Erste (?) Kinderkrippe auf Bundeswehr-Gelände: „Ein hartes Thema für ernste Zeiten“
Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen hat am (heutigen) Montag die erste Bundeswehr-eigene Kinderkrippe auf Bundeswehrgelände eröffnet: an der Universität der Bundeswehr in München. Nun ist das Thema Vereinbarkeit von Familie und Dienst als Teil der Attraktivität der Truppe ein Punkt, den die Ministerin schon recht früh in ihrer Amtszeit zum Schwerpunkt gemacht hat – aber von der Leyen weist vehement den Vorwurf zurück, das sei nur ein weiches Thema: Das ist ein hartes Thema für ernste Zeiten, sagte sie bei der Eröffnung. Denn die Bundeswehr als Arbeitgeber müsse eben den Soldatinnen und Soldaten auch den Rücken freihalten.
Bei der Eröffnung kündigte die Ministerin auch das geplante Gesetz zur Verbesserung der Attraktivität für den September an (wenn auch absehbar ist, dass dafür nicht mehr Geld zur Verfügung stehen wird).
Die Grußworte der Ministerin bei der Eröffnung der Kinderkrippe CampusKüken zum Nachhören (die Tonstörungen zwischendurch bitte ich zu entschuldigen):
Warum es sinnvoll ist, dass die erste Krippe auf Bundeswehr-Gelände an der Uni München eingerichtet wurde, hat Universitätspräsidentin Merith Nienhus den Bundeswehrmedien in einem Interview erläutert.
Nachtrag: Wie auch in etlichen Kommentaren hier angemerkt, handelt es sich nicht um die erste Kinderkrippe der Bundeswehr… Aber zunächst hatte die Bundeswehr das behauptet, wie dieser Screenshot von der Bundeswehr-Seite auf Facebook zeigt:
Inzwischen ist das wohl aufgefallen und auch auf der Bundeswehr-Webseite geändert worden.
(Foto: Philipp Riedl/CAMPUS; vielen Dank für das Material an CAMPUS – Zeitschrift des studentischen Konvents, Universität der Bundeswehr München)
Was in großen Firmen schon lange normal ist erhält damit auch Einzug in die Bundeswehr. Ich finde es gut, nur die Kinder tun mir leid. Ein Tag mit der Ministerin ist sehr stressig für die kleinen. Kinder zum aufpolieren des Images zu nutzen halte ich persönlich für verwerflich.
Was mir bei der Nachricht noch auffällt:
In der Stadt in der ich lebe dauerte es vom ersten Beschluss bis zur Eröffnung mit allen Abnahmen über zwei Jahre eine KiTa zu bauen, ich frage mich wieso ausgerechnet die Bundeswehr das in einem halben Jahr vollbringt. IMHO bedeutet es, dass die Planung schon älter ist und nur jetzt aus der Schublade geholt wurde.
Wie man dem Interview mit der Universitätspräsidentin Merith Nienhus entnehmen kann, wurde diese KiTa 2005 beantragt…..
Vorsicht IRONIE:
Kann man den Aufbau dieser BW-KiTa-Fähigkeit nicht auch in die connected forces initiative der NATO einbringen ? Dann hätten die internationalen Übungseilnehmer an JAWTEX2014 z.Bsp. in Jagel (Kreis Schleswig-Flensburg) ihre Kleinkinder mitbringen können. Und UvdL würde ein sichtbares Zeichen deutscher Solidarität im Bündnisrahmen setzen !
;-)
Modularer Feldkindergarten für den Auslandseinsatz?
Auch für Stabsoffiziere geeignet?
Welch Tropfen.
Bei über 1000 Mitarbeitern, ja auch die fallen in die Zuständigkeit von UvdL, dürfte die Krippe schon allein mit deren Kindern ausgelastet werden können.
Klar haben auch die Studierenden einen Bedarf – gemäß Interview geschätzte 75% der ermittelten 300 Kinder.
Wem will man da gerecht Plätze zuweisen? Den Soldaten mit ihrer unkündbaren Dienstpflicht? Oder den abwanderungungsfähigen zivilen Mitarbeitern?
Aber immerhin: Wir.fangen.an
Dass es an der FüAkBw die KiTa seit den 1970er Jahren gibt, könnte man durchaus erwähnen, die KiTa Regenbogenhaus des BMVg in Bonn existiert auch seit 1972.
Auf Welt.de gibt es einen Artikel aus 2000 über die KiTa in Blankenese, Titel „Die heile Welt der Kleinen an der Führungsakademie“. Der letzte Absatz ist gut.
