„Ich bin gern Verteidigungsministerin“
Das Interview, das Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen dem (am heutigen Samstag erschienenen) Spiegel gegeben hat, ist ein Signal. Erstmals, wenn ich nicht was übersehen habe, nimmt die seit einem halben Jahr amtierende Ressortchefin in einem Gespräch mit einem Medium nicht zu den Themen Stellung, die ihre Aussagen in der öffentlichen Wahrnehmung der vergangenen Monate prägten: Von Attraktivität der Bundeswehr, Nachwuchswerbung, der Vereinbarkeit von Familie und Dienst, ja generell von ihrem Motto Der Mensch muss im Mittelpunkt stehen ist in diesem Interview nicht in einem Satz die Rede. Statt dessen Verteidigungs-, Sicherheits- und, ja, auch Außenpolitik. Und gleich zu Beginn die programmatische Aussage: Ich bin gern Verteidigungsministerin.
Zwar räumt die Chefin des Wehrressorts auch ein, dass in der Ukraine-Krise ihre Äußerungen, anders als die von Außenminister Frank-Walter Steinmeier, recht schnell als Kriegstreiberei ausgelegt werden (Das liegt in der Natur des Amtes). Was sie aber nicht hindert, im Verhältnis zu Russland gleich einen Pflock einzuschlagen: Russland ist derzeit kein Partner. Partner halten sich an gemeinsame Vereinbarungen. Andersrum gilt aber auch: Russland darf nicht zu unserem Gegner werden. Für die nötigen Verhandlungen sei aus ihrer Sicht klar: Die ausgestreckte Hand zu Russland muss aus der Position der Stärke kommen.
Von der Leyen wies zugleich den Vorwurf zurück, die deutschen Beiträge zur Unterstützung der osteuropäischen NATO-Mitglieder in der aktuellen Krisensituation seien zu zurückhaltend. Das Angebot, als mittelfristige Maßnahme des Bündnisses das Multinationale Korps Nordost im polnischen Stettin zu verstärken und zu einem High Readiness Headquarters auszubauen, führe dazu, dass die NATO künftig im östlichen Bündnisgebiet schneller reagieren kann. Dieses einzige Hauquartier der Allianz im Osten stehe damit für die Anpassungsfähigkeit der NATO: Es ist multinational rotierend und flexibel. Die Truppen bleiben über Europa verteilt, üben aber gemeinsam und sind im Ernstfall in der Lage, gemeinsam zu agieren. Das ist die moderne NATO-Philosophie. Und, gleichsam im Widerspruch zu den aus Polen laut gewordenen Forderungen nach zusätzlichen kampfkräftigen Einheiten im Osten des Bündnisgebiets: Es geht nicht mehr um die statische Stationierung großer Truppenverbände. Das ist das veraltete Konzept des Kalten Krieges.
Die Ministerin erneuerte ihren auf der Münchner Sicherheitskonferenz im Februar erhobenen Anspruch, Deutschland müsse sich international stärker engagieren – allerdings auf seine eigene Weise: Umfragen zeigen, dass die Deutschen durchaus befürworten, dass wir uns zur Sicherung von Frieden und Freiheit engagieren. Das ist die deutsche Farbe, die wir in die Bündnisse tragen: Wir wollen uns einbringen. Aber nicht tollkühn und um jeden Preis, sondern mit der deutschen Gründlichkeit und Beharrlichkeit. Dafür sei nicht die Zahl der eingesetzten Soldaten der Maßstab: Es geht nicht immer nur um Militär, sondern um die grundsätzliche Haltung, ob man bereit ist, Verantwortung zu übernehmen. Das deutsche Markenzeichen sei das Prinzip der Vernetzten Sicherheit: Diplomatie Hand in Hand mit wirtschaftlicher Zusammenarbeit und wenn nötig auch mit dem Militärischen.
Außenminister Steinmeier wird vielleicht mit der öffentlichen Aussage seiner Kabinettskollegin zu Russland nicht so ganz glücklich sein – den Rest hätte er vermutlich ähnlich sagen können. Auch das ist ein Signal. Ebenso, dass in diesem Interview mit der Außenpolitikerin von der Leyen (letzte Spiegel-Frage: Warum bekommen Sie eigentlich für Ihre neue Außenpolitik so viel Gegenwind aus den eigenen Reihen?) etwas gar keine Rolle spielt, was einen von der Verteidigungsministerin schon interessieren würde: Das Thema Rüstung und Beschaffung. Und die Entscheidungen, die sie dazu im nächsten halben Jahr wird treffen müssen.
(Foto: von der Leyen am 4. Juni 2014 vor der Bundespressekonferenz – Axel Schmidt/commonlens.de)
„aus der Position der Stärke kommen“-
Sie meint jetzt sicher die wirtschaftliche Stärke, die militärische kann es ja nicht sein…
Deutsche Soldaten dann nach Stettin zu versetzen gehört vermutlich auch zur Attrativitätssteigerung…
Fazit: Typische Gemeinplaetze. Allerdings haette/n der/die Journalist/en wohl etwas gezielter fragen koennen.
Multinationales Korps Nordost = schneller reagieren ? Wie denn? Womit denn? Mit zusätzlichen Stabsoffizieren als fact finding team oder QRF?
Nicht nur Außenminister Steinmeier ist mgl mit der öffentlichen Aussage seiner Kabinettskollegin zu Russland nicht so ganz glücklich.
WER ist denn noch glücklich mit Ihren Aussagen in letzter Zeit. Selbst die CDU bröckelt.
