Briten bieten zusätzliche Eurofighter für NATO-Luftraumüberwachung im Baltikum an (Update)
Es ist eine direkte Folge der Ukraine-Krise: Der britische Verteidigungsminister Philip Hammond hat am (heutigen) Montag angeboten, Eurofighter der britischen Luftwaffe für die NATO-Luftraumüberwachung im Baltikum bereit zu stellen. Die britischen Jets sollten im April das Kontingent polnischer Kampfflugzeuge verstärken, die routinemäßig für das so genannte air policing über den baltischen Staaten Estland, Lettland und Litauen bereit stehen, sagte Hammond vor dem Unterhaus in London:
I am able to advise the House this afternoon that we have taken the decision this morning to offer NATO UK Typhoon aircraft from late April to augment the Polish contribution to the NATO Baltic air policing mission. I hope that will provide reassurance to our NATO allies in the east.
In den vergangenen Wochen war diese Luftraumüberwachung bereits von zusätzlichen US-Kampfjets unterstützt worden.
Seit 2004 stellen verschiedene NATO-Mitgliedsländer rotierend das air policing für die baltischen Staaten, die über keine ausreichende Luftwaffe für diese Aufgabe verfügen. Zurzeit sind US Air Force-Einheiten damit betraut. Die Bundeswehr hatte in den vergangenen Jahren bereits fünf Mal Jets des Jagdgeschwaders 71 Richthofen in die Ostseeländer entsandt.
Die deutsche Luftwaffe ist nach Angaben des Verteidigungsministeriums derzeit in den Einsatzplanungen, die bis 2018 laufen, nicht vorgesehen. Offen bleibt bislang, ob das britische Engagement (wie zuvor die US-Verstärkung) ein Vorstoß der beiden Länder bleibt oder ob andere NATO-Nationen ebenfalls zusätzliche Jagdflugzeuge an die Länder mit ihrer direkten Grenze zu Russland entsenden.
(Randbemerkung: Für die deutsche Teilnahme am air policing über dem Baltikum hatte die Luftwaffe vor allem die Phantom eingesetzt, die allerdings im vergangenen Jahr außer Dienst gestellt wurde. Gäbe es denn genügend Kapazitäten, außer der Reihe Jets ins Baltikum zu schicken?)
Nachtrag: Lobende Worte vom NATO-Oberbefehlshaber gibt’s schon mal.
Update: Die Luftwaffe legt Wert auf die Feststellung, dass bei einer entsprechenden politischen Entscheidung eine deutsche Beteiligung zur Verstärkung des Air Policing im Baltikum möglich wäre. Natürlich gäbe es Kapazitäten, sagte mir am (heutigen) Dienstagmorgen ein Sprecher. Deshalb sei nicht die Frage, ob und was die Bundeswehr beitragen könnte, sondern was die Politik vorsehe und entscheide; an mangelnden Eurofightern würde es in so einem Fall nicht scheitern.
Inzwischen sind mir Bilder von Patches – sie sollen offiziell genehmigt gewesen sein der oben offiziell genehmigt, der unten nicht – des deutschen Einsatzes bei der Luftraumüberwachung über Estland, Lettland und Litauen 2011 zugeflogen; einen habe ich ganz oben über den Text gesetzt, der andere hier:
Und noch ein Nachtrag: So sieht sie aus, die NATO Air Policing Medal für den Baltikum-Einsatz (Danke für das Leserfoto!):
(Fotos: privat)
Zum EF:
2009 war ja bereits der Eurofighter – zeitweise – als QRA im Einsatz (http://www.youtube.com/watch?v=iXN0aRWBX68).
Wurde jedoch von F-4 abgelöst.
2012 jedoch ein letztes mal die F-4 Phantom (warum?)
Sollte also – zumindest materiell – auch nun machbar sein.
Bündnispolitisch finde ich interessant, dass wir bis 2018 nicht mehr am Air Policing teilnehmen wollen (oder können?).
Wenn man auch unsere Zurückhaltung bei der Teilnahme an großen NATO-Übungen anschaut, dann versteht man umso mehr die Skepsis der Osteuropäer hinsichtlich unserer Rußlandpolitik.
Was die RAF macht ist eine kampfkräftige, symbolische Geste – und diese ist wichtig für das Bündnisgefühl.
