NATO verdreifacht Luftraumüberwachung über dem Baltikum
Die Bundeswehr hat zwar offiziell noch keine Antwort auf ihr Angebot an die NATO, zusätzliche sechs Eurofighter für die Luftraumüberwachung über den Mitgliedsländern im Baltikum zur Verfügung zu stellen – aber die Wahrscheinlichkeit, dass die deutschen Kampfjets in Marsch gesetzt werden, ist deutlich gestiegen. Die Allianz will die Zahl der Flugzeuge, die für das Baltic Air Policing eingesetzt werden, verdreifachen, wie Reuters berichtet:
NATO will triple its usual number of fighter jets patrolling over the Baltics next month to beef up its eastern European defenses due to tension with Russia over Ukraine, a NATO military official said on Tuesday.
Four NATO fighters are usually based in the Baltics but the United States, which currently has responsibility for patrolling the skies there, increased that to 10 F-15s to reassure those states following Russia’s occupation of Ukraine’s Crimea region.
The number of fighters assigned to the Baltic „air policing“ mission is now set to increase further to 12, three times the normal complement, when the next four-month period starts in May, the NATO military official said.
Bei diesen Zahlen sind vermutlich die Maschinen im stand-by eingerechnet, da die offizielle Stärke der Alarmrotte für die baltischen Staaten jeweils zwei Flugzeuge beträgt – eine Verdreifachung ist es aber so oder so.
Die deutschen Eurofighter werden Reuters zufolge allerdings erst im September benötigt, wenn Portugal routinemäßig von Polen die Luftraumüberwachung über dem Baltikum übernimmt. Offen bleibt vorerst, inwieweit die inzwischen zusätzlich angebotenen Flugzeuge – unter anderem von Großbritannien, Frankreich und Dänemark – wie bisher auf der Luftwaffenbasis Siauliai in Litauen stationiert werden oder auf die zusätzlich vorgesehene Basis Amari in Estland ausweichen.
Die deutliche Aufstockung der Luftraumpatrouillen über Estland, Lettland und Litauen ist die erste NATO-Reaktion auf militärischer Ebene auf die Spannungen mit Russland – bisherige Truppenverstärkungen vor allem der USA waren bilateral und nicht vom Bündnis beschlossen. Interessant scheint mir, dass die NATO mit der Bekanntmachung dieser Aktion nicht bis zum 15. April gewartet hat: Zu diesem Termin soll der Oberbefehlshaber Philip Breedlove dem NATO-Rat seine Vorschläge für eine zusätzliche militärische Unterstützung der osteuropäischen Mitgliedsstaaten vorlegen.
(Foto: Two U.S. Air Force F-15C Eagle aircraft attached to the 493rd Expeditionary Fighter Squadron taxi during a regional training event as part of Baltic Air Policing at Siauliai Air Base, Lithuania, April 1, 2014 – DoD photo by Airman 1st Class Dana J. Butler, U.S. Air Force)
Irgendwie ist doch alles Planlos
Schäuble fixiert sich auf Zahlendreher, der am Ende mehr mich kostet wenn die Autoschäden höher werden weil die Straßen nicht mehr gemacht werden
Frau Leyen tut einfach weiter Reform durch ziehen, das hat schon lange nichts mehr mit Realpolitik zu tun, zu mehr Panzer einfach sofort Nein sagt egal ob es gut oder schlecht ist
Sie hat mit der Materie keine Ahnung
Sie ist aber die Verantwortliche die es umsteuern müsste und auf Russland Kore gieren sollte was wieder mehr Kostet und das sind mehr wie nur 6 Mrd. und wen es doch eskaliert wird das gekauft was eben gibt und das ist alles anderer dann wie Wirtschaftlich , wenn man heute steuern würde könnte man auch Ausschreiben wie mit GFF2 da hat man bei 176 Fahrzeuge ca. 500 Mio. gespart .
Wenn man ketten Fahrzeuge wie Personen Transporter und Führung Fahrzeug an KMW&Rhnm und an FFG könnte man auch Sparen .
Aber Flieger die in der Gegend Fliegen und eindringende hin Fliegen und was ist wenn einer feuert und darf man zurückschießen und ist das erlaubt .