Außer zu Attraktivität muss Sie sich alles aufschreiben lassen, lernt dann Überschriften, anstelle sich dann daran zu halten, glaubt sie daran, dass SIE die Expertinz.B. für Sicherheitspolitik ist. Und wenn sie z.B. sagt, ich will neue KInderwagen, gibt es genug „Berater“ oder Spitzenmilitärs, die sagen, JA; ENDLICH Kinderwagen, wollte ich immer schon. nun streichen wir mal xxx und fangen an Kinderwagenschieber auszubilden und Statistiken anzufertigen,wer einen Kinderwagenausbildungsplatz belegen muss-endlich!
Aber mal ehrlich, auch zur Attraktivität, hätte sie mal die fragen sollen, die es nun umsetzen müssen, da kann sie eigentlich auch nur Überschrift.
Ach, ich vergaß neben den anonymen immer nickenden Beratern aus dem Umfeld und den sofort begeisterten Spitzendienstgraden wurden in diesem Forum ja auch genug Spitzendienstgrade zitiert, die nun ganz glücklich sind.
Es geht um das Zurechtrücken des Image – man kann mehr als FKK (Flat/Kita/Kühlschrank). Gestern der GI in der FAZ und nun die Ministerin.
Einen fundierten Beitrag zur Leistung von U3vdL hat die gestrige heute-Show gezeigt. Ein Uninformierter braucht nur diese Sketche zu sehen und kann die Ministerin danach genau so gut einschätzen wie ihre Parteikollegen. Ich schätze nach der Sommerpause haben Welke und Co wieder einiges aufzuarbeiten …
@ schorsch, 8.35 Uhr
Eine Versetzung nach Szczecin gehoert sicherlich nicht zur Attraktivitaetssteigerung im Sinne Ihrer Anmerkung.
Eine Verwendung in Szczecin allerdings ist und war fuer die ganz ueberwiegende Anzahl der – nicht nur deutschen – Soldatinnen und Soldaten, die dort integriert oder im nationalen Element eingesetzt waren oder sind, attraktiv.
Im Uebrigen bewerben sich die Angehoerigen der Bundeswehr fuer eine Integrierte Verwendung (falls sich hieran in letzter Zeit nichts geandert hat) und deshalb ist die Versetzung auch nach Szczecin, sofern sie einen ereilt, per se tatsaechlich attraktiv.
Hehe, das war nett formuliert. Es kann ja mittlerweile auch nicht mehr um große Truppenverbände gehen, wenn alle Armeen teils deutliche Reduzierungen seit dem sog. „Ende“ des Kalten Krieges durchzustehen hatten.
Andererseits muss uns aber gerade die neuere Geschichte endlich bewegen zu realisieren, dass das Konzept des Kalten Krieges eben nicht veraltet ist, sondern urplötzlich und unerwartet wieder hervorbrechen kann. Das bezieht sich teils auf die aktuelle Krise in der Ukraine – Putins bis zu 40.000 Mann Eingreiftruppe in den Grenzregionen standen dort nicht zum Spaß herum, und auch die Krim musste erst von mehreren tausend Mann besetzt werden. Großverbände haben also auch noch heute eine wichtige Funktion, selbst wenn sie nur (gerade!) der Abschreckung dienen. Teils bezieht es sich aber auch auf die Realität von vor 10 Jahren. Damals dachte man seitens unserer amerikanischen Freunde auch, dass ein paar wenige, professionelle Soldaten den post-Saddam Irak schon stabilisieren können. Ein Trugschluss, wie sich herausstellte, der nicht zuletzt auch desaströse Auswirkungen auf den War on Terror in Afghanistan hatte bzw. hat.
In diesem Zusammenhang hat auch das schon beinahe zerredete „Verantwortung übernehmen“ seinen Platz. Hier fehlt meines Erachtens der Begriff von der „maßstabsgetreuen“ Verantwortung, d.h. die Übernahme von Verantwortung innerhalb eines Bündnisses, einer Mission, etc. in Abhängigkeit der eigenen militärischen Größe inklusive all jenen Parametern, die damit eng verbunden sind.
Frau von der Leyens Gerede über Umfragen, eine grundsätzliche „ja/nein“-Haltung sowie deutsche Gründlichkeit und Beharrlichkeit ist – aus meiner Sicht – beste Stammtisch-Rumeierei, um vom eigentlichen Problem in ihrer Rede abzulenken: ein Mangel an Initiative. Bspw. wird ein drohender oder bereits stattfindener Völkermord in einem fiktiven Rotland nur durch ein schnelles Eingreifen eines größeren Truppenverbands mit Anwendung von Waffengewalt gestoppt. AKs und Macheten werden nämlich nicht weggesteckt oder fallengelassen, wenn jemand in Deutschland anfängt über Verantwortungsübernahme oder dem Prinzip der Vernetzten Sicherheit zu diskutieren. Von heute auf morgen eine Truppe in Bewegung zu setzen würde man aber womöglich als „tollkühn“ auslegen. Verharrt man beharrlich in gründlich geführten Debattierrunden sterben mit jedem weiteren vergangenen Tag eine hohe Anzahl von unschuldigen Menschen. Welch Teufelskreis.
„Gewollt aber nicht gekonnt“ kam mir da als Erstes in den Sinn. Ich wäre zu gern Mäuschen bei unseren Verbündeten, wenn sie die Zeilen von Frau von der Leyen zu Ende gelesen haben. Möchte man diese deutsche Farbe im Bündnis überhaupt noch vor Augen haben oder doch lieber übertünchen, stellt sich mir als Frage.
End of rant.
„Das ist das veraltete Konzept des Kalten Krieges.“
welches damit den Kalten Krieg gewonnen hat und letztendlich zur Selbstbestimmung der ehemaligen Warschauer-Pakt-Staaten geführt hat. Vielleicht ist es doch nicht so veraltet, höchstens „bewährt“ ;-)
Noch eine kleine Frage am Rande: Derzeitige politische Statements über die Ukraine beinhalten nicht die Rückgabe der Krim an die Ukraine. Ist die Krim mittlerweile abgeschrieben und der russische Völkerrechtsverstoß akzeptiert?