Deutschland würde so nicht handeln können – man stelle sich die Schlagzeilen vor „Regierung verlegt Kampfflugzeuge an die NATO-Ostflanke“ … Ohne die genauen Hintergründe zu wissen, hatte ich mich bei den Air-Policing Beteiligungen schon gewundert, wie lange das noch geht . Unsere Aufgaben sind auf die MedEvac-Angebote in der 2. und 3. Reihe beschränkt – und symbolisiert so nicht Erste – sondern (Verzeihung) Letzte Hilfe.
Was mich interessiert, ist die Anzahl der kampfbereiten EFs und CR Piloten – doch hierzu wird man wohl keine Zahlen bekommen.
@mwk:
Dazu passend im oben verlinkten bwtv-Bericht:
Die ROE sehen einen Waffeneinsatz nicht vor (mir jedoch nicht klar, ob es sich hier um ein deutsches Caveat handelt oder eine reguläre NATO ROE).
Der personelle (auch beim Bodenpersonal) und materielle Bereitschaftsgrad wäre sicherlich mal wieder ein „Realitätsschock“.
Ein richtiges und wichtiges Signal der Briten. Es muss allerdings auch sinnvoll kommuniziert werden, um Missinterpretationen und ungewollte Eskalationen zu verhindern. Demonstrative und präventive Sicherheitsvorsorge im Bündnisrahmen hat jetzt jedenfalls höchste Priorität. Wir Deutschen sollten wissen, warum.
Zur Randbemerkung T.W. (sarkastisch formuliert): Wenn unsere Luftwaffe hierfür keine Kapazitäten hat, wofür dann eigentlich noch (mit Ausnahme der verdienstvollen Lufttransportflotte)?
Die große Bewährungsprobe für die deutsche Bündnissolidarität kommt erst noch, wenn demnächst Rapid Trident 2014 in der Westukraine startet. Die USA haben schon angekündigt, dass die Übung stattfinden wird. Deutschland soll sich nach ursprünglicher Planung ebenfalls beteiligen…
Danke für den Hinweis.
Die Webseite für Rapid Trident 2014 scheint derzeit nicht zu funktionieren; aber bei Stars&Stripes gibt’s eine relativ aktuelle Geschichte dazu.
Die Frage ist doch eher ob das Sinn macht wenn alle NATO Länder Jetzt Flugzeuge hin Verlegen.
Wenn nicht diskutiert wie es weiter gehen soll , es sollte einen Sinnvolles Zweck wie U-Boote die die Küste sichern , und die Frage ob die BW doch wieder größer werden muss den sie ist mit den Auslandeinsätze schon überfordert und es geht weiter ,
Vielleicht ist das sinnvoll nach DF Brig und Niederländer in DLO eine Polnisch Deutsche div auf zu bauen das wär ein starkes Signal
Aber es gibt eine Partei für die Bundeswehr wie FPÖ für ÖBH/ SVP für Schweizer Armee und so weiter
@ Der Zeitgeist
Puh. Ob das jetzt klug ist? Darüber sollte man noch mal nachdenken. Zusätzliches Öl im Feuer ist derzeit nicht gut und würde der russischen Seite nur bequeme Argumente liefern.
Die Westukraine hat ja auch beim besten Willen nichts mit Bündnissolidarität zu tun.
Hab noch einige Informationen zu Rapid Trident gefunden: http://www.ukrainebusiness.com.ua/news/11169.html
Geht also erst Mitte Juli los. Ist natürlich die Frage, wie viel bis dahin noch von der Ukraine übrig ist.
Wer mit dem Feuer spielt könnte in diesem Fall ANDERE verbrennen. Europa benötigt in dieser Krise alles außer mehr Militär und Subventionen. Besser wäre ein faires Angebot an Russland (nicht nur an Putin) und viel vertrauensbildende Maßnahmen.
Nachdem die Bundeswehr erfolgreich kaputtgespart und zum x.tenmal -reformiert oder transformiert oder was auch immer wurde, ( s. u.a. Hubschrauberkräfte und Kampfflugzeuge ), sollten wir besser ‚den Schwanz einziehen‘ und stillhalten … .
Wir sind keine Kängurus, die auch mit leerem Beutel große Sprünge machen können. Also retten wir lieber alternativlos die EU Betrügerstaaten!