Das ging doch mal richtig flott. 2005 beantragt, 2014 fertig. Da könnten sich andere Beschaffungsvorhaben mal eine Scheibe von abschneiden. Schließlich war das Beschaffungsvorhaben Kinderkrippe eine besondere Herausforderung, da hier technologisches und soziologisches Neuland betreten wurde.
Beschleunigend hat möglicherweise gewirkt, dass Frau Ministerin für den aktuellen Wahlkampf noch ein paar Kinderbilder brauchte …
Wenn die Selbstdarstellung nicht so in den Vordergrund treten würde, wäre eigentlich kaum etwas Negatives auszumachen. Ich finde das Thema zu wichtig, um es für UvdL Bashing zu nutzen. Nicht nur für die Vereinbarkeit von Familie und Dienst (bei dem in fast allen Fällen vollkommen nachvollziebarer Weise der Dienst sonst zu kurz kommt und die Familie dennoch leidet). Es ist auch endlich mal wieder ein Schritt in Richtung Zusammengehörigkeit und Gemeinschaft von Einheiten. (Gut… an der Uni eher nicht…) Wenn man es richtig macht, kann es zugleich gesellschaftliche Zukunftssicherung, Verankerung in der zivilen Gesellschaft, „Langzeitwerbung“ und Attraktivitätsbonus sein. Hoffen wir mal, es ist ein Anfang und nicht nur ein Fototermin.
Wie einige Kommentatoren angedeutet haben, gibt es diverse KiTas auf Bundeswehr-Gelände. Und die erste Kinderkrippe in einer Bw-Liegenschaft ist das in München auch nicht. Mit genau diesem Modell – privater Träger, Streitkräfte stellen die Räumlichkeiten und diverse Unterstützung – gibt es seit Jahren solche Krippen. Beispiele? Westerstede, Lüneburg, Husum, Eckernförde und nicht zuletzt Kiel …
Auch fun fact bzgl. Selbstdarstellung:
Nach aktuell bekannter Lage wird die Ministerin in einem Monat, wenn der nächste Jahrgang zum Leutnant befördert wird, nicht da sein.
Vielleicht ist sie beim Paralleltermin in Hamburg? Wer weiß…
Hauptsache an der Uni, wo sowieso alle Tagesdienst haben, wird eine Kita aufgemacht.
Selbst die MUS in Plön hat seit Jahren einen kleinen Kindergarten, in dem auch Lehrgangsteilnehmerinnen ihre Kinder betreuen lassen können. Anstatt das Engagement dieser Truppenlösungen mal zu würdigen, muss sich Ursel wieder in Szene setzen und das obige Projekt als Meilenstein verkaufen…. Sry, aber mich nervt diese Selbstdarstellung nur noch.
@ Aufklärer
Wie z.B. in Köln Wahn in der Kaserne. Ist ein Kindergarten in privater oder kirchlicher Trägerschaft. Die Kinder eines Soldaten kommen dort genauso auf die Warteliste wie die des Zivilisten aus der Nachbarschaft. Sollte man also nach Köln versetzt werden und auf einen Kita-Platz spekulieren sollte man dies frühzeitig wissen. Weiteres Problem, um einen Kita-Platz in Köln beantragen zu können muss man schon seinen Familienwohnsitz dort haben. Das Problem sind daher m.E. nach nicht unbedingt fehlende Bw-eigene Kindertagesstätten, oftmals wäre einem schon geholfen wenn die Kommunen auch bei der Beantragung eines Platzes kooperativer wären, bzw. Der Arbeitgeber ein wenig mehr unterstützen würde. Das sind Erfahrungen aus Köln, vielleicht ist esmin anderen Regionen anders.
Eine Kita (für Kinder 2+) in Trägerschaft des Kindergartenverein Neubiberg e.V. gibt es auch an der UniBw M schon seit 1994. Allerdings waren (oder sind?) die Kapazitäten nicht ausreichend. Wirklich neu ist die Betreuung von (0-3). Laut Website der Uni ist auch die Krippe nicht in Trägerschaft der Bw, sondern der Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. …
Was für eine schwachsinnige Aktion.
Wem nützt eine Krippe an der Bw-Uni und wie viele quer durch die Republik an den Ar*** der Welt versetzten Soldaten gehen mal wieder leer aus?
Wie viele Studenten arbeiten nachts, am Wochenende oder gerne mal ganze Tage oder Wochen weg vom Standort?
Wie viele Studenten sind schon x mal umgezogen?