Sorry, ich bin kein Soldat,daher auch länger nicht im Blog gewesen. Aber nun wird es wieder spannend.
Ich kann mir vorstellen, dass eine Ministerin ihr Redemanusript oder den Interview Leitfaden nicht selbst schreibt (war es ein heißes oder kaltes Interview?) Aber welcher Referent schreibt ihr so was auf, welcher Referatsleiter oder Abteilungsleiter zeichnet so etwas ab, welche Ministerien/Kollegen haben im Vorfeld davon Kenntnis? Ist das auch Koalitionaauffassung und – sprache: „Das ist die deutsche Farbe, die wir in die Bündnisse tragen: Zitat: „Wir wollen uns einbringen. Aber nicht tollkühn und um jeden Preis, sondern mit der deutschen Gründlichkeit und Beharrlichkeit.“
Braucht es es nun diese Führung/Leitung des BMVg um nun in unserer Außen- und Sicherheitspolitik „Tollkühnheit“ und „um jeden Preis“ zu verhindern. Haben also unsere bisherigen Sicherheitspolitiker so versagt. Wären das jemals Stellgrößen gewesen? In keinem Fall!
Welche Zielgruppe sollen solche Worte erreichen? Hat sie Spiegel mit Gala o.ä. verwechselt. Ich bin sehr, sehr überrascht. (Ganz vorsichtig formuliert) Habe ich doch zunächst auf das Neue, verbunden mit ihr gesetzt.
Es wird Zeit für fachliche Qualifikation, Zeit war genug.
Der im Grundsatz völlig richtige Gedanke der „Vernetzten Sicherheitspolitik“ droht auch in diesem Fall – bewusst oder unbewusst – missbraucht zu werden: Als Rechtfertigung für eigene Zurückhaltung und Mängel.
Auch wenn zu betonen es schon fast überflüssig ist: Solange es keine übergreifende sicherheitspolitische Strategie in Deutschland gibt, solange ähnelt der vernetzte Ansatz einer bloßen Vernebelungstaktik. Jeder kann unter Verweis auf „die“ Vernetzung tun und lassen, was er will. Und jeder kann die eigenen Unzulänglichkeiten auf andere abwälzen. Eine klare Verantwortungszuweisung findet ebenso wenig statt wie eine gezielte Erfolgskontrolle.
Ansonsten aber ist es gut, wenn die Ministerin sich wieder den Kernaspekten des Verteidigungsressorts zuwendet. Denn gerade auch dort gibt es zahlreiche Baustellen. Und ihre Lagebeurteilung zu Russland halte ich für durchaus pragmatisch und sachgerecht. Es geht hier um die Balance zwischen klarer westlicher Willensbekundung (zur Bündnisverteidigung) einerseits und dem Versuch andererseits, ein mögliches Einlenken Russlands nicht zu verbauen. Weder ein aktionistisch propagierter neuer Kalter Krieg noch ein angstvolles Kuschen vor Putin ist jetzt gefragt.
@vklein
Sie fragen: Welche Zielgruppe? Das wissen sie doch viel besser, es ist die künftige Wählergruppe.
Diese kann mit der BM dann beste Friedenspolitik verbinden.
Attraktivität kommt immer gut, ist auch mit positiven medialen Bildern besetzt.
Und wer Tollkühnheit verhindert und das um jeden Preis Militär eingesetzt wird, der ist doch eine guter (wählbarer) Mensch, oder? Dazu muss man aber um Bilder mit Drohnen einen Bogen machen (Einsatz und sogar bei der ILA) und wenn Soldaten, dann friedlich, gern Soldatinnen, gern tanzend in KITAs für höhere Stabe oder Hochschulen oder lachend beim small talk (siehe letzte Bilderstrecken)
Warum fragt sie keiner auf den Punkt wie ihre (militärische) Position der Stärke aussieht siehe dazu Zitat: “ Die ausgestreckte Hand zu Russland muss aus der Position der Stärke……“
Über Wirtschaft und Diplomatie braucht sie nicht zu reden, dazu braucht es sie nicht, soll halt IHREN Job machen.
Also, zusammengefasst, wem hat diese Interview nutzen sollen, der Sache, den Soldaten? Dem Land? Nein, ihr selbst.“Ich bin gern Verteidigungsministerin” Noch, wird sie denken, das schaffe ich auch noch,
Also, vklein, sind sie mal weiter schön überrascht. Hätten sie es nicht wissen können??
Das Interview des GI ist leider im Volltext online nicht verfügbar.
Wäre interessant, ob wenigstens er auf viele drängende Fragen zum Stand der Neuausrichtung befragt wurde.
Das vdL-Interview ist ja schon fast ein Gefälligkeitsinterview.
Dem Sturmgeschütz der Demokratie fehlt eben (auch) die Munition. Oder der Mut.
Slightly OT
@AKamp, SchreckStarr
Das Multinationale Korps Nordost mag für die dort stationierten Soldaten ja attraktiv sein. Aber das kann doch nicht der Daseinszweck sein, oder? Vielleicht aber doch, dann nämlich, wenn der Sinn von Anfang an war „stationiert zu sein“.
Die NATO hat neun GRF-Korps (für T.W.: Graduated Readiness Forces oder so ähnlich), davon sieben im Status HRF (High Readiness) und zwei im Status FLR (Lower Readiness). Die meisten erbringen nur geringen politischen und keinerlei militärischen Nutzen.
Wenn man das Ganze ernst nimmt, kommen mit viel Augen zudrücken gerade mal zwei aus neun qualitativ und quantitativ auf die geforderten notice to move Zeiten, die ohnehin im Vergleich zu dem was Putin aufbringen kann lächerlich sind.
