Regierungserklärung zum Nachlesen: „Militärisches Vorgehen ist keine Option für uns“
Die Regierungserklärung von Angela Merkel zur Ukraine-Krise vom (heutigen) Donnerstag empfiehlt sich zum Nachlesen. Einerseits als Hinweis auf die Entschlossenheit Deutschlands wie der EU, dem russischen Vorgehen entgegenzutreten; andererseits allerdings auch als Hinweis darauf, dass aus deutscher Sicht im schlimmsten Fall Sanktionen als schärfstes Mittel bleiben – und niemand weiß, ob und wie weit sich Russland davon beeindrucken lässt.
Die komplette Regierungserklärung steht hier auf der Webseite der Bundesregierung; ich habe einige Kernaussagen aus meiner Sicht herausgegriffen:
In einer Phase großer Unsicherheit in der Ukraine hat sich Russland nicht als Partner für Stabilität in dem mit ihm historisch, kulturell und wirtschaftlich eng verbundenen Nachbarland erwiesen, sondern nutzt dessen gegebene Schwäche aus. Das Recht des Stärkeren wird gegen die Stärke des Rechts gestellt, einseitige geopolitische Interessen über Verständigung und Kooperation.
Das ist Handeln nach den Mustern des 19. und 20. Jahrhunderts im 21. Jahrhundert. Denn noch einmal: Niemand, schon gar nicht die Europäische Union oder Länder wie die Vereinigten Staaten von Amerika oder auch Russland, niemand von uns kann sich heute im 21. Jahrhundert noch darauf beschränken, nur seine eigenen Belange im Blick zu haben. Wenn er es doch tut, dann schadet er sich über kurz oder lang selbst.
Es ist ganz ohne Zweifel beklemmend, was wir derzeit mitten in Europa erleben. Ich fürchte, wir werden einen langen Atem brauchen, um den Konflikt zu lösen. Aber wir können diese für Europa zentrale Herausforderung entschlossen annehmen. Es geht um die territoriale Unversehrtheit eines europäischen Nachbarlandes, um den Respekt vor den Prinzipien der Vereinten Nationen, um Prinzipien und Methoden des Interessenausgleichs im 21. Jahrhundert.
(…)
Das Vorgehen Russlands in der Ukraine stellt eindeutig einen Bruch grundlegender völkerrechtlicher Prinzipien dar. Dieser würde nicht dadurch relativiert, wenn es andere Völkerrechtsverletzungen gegeben hätte.
Es bleibt ein Bruch des Völkerrechts mitten in Europa, nach dem wir nicht zur Tagesordnung übergehen dürfen und nach dem wir nicht zur Tagesordnung übergegangen sind.
In dieser spannungsgeladenen und gefährlichen Situation gilt es, Wege aus der Krise zu finden. Militärisch ist der Konflikt nicht zu lösen. Ich sage allen Menschen, die Angst und Sorge haben: Militärisches Vorgehen ist keine Option für uns.
Die Politik der Bundesregierung und unserer Partner in der Europäischen Union und den Vereinigten Staaten von Amerika folgt vielmehr einem politisch-ökonomischen Dreiklang:
Erstens. Wir arbeiten intensiv für die Einrichtung einer internationalen Beobachterkommission und einer Kontaktgruppe bzw. Koordinierungsgruppe; Sie können es nennen, wie Sie wollen. Wir arbeiten damit für einen politisch-diplomatischen Weg aus der Krise.
(…)
Zweitens. Bei ihrem Treffen am 6. März 2014 haben sich die Staats- und Regierungschefs der Europäischen Union zu umfangreichen Hilfen für die Ukraine entschlossen. (…)
Wir haben letzte Woche in Brüssel auch gemeinsam beschlossen, den politischen Teil des EU-Assoziierungsabkommens mit der Ukraine bald zu unterzeichnen, der wichtige Impulse vor allem im Bereich der Rechtsstaatsentwicklung gibt. Einige der wirtschaftlichen Vorteile der im Abkommen angelegten umfassenden Freihandelszone will die EU kurzfristig durch einseitige Handelserleichterungen wie eine Senkung von Zöllen zugänglich machen.
(…)
Wir unterstützen die Übergangsregierung in Kiew darin, eine Regierung für alle Ukrainer zu sein. Es geht darum, Gräben zu überwinden, erste Schritte zur wirtschaftlichen Stabilisierung zu gehen und freie und faire Wahlen im Mai zu ermöglichen.
