„Persistent Presence“: Das US-Engagement in Europa
Angesichts der Ukraine-Krise und einer möglichen Neu-Definition des Verhältnisses vor allem der NATO zu Russland ein interessanter Überblick: Wo und wie engagieren sich die USA – über ihre Beteiligung im Bündnis hinaus – in Mittel- und Osteuropa? Das Pentagon hat dieses Vorhaben Persistent Presence genannt (persistent lässt sich sowohl mit andauernd als auch mit hartnäckig übersetzen); auf einer eigenen Webseite gibt es einen Überblick über die verschiedenen Manöver, Stationierungen und Beratungsaktionen.
Die Karte oben, dieser Webseite entnommen, ist wegen der unterschiedlichen Farben interessant: blau zeigt die Aktvititäten im Rahmen der NATO, grün die bilateralen Aktivitäten der USA mit den jeweiligen Nationen. Und grün ist eindeutig in der Überzahl… (Für diese Aktivitäten hat US-Präsident Barack Obama kürzlich den Kongress um eine weitere Milliarde US-Dollar gebeten.)
Die Frage, warum die USA neben der NATO so stark bilateral engagiert sind, hatte ich Anfang Mai auch deren Botschafter beim Bündnis gestellt. Seine Antwort im Interview hier.
Wie würde denn die Karte mit schwarz-rot-goldenen Pins aussehen?
Auf ZEIT:
„Obama unterlässt Kurswechsel in Europa“
Entscheidender Abschnitt in dem Artikel: „……………….begründet das US-Militär seine dauerhafte Präsenz in Europa damit, dass es die europäischen Nationen als Partner für die Bewältigung der Herausforderungen außerhalb Europas erhalten möchte. Der Zugang zu Basen, Überflugrechte und Transit-Regelungen bleiben für die USA von entscheidender Bedeutung.“
Mit „außerhalb Europa“ ist natürlich Afrika, Nah-Mittelost und die Golfregion gemeint.
Letztendlich ist aus USA- Sicht Rußland keine ernsthafte militärische Bedrohung für die NATO, bzw. ihre Mitglieder. Und das post-sowjetischer Phantomschmerz-Säbelrasseln Moskau’s in dessen sogenannten near abroad überlässt man der EU.
Daraus erklärt sich auch die Haltung Washington’s die Ukraine, Georgien und Moldawien eben nicht in die NATO aufzunehmen, sondern über EU-Assoziierung dem Einfluß Rußlands zu entziehen.
Lollo | 05. Juni 2014 – 12:29
Würden Stabsoffiziere, Ämter und Kommandobehörden einbezogen, wäre ganz Europa von schwarz-rot-goldenen Pins überschwemmt, bei tatsächlich einsatzfähigen Kampfverbänden ist selbst Deutschland leer ;)
Alles nichtaktive Heldenklauverbände.
Die Karte ist lustig.
Das Baltic Air Policing ist beispielsweise mit jeder seiner drei Basen einmal verzeichnet. Damits drei blaue Punkte statt einem gibt. Dasselbe gilt beispielsweise für die Exercise Flaming Sword 14 (zweimal grün), Exercise Saber Strike 14 (dreimal grün) oder das bilaterale Training der 173rd Airborne (viermal grün).
Die Differenzierung NATO/Bilateral ist auch etwas schwammig. An Saber Strike beispielsweise nimmt das NATO-HQ MNC NE teil. Wird aber halt nicht von der NATO veranstaltet. Die Aufstockung des gemeinsamen Training der USAF und der polnischen Luftwaffe wird dafür der NATO zugerechnet? Und zwar doppelt, einmal für die C-130, einmal für F-16? Warens dann doch zuwenig blaue Fähnchen?