Statt Stettin aufzuwerten sollte UvdL lieber das Engagement in den meisten Korpsstäben auf eine minimale Präsenz reduzieren und in einem GRF(L) richtig „Klotzen“. Das birgt allerdings die Gefahr, dass DEU sich irgendwann mal richtig einbringen muss, statt sich unter Verwendung der modernen Worthülsen immer wieder wegzuducken.
Wir.Dienen.Deutschland. (oder gilt das jetzt nicht mehr?)
@ vKlein (7. Juni / 11:04 Uhr)
Wer ihr das im Ministerium aufschreibt …? Ganz ehrlich: Ich habe KEINE Ahnung … und die eigentlich dafür zuständigen Abteilungen und Referate des Ministeriums haben es auch bis heute nicht herausgefunden.
Aber wir geben uns weiterhin Mühe, Licht ins Dunkel zu bringen.
Aber ich finde es grundsätzlich schön, dass Frau von der Leyen „gerne Verteidigungsministerin“ ist. Wenn sie jetzt noch irgendwann begreifen würde, dass sie nicht nur ein „handelsüblicher“ politischer Ressortchef, sondern die INHABERIN DER BEFEHLS- UND KOMMANDOGEWALT ist (und vorallem, was das BEDEUTET), dann fände ich das „noch schöner“.
Die Wagenburg-Mentalität und -Attitüde, mit der sie das Haus zu führen versucht , fällt ihr jedenfalls früher oder später auf die Füße.
@AKamp: was hätte sie denn als Antwort zum Thema „Attraktivität“ bekommen, wenn sie die Ihrer Meinung nach Richtigen gefragt hätte? Mir sind keine Forderungen aus der Truppe hierzu bekannt- jedenfalls keine unabhängig vom DBwV… Ich weiß es also wirklich nicht ;-)
@ mk 20
„große truppenverbände“ dauerhaft zu stationieren ist in meinen augen wirklich nicht mehr brandaktuell, eine dauerhafte stationierung von truppenverbänden (gerne auch kompakt, aber gerne auch auf dem boden) wäre schon ein wichtiges statement, da es auch ein gewisses commitment der übrigen NATO partner sicherstellt.
auch Putins 40k streitkraft stand nicht über nacht an der ukrainischen Grenze, wenn sich da entsprechende Bewegungen abzeichnen kann man mit sicherheit einfacher reagieren, wenn bereits truppen vor ort sind (frosch -> wasser und so )
traditionelle herbst und wintermanöver kann man ja auch in die entsprechenden regionen verlegen. Polen hat durchaus platz für solche spielchen…
atm klingts aber eher nach der schaffung neuer stabsposten …
Mein Eindruck ist, dass die Ministerin „uns“ sehr emotional bewegt – nur warum? Hier bewerten „Profis“ und „Insider“ ihr Handeln und ihre Kommunikation.
Ach ja, in den Klausuren, in denen ich das beste Gefühl hatte, waren die Ergebnisse am schwächsten. Nur: korrigiert die Selbsteinschätzung der Ministerin?
Kann man ahnungslos eine Legislaturperiode überstehen? Vielleicht wird sie genau das belegen. Oder sie nutzt die Sommerpause für eine Vielzahl an Gesprächen, um „schlauer“ zu werden.
Ich frage mich übrigens auch, warum seitens AA und BuKA die permanenten Äusserungen zur Außen- und Sicherheitspolitik zugelassen werden. Nicht wegen einer etwaigen Nichtzuständigkeit der Ministerin, sondern vielmehr wegen sehr mangelnder Qualität.
Harry | 07. Juni 2014 – 13:27
Man hätte m.E. den Empfäner guter Nachrichten vorher fragen sollen und müssen, ob es denn auch das ist, was benötigt wird und wie es in der Froschperspektive überhaupt umsetzbar ist. Sie verstehen, gut gemeint ist nicht gut gemacht. Denn wir wollen nicht nur Stäbe und höhere KdoBehörden bedenken, sondern es geht um den InstSoldaten, den PzGren oder Fallschirmjäger, Stabsdienstsoldaten beim KpTrpFhr, den jungen Oberleutannt in der AGAKp mit seinen Ausbildern u.v.m. im TruppenALLTAG. Attraktivität ist auch mehr z.B.gute Ausbildung, mit allem was man braucht, nicht um Fzge betteln und/oder Munition.Fallschirmjäger brauchen Fallschirme, die werden immer weniger, PzGren dürfen nicht im Verfügbarkeitsmanagment 3 jahre vorher ihre SPz anmelden müssen. Attraktivität ist auch Respekt und Ehrlichkeit im Umgang, zeitgerechte Information etc. Und richtig (!) gute Führung durch Sterneträger- siehe dazu z.B. Weisung „Treue um Treue“. Attraktiv? Aktiv- für wen? Anders-alle mal
Versprechen sind zu halten. LIEFERN ist angesagt! Die Truppe wartet nun auf Realisierung der tollen Programme/Handlungsfelder, …Kasernen, Personalplanung. Nicht dass BM weg ist, dann kommt einer neuer BM mit neuen Themen, verspricht und ist dann weg.
Und wen fragt der Mannschaftsdienstgrad, seinen Zugfüher, der muss dann sagen, warum es wieder mal nicht so läuft. Der seinen Chef, der seinen Kdr- also vorher informieren, beteiligen und denen nicht ein Programm über die Presse hinschmeißen.
Wichtig ist doch nicht dass die BM mit sich selbst zufrieden ist und deren Berater (deren Stäbe) nein, wir wollen doch die junge Frau, den jungen Mann erreichen.