Aber andere Grenzen geschieht nichts , das verfolgen die genau so in unseren Medien wie wir ihre Medien und alles was die raus hören heißt doch , wir wollen nicht
Oder denkt man dass die Rußen alle kein Deutsch können
Das einzige was für Russland bedeutet ist wie lange kann sich Herr o halten , weil die Rep wollen ihn als zu Schwach hinstellen
Alles nur ein gefährliches Theater. Es glaubt doch kein Mensch wirklich, dass die Russen einen NATO-Staat angreifen werden. Warum auch? Wir sind doch die Guten und halten uns strikt an die „Oberste Direktive der galaktischen Föderation“, der Nichteinmischung in die Angelegenheiten anderer Staaten und Kulturen. Eine russische Invasion könnte man ohnehin nicht mit lächerlichen 6 zusätzlichen Flugzeugen verhindern.
Ich glaube auch nicht, dass Russland einen NATO-Staat angreift. Aber dies aus zwei Gründen:
Erstens hat man auch die Ukraine (noch) nicht angegriffen. Sondern auf „lokale Selbstverteidigungskräfte“ umfirmiert.
Zweitens -und damit BTT- hat die NATO in ihrer Geschichte und auch aktuell politisch wie militärisch klar gemacht, dass sie keinen Angriff auf ihr Gebiet dulden wird. Und das eben nicht nur mit bösen Worten, sondern auch mit Demonstration militärischer Mittel und militärischer Bereitschaft. Dazu ist es nie nötig gewesen, alle Kräfte an einem Punkt zu massieren. Sondern es reicht(e) aus, Externen die Türschwelle deutlich vor Augen zu führen.
Aber was ist daran (Abfangjäger über eigenen Gebiet) „gefährlich“? Wäre es auch „gefährlich“, wenn sich die Balten mal eben selbst Abfangjäger kaufen würden?
Zwei oder sechs Eurofighter machen den Kohl jetzt auch nicht fetter. Interessant wäre, wie die Bundeswehr das hinbekommen will und ob es überhaupt möglich ist, bis September diese sechs Kampfflugzeuge samt Infrastruktur bereitzustellen und wie das die Ressourcen belastet.
Was mich mal interssieren würde, wäre die große Linie von NATO und EU. So ein paar Flugzeuge dahinzustellen und immer wieder mit Gesprächen zu kommen, hat sich bis dato nicht als großer Wurf erwiesen. Die anberaumten Gespräche für Freitag werden sich mit längst überholten Themen beschäftigen, denen schon Taten gefolgt sind.
Wo kommt eigentlich die Bewaffnung der Maschinen her? Lagert die vor Ort? Bringt man die mit? Oder fliegt man OHNE?
Was für ein Zeug? Zu teuer! Mit dem Geld müssen die Kitas für die neuen 9-to-5 Soldaten ausgestattet werden …
Die Flieger erhalten allenfalls ein paar Abwurfbehälter, finanziert durch EU-Fördermittel. Der Inhalt? Mehrsprachige Broschüren, u.a. mit den beliebtesten Urlaubszielen in Europa, den Vorteilen des Wirtschaftsstandortes Europa und allgemeinen Hinweisen zu Energiesparlampen, Gender und Diversity.
Die Flieger (ein paar ebenso symbolische Bodentruppen wären auch nicht schlecht) sind m.E. eine dringend notwendige Geste sowohl den Balten gegenüber zur Beruhigung (die haben das Jahr 1940 nämlich noch nicht vergessen) als auch um Putin klar zu zeigen, wo die rote Linie verläuft – und es ihm damit auch leichter zu machen, sich dem Momentum der eigenen Propaganda zu entziehen. Die würde ihn ohne klare Antworten und Signale der NATO über kurz oder lang sonst über diese Grenzen hinweg treiben. Putin ist doch längst nicht mehr Herr seiner Entschlüsse sondern Gefangner seines eigenen Propaganda-Geschwätzes („. . . Amerikaner in ukrainischen Uniformen . . .“ bei Novosti). Damit werden Erwartungen aufgebaut, die einen Nicht-Einmarsch in der Ost-Ukraine, den baltischen Staaten . . . zu einem Gesichstverlust für Putin machen. Zugleich nimmt der wirtschaftliche Druckweiter zu, Russland droht immer klarer eine Rezession, weil die Kapitalflucht immer stärker auf Touren kommt: Die offiziellen Abflüsse (Kapitalverkehrsbilanz) belaufen sich in I/14 bereits auf 50,6 Mrd. Dollar. Die verdeckten Abflüsse (z.B. überfakturierte Importe / unterfakturierte Exporte, fingierte Lizenzzahlungen . . . ) sind darin noch gar nicht enthalten. Schlechte Lage im Inneren zusammen mit Schwächezeichen nach Außen – das kann nicht klappen. Da Putin an der Wirtschaftslage nicht viel ändern kann, ohne die Grenzen seines kleptokratischen Post-Kommunismus zu überschreiten, muss er wohl außenpolitisch auftrumpfen. Und das soll er lieber anderswo tun. Das muss ihm unmissverständlich vor Augen gestellt werden.
