Manöver in Osteuropa und der Ukraine? Deutschland bleibt vorsichtig

Rapid Trident 2013

Seit Jahren läuft die Manöverserie Rapid Trident, mit der die USA und andere NATO-Mitglieder andere Staaten ihres Partnership for Peace-Programms an die Allianz heranführen wollen – und seit Jahren läuft sie in der Ukraine. Auch mit deutscher Beteiligung. Für den kommenden Juli ist diese Übung erneut vorgesehen, und wieder in der Ukraine. Ob sie wirklich stattfindet, ist noch nicht so ganz klar – auch wenn die U.S. Army in ihrer jüngsten Mitteilung dazu betont, dass die Planung weiterläuft:

Rapid Trident 2014 is a Ukrainian led, U.S. Army Europe supported Situational Training Exercise and Battalion Field Training Exercise designed to train a U.S. – Ukrainian combined battalion headquarters with a peace support operations scenario.
Rapid Trident 2014 will involve approximately 1100 military personnel from 15 different countries. The countries currently scheduled to participate are:
Armenia, Azerbaijan, Bulgaria, Canada, Czech Republic, Georgia, Germany, Greece, Moldova, Poland, Romania, The United Kingdom, Turkey, Ukraine and the United States.
The final planning conference is currently scheduled for May, with the exercise taking place near L’viv, Ukraine, this July. Exercise planning will continue until we are told otherwise.

Aus deutscher Sicht ist das alles noch nicht ganz so klar. Bis zur endgültigen Planungskonferenz im Mai werde geprüft, ob sich die Bundeswehr wie geplant beteiligt, heißt es aus dem Verteidigungsministerium. Der deutsche Beitrag war in den vergangenen Jahren zwar nicht groß und dürfte selbst bei einer Beteiligung in diesem Jahr nicht so groß ausfallen: Geplant ist ein Fachmann, ein so genannter Subject Matter Expert – aber auch ein Transall-Transportflugzeug. Und eine solche Maschine mit dem Eisernen Kreuz auf dem Rumpf auf einem ukrainischen Flugplatz wäre dann vielleicht genau das, was nicht so gerne gesehen würde.

Die USA planen übrigens nicht nur weiter für das Ukraine-Manöver, sondern auch für mehr Sichtbarkeit in den osteuropäischen NATO-Mitgliedsstaaten, wie US-Vizepräsident Joe Biden am (gestrigen) Dienstag in Polen deutlich machte:

The United States is considering sending troops for war games in the Baltic states bordering Russia, Vice President Joe Biden said on Tuesday in an effort to reassure NATO allies alarmed at the Kremlin’s intervention in Ukraine. (…)
Biden’s suggestion of sending U.S. troops for military exercises in the Baltics, if it is implemented, would represent the strongest concrete evidence to date of Washington’s resolve in backing up its NATO allies on Russia’s doorstep.

In der Richtung ist von Deutschland bislang offensichtlich auch nichts geplant. Obwohl ja möglicherweise Polen und die baltischen Staaten diese Frage demnächst stellen könnten.

 (Foto: Ukrainian Ground Forces Maj. Gen. Vyacheslav Nazarkin, second from left, the director of exercise Rapid Trident 2013, discusses training with U.S. Army paratroopers with the 1st Battalion, 503rd Infantry Regiment, 173rd Infantry Brigade Combat Team during the exercise in Yavoriv, Ukraine, July 9, 2013 – DoD photo by Capt. Anton Mironovich, Ukrainian Ministry of Defense)