P.S. Wer sagt eigentlich, dass der DBwV DER(!) Interessenvertreter der Truppe ist. Es ist EINE Möglichkeit. Wenn man DBwV fragt, hat man nicht in jedem Fall die Truppe am Hörer, sondern gern auch mal die Klientel der Oberstabsfelwebel und/oder Stabshauptleue des BMVg oder Amt X
Naja, mehr war wohl nicht zu erwarten. Wie so etwas ablâuft? Interview-Vorbereitung mit Leitlinien (von wem auch immer vorbereitet). Dann max 30min Interview mit voriger Absprache zum Inhalt. Interview, dann Entwurfsvorlage, dann intensive Nachsteuerung und das war es dann. Die Kritik war zuletzt: keine Position zur SiPo, keine Infonüber Nato-Entwicklung, nur weiche Themen und fehlendes „liefern“. GI und vdL haben nun versucht, das abzuräumen…
Welche Fragen hättet ihr Frau vdL gestellt? Einige kann man ja schon ableiten, aber sonst?
@ AKamp
BZ fuer Ihr PS!
@ schorsch
auch ich kenne Polen und alle Srädte in Ostsee-/Odernähe sehr gut – und bei einem können Sie sicher sein, das Umfeld ist so, wie es die BW erst will.
Mit den Wasserköpfen dort haben Sie allerdings auch recht, gerade dort ist man auf Selbstbeschäftigungsreise-auch das hat man schon von der BW gelernt
Wie schon an anderer Stelle geäußert, in den DEU StOffz liegt das Glück für DEU und den Rest der Welt. In vorderster Front kommen höchstens ein paar Spezialkräfte( warum eigentlicht KSK, GSG9, SEK, Kampfschwimmer statt einer SPEZ. EINHEIT?), es wird GELD gespart, weil jeder sein LAPTOP mit GENUCARD mitbringt, NATO Gehalt wird bezahlt, 3 Sprache (neben DEU, ENG, wird nebenbei gelernt), alles tippitopi.
Und was Mutti 2 kann oder nicht, spielt doch gar keine Rolle, sie ist halt auch nur ein Zitronenfalter, der NATÜRLICH Zitronen faltet.
Alles. Wird, Besser.
@ Viva
Ich haette die Frage gestellt wie die Neuordnung des ex BWB aussehen wird und wann sie eingeleitet/angeordnet wird.
@AKamp
Man hat die Truppe und jene gefragt die nicht kommen oder gehen/kündigen.
Welch Vorschläge haben sie denn? Fallschirme gegen anständige Unterkunft?
Man muss beides tun, am Ende macht man es eben mit weniger, aber dann sollte der Auftrag angepasst werden. Das Problem ist nicht der Ausgleich Pers mit Mat, sondern Auftrag mit Mittel (Pers, Mat, Befähigung und Verfügbarkeit). Wenn die Mittel nicht abgestimmt sind, hat das beste Material kein Einsatzwert.
P.S.: Wer ist denn die Interessenvertretung der Truppe? Wer hält die Mannschaften davon ab, sich zu engagieren? Ja, man hat nich in jedem Fall die Truppe (Ehrenamtliche Bw-Angehörige in allen Dienstgraden und Ehemalige) am Hörer, es kann auch mal ein Hauptamtlicher Mitarbeiter sein, die im Übrigen sehr oft als Reservisten im Einsatz bei der Truppe sind.
Elahan | 07. Juni 2014 – 15:16
Oh, betroffen sorry! Nicht persönlcih nehmen,bitte! Nun auf gehts zur Sache:
Ja doch man muss beides tun. Aber man muss eben BEIDES tun. Wenigstens da sind wir uns einig.
Wollen wir doch mal nicht in diesem anspruchsvollen Blog zu einfach werden.z.B.
„Welch Vorschläge haben sie denn? Fallschirme gegen anständige Unterkunft?“
Antwort beides, siehe oben. Klug durchdacht, nicht nur versprochen, sondern gemacht! Nochmal: Nicht nur versprochen, wie schon so oft. Unterkünfte sind ein Dauerthema seit Jahren, was wurde nicht alles versprochen und selbst einfache Sachen nicht realisiert, kennen sie Kaseren im Westen, vergessen, so scheint es.
Bitte um Klarstellung zu Ihrer Aussage Zitat:“ Man hat die Truppe und jene gefragt die nicht kommen oder gehen/kündigen“ Also:wen hat man wann und wie gefragt?
a) „Man hat die Truppe..“
b) „….und jene gefragt die nicht kommen oder gehen/kündigen“
Zu a) bitte ich, wenn verfügbar, etwas mehr Hintergrund. (Wer hat wann wen gefragt, möglicherweise hat es Truppe gar nicht gemerkt:-)) Oder BMVg dachte, sie hätten beteiligt, weil sie eine Konerenz/Besprechung mit DBwV hatten.
Gern natürlich auch Informationen zu b). aber kein SP
P.S. Zu Ihrer Betroffenheit zum DBwV, nehmen sie den „Hörer“ nicht zu wörtlich. Akzeptieren sie ansonsten bitte, das was ich schrieb EINE Möglichkeit, nicht mehr nicht weniger. Wenn DBwV sie gut vertritt, dann bitte, ist doch gut.
@AKamp
Im Vergleich zu einem PfGren (System PUMA) ist ein A14 in einem „freischwebenden“ Stab recht preiswert: Schreibtisch, Telefon und Dienstreisen.
@AKamp
Waren nur ein paar Fragen, hätte ja sein können, dass sie ein Interessenvertretung kennen, welche es besser macht :-)
Wollen wir doch mal nicht in diesem anspruchsvollen Blog zu einfach werden.z.B.
Ich hatte nur Ihr Beispiel aufgenommen und damit kein Missverständnis entsteht, ich bin bei ihnen mit ihrer Forderung, dass geliefert werden muss.
Die Truppe wurde und wird gefragt, in Umfragen, Truppenbesuchen, Beteiligungsgremien, durch den Wehrbeauftragten uvm nur es fehlt nicht an Antworten aus der Truppe sondern am Ziehen der Konsequenzen.
Wo ist die Evaluation der gesamten Neuausrichtung?
