Lufttransport geht immer
Wenn der deutsche Soldat in den Afghanistan-Einsatz fliegt, führt ihn seine Flugroute normalerweise zunächst nach Termes in Usbekistan. Dort steigt er nach einigen Stunden Aufenthalt um in eine Transall-Maschine der Bundeswehr, die ihn die restlichen 20 Minuten an sein Ziel Masar-i-Scharif in Nordafghanistan bringt. Der Grund für diese relativ umständliche Anreise: Im Gegensatz zu den Airbus-A310-Truppentransportern sind die Transall mit Selbstschutzeinrichtungen ausgestattet, die einen möglichen Angriff mit schultergestützten Flugabwehrraketen, so genannten MANPADS, abwehren sollen.
Ein bisschen anders sieht es aus, wenn der Soldat mit dem Bundespräsidenten oder der Verteidigungsministerin unterwegs ist – deren A310 der Flugbereitschaft in der VIP-Ausstattung fliegen von Deutschland direkt nach Masar-i-Scharif. Oder wenn er, wie vergangene Woche geschehen, mit den Kameraden der belgischen Streitkräfte fliegt. Denn auch die Belgier steuern den Flugplatz in Nordafghanistan direkt an. Genau so wie die Linienmaschinen einer türkischen Luftfahrtgesellschaft. Die offiziellen Unterschiede bei den Flugrouten werden von der Bundeswehr nur sehr formal erklärt: Die Weisungslage für die Luftwaffe, heißt es beim Einsatzführungskommando, sei der Flug via Termes und der geschützte Einflug nach Afghanistan – mit Ausnahmen im Einzelfall. Die Belgier wiederum, auch das die sehr formale Erläuterung, haben kein Abkommen mit Usbekistan und können deshalb Termes gar nicht als Umsteigeflugplatz nutzen. Dann fliegt der deutsche Soldat mit ihnen eben direkt.
Die nicht ganz nachvollziehbare Logik hat vielleicht auch ein wenig damit zu tun, dass die Politik zwar bei dem Ruf nach einer Beteiligung deutscher Soldaten an internationalen Missionen schnell mit der Überlegung, wenn nicht dem Angebot von Lufttransport bei der Hand ist – die Luftwaffe aber gerade bei den verfügbaren Maschinen mit Selbstschutzeinrichtung an ihre Grenzen kommt. (Davor hatte, wie hier auch schon mal erwähnt, der Wehrbeauftragte des Bundestages vergangene Woche bei der Debatte über seinen Jahresbericht gewarnt.)
Wie viele der derzeit rund 70 relativ betagten Transall-Maschinen (die ja langfristig durch den neuen A400M abgelöst werden sollen) mit dem so genannten ESS-System ausgerüstet sind, ist zwar offiziell Verschlusssache. Nach meiner Erinnerung müssten es ein wenig mehr als 20 sein (ich lasse mich da aber von Kundigen gerne korrigieren). Der tatsächliche Klarstand, also die Zahl der technisch einsatzbereiten Flugzeuge, liegt immer ein wenig bis deutlich darunter. Mit den verbleibenden Maschinen (ein Dutzend? 18? 22?) müssen alle die Einsätze abgedeckt werden, in denen eine Gefahr durch die tragbaren Raketen zumindest nicht ausgeschlossen werden kann: Aktuell Afghanistan und Mali, zwischendurch eine Evakuierungsmission aus dem Südsudan. Demnächst, vielleicht, Bangui in der Zentralafrikanischen Republik. Eine Reserve in der Heimat muss es auch noch geben – nicht zuletzt für immer mögliche Evakuierungsoperationen. Und da haben wir noch gar nicht darüber gesprochen, wie viele einsatzbereite Besatzungen es gibt – die nicht gerade im Einsatz sind, aus dem Einsatz zurück kamen oder sich auf den nächsten vorbereiten.
Das relativiert die Aussage von Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen, dass die Deutschen Lufttransport (unter anderem) ohne Weiteres liefern könnten, doch ein wenig. Aber noch gibt es ja auch noch keine offizielle Aussage, wie Deutschland die beschlossene EU-Mission in der Zentralafrikanischen Republik unterstützen will. Vielleicht ja doch nicht mit Lufttransport.
