Eurofighter kollidiert bei Abfangübung mit Zielflugzeug, Learjet abgestürzt (Neufassung)
Bei einer Abfangübung der Luftwaffe über dem Sauerland ist am (heutigen) Montag ein Learjet nach dem Zusammenstoss mit einem Eurofighter abgestürzt. Die zivile Maschine der Gesellschaft für Flugzieldarstellung (GFD) stürzte nach der Kollision über unbewohnten Gebiet bei Olsberg ab, vermutlich waren ein Pilot und ein Passagier an Bord. Der beschädigte Kampfjet konnte nach Angaben der Bundeswehr sicher auf dem Stützpunkt Nörvenich, der Basis des Taktischen Luftwaffengeschwaders 31 Boelcke, landen. Der Pilot blieb unverletzt.
Ein weiterer Eurofighter, der an der Übung, nicht aber an dem Zusammenstoss beteiligt war, landete ebenfalls sicher. Die Luftwaffe übt regelmäßig mit der GFD das Abfang von zivilen Maschinen über Deutschland.
Die Gründe für den Unfall sind noch unklar. Auch zum Schicksal der beiden Personen an Bord des Learjets gibt es noch keine Angaben. Da eine zivile Maschine beteiligt war, liegt die Federführung für die Aufklärung des Unfalls bei der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchungen in Braunschweig.
Weiter nach Entwicklung, gerne in den Kommentaren.
Nachtrag: Fotos von der abgestürzten Maschine gibt es hier und hier vom Twitter-Nutzer @Z3tt88.
Nachtrag 2: Am Tag danach hat die Luftwaffe eine Mitteilung zu dem Unglück veröffentlicht – wer findet sie auf bundeswehr.de?
(Spoiler: rechts unten unter Weitere Themen; hier der Link zur Meldung.)
(Foto: Eurofighter im Einsatz als Abfangjäger – Bundeswehr/Bicker via Flickr unter CC-BY-ND-Lizenz)
„ADAC der Lüfte“ ist nachgerade genial. – Hm, ein Lear-Jet … Vielleicht hat man ja auch einfach das Anhalten von Steuer-Flüchtlingen geübt?
@F28
Der Eurofighter nicht, aber der A400M!
Klassiker
http://img01.lachschon.de/images/Frank-1170696219.jpg
Über alle Beschäftigen in Deutschland gab es im Jahr 2013 knapp 500 Arbeitsunfälle mit tödlichem Ausgang. Nimmt man als Vergleich die Forstwirtschaft oder gar die (in der Statistik nicht berücksichtigten) Haushaltsunfälle, lebt es sich bei der Bw trotz aller Gefahrgeneigtheit doch recht sicher. Den Unterschied macht in der öffentlichen Wahrnehmung wie immer aus, daß da jemand „vom Himmel“ fällt und die Bilder rauchender Trümmer in der Landschaft.
Auch wenn das für Betroffene wie Hinterbliebene kaum ein Trost sein dürfte.
Vollste Zustimmung @iltis. Gilt übrigens für den gesamten Aufgabenbereich der BW inkl. Auslandseinsätze inkl. PTBS.
“ ADAC der Lüfte “ ist schon das Absurdeste wie man einen hoheitlichen Akt, nämlich den Schutz des eigenen Luftraums übersetzen kann.
Um diesen Schutz zu gewährleisten werden eindringende Luftfahrzeuge abgefangen und notfalls mit Waffengewalt zur Landung gezwungen.
Lt. DPA hat der Kommodore von Nörvenich, Oberst Hoppe diesen Satz gesagt. Man kann hier wieder mal feststellen, wie der politische Wille, nämlich die Bw ist ein ganz normaler Arbeitgeber und Soldat sein ist so etwas wie ein ziviler Beruf, im vorauseilenden Gehorsam auf die militärischen Vorgesetzen vor Ort abgefärbt hat.
Wer solche Weichspülaktionen befördert, begeht Volksverdummung und Verrat an der eigenen Profession.
Mich ärgert auch dieser Spin in den Medien in Sachen Ermittlung „gegen“ die Piloten.