@ elahan
was schlagen sie denn als schutzgeld vor. Donetsk und Luhansk?
manchmal muss man sich doch sehr wundern wie in europa selbst aus der offensichtlichsten Agression der gegenseite eine täter opfer umkehr konstruiert wird in der plötzlich europa derjenige sein soll der „öl ins feuer gießt“ bzw. “ eskaliert“.
gehts noch?
es geht hier um eine reaktion auf illegale territorialverschiebungen die unbeantwortet vermutlich als präzendenzfall für weitere aktionen in osteuropa und zentralasien dienen.
die eu mag bezüglich einer russischen reaktion auf die östliche partnerschft naiv gewesen sein, das macht sie aber weder falsch noch illegitim.
umgekehrt ist das russische verhalten zwar aus der binnenperspektive rational, deswegen aber weder legitim noch legal.
es gibt kein recht auf einflusssphären,cordon santaires,nahes ausland usw. niemand hat die neumitglieder von nato und eu zur mitgliedschaft in diesen institutionen gezwungen.
richtige reaktion wäre daher nicht präventives kapitulieren vor dem russchischen expansionsdrang sondern selbstbewusste fortführung zumindest der bereits geplanten maöver und kooperationen mit der Ukraine.
alles andere würde seitens moskau zurecht als implizite akzeptanz einer beschränkten souveränität der ukraine und einer tolerierung der krim annexion interpretiert.
wenn putin in der causa krim eines demonstriert hat dann ist es „fortis fortuna adiuvat“
„Militärisches Vorgehen ist keine Option für uns“, sagte Angela Merkel am 13. März im Bundestag in einer Regierungserklärung zur Lage in der Ukraine. „Militärisch ist der Konflikt nicht zu lösen.“
Herr Putin sieht das allerdings anders und handelt entsprechend. Eventuell geht er noch weiter . Er wird vorher nicht in Berlin um Erlaubnis fragen . Die britischen Flugzeuge dürften wesentlich mehr zum Sicherheitsgefühl der Baltenstaaten und Polen beitragen als beschwichtigende Worte .
@mwk | 17. März 2014 – 19:21
Zitat: „Was die RAF macht ist eine kampfkräftige, symbolische Geste“
Nun, da bin ich mal gespannt wie die „symbolische Geste“ der Russen dazu ausfallen wird. Auf die bereits zusätzlichen 18 US-Kampfjets im Baltikum haben sie, auf Anforderung Weißrußlands, 6 Kampfjets im Rahmen ihrer Bündnisverpflichtungen nach Weißrußland geschickt. Weißrußland hatte sich über die neue „Bedrohung“ stark „besorgt“ gezeigt. Eine gute Vorlage für die Russen, ihre Präsenz in Weißrussland zu erhöhen. Das ehemalige Imperium formiert sich, mit Hilfe des Westens, neu.
DPA meldet:
„Friedensnobelpreisträger Michail Gorbatschow hält die Voraussetzungen für einen Beitritt der Krim zu Russland für erfüllt.
«Die Menschen auf der Halbinsel wollen es, und das bedeutet, dass man ihnen entgegenkommen muss», sagte der frühere Sowjetpräsident (83) am Montag der Agentur Itar-Tass in Moskau. Die Bevölkerung habe die Gelegenheit gehabt, in einem Referendum ihre Meinung zu sagen. «Das ist gut», betonte Gorbatschow.“
@ehemaliger
Es ist Ihr erster Kommentar hier, deshalb merke ich das nur mal an: Der Ton Also retten wir lieber alternativlos die EU Betrügerstaaten! ist nicht der hier vorherrschende.
wacaffe | 17. März 2014 – 21:34
„es gibt kein recht auf einflusssphären,cordon santaires,nahes ausland usw. niemand hat die neumitglieder von nato und eu zur mitgliedschaft in diesen institutionen gezwungen.“
In diesem Fall wird es deshalb so sein, weil EU und USA sich eine passende Regierung dafür an die Macht geputscht haben. Putin hat lediglich die alte Buffet-Regel verletzt, nicht zu fleddern, was ein anderer schon auf dem Teller hat.
Was die „Illegalität“ angeht: Die Stimmen, die das Referendum hierzulande als verfassungswidrig bezeichnen, gehen von einem grob vereinfachten Sachverhalt aus, nämlich einem gesunden Gesamtstaat Ukraine, dessen territoriale Integrität durch ein einseitiges Referendum verletzt wäre. Dabei bleibt außen vor, dass es sich um eine autonome Teilrepublik handelte, gegenüber der der Anspruch auf territoriale Integrität in wesentlichen Teilen in eine Bundestreue übergeleitet und vertraglich kodifiziert, damit auch begrenzt ist. Diese Bundestreue kann bereits dann als verletzt betrachtet werden, wenn sich im Westen des Landes eine Regierung ohne rechtliche Grundlage an die Macht begibt, von der zu erwarten ist, dass sie Interessen der Bewohner der Teilrepublik durch ihre Westorientierung nachhaltig verletzt hätte.