Wo ist der Wille aus neuen Erkenntnissen und mili Erfordernissen Konsequenzen zu ziehen?
Ich denke, dass die Truppe lauter werden muss und zwar nicht erst, wenn der Einzelne betroffen ist.
@Elahan:
„Ich denke, dass die Truppe lauter werden muss und zwar nicht erst, wenn der Einzelne betroffen ist.“
Grundsätzlich gebe ich Ihnen da recht. Gleichwohl kommt man da beim berechtigten „Meckern“ schnell an die Loyalitätsgrenze. Und zum Schluss bleibt letztendlich nur die Wahlmöglichkeit zwischen Pest und Cholera. Wie sich ja in den vergangenen Jahren immer wieder gezeigt hat. Und ich glaube das hat mittlerweile zu einer „LMAA“-Einstellung vieler Betroffener geführt. Das Paradebeispiel zeigt ja in den Vorgängen der letzten 7 Tage: von Attraktivitätsoffensive nun zum Sparzwang. Da das (gefühlt häufig der, sorry) Primat der Politik vorherrscht und gleichzeitig die Loyalität uneingeschränkt den Werten und Normen des Grundgesetzes folgen sollte und muss bleibt nur ein Ergebnis. Bessere Politik/bessere Politiker. Einen Putsch will ja wohl keiner!
@ Elahan | 07. Juni 2014 – 18:02
Danke, nicht bösgemeint, so denkt bestimmt auch BMVg und die BM. Ich zitiere sie mal:
„Die Truppe wurde und wird gefragt, in Umfragen, Truppenbesuchen, Beteiligungsgremien, durch den Wehrbeauftragten uvm“
Sind sie weit weg von der Truppe? Glauben sie das wirklich? Kennen sie die Quanitität und Qualität von Truppenbesuchen? Wenn die Sterneträger aus höheren Staben und Kommandos überhaupt kommen, dann wissen sie sowieso VORHER schon alles besser, blocken und würgen Chefs ab, lassen selektiv auswerten etc.. Ich kenne ab Brigkdr aufwärts kaum Generale, die wissen und wissen wollen, was wirklich geht. Da wird der Spieß schnell mal umgedreht. z.B.“ Hr Leutnant was erzählen sie da, wenn sie nicht planen können, lasse ich sie ablösen.“ Verschreckt fragt sich der Leutnant, hat der nicht zugehört?
Welche Umfragen? SOWI?, na dann.
Es geht nicht nur um Antworten, sondern auch um realistische Bilder, was überhaupt gewollt wird und was dann überhaupt möglich, realisierbar ist. BMVg glaubt Gutes zu tun und tun zu müssen, siehe EU Zeitarbeitsrichtlinie, Truppe sagt, in welcher Welt lebt ihr da oben..!
Richtig ist:
Konsequenzen! Aber dann die richtigen und dann richtig!
Wir alle, müssen deutlicher werden da wo wir sitzen- nicht unbedingt lauter, jedoch ehrlicher und mutiger, immer am Auftrag orientiert, am möglichen Einsatz für unser Land. Da werden Konsequenzen schnell deutlich. Kaserne, Personalmaßnahmen UND z.B. Spz/Mun und/ oder Fallschirme.
Man ist die Frau lustig
Ich weiß nicht alle gegen mich haben , ich tu doch nichts
Außer das man LED Flachbildschirme als ganz moderne Fernseher sein sollen , wohl wegen der WM Neue Fernseher gibt
Meines Wissens war die Ministerin noch nicht in Beteiligungsgremien. Die Attraktivitätsmaßnahmen wurden von einer kleinen Gruppe im BMVg erarbeitet. Selbst die OrgBer waren kaum beteiligt.
@ A.Kamp – ich verstehe gut, was Sie meinen. Ich hoffe einfach, dass sich diese Ministerin um die Leute kümmern möchte und da kann man dann auch was draus machen.
Sie reagiert anscheinend offener als TdM auf die Sorgen der Leute. Bei KTzG kann ich das nicht beurteilen.
Wenn sie es ernst meinen sollte, wird dann noch was kommen müssen. Aber ich finde halt das Programm hoffnungsvoll konkret, – nicht so wie das letzte… Also dachte ich ganz naiv, dass es vielleicht wirklich so kommt ;-)
@AKamp
Ich bin aktiver Soldat und war schon auf einigen Truppenbesuchen anwesend, glauben sie mir, man hat der Führung alles gesagt, nicht immer und nicht überall aber die wissen was schief läuft.
Ob sie die für die Truppe und den Auftrag richtigen Schlussfolgerung ziehen wage ich zu bezweifeln.
Zu glauben die da oben wissen nicht was unten los ist, ist ein Glaube und wie es mit dem Glauben so ist, es ist eben kein Wissen. Wenn sie das Wissen haben, dann lassen sie es mich wissen :-))
Doch habe ich den Glauben noch nicht verloren……..nützt nur nichts, denn unsere Führung (die Überzahl) und die Politik denkt in Amtszeiten und Wahlperioden und nicht an den Auftrag und die einzelnen Menschen, sonst würde man bei der Neuausrichtung längst Nachsteuern und zwar richtig und nicht wie bei der Lw nur in der Kdo Ebene.
Frau von der Leyen ignoriert noch immer die Realität.
Als Nachfolgerin von Frau Merkel ist sie eh zu alt, die Partei will ja mit dem/der Merkel Nachfolger/in auch mindestens eine weitere Wahl mit Amtsbonusund ohne Nachfolgediskussion (lieber mehr) . Da sollte ein neuer Kanzlerkandidat bei der ersten Wahl jünger als Mitte 50 sein. Frau vdL wäre bei Amtsantritt als Kanzlerin aber schon 59 und würde in ihrer hypothetischen zweiten Legislaturperiode 65 da bleibt die Nachfolgediskussion in der Wahl davor nicht aus.