Das ist eine gesetzllich vorgeschriebene VORermittlung wegen des Verdachtes of Fahrlässige Tötung ! Natürlich sind die EF-Piloten die wichtigsten Zeugen, sie sind aber nicht „Verdächtige“. Da spielt dann auch das Thema Organisationsversagen rein, allein aus Versicherungs-rechtlichen Gründen. Da wird auch bei GDF die Staatsanwaltschaft aufschlagen und ermitteln.
@klabautermann: Hier schließt ein Kreis, denn in unserer heutigen Gesellschaft gibt es gar keine Unfälle,sondern nur das Versagen einer verantwortlichen Person. Genau diesen Punkt sehen wir verklausuliert bei der Drohnendiskussion.
Wenn so ein Fluggerät autonom ist und es scheppert mit irgendwem zusammen, wenn können wir dafür auf die Anklagebank setzen? Da muß es einen Piloten am Remote-steuerknüppel geben oder den Designigenieur, den Wartungtechniker. Notfalls den Drohnenwartungshallenfußbodenkehrer. Aber Unfall? Nein, das können wir nicht akzeptieren. Ob das die heutige Ausprägung des biblischen Auge um Auge ist?
So also auch in diesem Fall – daß bei einer zugegebenermaßen gefahrgeneigten Übung etwas schief geht, darf nicht sein. Es muß jemand einen Fehler gemacht haben. Und wenn der Schuldige bereits beigesetzt ist, weil selbst zu Schaden gekommen, hält man sich an den Auftraggeber, den Ersteller von Vorschriften etc.
Nächster Punkt: Wieso hegen wir uns mit Vorschriften ein, daß wir uns kaum noch rühren können? Weil, wer eine Vorschrift erläßt, sich von Verantwortung frei macht. Mit dem verteilen der Vorschrift geht die Verantwortung auf den Empfänger über und man ist fein raus.
Natürlich schaut sich die Staatsanwaltschaft das an, das ist unser Rechtssystem und das gibt an anderer Stelle auch wieder Sicherheit.
http://www.youtube.com/watch?feature=player_embedded&v=1CKb86gzkZM
@iltis
Im Kern Zustimmung,
However, Sie schreiben:
„Nächster Punkt: Wieso hegen wir uns mit Vorschriften ein, daß wir uns kaum noch rühren können? Weil, wer eine Vorschrift erläßt, sich von Verantwortung frei macht. Mit dem verteilen der Vorschrift geht die Verantwortung auf den Empfänger über und man ist fein raus.“
Das ist eben nicht so. Deswegen ist ja bei solchen Unfällen mit Todesfolge auch „Organisationsversagen“ immer ein Thema. Arbeitsschutz-rechtlich, Versicherungs-rechtlich, Verkehrssicherheits-rechtlich, etc……Ich habe selbst erlebt, dass nach einem Taucherunfall mit Todesfolge die Staatsanwaltschaft die Vorschriftenlage und die Erlasshalterverantwortlichkeiten verdammt genau unter die Lupe genommen hat.
Also nix is mit „fein raus“. Der Erlasshalter einer Vorschrift ist auch für das change management nicht nur verantwortlich sondern auch haftbar.
Bitte korrigiere man mich:
Gibt es weiterhin keinerlei Veröffentlichungen zu dem Vorfall auf einer der drei möglichen Internetseiten des BMVg, der Bundeswehr oder Luftwaffe? Mittlerweile könnte man doch schon eine Formulierung gefunden haben, die zu mindestens auf den Vorfall eingeht, das noch ausstehende Ermittlungsergebnis aber offenlässt. Mit welcher Hysterie hingegen über Schüsse in die Entladebox, Unfälle mit leicht verletzten Afghanen oder heruntergefallen NH 90 Bauteilen als Sofortmeldung berichtet wird, man hier aber schweigt, amüsiert mich doch sehr!
Vorauseilender Gehorsam bei banalen Dingen, ängstliches Duckmäusertum im Ernstfall. Warum sagt niemand: „Ja, wir üben für den Ernstfall und zwar dort wo der Ernstfall passieren kann!“
Wer nicht weiß wie so eine Übung aussieht sollte mal die Fotos von der ILA 2014 sich anschauen, dort wurde genau dieses Manöver vorgeführt!