Entscheidend dabei ist, dass es derzeit keine handlungsfähige und gleichzeitig legitime Regierung gibt, und das durch die Putschisten verschuldet ist. Deshalb war es aus russischer Sicht so wichtig, dass das Referendum vor einer Neuwahl stattfindet. Wenn man die Gültigkeit infrage stellen will, wäre es überzeugender, bei der Frage anzusetzen, ob man die nicht hätte abwarten müssen. Ich denke aber, auch das lässt sich verneinen, weil die Pflicht einer Teilrepublik, einen rechtswidrig ausgetauschten Bundespartner auch nur für Wochen zu tolerieren, schwer zu begründen ist.
@ wacaffe
„was schlagen sie denn als schutzgeld vor. Donetsk und Luhansk?“
Ich schlage vor, das wir unsere Grenze um jeden Preis verteidigen.
„manchmal muss man sich doch sehr wundern wie in europa selbst aus der offensichtlichsten Agression der gegenseite eine täter opfer umkehr konstruiert wird in der plötzlich europa derjenige sein soll der “öl ins feuer gießt” bzw. ” eskaliert”.“
Nicht nur Europa aber im Besondern die USA habe kräftig Öl auf den Maidan gegossen.
„gehts noch?“
Ja
„es geht hier um eine reaktion auf illegale territorialverschiebungen die unbeantwortet vermutlich als präzendenzfall für weitere aktionen in osteuropa und zentralasien dienen.“
Noch ist kein Territorium verschoben und ein Anschluss der Krim gegen den Willen der Bevölkerung sehe ich nicht. Selbst wenn, gibt es viele Möglichkeiten der Reaktion nur Krieg ist keine Alternative.
„die eu mag bezüglich einer russischen reaktion auf die östliche partnerschft naiv gewesen sein, das macht sie aber weder falsch noch illegitim.“
Stimmt.
„umgekehrt ist das russische verhalten zwar aus der binnenperspektive rational, deswegen aber weder legitim noch legal.“
Auch das stimmt.
„es gibt kein recht auf einflusssphären,cordon santaires,nahes ausland usw. niemand hat die neumitglieder von nato und eu zur mitgliedschaft in diesen institutionen gezwungen.“
Stimmt und die Reaktion der Russen war ……
„richtige reaktion wäre daher nicht präventives kapitulieren vor dem russchischen expansionsdrang sondern selbstbewusste fortführung zumindest der bereits geplanten maöver und kooperationen mit der Ukraine.“
Falsch, denn was sollten sie bewirken? Wären wir bereit für die Ukraine zu kämpfen?
„alles andere würde seitens moskau zurecht als implizite akzeptanz einer beschränkten souveränität der ukraine und einer tolerierung der krim annexion interpretiert.“
Das kennen wir aus dem Mittleren Osten und Zypern und wir sind relativ entspannt damit umgegangen.
„wenn putin in der causa krim eines demonstriert hat dann ist es “fortis fortuna adiuvat”“
Nein, weil für Putin die Krim das ist, was für die USA die Schweinebucht (nur ohne Abstimmung) war.
Russland hat die Republik Krim als unabhängigen Staat anerkannt. Damit ist die Republik Krim auch ein international anerkannter Staat.
Genauso wie die Türkische Republik Nordzypern…
@TW
Fakt ist aber auch, daß man einen Euro nur einmal ausgeben kann. Da muß man schon Prioritäten setzen. Ich darf daran erinnern, wie mühsam es war, aus dem Verteidigungshaushalt ca. 8 Mrd. EUR herauszuquetschen, und das noch über mehrere Jahre. Da darf man dann schon fragen, was uns wichtiger ist. Im übrigen gibt es wieder weniger Mittel, -1,3%, glaube ich. Horrido!
Stefan | 17. März 2014 – 22:25
„Russland hat die Republik Krim als unabhängigen Staat anerkannt. Damit ist die Republik Krim auch ein international anerkannter Staat.“
Zumindest bis sie morgen Teil von Russland ist. Da brauchen wir sie dann auch nicht mehr anerkennen. :-D
Wir benötigen weder Finnland, Weißrussland noch die Ukraine in der NATO und deshalb sollten man sich überlegen Russland einen neutralen Korridor anzubieten. Auch wir haben vor 24 Jahren auf Gebietsansprüche (Hinterpommern) verzichtet obwohl die dortige Bevölkerung es gerne anders gehabt hätte und leben heute gut damit. Es interessiert keinen Menschen was in Weißrussland geschieht. Ich bin gespannt, auf was die deutschen Bürger bereit sind zu verzichten und was wir bereit sind für die Ukraine zu bezahlen. Wir sollten dann auch an die Türkei und Israel die gleichen Maßstäbe anlegen.