Drittens. Es gilt aber auch: Für den Fall, dass Russland nicht bereit ist, auf den Weg der Zusammenarbeit und des Rechts zurückzukehren, für den Fall, dass Russland unverändert nicht bereit ist, zur Entspannung beizutragen, haben die Staats- und Regierungschefs der Europäischen Union bei ihrem Treffen in der letzten Woche in Brüssel drei Stufen für ihr weiteres Vorgehen festgelegt.
In einer ersten Stufe haben wir die Verhandlungen über ein neues Abkommen zu den Grundlagen der EU-Beziehungen mit Russland und über Visa-Fragen suspendiert. Wenn es in den allernächsten Tagen nicht zu Verhandlungen mit Russland kommt, und zwar zu Verhandlungen, die Resultate hervorbringen und in denen nicht nur auf Zeit gespielt wird, dann werden die Außenminister der EU-Mitgliedstaaten in ihrem Rat am kommenden Montag, dem 17. März 2014, als zweite Stufe weitere Maßnahmen beschließen. Dazu gehören Einreisesperren, Kontensperrungen und die Absage des EU-Russland-Gipfels.
(…)
Für den Fall, dass Russland die Lage in der Ukraine weiter destabilisiert – auch in der Ostukraine sehen wir besorgniserregende Entwicklungen -, haben die Staats- und Regierungschefs bei ihrem Treffen am 6. März eine dritte Stufe von Maßnahmen vereinbart, die wir bereit wären, zu ergreifen. Sie könnten in vielfältiger Weise die wirtschaftliche Zusammenarbeit mit Russland betreffen.
Um es unmissverständlich klarzumachen: Niemand von uns wünscht sich, dass es zu solchen Maßnahmen kommt.
Doch wir alle wären zu ihnen bereit und entschlossen, falls sie unumgänglich werden.
(…)
Wenn Russland seinen Kurs der letzten Wochen fortsetzt, dann wäre das nicht nur eine Katastrophe für die Ukraine. Dann empfänden wir das nicht nur als Nachbarstaaten Russlands als eine Bedrohung. Dann veränderte das nicht nur das Verhältnis der Europäischen Union als Ganzes zu Russland. Nein, dann schadete das nicht zuletzt – davon bin ich zutiefst überzeugt – massiv auch Russland, und zwar ökonomisch wie politisch. Denn – ich kann es gar nicht oft genug und nachdrücklich genug sagen – die Uhr lässt sich nicht zurückdrehen. Interessenkonflikte mitten in Europa im 21. Jahrhundert lassen sich erfolgreich nur dann überwinden, wenn wir nicht auf Muster des 19. und 20. Jahrhunderts zurückgreifen.
Sollte die Krim, wie zu erwarten, sich der russischen Föderation anschließen, folgt die zweite Stufe oder die dritte? So wie ich den vorliegenden Text verstehe gilt wohl nur die zweite Stufe, Einreisesperre und Kontensperrung? Höchstwahrscheinlich Einreisesperre für alle die noch nie den Wunsch geäußert haben in die EU zu reisen und Kontensperrung für alle die kein Konto in der EU haben?
Die dritte Stufe lässt zu viel Interpretationsspielraum in Bezug auf die Lage auf der Krim allein und ist damit recht nichtssagend, außer in dem unwahrscheinlichen Fall dass Russland mit gewissen ostukrainischen Gegenden liebäugeln würde.
Also unter dem Strich hohler Aktionismus, verpackt in einen lang geratenen Text.
Was passiert eigentlich wenn China sich ein Beispiel an der EU-USA nehmen würde beim nächsten Abenteuer? Dreistufenplan: USA pleite, EU pleite, Weltherrschaft?
“Militärisches Vorgehen ist keine Option für uns”
Wie und womit denn auch?
Hier geht es schon gar nicht mehr um die Krim. Das Thema ist für den Westen schon durch. Die eigentliche Frage ist, ob man Russland noch aus der östlichen Ukraine raus halten kann oder nicht.
Darum tut Putin Militär gegen die Ukraine schon mal aufstehen
Von der Nato braucht er auch nicht befürchten und in 2 Jahre ist alles vergessen.