@ georg
:)zum thema: „Luftwaffe = ADAC der Lüfte!“
oberst hoppe wollte hier doch nur mal sanft vor-fühlen …. weil nämlich die EFs von nörvenich demnächst alle GELB angemalt werden…
zum kampf/einsatz kommen sie ja doch nicht… !?
semper fo
Frage an die Luftfahrzeugführer hier:
In der Presse heißt es immer „bis an 500m“ annähern – kann man da eigentlich wirklich Sichtkontakt herstellen und über Handzeichen kommunizieren? Ab 50m – max.150m kann ich mir das vlt vorstellen, aber bei 500m? Danke im vorraus.
@ mat the rat
Doch die EF kommen zum scharfen Einsatz im Air Policing in Litauen. 6 Stück zusätzlich sind für den Herbst diesen Jahres für die Absicherung des Baltikums versprochen. Gerade hier könnte auf die aktuelle sicherheitspolitische Lage verwiesen werden. Wenn Air Policing zusätzlich gefragt ist muss es auch geübt werden, damit es sicher beherrscht wird, statt dessen diese Presseerklärung. Eine gute Chance auf die sicherheitspolitischen Notwendigkeiten Deutschlands als Bündnismitglied der Nato hinzuweisen, ist vertan worden.
Statt dessen stellt sich der Kommodore als „oberster gelber Engel der Lüfte“, dar.
Nachdem vor einigen Tagen in einem anderen Thread das Spassvideo von Jetpiloten der Bw für das 25 jährige Bühnenjubiläum der „fantastischen Vier“ zum Teil kritisiert worden ist, muss ich für mich feststellen, dass die offiziellen Verlautbarung von verantwortlichen Offizieren und der Bw insgesamt bei weitem schlimmer sind, als solche Videos.
Wie sagte mal ein dt. Kaberettist. Man kann in Deutschland fast keine Themen mehr kaberettistisch aufbereiten, weil die handelnden Personen schon im Alltag bei ihren Handlungen Kaberett machen.
@klabautermann: Für das Erstellen der Vorschrift hat man eine Menge mehr Zeit als der Ausführende, in diesem Falle der Flieger im Cockpit. Das Mehr an Zeit führt nun nicht immer zur besseren Vorschrift, eröffnet aber die Chance dazu. Und die zur Gegenkontrolle, Abstimmung, juristischen Fachberatung.
Hat man das alles nach bestem Wissen und Gewissen sowie unter Heranziehung mitgeltender Vorschriften, also nach best practice gemacht, hat man auch gut argumentieren. Daß man in Zweifel gezogen wird vom Staatsanwalt ist klar, das gehört zum Teil eins meiner Äußerung, denn der StA ist ja einer, der qua Beruf jemanden sucht, dem er ein Verschulden an die Hose tackern kann. Er kriegt dafür sogar Geld.
Dieser von klabautermann beschriebene Tenor, der meist ohnehin nur in der headline steht, bauscht sich tatsächlich bedenklich auf. Gerade wenn man nur oberflächlich durchblättert (z.B. über Google News) bleibt nur „Staatsanwalt ermittelt gegen Soldaten“ übrig.
Schönen Dank dafür, jetzt gibt es bald wieder Lichterketten, Zivilklauseln an Unis und was weiß ich, weil „die Soldaten jetzt schon zuhause morden“… Interessant zu sehen, wie Pressearbeit heute so läuft (Hausherr klammere ich mal aus).
Zur Info: Inzwischen gibt es eine Meldung der Luftwaffe, auch auf der bundeswehr.de-Seite – siehe Nachtrag oben.
Nachfolgendes für alle Hobbyjuristen zur Erweiterung und Vertiefung ihres Halbwissens:
§ 160 (2) StPO
Die Staatsanwaltschaft hat nicht nur die zur Belastung, sondern auch die zur Entlastung dienenden Umstände zu ermitteln und für die Erhebung der Beweise Sorge zu tragen, deren Verlust zu besorgen ist.