Kitas beim BMVg oder an der FüAk sind ähnlich sinnvoll.
Vielleicht könnte man sich auch mal um die schon gefangenen Köpfe kümmern und nicht nur um den Nachwuchs, den man erst noch rekrutieren muss beziehungsweise erstmal über Jahre völlig artfremd an der Universität bespaßt?
Natürlich ein gelungener Termin für die Ministerin, vom Nährwert für die Truppe aber ähnlich groß wie das jahrelange Fordern einer „besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf“.
Wir.Sind.Begeistert.
@TomTom
Sicher nutzt eine Kita in München jemanden in Munster oder sonstwo recht wenig. Aber die dort stationierten Soldaten und ziv. Mitarbeiter könnten trotzdem das eine oder andere Problem mit der Unterbringung Ihrer Kinder haben (gerade Bayern ist ja für die Förderung von berufstätigen Frauen bundesweit bekannt).
Btw: Eine Betreuung über Nacht ist vermutlich in den meisten vorhandenen Kitas nicht möglich…
Prima Sache. Jetzt nur noch den Abenteuer-Spielplatz als „Hindernisbahn, leicht, halbe Höhe“ planen und uns werden die Divisionen nicht mehr ausgehen. Früh übt sich! ;-)
@ TomTom
In meiner alten Einheit (stationiert am von ihnen benannten „A**** der Republik“) war die Meinung zum Thema „Vereinbarkeit von Familie und Dienst“ ungefähr so: Eine kleine Elite von jüngeren (Stabs-)Offizieren und Unteroffizieren in den Ämtern und Kommandos erhalten den Großteil der Aufmerksamkeit und Ressourcen und profitieren am stärksten von Maßnahmen wie Gleitzeiten, Eltern-Kind-Arbeitsplätzen oder Kitas. Die Standorte der Truppe werden zur Strukturförderung immer weiter in die Provinz herausgeschoben, wo die Leuchtturmprojekte nicht mehr hinreichen, während die Profiteure sowieso mehrheitlich in den Großstandorten sitzen. Sinnvolle Lösungen (gerade was Versetzungen und Lehrgangsplanungen angeht) werden durch eine kalte und starre Personalverwaltung nicht angenommen, sondern mit Durchhalteparolen á la „Das hätten sie eben bedenken sollen, bevor sie sich für diese Verwendung entschieden haben“! abgetan.
Das ist natürlich nur eine Seite der Medaille. Ob sie repräsentativ ist, weiß ich nicht – wundern würde es mich aber nicht. Die Gefahr ist deswegen, dass Maßnahmen wie die Kita-Eröffnung in Neubiberg, vor allem wenn es sich nur um vereinzelte Leuchtturmprojekte handelt, eine Spaltung zwischen Truppe und Führung bewirken können. Warum braucht es am BMVg und an der Uni-Bw München, zwei Standorten mit allen Möglichkeiten, die eine Stadt bietet, unbedingt eine Kita, während Standorte in der tiefsten Provinz leer ausgehen, so kann die nicht unberechtigte Frage lauten. Hat der Major im BMVg ein Anrecht auf Gleitzeit, während der Hauptfeldwebel in einer Kampfkompanie in Schwarzenborn weiterhin an einen unflexiblen Tagesdienstplan gebunden ist? Ich will diese Fragen nicht bewerten, gebe aber zu bedenken:
Mit der Erhöhung der Verpflichtungszeit für Mannschafter und des Einstiegsalters werden in Zukunft auch in den unteren Laufbahnen deutlich mehr ältere Soldaten herumlaufen – was sich sicherlich auch auf die Zahl von verheirateten Soldaten oder Soldateneltern auswirkt. Wird diese Möglichkeit überhaupt wahrgenommen? Gibt es schon irgendwelche Konzepte wie man dieser Entwicklung begegnen will? Eins steht fest: Mit Durchhalteparolen, flotten Sprüchen und einer Personalführung, die so flexibel ist wie Beton werden wir in Zukunft ernste Probleme bei der Nachwuchsgewinnung haben.
http://www.johanniter.de/die-johanniter/johanniter-unfall-hilfe/juh-vor-ort/landesverband-bayern/regionalverband-muenchen/aktuelles/erste-betriebskinderkrippe-der-bundeswehr/
Soviel dazu. Bis auf das Gelände scheint ja nicht viel von der Bw zu kommen.
Bin ja mal gespannt ob die Beiträge München typisch bei 500,- aufwärts liegen.