Er weiß das West EU niemand hat und die OST EU die horten ja schon Waffen da gehen auch unsere Leo 2 A5 hin aber die sind zu klein
Das war doch genauso als Osmanen reicht das Europa nicht zusammen halten und der Marsch auf Wien war damit beschlossen den Frankreich Niederlande und England erklärten sich Neutral
Zum Glück war Wien gut Vorbereitet und die Polen kamen Rechtzeitig aber die Polen von heute können Ukraine auch nicht Helfen
Na, ob das mal nicht unklug war… Mit Sicherheit ist es tatsächlich keine Option und, wie bereits erwähnt, wer sollte das auch umsetzen. Aber muss man das tatsächlich laut ausposaunen? Damit wird doch jede „harte Haltung“ konterkarriert – der böse Wladimir bekommt nur den erhobenen Zeigefinger, anstatt die geballte Faust oder gar den politisch/diplomatischen Mittelfinger gezeigt.
Ich hatte Adenauer bereits zitiert und da wir gerade im Osten anscheinend „alte Zeiten“ wieder aufleben lassen passt er ganz gut: „´Der Russe´ versteht nur die Sprache der [politischen] Stärke.“ Angela M. sollte das aufgrund ihrer Vita eigentlich noch wissen.
Voodoo | 13. März 2014 – 22:40
„Na, ob das mal nicht unklug war… Mit Sicherheit ist es tatsächlich keine Option und, wie bereits erwähnt, wer sollte das auch umsetzen. Aber muss man das tatsächlich laut ausposaunen?“
Nun ja, verschiedene EU & NATO-Regierungen haben der Ukraine in den letzten Tage deutliche Unterstützung zugesagt. Anfang nächster Woche werden wir möglicherweise miterleben, wie Arsenij Jazenjuk den Westen anfleht, die Ukraine zu schützen.
Ich bin eigentlich ganz froh, dass wir hier eine Regierungschefin haben, die heute deutlich gemacht hat, wie sich Deutschland in so einer Situation verhalten wird.
Und die damit so ganz nebenbei den Rest der EU vor die Wand hat laufen lassen. Friede zuhause hilft manchmal nicht dem Gesamtkonstrukt „Europäische Union“ / der NATO…
Eine vernünftige Position – man kann jedoch nur hoffen, dass die Sichtweise bei einem – weiterhin theoretischen – Angriff auf ein NATO-Mitglied anders ausfallen würde.
Jetzt wollen die Tataren behaupten das Massaker an nie verübt würden( Focus ), was ich nicht glaube, denn in Tschetschenien gab es auch keine Berichte.
Aber anfangs war mir das die Krim an Russland gehört weil da Rußen leben , aber jetzt wird das Freikarte oder nicht das wird das Problem und jedes von der EU hat gegen Maßnahmen , das ist das gefährliche weil er EU keine Angst hat und ihm egal ist was kommt , er Reagiert auch heute mit dem Aufmarsch der Truppen das er sich die Ostukraine auch holt und keiner weiß wie China Reagiert die sind zu still an der ganzen Sache .
Aber China hat das erst in Indien Probiert als die Wochen lang Land in Indien Besetzten und Tibet haben sie auch ein Provinz gemacht
Deutschland könnte seine nagelneuen, korrodierten NH90 als Drohgebärde schicken!
Es ist das entlarvente Eingeständnis, dass es mangels Fähigkeiten keine militärische Option gegen einen ernsthaften Gegner geben kann. Die NATO ist ein Papiertiger. Das weiß auch Putin. Die NATO sollte ein reines Verteidigungsbündnis wieder werden. Aber selbst an der Erfüllung dieser Aufgabe habe ich derzeit meine Zweifel. Mögliche militärische Gegner sind halt nicht ausschließlich militärisch unterentwickelte Entwicklungsländer die man mit Bonsaistreitkräften bezwingen könnte. Aber selbst dies gelingt uns ja nicht. Wann werden unsere Politiker endlich wach und erfüllen ihre Pflichten? Ich befürworte keineswegs damit einen Militäreinsatz gegen Russland. Aber ist es nicht demütigend. dass selbst wenn wir es wollten, es nicht könnten? Wie soll unter diesen Bedingungen Diplomatie eine Wirkung haben?
aus wiegolds militär twitter
„Troop, equipment gaps threaten EU’s Central African Republic mission“
wenn man nicht mal das auf die reihe bekommt dürfte eine adäquate reaktion auf konventionelle herausforderung a la mechanisierte division wohl noch düsterer aussehen.
auch wenn man im krim szenar militärisch nicht intervenieren will (da bin ich d`’accord) müsste man trotzdem theoretisch dazu in der lage sein und das ganze taktisch, materiell, und mental in struktur und psyche der relevanten institution abbilden.
wenn das nicht mehr möglich oder gewollt ist hat die Streitkraft ihren Daseinszweck verloren und fungiert nur noch als ungeliebte operettenarmee.
wo sind die ikonoklasten und militär luthers die das klar artikulieren?
nach außen, nach innen von mir aus auch in zehn thesen bei youtube annageln..