@Carlos: Ja, da haben Sie natürlich recht. So hat sich der Gesetzgeber das auch gedacht, bis eines Tages die Aktenberge bis zur Geschäftszimmerdecke reichten und der Arbeitsvorrat des Herrn StA bis in sein fünfundsiebzigstes Lebensjahr.
Wenn selbst Behörden, deren Aufgabe die Aufrechterhaltung von Recht und Gesetz ist, das Recht brechen, indem das Personal zur Überschreitung der 10- Stundenregeln des Arbeitszeitgesetzes genötigt werden (…natürlich stechen Sie aber schon um halb sechs ab, Frau Meier, sonst gibt’s wieder Beschwerden und wollen wir doch beide nicht oder?), dann schlagen wir unsanft in der Wirklichkeit auf.
@iltis: Sprechen Sie vom BMVg?
„Forschungsrakete schlägt in Kinderzimmer ein“ (auf WELT)
Nein, die Rakete war nicht von der BW, sondern von der TU Braunschweig….es entstand auch nur Sachschaden, die Kinder waren zufälliger Weise nicht in der Wohnung.Die Polizei prüft auch nur einen möglichen „Verstoß gegen das Luftverkehrsrecht“……. Interessant ist, dass „Raketenstarts von der………..Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr“ erteilt werden (?)
Wat es nüsch alles jibbet ;-)
@Carlos: BMVg sorgt für die Aufrechterhaltung von Recht und Gesetz? Nun, im übertragenen Sinne tut es das vielleicht auf seine Weise. Es war aber nicht gemeint.
Danke an Thomas Wiegold für die Verlinkung der Meldung auf bundeswehr.de
Die Meldung war wohl nicht so wichtig wie das Video 100 Meilen durch die Normandie …
Hat jemand eine Idee warum der zweite Eurofighter in Köln / Bonn gelandet ist ? War die Startbahn in Nörvenich gesperrt nach der Landung des 1. EF, durch Schaumteppich oder unklarem Zustand nach der Landung des beschädigten Eurofighters ? Wenn der Aussentank unter der Tragfläche abgerissen worden ist, dann muss es schon eine heftige Kollision gegeben haben.
Wenn man sich die Grafik über das Abfangmanöver auf der Homepage der Luftwaffe anschaut, ergibt sich die Frage, wann die abgefangene Maschine, hier der Learjet die Linkskurve beginnen muss. Unter der Voraussetzung dass kein Funkkontakt möglich ist (Loss of Communication) kann das abgefangene Flugzeug doch nur dem Jäger gemäß seiner Flugbahn folgen. Dies wird ja wohl auch durch die leicht vorgerückte Position des 1. EF dargestellt. Es stellt sich also die Frage, was in der nonverbalen Kommunikation schief gelaufen ist und der EF weiter gerade aus flog und der Learjet bereits das Kurven anfing, vorausgesetzt es haben sich alle regelkonform verhalten.
Da der Abstand im Regelfall sicher 100 m oder mehr beträgt, kann man auch nicht von einem engen Formationsflug sprechen mit einer Berührung in einem unbedachten Moment.
@ Georg:
Der Eurofighter hat eine Minimalfluggeschwindigkeit von über 200 km/h, nur um in der Luft zu bleiben. Wahrscheinlich wird er schneller gewesen sein. Der Learjet wird wohl eine ähnliche Geschwindigkeit gehabt haben wie der Eurofighter. Trotzdem können durch Abstimmungsprobleme schnell hohe Relativgeschwindigkeiten zwischen beiden Maschinen entstehen – 100m sind dann verdammt schnell weg. Und bei diesen Geschwindigkeiten wirken auch Kräfte, bei denen selbst kleinere Berührungen mühelos Tanks o.ä. abreißen sowie Tagflächen so stark beschädigen können, dass eine Maschine unausleitbar ins Trudeln fällt.
@Georg
„Doch die EF kommen zum scharfen Einsatz im Air Policing in Litauen. 6 Stück zusätzlich sind für den Herbst diesen Jahres für die Absicherung des Baltikums versprochen.“
Woher wissen sie, dass die EF nicht zur Übung ins Baltikum entsannt werden?