Aber ab 2015 können wir das ja bestimmt bei den Johannitern im Anmeldeformular nachlesen.
Im Bericht des Wehrbeauftragten bekommt die Platzvergabe bestimmt eine eigene Rubrik.
Nachtrag @TomTom:
Eigentlich sollte die Diskussion hier überflüssig sein.
Nicht nur aus meiner Sicht hat der Dienstherr die Pflicht, die entsprechenden Rahmenbedingungen für den Dienst seiner Soldaten und zivilen MA zu schaffen. Dazu zählen auch flexible und bezahlbare Unterbringungsmöglichkeiten für Kinder (auch über Nacht und am Wochenende) in räumlicher Nähe zum Ort des Dienstes (hier ist ausdrücklich nicht der Standort gemeint).
Interessant wäre es noch, den Zuweisungsschlüssel für Kita und Krippe an der UniBw zu erfahren (Studierende / MA UniBw / Bürger Neubibergs). Da auch hier die Trägerschaft nicht in der Hand der Bw ist, schwant mir da nichts unbedingt Gutes.
Nachtrag
http://www.johanniter.de/einrichtungen/fuer-kinder-und-jugendliche/kinderkrippen/johanniter-kinderkrippe-campuskueken/
relativ günstig für München
Sorry dafür Zahlt man steuern das die v-Ministerin um Kindergärten kümmert dafür sind wohl andere Personen da die das können und auch hinbringen
Sie hätte andere Aufgaben BW Ausrichtung Osteuropa das ist was im Busch und Sie regiert darauf gar nicht
Und andere Länder Rüsten jetzt da regiert Sie auch nicht darauf, wohl Brüssel was laufen soll nur keiner weis was und was in den Hinterzimmer lauft
Aber Sie macht Kindergarten ( wie wichtig das auch ist Soldaten brauchen Versorgung für ihre Kind vor allem bei Versätzungen )
Bezeichnende Schlußsätze des SPON-Berichtes zur KiTa-Eröffnung (http://www.spiegel.de/politik/deutschland/von-der-leyen-eroeffnet-erste-kinderkrippe-der-bundeswehr-a-968988.html):
„Nach rund 40 Minuten, von denen ein Großteil für Fotos draufgeht, ist von der Leyens Ausflug beendet. Einer der Organisatoren sagt: „enger Terminplan“.“
Das zeigt ja wie sehr sie sich wirklich für die Thematik interessiert.
Für ein Verständnis der Lage (Eltern, Träger der KiTa, UniBw, etc.) doch recht wenig.
Sage nur, bei uns ins Höxter (ABCAbwBtl 7) ist die KITA im Stab untergebrach und das schon länger. Also mal wieder schlechte PR-Arbeit.
Peinlicher Auftritt und (mal wieder) desaströse Wirkung auf die Truppe. Aber hauptsache Mutti II. hat neue Fotos für die Website und man konnte den richtigen Problemen erneut erfolgreich ausweichen. Nur noch X Tage bis zur Kanzler(innen)wahl!
Das ist alles alter Wein in neuen Schläuchen. Wirklich Innovatives wie https://www.bundeswehr-kinderbetreuung.de/ ist keine Pressemitteilung wert?
@as: Schön für die Studenten und Tagesdiener, die seit Jahrzehnten nicht mehr nach 16 Uhr in der Kaserne saßen oder gar am Wochenende treu gedient haben.
Wo sollten wir her denken? Vom Einsatz oder vom Studium her?
Wir.Sind.Stabssoldaten.
@Stephan L.: So gehts mir auch.
@Vodoo: Volltreffer.
„Bezeichnende Schlußsätze des SPON-Berichtes zur KiTa-Eröffnung (http://www.spiegel.de/politik/deutschland/von-der-leyen-eroeffnet-erste-kinderkrippe-der-bundeswehr-a-968988.html):
“Nach rund 40 Minuten, von denen ein Großteil für Fotos draufgeht, ist von der Leyens Ausflug beendet. Einer der Organisatoren sagt: “enger Terminplan”.”
Das zeigt ja wie sehr sie sich wirklich für die Thematik interessiert.
Für ein Verständnis der Lage (Eltern, Träger der KiTa, UniBw, etc.) doch recht wenig.“
Der Ehrlichkeit halber muss man sagen, dass anschließend noch eine nichtöffentliche Veranstaltung im Audimax der Uni folgte. Etwas mehr als 40 Minuten waren es also schon.