J’accusse!
Klar, Frau Merkel erzählte doch noch vor ein paar Tagen, ein Krieg sei 70 Jahre nach dem II. Weltkrieg in Europa nicht mehr denkbar. Heute gab es den Auftakt dazu, als in Donezk 2 Menschen bei Demonstrationen starben.
Nur damit mal klar wird, was für durchgeknallte Typen da rumrennen:
http://www.youtube.com/watch?v=Tj64BNrIPc0
Mehr Informationen auf meinem Blog.
Beste Grüße
vom Konsumfritzen
Nachtrag:
Damit Sie verstehen, warum Wladimir Putin sich zum Handeln genötigt sah:
Die rechtsradikale organisation UNA-UNSO
http://konsumfritze.blogspot.de/p/die-rechtsradikale-una-unso.html
Sehen Sie sich auch:
http://konsumfritze.blogspot.de/p/viele-glauben-der-rechte-sektor-sei-nur.html
Beste Grüße
vom Konsumfritzen
@Stefan:
Vollkommen richtig. Man will je bis zum Jahresende 20 Leo 2A7 in der Kaserne haben, um für zukünftige Konflikte gegen aufständische in 3.Welt Ländern besser gerüstet zu sein….
Man ist also immer noch sehr weit vom Thema Landesverteidigung entfernt, und das obwohl sich vor unserer Haustür ein klassischer Konflikt zusammenbraut.
Die Reform der Reform wäre das Mindeste was man jetzt tun müsste .
Ich verstehe das Problem nicht, die Neuausrichtung ist doch für die Konflikte der Zukunft gestaltet und die VPR beschreiben die notwendige Vorsorge :-)
http://www.bmvg.de/resource/resource/MzEzNTM4MmUzMzMyMmUzMTM1MzMyZTM2MzEzMDMwMzAzMDMwMzAzMDY3NmY2ODMyNzU3OTY4NjIyMDIwMjAyMDIw/Verteidigungspolitische%20Richtlinien%20(27.05.11).pdf
Eine Flexible Response ist nicht mehr möglich und der Schutz der Bürger ebenfalls nicht.
Die Bundeswehr ist nicht mehr in der Lage ihren im Grundgesetz festgelegten Auftrag zu erfüllen. Die Neuausrichtung müsste sofort gestoppt werden, Revision der VPR und nachhaltige mili Neuaufstellung mit EU/NATO abgestimmt nötig.
Wie wird die Reaktion mittelfristig des BMVg und der EDA/NATO sein?
M.E. ein sehr kluger Kommentar von Nikolaus Blome bei SPON, im Gegensatz zu manchem Kommentar hier. Ich werd das Gefühl nicht los, dass hier ein paar alte Krieger (im Geiste wie im Lebensalter) nichts sehnlicher herbeisehnen wie einen „Waffengang als reinigendes Stahlgewitter“. Das geht einher mit Größenordnungen stehender Heere, die keiner braucht und finanzieren kann, von den permanenten Beschaffungsvorschlägen Alerichs ganz zu schweigen.
@diba
Ich glaube nicht, dass es um -stehende Heere- geht. Sicherheitspolitik ist eben auch u.U. Unabhängigkeit von Energieimporten uvm. Auch könnte konventionelle Verteidigungsbereitschaft über bloße Abschreckung mit Atomwaffen sinnvoll sein (siehe Tschechienkrise).
Frei nach dem oft zitierten Motto, wer nur einen Hammer als Werkzeug hat……
@ diba
Da stimme ich Ihnen völlig zu. Der Scheinriese Putin hat nur einen Scheinsieg errungen.
Es wird sein letzter gewesen sein.
@ Elahan
Meinen Sie Verteidigungsbereitschaft im Bündnis oder das UN-Postulat von der „Obligation to Protect“?