Dann fährt sie auch noch eine grundfalsche Strategie, sie überholt Merkel links und die Basis der CDU, die Merkels linke (im Vergleich zur „CDU-Mitte“) Politik toleriert weil sie die Wahlen gewinnt würde noch weiter linke Politik bei der „Neuen“ nicht tolerieren.
Na ja, da gibt es immer noch ihr Eintreten für die Frauenquote, so sichert sie sich und ihrer Politikerinnengeneration nach der aktiven Karriere noch 5-10 Jahre in DAX Aufsichtsräten, bei 5-9 Mandaten kommt da ganz schön was zusammen um die Pension aufzustocken.
Was bedeutet das für das Ministerium? Mal wieder ein(e) BM ohne echte Perspektive und mit immer schneller bröckelnder Machtbasis in der Partei. Mit der Extrabeschleunigung auf dem BM-Vg Sessel geht der Machtverlust noch schneller. Nur noch wenige Wochen nach der Sommerpause und Frau vdL wird sich, bis aufs Geschlecht, nahtlos in die Reihe Scharping, Jung, zu Guttenberg und de Maiziere einreihen und jegliche von der Kanzlerin unabhängige Machtbasis verloren haben. Dabei geht wieder mehr Zeit in Land ohne die grundlegende Sicherheitspolitische Diskussion die benötigt wird.
Alles normative Floskeln von UvdL, die es faktisch in den nächsten Wochen zu prüfen gilt.
Schafft sie es nicht endlich belastbare Ergebnisse zu präsentieren, ist sie als Ministerin ungeeignet und mit Ihr diejenigen, stromlinienförmigen Uniformträger, die durch Sprachverbote und Schönfärberei den Bezug zur Truppe schon längst verloren haben oder nie hatten.
Es ist natürlich ergänzend zielführend, wenn sich in bestimmten sozialen Bereichen der Streitkräften etwas verbessert…..ABER
…..es zeichnet sich dabei immer mehr ab, dass der Wesenskern einer Armee nicht erkannt wird und die Elementaraufgaben der Streitkräfte sträflich vernachlässigt werden.
Streitkräfte sind Träger des staatlichen Gewaltmonopols und müssen Gewalt anwenden können um in letzter Konsequenz einen Gegner ggf. zu töten.
Das ist der ungeschönte, knallharte Kern ihres verfassungsmäßigen Auftrages.
Die Wahrnehmung und das innere Gefüge in der Truppe bedarf einer Korrektur.
Der grundsätzlich richtige Ansatz der Inneren Führung muss von unten neu gedacht werden dürfen und sich den Erfordernissen einer modernen Einsatz- und Freiwilligenarmee anpassen.
Tradition lässt sich nicht befehlen, sie muss gelebt werden und sich frei entwickeln dürfen.
….ein paar profane Gedanken, bevor ich mich mit einem Sportgetränk in die Sonne lege….
Ja, Fallschirmjäger brauchen Fallschirme
Ja. Panzergrenadiere brauchen ihre eigenen Schützenpanzer
Ja, wir haben weniger Panzer als die Schweiz
Ja, unsere Spezialkräfte sind operativ- strategisch nicht verlegbar
Ja, schießen lernt man nur durch schießen und dazu braucht man Munition
Ja, körperliche Robustheit erreicht man nur durch Abhärtung und Training
Ja, Frauen sind für die Kampftruppe ungeeignet
Ja, adipöse Soldaten sind für Einsätze ungeeignet
Ja, eine Armee definiert sich in erster Linie über das Militärische und nicht über zivile Sprachverwirrung und ziviles Management…
Ja, die Dominanz des Zivilen hemmt die Armee in der Auftragserfüllung
Ja, die Armee wird aktuell in der nationalen und internationalen Wahrnehmung belächelt
Ja, die Armee hat intern ein Generationsproblem
Ja, „gender mainstreaming“ & „diversity management“ sind Ausdruck einer gewissen gesteuerten, ideologischen Umerziehung und gesellschaftlicher Verblödung
Ja, Kühlschränke und Flachbildschirme greifen viel zu kurz und sind aktionistischer Unfug.
Frau Ministerin, es gibt sehr viele Soldaten, die sehr gern Soldat sind, wenn man sie nur lässt! ;-)
Wenn Sie für die Armee etwas bewirken können, können Sie sehr gern Ministerin sein :-)!
Gruß
FvS
Und ich bin gerne Soldat.
Im Gegensatz zur Ministerin bin ich aber für meinen Job qualifiziert.
Fällt mir grade bei dem Titel so ein und ich kann nicht anders:
„Singen Sie gerne?“
„Ja!“
„Warum lernen Sie es dann nicht?“
Bei aller Liebe und allen Vorschusslorbeeren: Aber langsam wird es m. A. nach Zeit für die Ministerin auch mal dicke Bretter zu bohren als Kitas.
Und auch wenn man sich damit vielleicht im Rest des Kabinetts nicht unbedingt beliebt macht:
Die Pflicht zur Fürsorge hört nicht bei den militärischen Vorgesetzten auf, da muss sie auch ihren Teil beitragen.
Werferfehler
@ Werferfehler: Zustimmung!
Gerade laufen ja die Vorbereitungen f.d. Ressortabstimmung für ein großes Artikelgesetz, welches Ende September ins Kabinett soll. Da wird sich zeigen, ob sie gegen TdM die wesentlichen Dinge durchbekommt. Ich hörte, dass das BMI bereits aufgesprungen und bei vielen Einzelmaßnahmen (Zulagen etc.) sein Veto eingelegt hat. Alles bisherige ist low level, das kann jeder. Am Artikelgesetz kann sie gemessen werden. Bin gespannt, ob sie sich durchsetzt.
@ Viva:
Was für ein Artikelgesetz ist das denn?