@Der Zeitgeist | 17. März 2014 – 22:31
Richtig, wir müssen die Republik Krim nicht anerkennen. Es genügt von einem einzigen Staat dieser Welt anerkannt zu sein, um völkerrechtlich als souveräner Staat zu gelten.
Es ist notwendig, damit die Republik Krim der Russischen Föderation als Unionsstaat beitreten kann.
In Echt? Es genügt von einem einzigen Staat dieser Welt anerkannt zu sein, um völkerrechtlich als souveräner Staat zu gelten. ?? Die schon erwähnte und nur von der Türkei anerkannte Türkische Republik Nordzypern gilt völkerrechtlich als souveräner Staat?
(Geht dabei weniger um die Krim alleine sondern um die grundsätzliche Gültigkeit dieser Aussage, insofern ein wenig OT)
Ein bisschen mehr – und aktuelleres – zu Rapid Trident 2014 findet sich hier.
@Memoria:
„2009 war ja bereits der Eurofighter – zeitweise – als QRA im Einsatz
Wurde jedoch von F-4 abgelöst.
2012 jedoch ein letztes mal die F-4 Phantom (warum?)“
Generell hat die F-4 Flotte Litauen gestemmt:
2005/2008/2009/2011/2012
Der/Die EF hat/haben E_I_N_M_A_L (1x) [aus Werbezwecken?] eine halbe Tour 2009 mitgemacht.
Seit Ende Juni 2013 ist die F-4 der Lw a.D.
Beantwortet das die Frage nach dem „Warum“?
Ich habe das hier schon mal in einem anderen Thread geschrieben und behaupte erneut:
Die EF der Lw lassen es nicht über einen 3-Monats-Zeitraum zu gleichzeitig 2 deutsche QRA (Neuburg/Nörvenich in Witmmund) und QRA Baltikum zu stellen. Personell und Materiell.
http://de.wikipedia.org/wiki/Air_Policing_Baltikum
Und bevor es in Vergessenheit gerät:
Der ehemalige Inspekteur Luftwaffe hat übrigens 2010 die Jet-Luftwaffe bis 2018 für Auslandseinsätze abgemeldet!!! Aber hat d_a_m_a_l_s keinen interessiert. Und h_e_u_t_e?
S.17 „Tina Tata Kuchen“
http://www.vbsk.net/JN_2011_1.pdf
Guckst du! Guckst du blöd aus der Wäsche Richtung Osten…..
Fragen?
@T.Wiegold | 17. März 2014 – 22:58:
Ein souveräner Staat liegt völkerrechtlich schon aufgrund seiner Staatseigenschaft und der Fähigkeit zu souveränem Handeln vor. Dazu bedarf es keiner Anerkennung.
T.Wiegold | 17. März 2014 – 22:58
„um völkerrechtlich als souveräner Staat zu gelten.“
Ich bin nun kein Völkerrechtsexperte, würde aber dennoch soweit gehen zu sagen, dass es eine Dichotomie „anerkannt“/“nicht anerkannt“ letztlich überhaupt nicht gibt.
Wenn man sich die Geschichte von neuen Staaten anschaut, dann sind die Prozesse der Anerkennung der Staatlichkeit immer fließend gewesen, und haben oft Jahre, manchmal Jahrzehnte gedauert. Die DDR, Israel, Taiwan sind nur einige Beispiele für die Komplexität des Themas.
Und ob die Krim nun völkerrechtlich anerkannt ist oder illegal entstanden, beides sind letztlich ohnehin nur außenpolitische Kampfbegriffe.
Wenn Präsident Putin morgen verkündet, dass die Krim zu Russland gehört, dann gehört sie de facto auch zu Russland, ganz egal was der Rest der Welt dazu sagen wird.
In der aktuellen Krise ist es doch die Frage was Deutschland essentiell dazu beitragen kann. Militärische Fähigkeiten scheiden eher aus, weil 1. die Marine nichts verfügbares im Bestand hat, die Fregatten sind technisch am Stock, 2. das Heer da eigentlich nicht gefordert ist und 3. die Lw mit dem EF immer noch nicht einsatzfähig ist und der Tornado nicht passend für das Szenario ist. Hier müssen die weichen Faktoren eher ins Rennen geschickt werden. Deutschland hat/hatte gute Beziehungen zu den östlichen Staaten. Also weniger markige Töne, mehr Diplomatie. Dadurch lässt sich die Krim jetzt nicht retten, aber den Expansionsgelüsten muss ein Riegel vorgeschoben werden.