Unser belächelter Begriff von der „Vernetzten Sicherheit“ beschreibt doch den Werkzeugkasten.
diba | 14. März 2014 – 11:48
„M.E. ein sehr kluger Kommentar von Nikolaus Blome bei SPON“
in der Tat ein lesens- und bedenkswerter Artikel!
Der Rest Ihres Kommentares wird den hier geführten Diskussionen nicht wirklich gerecht (um nicht zusagen: „ist ziemlich abseitig“). Der Tenor der hier geführten Diskussion befaßt sich mit dem Umstand, daß die aktuelle BW im aktuellen Ist-Zustand für eigentlich gar nix zu gebrauchen ist. So jedenfalls fasse ich mal die bisher hier erfolgten Aussagen von Leuten zusammen, die es wissen müssen.
Heißt also: weder Landesverteidigung noch Unterstützung von Nato-Alliierten auf derem Territorium (in nennenswertem Umfang also Batallion, Brigade) noch ernsthafte Out-of-area-Aktionen sind derzeitig zu realisieren.
Daß man sich damit ernsthaft befassen muß, sollte doch wohl außer Frage stehen. Wenn ich einen solchen Apparat unterhalte und dann feststelle, daß er für fast nix zu gebrauchen ist drängen sich Fragen auf, die hier ziemlich seriös diskutiert werden (für meinen Geschmack jedenfalls).
Die Kritik hier geht eindeutig in die Richtung, daß durch zahlreiche Dinge, die man wohl nur als „Mißmanagement“ bezeichnen kann, die Effektivität des gesamten sauteuren Apparates im Bereich des Lächerlichen angekommen ist.
Wenn Sie da rauslesen, daß man sich nach kaltem Krieg, Stahlgewittern usw. sehnt: bitte nochmal hinsetzen und die Kommentare im Thema „Westliche Unterstützung für die Ukraine – auf allen Ebenen“ mal lesen. Und die üblichen Ausreißer nach links oder rechts dabei mal weglassen. Die gibt es nun mal in jeder Diskussion,
@f28
Landesverteidigung fällt aus mangels Masse – Pers/Mat. Wollte man das durchhaltefähig organisieren würde das wirklich richtig Geld kosten, zumal die erforderlichen Systeme heute auch deutlich teurer sind als noch vor 30-40 Jahren. Die Frage ist auch mit welchem zeitlichen Vorlauf zu rechnen ist – Material ist auch nicht von heute auf morgen da, zudem müßte vieles auch wieder eingelagert werden – also zurück auf den Stand von 1990.
Zu out of area Einsätzen ist die Bw durchaus befähigt, man müßte aber die Sache anders angehen und z.B. die Stehzeiten deutlich verlängern und die Intervalle / Regenerationsphasen zwischen den Einsätzen verkürzen.
Die Frage ist auch, wie sich solche Einsätze zukünftig darstellen: Patrouillen aus Feldlagern oder doch eher (hoch-) beweglicher Jagdkampf mit eher leichten Fzg. und Helis (s. FRA / Op SERVAL u.a.).
@Thomas Melber:
„Zu out of area Einsätzen ist die Bw durchaus befähigt, man müßte aber die Sache anders angehen und z.B. die Stehzeiten deutlich verlängern und die Intervalle / Regenerationsphasen zwischen den Einsätzen verkürzen.“
Eine quasi-faktische Aussage mit einem Konjunktiv zu begründen sollte man eigentlich kritisch hinterfragen – Sie widersprechen sich nämlich selbst.
Richtig [ihrer Meinung nach]: ‚wäre die Bw durchaus‘
Und selbst da würde ich Ihnen jederzeit widersprechen. Mit einem kurzem Blick auf die Abfragen in die Truppe zur Befüllung von Dienstposten in laufenden Einsätzen ändern weder eine Verlängerung der Stehtzeit, noch eine Verkürzung der Invalle etwas – Sie stellen so nur sicher, dass die Leute, die eh schon im Dauereinsatz sind schneller ausbrennen…
Ich widerspreche mir durchaus nicht. Beides – Verlängerung der Stehzeit und Verkürzen der Intervalle – geht sehr kurzfristig. Bei anderen Armeen klappt das auch.
Allein schon der Gedanke der Abfrage: „wer will noch ‚mal, wer hat noch nicht“ … sollte das nicht befohlen werden? „Leitverband XX stellt sicher …“ Nun gut, ich sehe das sicher zu blauäugig.