(Archivbild 2005: Transall im Tessin bei der Vorführung eines ‚Sarajevo Approach‘ – Gaspar Torriero via Flickr unter CC-BY-Lizenz)
Ist es immer noch nicht in der Spitze des Ministeriums angekommen, dass D bei allem, was militärisch fliegt, nur Stümperei zu bieten hat? Hier wurde Spitzenpersonal konsequent herunter gewirtschaftet und Material mehr als stiefmütterlich (oder besser industriepolitisch blind) behandelt.
Beim Lufttransport und allem was sich schnell dreht spielen wir schon länger in der dritten Liga, momentan stehen wir sogar da noch auf einem Abstiegsplatz.
Der Ansatz heißt „Breite vor Tiefe“ dies könnte bedeuten, dass man nur ein Lfz zusätzlich anbietet.
Wenn sich seit dem 23.11.2011 nicht geändert hat (und davon gehe ich aus), verfügt Deutschland über 24 C-160 ESS (d.h. mit Selbstschutzsystemen).
http://www.europarl.europa.eu/document/activities/cont/201112/20111215ATT34317/20111215ATT34317EN.pdf –> S. 3
Aber ob die Transall nun Täuschkörper ausstoßen können oder nicht – die modernen MANPADS aus Ghaddafis Arsenalen lassen sich davon ohnehin nicht beeindrucken.
Und nun?…
Die Luftwaffe hat zumindest ein Flugzeug, das bedenkenlos nach Mali, Mazar oder sonstwohin fliegen kann. Die „Konrad Adenauer“ ist mWn aus den USA zurück, ausgestattet mit einem DIRCM-System! Aber das gibt es nur für die Kanzlerin, die ja so häufig direkt in Krisengebiete fliegt. Der Rest darf darauf warten, dass irgendwann einmal ein europäisches DIRCM für die A400M fertig ist…
@K.B.
Ah, Danke, war meine Erinnerung also doch nicht ganz falsch – und genau so ein Dokument hatte ich gesucht (ist ja nicht ungewöhnlich, dass was als Verschlusssache gilt,was anderenorts veröffentlicht wurde…). Ich vermute auch, dass es nicht mehr geworden sind. Und für DIRCM müssen Sie wohl wirklich ein wenig warten…
Hallo,
also laut Wikipedia soll ein DIRCM von Diehl und EADS 2014 in eine A400M eingebaut werden.
http://de.wikipedia.org/wiki/Directed_Infrared_Counter_Measures
Keine Ahnung, von wann und woher diese Daten sind.
Grüße
Man kann nach Afrika mit Flugzeugen fliegen ohne sich in Gefahr zu bringen. Die gefährliche Strecke, befliegen taktische Transporter unserer Partner.
Was ist eigentlich aus dem Projekt „Salis“ und den Antonows geworden ?
(Strategic Air Lift Interim Solution)
War das eigentlich eine Folge aus dem Prager Gipfel 2002? Hat Deutschland sich da nicht bereiterklärt Strategischen Lufttransportraum auszubauen ?
Der Medevac Airbus war immerhin beim scharfen Einsatz schon in Mazar. Non Stop von Köln und zurück…
IPT DIRCM befindet sich aktuell wohl bei der Erarbeitung der Lösungsvorschläge.
Wenn der Medevac Airbus Mazar kann, dann kann er evtl als MRTT auch Bamako und er war ja schon da.
Bangui im Moment eher nicht.
Imaho gibt es die 310 in der VIP Version nicht mehr bei der Flugbereitschaft. Und die gute alte 10+21 ist doch durch einen 340er – unter Beibehaltung des Namens „Konrad Adenauer“ ersetzt worden, oder irre ich mich da?
Welcher MEDEVAC Airbus? A319? A310? A310 MRTT? A340? Jeder davon kann mit PTEs ausgestattet werden….
Eine A310 wurde in der FlgBereitschaft gehalten, für besondere Landeplätze, welche die A340 mit ihren relativ schwachen Triebwerken nicht anfliegen kann. Steht so in der Wikipedia über die Flugbereitschaft ‚BMVg.