Werferfehler
P. S.: In meiner aktiven Zeit haben mich die Minister nie interessiert, da war ich als kleiner A 11 zu weit weg. Auch die Auswirkungen der Politik haben mich nie interessiert, da war ich als A 11 zu blöd um zu erkennen was das für mich und meine Leute bedeutet.
Werferfehler
Ich war gerne Soldat. Aber die Vergangenheitsform spricht für das jetzt!
Ich finde es gut, wenn sich jemand für eine moderne Armee einsetzt und sie auch in den gesellschaftlichen Kontext setzt.
Aber, hierzu bedien mich mich der Strichaufzählung von Werferfehler:
(Auszugsweise)
„..Ja, körperliche Robustheit erreicht man nur durch Abhärtung und Training
Ja, Frauen sind für die Kampftruppe ungeeignet
Ja, adipöse Soldaten sind für Einsätze ungeeignet…“
Solche Sätze beinhalteten viel Pulver, aber das Geschoss fehlt noch:
Ja, Personalplanung ist nicht nur Bedarfsdecker für den Dienstherren- sondern muss auch für den Soldaten da sein!
Nur ein motivierter Soldat ist ein guter Soldat und für mich bedeutet dies auch eine Vereinebarkeit von Familie und Beruf –> dieses Thema wurde schon sehr oft hier diskutiert!
Denn in einer Gesellschaft wie der unseren müssen sich auch „bewährte“ (Ironie),“traditionelle“ (Sarkasmus) und „dienstlich notwendige“ (Zynismus) Aspekte der Personalführung ändern. Denn unsere unsere Gesellschaft und unsere Werte haben sich verändert. Nur unsere Personalführung leider nicht!
@VdL:
Bitte geben sie doch einaml diebezüglich eine Grundsatzweisung heraus und schaffen sie Transparenz und Möglichkeiten. Dann dürfen sie von mir aus auch gerne Verteidigungsministerin sein!
In diesem Sinne, schöne Pfingsten an alle!
NMcM
FvS
schoene Aufzaehlung
Zusammengefasst Kamerad ist nur, wer in FvS Liste rein passt…
Gottseidank ist die Welt bunter…
@Soenke
Immerhin eine komkrete checklist und kein Team-Luftwaffe-Geschwurbel ;-)
@Klabautermann
aber ueberfluessig weil Gesetz. ….. und damit bindend.
Und unkameradschaftlich
egal ob Luftwaffengeschwurbel….. aber mit Heeresfuehrung (dort sicher geeignet) geht auch eine Fregatte unter…. und das geht schon bei den Tattoos los….
auf der letzten Tagung auf der ich war wollte jemand eine Farbskala, um verhaltenssicher den neuen Haar und Barterlass durchsetzen zu koennen.
Das FAZ-Interview mit dem GI ist nun online verfügbar („Rückwärtsgerichtete Kritik schadet der Bundeswehr“) – Fragen und Antworten bleiben im Ungefähren.
@ Herr Marahrens
Ja, meine Kreise und ich lassen nicht nach auch die buntesten und entmilitarisiertesten Kameraden entgegen einer ideologischen Sozialisation auszubilden.
Auch Sie sind somit höchstwahrscheinlich und grundsätzlich gem. SG Kamerad und ich nehme Sie gern in meine kleine Liste auf :-)
Gruß
FvS
@Freiherr vom Schill
ich hab meinen Eid gegenueber der Bundesrepublik Deutschland geschworen. Das reicht mir. Danke. :-)
…das ist ja schon mal gar nicht verkehrt, schönen Feiertag noch.
Gruß
FvS
@Memoria
Danke für den Hinweis auf den Artikel. Sie haben Recht, alles im Ungefähren.
Aber als der Verantwortliche für militärischen Ratschlag an die Politik weiß er natürlich genau, wo die Probleme und Defizite sind. Wer will verlangen, dass er auf halben Wege durch die Neuausrichtung / Transformation / yni damit auf den Marktplatz geht?
Letztlich ist es eine Frage der Beratungsresistenz der politischen Führung ob dieser Ratschlag gehört und verstanden wird.
Dasselbe gilt umgekehrt auch für viele der Kommentatoren hier. Akzeptieren wir den eingeschlagenen Weg und die Mühen der Ebene oder glauben wir an ein „window of opportunity“ das Entschiedene zurückzudrehen? Letzteres wird nicht geschehen, da achtet schon Herr Schäuble drauf. Und die Kanzlerin lässt U3vdL freie Hand weil 250.000 Wähler Plus/ Minus keine Stellgröße sind. Das waren die ehemals 500.000 aber auch nicht.
Es waren doch letzlich die vielen Ministerwechsel die mit ursächlich für ständige Sachstandsfeststellungen und Atempausen etc. waren. Und den damit verbundenen Verzögerungen in jeder Hinsicht.
Ich halte es für notwendig, shit-storm hin oder her, dass so etwas wie Seriosität in die Sicherheitspolitik kommt. Lassen wir U3vdL mal liefern…
@Soenke Marahrens
… und insbesondere dem deutschen Volk!
@Selber denken:
„Aber als der Verantwortliche für militärischen Ratschlag an die Politik weiß er natürlich genau, wo die Probleme und Defizite sind.“
Da wäre ich mir nicht so sicher.
Wie man hier der Generalität stets Kompetenz und guten Willen zubilligt und der Politik das Gegenteil. So einfach ist es nunmal nicht.
Das sieht man hier bei fast jedem Thema.
Ansonsten gebe ich Ihnen Recht: Die nächste Reform wird bis 2017 ausgesessen – entsprechend argumentiert der GI und auch sicher sein Nachfolger bis dahin.
Nach der Wahl 2017 entdeckt man dann auf einmal die Mängel (Nachwuchs, Betrieb, etc.).
Gähn.