@Zivi a.D.: Mag ja sein, aber mit den paar Flugzeugen? Keine sonderliche Drohgebärde. In der ganzen Sache schaut man den Protagonisten nur vor den Kopf. Es mangelt an Analysen über die russ. Wirtschaft und über ihre Streitkräfte und eine Verknüpfung mit den aktuellen Entwicklungen.
es geht ja auch nicht um drohgebärden oder sonstwie substantielles handeln!
alle bisherigen dislozierungsplanungen der nato bezüglich des baltikums sind ausschließlich PsyOps mit dualer stoßrichtung.
Psychologische stabilisierung der Balten/Polen und Signal an die Russen.
Das die gegenwärtigen Zahlen operativ vollkommen irrelevant wären zeigt sich schon daraus, das der Nato OPLAN Guardian Eagle zur wirksamen Verteidigung des Baltikums 9 Felddivisionen+Luft+ Seestreitkräfte einplant.
das sind dann soch schon andere Dimensionen.
http://www.heise.de/tp/artikel/41/41435/5.html
@ Magnus et al.: Ich denke, es geht bei der Stationierung von Kräften und Mitteln der Allianz im Baltikum und in Polen weniger um Quantität und „unmittelbare“ Abschreckung Russlands. Sollten die Russen eine „scharfe“ Version von ZAPAD-14 mit grenzüberschreitendem Szenar fahren wollen, wird es erst mal schwer, diesem Substanz entgegen zu stellen. Auch im „guten alten“ Kalten Krieg wäre vmtl. ein sowjetischer Angriff zunächst nur durch die NATO zu verzögern, jedoch nicht aufzuhalten gewesen.
Sinn und Zweck einer solchen Präsenz kann und muss doch eher die „trapwire“-Funktion dieser Kräfte sein – dem Iwan (oder hier Wladimir) klar vor Augen führen: „Ein Überschreiten dieser einen Grenze geht uns alle an.“ Über das Herstellen der unmittelbaren eigenen Betroffenheit dem vermeintlichen Gegner sowie den eigenen Verbündeten die Ernsthaftigkeit der Bündnistreue untermauern. Diesen Mechanismus hat mit Bezug auf die Anwesenheit verbündeter Streitkräfte (insbes. der USA) DEU(West) 40 Jahre erfolgreich am Leben erhalten…
Dass Russland die Krim nun „heim ins Reich“ geholt hat ist zwar völkerrechtlich kaum zu aktzeptieren, gleichwohl noch ansatzweise verständlich.
Dass Russland nichts unversucht lässt, um in der Ost-Ukraine Unruhe zu schüren, mag man noch hinnehmen, schliesslich sichert Russland dort ausschliesslich die Interessen der unterdrückten russischen Minderheit. : )
Etwas anders wäre es jedoch , wenn man versuchen würde, die baltischen Staaten wieder heim ins alte Sowjetreich holen würde. Die Balten hatten schon 1940 etwas dagegen und die NATO hat dies heutzutage hoffentlich auch.
@Magnus: Den rein militärisch-strategischen Wert der Flieger können hier so ziemlich alle anderen Diskutanten hier besser beurteilen, da will ich mich gar nicht einmischen. Es geht m..E aber auch jetzt erst einmal darum, mithilfe militärischer Symbolaktion politisch unmissverständlich Position zu beziehen – und zu halten. Und wenn ich die neueren Infos richtig deute (SNCMG1, Flieger) geht es auch in die Richtung. Zudem bauen Merkel&Co gleichzeitig Gesprächsbrücken für Putin, was zusammen genommen einen vernünftigen Ansatz ergibt, mit dem man aus den neu geschaffenen Sackgassen heraus kommen kann.