„Bis Ende März 2011 operierte der VIP-Airbus (10+21) unter dem Namen „Konrad Adenauer“. Dann übergab er seinen Namen an den von der Lufthansa AG neu übernommen VIP-Airbus A340-300 (16+01). Die Zwillingsmaschine der 10+21, der VIP-Airbus A310 „Theodor Heuss“ (10+22), wurde im Juli 2011 aus dem Flugbetrieb genommen und verkauft. “
Luftwaffe.de
Habe das hier schon in anderen Postings erwähnt, aber in Punkto Besatzungen befinden wir uns seit Jahren schon jenseits der roten Linie. Kaum ein CR Pilot bei dem die Pausenzeiten eingehalten werden (zumindest in den Einsatz-Geschwadern), und manche sind sogar im Einsatz und gleichzeitig noch Reserve für irgendwelche anderen Bereitschaften (NRF o.ä.).
Das wir mit unserem Oldtimer eigentlich nur noch belächelt werden und auch kaum noch sinnvoll etwas machen können (MEDEVAC fällt mir da so noch als einziges ein), spielt eh keine Rolle, denn schliesslich gehts ja nur darum, dass wir vor Ort sind… Was wir da machen will eh keiner wissen und interessiert auch niemanden.
In der USA gibt es eine ernsthafte Diskussion, die Luftwaffe abzuschaffen. Kein richtiger Einsatz, zu teuer, redundant, überholt und von den beiden anderen TSK (Heer, Marine) sowieso ohne große Probleme zu betreiben. Ein Ansatz auch in unserem Land? Ich meine Ja!
Die 10+21, ehemals „Konrad Adenauer“ fliegt noch.
D.Deimel
es gibt in USA auch die Diskussion die Army oder wahlweise die Marines abzuschaffen, oder Kampftruppe durch National Guard Einheiten zu ersetzen….
Und nicht umsonst ein AirSeaBattle Konzept mit eigenem Büro in Washington.
Gerade im Auslandjornal ein Bericht ok
Aber der Kommentar den geht gar nicht „ Wir müssen auch dahin vor es ein neues Ruanda gibt „ was wollen wir dahin Erreichen, Zu Groß und dann ist das kein Wüstenkrieg mehr sondern ein Wüssten krieg es ist Dschungel was macht ein Yak wenn er im Sumpf versinkt , Boxer müsste sich befreien können der in geländegängiger und der Dingo auch , der Enok ? und im Dschungel krieg kann man vorbei fahren und keiner merkt was, Drohnen müssen Bäume durchleuchten das geht nur über Wärmebild und kann man vielleicht doch Täuschen, Früher oder Später schickt Al Qaida ihre Ausbilder und werden den Nachbarstaat als Ausgang Basen benutzen
Dann Brauch man Brücken Fahrzeug und Boote und das wird von Pio s ganz schön überlasten weil IED gibt es auch und was ist Minen im Schlamm sind die Aufklärbar ?
Hier geht es nur um Flugzeuge und die Reporter wollen mehr auch Spon schrieb Frankreich die einzige Landkraft Streitmacht, was ist wenn die ersten Toten Heim kommen dann wir sollen alle Heim was soll das alles, und wenn wir das auch( Landmacht) werden dann haben wir Tausende Demostranden auf den Straßen, Nazi Symbole, und wie 1933-1939 Vergleiche
So lernen wir wieder, dass nichts so volatil ist, wie die Sicherheit im Auslandseinsatz. Andererseits: Wer seine Besatzungen so schlecht vergütet, wird auch nicht so viel Geld für deren Schutz ausgeben wollen, oder?
Aber Spass beiseite. Die Ministerin ist sicher noch guten Glaubens, wenn sie Lufttransport anbietet. Und DIRCM wird in Deutschland ja noch entwickelt. Vom wem nochmal? :-)
@CU, Luftikus,…:
Ah, Wiki. Beinahe vergessen, dass man da auch suchen kann. ;-)
Die 10+21 (A310 VIP) ist primär deswegen noch im Dienst, weil für Auslandsreisen der Chefin immer zwei Maschinen zur Verfügung stehen müssen. Falls eine mal ausfallen sollte, übernimmt die andere. Und so lange noch nicht beide A340 mit DIRCM ausgerüstet sind, wird halt eine A310 als Ersatzmaschine vorgehalten.