In der Vergangenheit war die Lw immer nur zur Übung dort.
SPON berichtet:
„Laut einem Schreiben der Luftwaffe an den Verteidigungsausschuss im Deutschen Bundestag wurde der „Eurofighter an seiner rechten und unteren Seite stark beschädigt“……..“ein Flugaußentank abgerissen und weitere Teile fielen zu Boden““
Das erklärt zumindest, warum Nörvenich sofort nach der Landung des beschädigten EF dicht gemacht hat und der 2. EF nach Kö/Bo flog.
„……Daten-Rekorder des Learjets gefunden. Erste Ergebnisse werde es aber erst in vier bis acht Wochen geben, sagte ein Sprecher der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung“ Die Teile (Flugdatenschreiber und der Gesprächs-Rekorder) sind beschädigt.
Fazit: es wird noch Wochen dauern mit der Untersuchung.
Das bedeutet u.U. dass der Ausbildungsbetrieb stark eingeschränkt wird.
@iltis
Evtl ist dies ja ein Beweis für einen funktionierenden Arbeitsschutz und ein ausgeprägtes Gefahrenbewusstsein.
Die GFD ist keine GmbH des Bundes und somit war dies ein Arbeitsunfall einer ziv Gesellschaft mit mili Beteiligung.
@Elahan: Da haben Sie gerade den Ironie- Tag vergessen oder? Das mit Frau Meier ist zu hören, wenn sie gerade noch zwei fette Akten auf den Tisch kriegt mit der Anmerkung, die würden morgen dringend gebraucht, obwohl sie die 10 Stunden gleich abschießt. Sie möge also mal rasch an die Stempeluhr gehen und dafür sorgen, daß die Gesetzesübertretung wenigstens nicht aktenkundig werden wird. So sorgt man heute für die Einhaltung von Gesetzen. Hoffentlich nicht überall…
@iltis
ab ins Bällebad ?
,-)
@klabautermann: Kennen Sie das T-Shirt mit der Aufschrift: ich war’s nicht?
Ich hab eins…
Nachdem nun die offizielle Mitteilung des BMVg raus ist bleibt u.a. zu klären:
Wer ist auf wen „Formation“ geflogen?
Der Eurofighter auf den Learjet, oder der Learjet auf den Eurofighter?
Solange keine positive gegenseitige Bestätigung der Übergabe der Führung der „Formation“ an den Eurofighter stattgefunden hat, fliegt der Eurofighter auf den Learjet Formation. Er hat in Position zu bleiben und für Deconfliction zu sorgen.
@Georg:
Vielen Dank für die qualifizierten Kommentare.
Zur Ausweichlandung: Nach der Landung des beschädigten EF musste die Bahn erst einmal gesperrt werden, da diese auf FO (Fremdkörper) untersucht werden muss. Es könnten sich beim Aufsetzen ja weitere Teile gelöst haben – reine Vorsicht. Ggf. könnte der EF auch eine Sicherheitslandung mit Fanghaken durchgeführt haben, was ebefalls zur temporären Sperrung der Piste führt. Als Folge geht der zweite EF, auch ggf. auf Grund von Resttreibstoffmenge zum nächsten Flugplatz. Auch dies ist ein standardisiertes Verfahren.
In diesem Sinne…
WE
@iltis
???
Ich meinte dies sehr ernst und bin der Überzeugung, dass wir im Vergleich zu anderen Streitkräften sehr hohe Sicherheitsstandards im Frieden haben. In manchen Bereichen sind uns einige Staaten sogar voraus (z.B. Flugbetrieb der USA). Dass diese im Einsatz ggf hinderlich sind, muss der Verantwortliche vor Ort klären.
Bei SPON ist auf Bild 9 Fotostrecke noch eine SAR UH-1D zu sehen.
@someone:
Wird ja auch noch an den SAR-Kommandos (Land) Nörvenich, Holzdorf und Penzing betrieben. Und solange noch kein Nachfolgemuster endgültig in Sack und Tüten ist, wird das sicher auch so bleiben.
Nachschlag zum Thema ADAC der Lüfte:
Das ist genau die Sprachverwirrung, die schon die höheren Führungsebenen erfolgreich durchsetzt hat. Ganz im Duktus von U3vdL.