Das Air Policing über dem Baltikum hätte der Bw und der Lw gut als Daueraufgabe gestanden (auch als Signal als starker Partner für die östlichen NATO-Partner), dass jetzt die Briten diesen Part übernehmen, muss doch für die Bw-Führung peinlich sein.
Und zu Wirtschaftssanktionen mit Russland (Gas): Der nächste Winter kommt gewiss und der deutsche Bürger stimmt durch sein subjektives Wohlbefinden ab. Die Ratio und Vernunft zugunsten anderer zu verzichten gehört nicht dazu. Man möge sich nur die Überschriften einer großen Zeitung vorstellen.
@T.Wiegold | 17. März 2014 – 22:58
Ich habe mich da nicht ganz korrekt ausgedrückt. Richtig ist, ein Staat gilt völkerrechtlich bereits als international anerkannt, wenn er von einem einzigen Staat anerkannt wurde. In diesem Fall von Russland. Mit der Souveränität verhält es sich so wie Ops es oben erläutert hat. Dies ist notwendig, damit die Republik Krim der Russischen Föderation als Unionsstaat beitreten kann.
@Elahan
Und warum brauchen wir z.B. Finnland nicht in der NATO? „Darf“ Schweden dann auch nicht? Und was ist überhaupt der ausschlaggebende Grund, dass ein Land einem Verteidigungsbündnis wie der NATO beitreten darf oder eben nicht? Grenznähe zu einem potentiellen Gegner als Ausschlußgrund? Wie albern und nutzlos ist dann so ein Bündnis und wer sollte es noch wollen?
Ich schätze ihre Beiträge sehr, aber bei diesem kann ich mir nur an den Kopf packen…
@Voodoo | 17. März 2014 – 23:37
Es kann jeder Staat der NATO beitreten, wenn die Statuten der NATO es erlauben und die Mitglieder dem zustimmen. Es ist nur hier die Frage, wie sinnvoll es politisch wäre?
@ stefan und ops
so ist es immer noch nicht richtig
lediglich die faktische existenz ist bei vorliegen der staatsmerkmale (staatsgebiet,staatsgewalt (hier fraglich,russische truppen,ukrainische restgarnison?),staatsvolk) gegeben.
mit der anerkennung hat das nichts zu tun, sie liegt im ermessen der einzelnen staaten. eine abstrakte „völkerrechtliche anerkennung“ gibt es nicht.
@Stefan: International anerkannt zu sein, ist allerdings keine völkerrechtliche Kategorie (im Sinne von losgelöst von Mitgliedsrechten in völkerrechtlichen Bündnissen).
Das die missverständliche Verknüpfung rührt daher, dass Souveränität sich faktisch meist nur aus einem gewissen Kreis anerkennender Staaten ergeben kann, und umgekehrt typisches souveränes Handeln als Interaktion mit anderen Staaten ein konkludentes Anerkenntnis durch diese Staaten darstellen wird. Das ist eine Frage des Tatbestands – ein rechtlich verankerter Zusammenhang zwischen Staatsqualität, Souveränität und deren Anerkenntnis besteht hingegen nicht.
Oh,äh, danke. Ich bin ja mitschuldig dran, aber der völkerrechtliche Exkurs zur Souveränität ist an dieser Stelle, nun, vielleicht, möglicherweise, also, irgendwie doch OT.
@Stefan:
Der Wendekreis des Krebses……
http://de.wikipedia.org/wiki/Wendekreis_%28Breitenkreis%29
@wacaffe | 17. März 2014 – 23:47:
Worauf ich oben hinweisen wollte: Rechtlich besteht ein souveräner Staat als solcher und kann verletzt werden, ohne von irgendwem anerkannt zu sein. Insbesondere zwischen der Abspaltung der Krim (die man für die Überlegung mal als wirksam voraussetzen muss) und der Anerkennung der Krim durch Russland, bewegten sich die russischen Soldaten auf der Krim nicht in einem rechtlichen Vakuum, sondern es da (wie schon vorher) nach einer Rechtfertigung zu suchen. Wobei mit der Abspaltung wohl die Figur der Invasion auf Einladung greift.
Was war nochmal Thema dieses Threads?
