BMVg prüft Rauswurf von Russen an der Führungsakademie

Angesichts der Vorgänge in der Ukraine und vor allem des russischen Verhaltens auf der Krim stellt das deutsche Verteidigungsministerium jegliche militärische Zusammenarbeit mit Russland auf den Prüfstand. Alle Kooperationen unterlägen einem Einzelfallvorbehalt des BMVg, sagte Ministeriumssprecher Oberstleutnant Uwe Roth am (heutigen) Mittwoch vor der Bundespressekonferenz in Berlin.

Nach Angaben von Roth sind in nächster Zeit keine gemeinsamen deutsch-russischen Stabsgespräche oder die Teilnahme an Übungen geplant. Auf Grund vertraglicher Vereinbarungen würden aber derzeit drei Angehörige der russischen Streitkräfte bei der Bundeswehr ausgebildet, unter anderem an der Führungsakademie in Hamburg. Für diese Ausbildungshilfe gelte der genannte Einzelfallvorbehalt; deshalb werde deshalb geprüft, ob die Ausbildung fortgesetzt werde.

Mehrere Nationen, unter anderem zuletzt Kanada, hatten in den vergangenen Tagen die militärische Zusammenarbeit mit russischen Streitkräften ausgesetzt.

Die vom Ministerium bereits zuvor angekündigte medizinische Hilfe der Bundeswehr für Verletzte der Maidan-Unruhen in Kiew soll nach Angaben von Roth am (morgigen) Donnerstag beginnen. Zunächst werde ein Arztteam des Sanitätsdienstes nach Kiew fliegen, um festzustellen, welche Verletzten zur Weiterbehandlung ausgeflogen werden sollten. Danach stehe der MedEvac-Airbus bereit, um die bis zu 50 Menschen auszufliegen; dafür seien gegebenenfalls zwei Flüge erforderlich.

Ein wenig Hintergrund zu der Fact Finding Mission der OSZE, an der zwei deutsche Offiziere des Zentrums für Verifikation in Geilenkirchen bei Aachen teilnehmen, hier.

Nachtrag: Der O-Ton zum Thema Bundeswehr/Ukraine aus der Bundespressekonferenz:

(Archivbild 2011: Der MedEvac-Airbus der Bundeswehr, hier bei der Rückführung Verwundeter aus Afghanistan – Bundeswehr/Bicker via Flickr unter CC-BY-ND-Lizenz)