Wunderbar.
Ich selbst habe immer gerne den Ausdruck „Luftpolizei“ genutzt. Ist für Aussenstehende leicht verständlich ohne das Wesentliche zu verschleiern.
Noch dazu ist der ADAC nicht unbedingt eine Institution, mit der ich mich derzeit vergleichen würde, auch wenn der Vergleich vielleicht angebrachter ist, also es den Anschein hat ;)
Wie Grenadier schon richtig schrieb, auf der ILA 2014 konnte man das Manöver sehr gut beobachten und ich meine der Abstand der Maschinen war auch dort deutlich unter 100m von einander.
Hier ganz gut zu sehen: http://s14.directupload.net/images/140624/qj9emkve.jpg
Teile der betreffenden Vorstellung in diesem Video ab hier: http://www.youtube.com/watch?v=bcsqLltEshk#t=103
@ht_
Das ist genau das worauf ich mit meinem Post oben hinaus will. Vlt gibt es eine 500m Abstandsvorschrift, nur müsste man, um den Auftrag zu erfüllen, diese gezwungenermaßen missachten. Wenn dieser hypothetische Fall einschlägig sein sollte, so spiegelt das einige Diskussionsstränge hier aus der näheren Vergangenheit wieder.
Wenn das so stimmt, was die „Luftwaffenkreise“ so verlautbaren, dann soll es wie folgt gewesen sein:
„Durch Wackeln mit den Flügeln habe der Kampfpilot den Learjet dann zur Kontaktaufnahme aufgefordert, woraufhin dessen Pilot das Signal bestätigt habe. Daraufhin sei der Eurofighter wie vorgesehen näher an das zivile Flugzeug herangeflogen, um in Sichtkontakt zu kommen. Durch Handzeichen habe der Bundeswehr-Pilot sein Gegenüber angewiesen, ihm zu folgen.
Der Pilot des Learjet habe daraufhin ebenfalls per Handzeichen signalisiert, dass er dieser Anweisung Folge leisten werde. Der Eurofighter, der sich zu diesem Zeitpunkt links vom Learjet befand, drehte dann laut Luftwaffenkreisen wie vorgesehen nach links ab, drehte dem Learjet also die Unterseite zu. In diesem Moment habe der Pilot des zivilen Flugzeugs einen deutlich zu engen Kurvenverlauf gewählt und sei von rechts unten an den Eurofighter herangeflogen. Dabei sei es zur Kollision gekommen. “
http://www.spiegel.de/panorama/learjet-absturz-im-sauerland-ermittler-gehen-von-pilotenfehler-aus-a-977282.html
[Habe mal wg. des Leistungsschutzrechts, die Debatte ist hier bekannt, den SZ-Link durch den SpOn-Link ersetzt… T.W.]
„Luftwaffenkreise“ geben mehr oder minder dem zivilen Piloten die Schuld. Naja. Ist mir zuviel Konjunktiv ergo Spekulation, ergo schlechter Stil bis schlechter Journalismus.
O-Ton aus der SZ plus Link? Leistungsschutzrecht?
Sorry, wollte nicht den Link von SPON angeben (der ist nämlich erlaubt), da SPON sich auf die SZ bezieht.
Frage ins Forum: Wie viel Grad Schräglage (Bank) bzw. wie viele G´s kann so ein Learjet anlegen? (60°bank = 2G).
[Wie oben erläutert: SpOn-Link ja, SZ-Link nein. Wg. der Verrücktheiten des LSR… T.W.]
„Bei Abfangübungsflügen wird nie so eng geflogen wie bei Formationsflügen“, betont Oberst Kötting von der Luftwaffe.Klare Grenzwerte für den einzuhaltenden Abstand gebe es nicht. „Die Piloten nähern sich nur so weit, wie es sicher für alle Beteiligten ist.“
http://www.spiegel.de/panorama/learjet-absturz-ueber-sauerland-manoever-mit-eurofighter-a-977157.html
„The interceptor is responsible to maintain safe separation during these and all intercept maneuvers. Flight safety is paramount. “
https://www.faa.gov/air_traffic/publications/atpubs/aim/aim0506.html
Hier ein Video bzgl. Formationsflug Learjet/Learjet und Agilität des Flugzeuges.
http://www.youtube.com/watch?v=UPJDOIGvYuE
Und hier die Sicht aus dem Cockpit, wenn man abgefangen wird:
http://www.youtube.com/watch?v=x3uADBY_Eas
Bei 1:15m sieht man das „Flügel wackeln“ um Aufmerksamkeit zu bekommen.
