or transport of ammunition.
Doch Lowtech wir noch unterschätzt, da haben sie recht.
Zu CAS
This was one of his favorite topics as an instructor. An understanding of sonic boom time is, he said, what separates mediocre drone pilots from skilled ones. “If I shoot 90 degrees off azimuth, what’s my sonic boom time going to be?” (Azimuth refers to the angle between an object and a point of reference. In other words, it’s the angle at which the pilot aims the laser that guides the bomb or missile to the target he wants to hit.)
http://m.theatlantic.com/technology/archive/2014/06/a-rare-look-inside-the-air-forces-drone-training-classroom/372094/
War das hier nicht mal ursprünglich ein Beitrag zur Attraktivitätsoffensive der Ministerin? Wie kommen wir denn schon wieder zum Thema Drohnen? :-)