äääähhhhhh
Es soll ja 2011 anlässlich des Air Policing Baltikum „böse“ Patches gegeben haben, die angeblich für etwas diplomatische Unruhe gesorgt haben sollen. Die Patches waren übrigens genehmigt!
Damals hat man drüber gelacht…..
Vielleicht kann ja T.W. die mehr Infos beisteuern….
@CRM-Moderator:
Danke für den Hinweis auf die JN.
Nachfrage: Wo liegen die personellen und materiellen Probleme, wenn man über 8 Jahre im gesamten Jetbereich nicht mehr hin bekommt? Fehlende Zuverlässigkeit des EF? Zu wenig Flugstunden? Und selbst wenn, müsste man über 8 Jahre so umsteuern können, dass mehr heraus kommt.
So viel Geld für so wenig Fähigkeit. Unglaublich.
Und niemand schlägt da mal richtig drauf.
@all:
Nachschlag in der gleichen JetNews:
S.18
„Problembär“
http://www.vbsk.net/JN_2011_1.pdf
Und zur Abrundung 2009 mit Eurofighter auf Seite 2 (und nicht ganz so ernst gemeint auf Seite 13 unten):
http://www.vbsk.net/JN22009.pdf
So, jetzt ists aber genug.
Trotzdem – in der aktuellen Situation liest sich das irgendwie „anders“….
@elahan: „Auch wir haben vor 24 Jahren auf Gebietsansprüche (Hinterpommern) verzichtet obwohl die dortige Bevölkerung es gerne anders gehabt hätte und leben heute gut damit.“
Also bei allem Verständnis für ein etwas anderes Geschichtsbild, das geht nun wirklich nicht. Hinterpommern ist nach dem verlorenen Krieg besetzt, die dortige Bevölkerung vertrieben und anschließend in einen anderen Staat einverleibt worden. Das gilt auch für weitere Teile des deutschen Ostens….Und wenn wir vor 24 Jahren darauf verzichtet haben und die dortige Bevölkerung es anders haben wollte, das Ergebnis der Abstimmung unter Aufsicht des Völkerbundes in den 20ern im Korridor hat auch keinen interessiert, deswegen der ganze Ärger 39. Gerade deshalb sind unsere Nachbarn etwas sensibler wenn sich jemand für den Schutz der russischen, deutschen usw Bevölkerunsggruppe engagiert…
@CRM-Moderator:
Für mich ist weiterhin nicht nachvollziehbar, wie man über so viel Zeit so wenig aus dem Team Luftwaffe an Leistung heraus holen kann. Habe den Eindruck das Ganze war Teil des Klageliedes um die Tranche 3b zu bekommen.
Zudem stellt die Luftwaffe 2014 Jets für die NRF (Anteil IRF):
http://tinyurl.com/nzpxknf
Aber das kann ja auch reine Fähnchenpolitik sein. Es ist jedoch zumindest deklaratorisch eine Abkehr von der Aussage aus 2010. Wer für die NRF zertifiziert ist der kann auch QRA im Baltikum. Wenn man will findet man Wege.
@Voodoo
„Und warum brauchen wir z.B. Finnland nicht in der NATO?“ “
Aus dem gleichen Grund warum die Türkei nicht in die EU darf! Manche sind der Meinung, dass es gegen unsere Interessen sein könnte.
@Wetelgruen
Ich habe es nicht gleichgesetzt, ich hatte nur geschrieben das auch wir auf Gebiete verzichtet hatten, doch was sie schreiben entspricht nicht den Tatsachen.
Es ist in Hinterpommern nur ein Teil der dortigen Bevölkerung vertrieben worden und die nach dem Krieg dort angesiedelten waren selbst in großen Teilen Vertriebene. Ein Teil ist auch als Spätaussiedler in die BRD/DDR. Hinterpommern wurde nach dem Krieg unter polnische Verwaltung gestellt und es nach der Wende Polen zugesprochen. Die deutschen Gesetze wurden, dann nach der Wiedervereinigung so geändert, dass sich kein Gebiet mehr der BRD angliedern kann. -Das ist kein Vergleich mit der Krim-
Zum Thema die Bw Fliegt mit 2×4 EF AP ind einer Menge Transportfliegern sie ist damit an der Grenze des Level of Ambition der EF Flotte (Insp Lw). Wenn die Truppe ins Baltikum verlegte, dann wurden diese Aktionen als Übung, deklariert um Geld zu sparen.
@Memoria
TEAM ist doch ein Akronym für „Toll, ein anderer machts“ …^^ In diesem Fall die Briten.