Nachtrag, weil ich nicht mehr ändern kann:
Könnte Frau Ministerin sich nicht vielleicht um ein paar Rüstungsprojekte kümmern, die seit ihrer legendären Spitzenrunde vor sich hin dämmern?
Oder sich auch mal öffentlich den aktuellen politischen Entwicklungen stellen? Sich zur NATO äußern, zur Nachwuchsproblematik abseits der einzigen neuen KiTa (nicht mal in Bw-Trägerschaft) oder oder oder?
Aber ein schickes Bild ist ja auch nett.
Ich stimme dem Grundtenor hier absolut zu: Ein PR-Termin, um schöne Bildchen für die Zeitungen zu produzieren. Die Frau Ministerin liest neben Bildern von sich halt lieber von „Campusküken“ als von „Kampfkraft“ oder ähnlich bösen Wörtern…
@Invisible
Ja, die Ministerin hat sich tatsächlich zur Leutnantsbeförderung an der UniBwH angekündigt.
@j. hunter:
Im Audimax stand dann wohl eine allgemeine Aussprache mit Angehörigen der UniBw auf dem Programm, oder?
Eine eingehende Beschäftigung mit dem Themenkomplex Kinderbetreuung aus den verschiedenen Perspektiven (Eltern, Träger, Verwaltung, etc) kann so wohl kaum stattfinden.
Sind die Kita’s Teil militärischer Einrichtungen? Gab es nicht vom Völkerrecht her vorgaben, dass zivile Einrichtungen (Kita) von militärischen getrennt sein müssen? Auch die schnelle konnte ich leider nur dies finden:
„Die Anwesenheit oder Bewegungen der Zivilbevölkerung oder einzelner Zivilpersonen dürfen nicht dazu benutzt werden, Kriegshandlungen von bestimmten Punkten oder Gebieten fernzuhalten, insbesondere durch Versuche militärische Ziele vor Angriffen abzuschirmen oder Kriegshandlungen zu decken, zu begünstigen oder zu behindern. Die am Konflikt beteiligten Parteien dürfen Bewegungen der Zivilbevölkerung oder einzelner Zivilpersonen nicht zu dem Zweck lenken, militärische Ziele vor Angriffen abzuschirmen oder Kriegshandlungen zu decken.“
Warum hat es denn nach Meinung einiger Personen hier ein Soldat, der an der UniBwM studiert, denn weniger verdient, dass der eigene Nachwuchs betreut wird, als jemand, der irgendwo anders stationiert ist? Studium frisst eine Menge Zeit und das besonders, wenn es in Trimestern organisiert ist.
Ist der HptFw des JgRgt mehr wert als der Fähnr an der UniBwM?
@ Someone
Das wollte ich damit nicht aussagen, ich habe ganz bewusst auf eine Wertung verzichtet – die Antwort auf ihre letzte Frage lautet nämlich „Nein“. Ich kann da keine repräsentativen Aussagen zu machen, aber in Teilen der Truppe herrscht meiner Beobachtung nach die Meinung, man würde gegenüber anderen Kameraden (wie etwa UniBw) benachteiligt. Das das regelmäßig nicht der Fall ist, kann man am Beispiel Höxter sehen.
@Someone
Wenn ihr bezahltes Studium, mit kostenloser Logie in einer der teuren Metropolen Deutschlands, viel Zeit frisst, selbst bei Trimestern, sind sie a. Noch nicht lange dort b.In ihrem Fach überfordert.
Jeden den ich kenne hatte nie wieder so viel Freizeit.
@fred:
Mag alles sein und trifft auch evtl auf (subjektiv geschätzt..!) 90prozent der StudOA/Offz zu. Die restlichen zehn Prozent sind die üblichen „bedauerlichen Einzelschicksale“, die dann als studentische Nummer in den 90prozent untergehen – und für verheiratete laufbahnwechsler, ausscheidende Soldaten oder andere „Exoten“ ist es schon anstrengend sich mit dem (Achtung: Klischee eines Infanteristen..) gefühlt 12-jährigen Luftwaffen-Hauptmann als Gruppenleiter auseinanderzusetzen der außer seiner Doktorarbeit kein soziales Leben hat und jede Kollision aus Brechdurchfall beim Kind und Probezeit der Ehefrau wegen Umzug und neuem Job mit einesr geschmeidigen Aneinanderreihung der Worte „BildungsANGEBOT“, „beißen“ und „dienen“ wegwischt. Studenten sind nicht automatisch 19 bis Anfang 20.
Andererseits frage ich mich in der Tat auch warum es nicht mal ne flexible KiTa in z.B. Hammelburg, Seedorf oder Munster gibt.