Ich frage mich, warum der EF nicht mit Kamera ausgestattet ist. Gerade in der air-policing-Rolle sollte das doch Standard sein.
Hat da noch nie einer dran gedacht oder liege ich da völlig falsch und das Teil hat eine Kamera ?
@CRM
Der dritte Link öffnet leider nicht wg. der Musikrechte.
@klabautermann
O weh, event recording ist ein ganz böses Thema. Jedenfalls in Verbindung mit Einsatzfahrzeugen,denn das ist ja in der Leistungsbeschreibung nicht vorgesehen gewesen und zum Nachrüsten geht ohne F&T Studie für jedes Einzelfahrzeug nach meiner Kenntnis garnix….Ganz zu Schweigen von der bekannten Verantwortungs- / Rechtfertigungsdiskussionen im Zuge diverser Ermittlungen. Ich glaube nicht, das dies bei LFZ anders ist.
@Klabauter
IRST/Kamera (PIRATE) wurde bei den deutschen Eurofightern eingespart.
Beim Starfighter gabs so was auch nicht und deswegen nicht nötig. Nur weil’s ein Selling Point ist und jedes neue Jagdflugzeug auf der Welt ein IRST hat heißt das noch lange nicht daß die Luftwaffe das braucht.
Auch wenn es die MiG-29 schon vor 30 Jahren hatte ;)
@selber denken
@JCR
aha, hatte mir schon „so Was“ gedacht ;-)
Gott sei Dank machen Drohnen ohne Kamera ja keinen Sinn ;-)
Wie schwer wäre es denn, die Piloten mit einer GoPro auszurüsten?
Dienstlich beschafft wurden die ja bereits.
Wobei das wohl auch nicht jedem passen würde, da nicht auszuschließen ist, dass die Aufnahmen auch für Kontrollzwecke verwandt werden könnten.
Wie ich befürchtet habe:
Nach den Learjet-Pilotenfehler-Spekulationen seitens der LW (siehe FAZ, WELT u.a.m.), die vom BFD prompt als solche klassifiziert wurden, kommen prompt erste Kommentare in den Medien hoch, dass solche Pilotenfehler eines zivilen Piloten doch wohl in den Abfangverfahren der Lw berücksichtigt sein müssten, da man ja nicht unbedingt mit einem professional, bzw. compliant Verhalten eines Piloten rechnen könne, zu dem man keine Kommunikation hat. Sinnhaftigkeit des Übungs-Szenario und des Verfahrens wird also hinterfragt.
Und außerdem kommen natürlich erste Stimmen hoch, die fragen, warum solche Übungen über bewohntem Gebiet stattfinden müssen.
Liebe Lw: Si tacuisses, philosophus mansisses
Als geborener Sauerländer darf ich Ihnen sagen, das wir den Hochsauerlandkreis getrost als unbewohnt (ok, sagen wir dünn besiedelt) bezeichnen dürfen. Das darum jetzt so ein Fass aufgemacht wird, ist BLÖD-Niveau – plain and simple…
Mein Gott, wenn die Tage tatsächlich mal ein Vollhonk in das berühmte Hochhaus in Frankfurt nagelt, dann heulen wieder alle, wo denn die Luftwaffe war und warum niemand etwas gemacht hat. Kann da einfach nichts Elaboriertes zu schreiben – wo doch selbst die ach so renomierten Nachrichten in den Öffentlich-Rechtlichen (glaube es war „heute“ im ZDF) gestern auf RTL-Niveau Bericht erstatteten.
klabautermann
das könnte auch andere Gründe haben. Keiner hat bisher gefragt warum das zivile machen müssen.