Der Gesamten Lw stehen heute so viele Flugstunden zu wie früher einem Geschwader.
Sie reduzieren FlaRak, taktischen Lufttransport, übernehmen von anderen TSK Fähigkeiten um sie dann abzubauen oder aufzugeben. Zur Abwehr von Angriffen (Spionage, UAV, Cyber uvm) ist die Lw/Bw kaum oder nicht fähig. Zum Glück haben wir da noch SALIS, das funktioniert wenigstens.
Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten haben
„Ich habe durch die heutige praxisnahe Perspektive einige neue Erkenntnisse gewonnen“, so der Inspekteur.
-hoffentlich die Augen geöffnet-
„Der Umstand, dass ein System nicht im Einsatz ist, sagt nichts über seinen Wert oder seinen Fähigkeitsbeitrag an sich aus“, so Generalleutnant Müllner.
-aber evtl über sein Vermögen-
„Soldatinnen und Soldaten, vertrauen Sie auf die eigenen Stärken und Fähigkeiten.“ so der Inspekteur.
-denn mehr wird euch nicht zur Verfügung stehen-
http://www.luftwaffe.de/portal/a/luftwaffe/!ut/p/c4/04_SB8K8xLLM9MSSzPy8xBz9CP3I5EyrpHK9nHL9cJBsSqpecn5eagmILEnNK8kEkulFiSX5RXoF-UUlOSCZ0qIioIxeZop-pIGhi5OBmQEMGNZYuvt5O3lbGFq4eDoF6Rfk5joCABAJAjA!/
Potemkinsches Dorf (russisch: Потёмкинская деревня) bei uns baut man da wohl eher eine ganzes Land nach diesem Muster. Bin gespannt wann die Blase (Neuausrichtung) platzt.
@elahan Wo ist jetzt der Unterschied zwischen dem Schutz der russischen Staatsbürger und der Einvernahme (unter russische Verwaltung) der Krim? Auch hier sind Gebiete besetzt worden die dem Besatzer nicht gehören und der Teil der Bevölkerung die dort vertrieben worden sind,(noch werden siehe aktuelle Nachrichten) hatt(e) eine andere ethnische Nationalität. Diese Begründung ist nicht stichhaltig und nichts wird diesen lupenreinen Demokraten von der Besetzung abhalten fürchte ich.
@all
Siehe update oben.
@Memoria:
Das personelle&materielle warum/weshalb/wieso der d_e_u_t_s_c_h_e_n Eurofighterflotte ist mindestens genauso transparent wie der Moloch Flughafen BER.
Da könnte man eine Doktorarbeit drüber schreiben.
Immerhin hat man angeblich gewisse Crews auf dem kleinen Dienstweg QRA-Ready gemacht, weil der personelle footprint Kindergröße hat. „Ist ja nur QRA, kann ja jeder…..“
Limited Combat Ready? Combat Ready? Dafür gibts doch neue „Definitionen“: Mission Ready oder Mission Capable.
Ebenfalls pikant, wenn das Führungspersonal eines Geschwaders über Jahre sehr viel Zeit als Linecrew auf der QRA verbringt. Warum ist das wohl so?
Dass das jahrelang keinen interessiert hat (die F-4 hat ja bis zum Schluss die Kohlen aus dem Feuer holen können), obwohl einige Interessenvertretungen regelmässig darauf hingewiesen haben……..? Die Welt ist doch so schön friedlich!
@Elahan: Danke! Wir erinnern uns an die vollmundigen Ansagen der Lw anlässlich der „Übernahme“ der Fähigkeiten der Jet-Marineflieger. Was ist daraus geworden…?
Apropos: Das letzte Tornado-Geschwader Büchel ist doch der Reste-Eintopf der Tornadoflotte gewürzt mit den vielen Gruppe K (Kompetenzerhalt ehemals Inübunghalter) Scheinerhaltern. Aber sagen sie das bloß keinem.
Die Lw kann angeblich immer noch alle Fähigkeiten abbilden. Die Frage ist nur: Wie gut?
Remember: Quantity is a quality of its own!
Oder frei nach Frank Plasberg: Wenn Verteidigungspolitik auf Wirklichkeit trifft.
@ T.W.
Ach nee … Wieso klingt das nur wieder so nach Schoßhündchen-Sprech á la „Wir würden ja, wenn der Bundestag …“? Es wäre doch mal zu interessant, wenn die NATO mal ein deutsches Kontingent für BAP anfordern würde. Wie dann der Tenor lauten würde, wäre sicher aufschlußreich.