Fred, ich bin dort nicht (mehr) stationiert und war übrigens zu alt für günstigere Logie und durfte mir was außerhalb suchen.
Karlchen erwähnte es schon, dort sind nicht alle 19/20 Jahre alt. Weiterhin gibt es bei den Älteren häufig die Konstellation, dass der Partner ebenfalls Soldat ist und an den Wochenenden nach Neubiberg pendelt, während der studierende Part froh ist, wenn das Kind während der Vorlesungen betreut ist.
Und an der Ausdrucksweise sollten Sie arbeiten.
@someone
Sie schreiben viel, gehen nicht auf meinen Punkt (Zeit) ein und wehren sich in dem sie den Ausdruck bemängeln.
Vielleicht sollten Sie doch noch ein mal an die Uni oder sind Sie schon an der FüAk.
Einer ihre Punkte war kostenlose Logie, damit meinen Sie wohl die Wohnmöglichkeiten für junge Soldaten und damit einhergehend kurze Wege. Dass ich nicht in diesen Genuss kam, schrieb ich, und das bedeutet auch, dass ich nicht aus dem Bett in den Hörsaal fallen konnte.
Im Übrigen verbleibe ich bei der Meinung, dass ein Studium immer viel Zeit frisst, wenn man es ‚richtig‘, um nicht zu sagen exzessiv, betreibt. Übrigens für mich kein Zeichen von Überforderung, sondern von Interesse.
Ihr Punkt war außerdem nicht Zeit, sondern persönliche Kritik durch Unterstellung von Unfähigkeit – nur freundlicher ausgedrückt – und das führen Sie im letzten Posting fort.
Dann habe Sie das falsch aufgefasst, mein Punkt war Zeit, die sie im Post davor angeführt haben.
Unfähigkeit ist nur der Hauptgrund der sich erschließt wenn jemand bei einem BW Studium über Zeitmangel klagt.
Wenn Sie andere komplexere Gründe, das dies bei ihnen nicht zutrifft ist doch alles Spitze.
@Fred
Aus Ihnen, so scheint mir, spricht eine gefährliche Mischung aus Neid und völliger Frustration. Es soll durchaus auch ältere Kameraden geben die a) an einer dieser Einrichtungen und b) einen technischen Studiengang als Technischer Informatik studieren.
Durchfallquoten sollten einschlägig bekannt sein.
Daher kann und werde ich Sie auf den immer noch gültigen Ausdruck: „Denken, drücken, sprechen “ verweisen.
@Thema
Ich empfinde diese Kita-Aktion als eine typische Politiker Nasenwasseraktion.
Es gibt genügend elementare Probleme im Bereich der Ausbildung als auch der Ausrüstung welche in meinen Augen wichtiger sind als ein Kita…
Ich hoffe mittlerweile auf den nächsten Ibuk.
@Unreal
Ich weiß nicht ob ich es beim Wechsel KTzG – TdM oder TdM – UvdL schrieb:
Jeder IBUK ist ein „mittlerer“ IBUK: Schlechter als der Vorhergehende, besser als der Nachfolgende.
Deswegen habe ich die Hoffnung auf Besserung aufgegeben. Das BMVg ist politisch nicht „sexy“ genug für die wenigen „Guten“ (wo mir spontan aber auch keiner Einfallen würde), ist ein Ministerium das wohl auf Grund des geforderten Profils nicht nur eine Menge politisches Kapital (bargaining chips) als Mitgift benötigt, sondern tatsächlich auch (verteidigungspolitische) Fach- und Sachkenntnis, technische Expertise, mediales Gespür und ein Ohr und Herz um die Bedürfnisse der über 200.000 „Mitarbeiter“ zu kennen.
Ach so, das Profil ist natürlich so aufegblasen, weil man immer noch keinen „vereinigten Generalstab“ haben will… Ansonsten könnte man tatsächlich einen politiker Politik machen lassen und die militärs militärische Entscheidungen treffen lassen…
Interessierter | 13. Mai 2014 – 14:21
„Deswegen habe ich die Hoffnung auf Besserung aufgegeben. Das BMVg ist politisch nicht “sexy” genug für die wenigen “Guten” (wo mir spontan aber auch keiner Einfallen würde), “
Tatsächlich ist es ja noch ein klein wenig deprimierender. Denn das *sind* ja schon die „Guten“. :-D
Also zumindest ab 2009 war jeder Minister zu Beginn der Amtszeit ganz klarer Favorit.