@D. Deimel:
Es gibt da so eine OT-Halde für OT-Kommentare. ;-)
@schleppi: Es gibt keine Auswahlentscheidung bzgl. DIRCM.
@ K.B. und T.W.
Man sollte nicht alles, was im Netz zufinden ist, wörtlich nehmen, manchmal sind Zähne auch nur Show und Zahnfleisch ist Zahnfleisch auch wenn manche das nicht glauben wollen, können? oder nicht allumfassend informiert werden.
No further comment.
Die sollten erst mal Ausrüstung Überprüfen und dann die Kosten sagen was uns das alles Kosten würde.
Und wie das Finanziert werden soll
@T.W. „Die nicht ganz nachvollziehbare Logik“
Es gibt auch operative Gründe im Sinne von Eventual- und Notfallplanungen, warum man bei einem Einsatz in einem sicheren Drittland in der Nähe einen Stützpunkt mit Flughafen haben möchte, wen dies möglich ist. Siehe neben Afghanistan auch Kongo, Kosovo aber eben auch die Erfahrungen von Bosnien (Sarajevo-Aproach). Klar hätte man sich im Kosovo auch auf Pristina abstützen können, statt auf Mazedonen. Das der Flug von Penzing nach Mazedonien für die Transalls länger ist, spricht nicht für die These vom Mangel an Flugzeugen im analogen Fall.
@ibat
also SALIS nutzen wir ganz konkret und massiv im rahmen der operation materialrückführung isaf für sämtliche transporte von material von MeS nach Travzon/Türkei.
Wenn wir über Transport und Kräfte vor Ort sprechen -stellt sich immer auch die Frage nach der Logistik. Selbst der VA Nielsson sagt die SKB fährt am Limit. So frage mal jemand nach der Abfertigung von Maschinen in den Einsatzländern… Fähigkeiten wie LuftUgFw, PersKat6, BPG Luft, etc. Sind doch jetzt schon Mangelware. Der Schwamm ist schon gedrückt – hier benötigt die Truppe erst einmal zwei Jahre Regeneration.
@Luftikus: Danke. Da hatte ich wohl etwas falsch verstanden. Wie heißt denn die 10+21 jetzt?
@Stefan H.:
Dies erklärt aber auch nicht warum u.a. die Belgier von MeS aus transportiert werden und Deutsche mitnehmen können.
Die Luftwaffe erklärt dies ja auch nicht praktisch (bspw. begrenzte Verfügbarkeit Flugbereitschaft), sondern mit der Weisungslage. Davon unberührt ist ja eine Eventuallfallplanung (völlig abgesehen von deren Praktikabilität).
Wie K.B. schon schreibt, ziemlich egal ob die Luftfahrzeuge ein DIRCM heutiger Bauart haben oder nicht. Gegen den ollen Grinch SA 24, im SA 18 Link mit beschrieben, kommt es nicht an (http://www.dtig.org/docs/SA-18.pdf). Vor eine Operation gehört ja eigentlich ein Intel Prozess. Der kann durchaus ergeben, das man Verluste erleiden kann, jetzt muss man entscheiden ob man die will (einkalkuliert) oder nicht, Rheinisches GG geht natürlich auch.
Generell finde ich ein Fliegen über Termez gut, wenn es denn der Sicherheit der Beteiligten dient. In Fällen wo es nicht geht, wird halt anders entschieden, na und?
Was wäre, wenn sich bei näherem betrachten der Statistik über den Lufttransport bei ISAF herausstellt, dass 50% (um mal eine Zahl in den Thread zu werfen) der Transallflüge im „Einsatz“ reiner (quasi selbstinduzierter) Personalshuttle Termez-Mazar der eigenen Kräfte ist?
Ich habe keine Zahlen. Gibt´s die?
Was würde das über unser Engagement im Rahmen Lufttransport für ISAF aussagen?
Ich will hier nichts schlecht reden, aber würde gerne Meinungen (von Fachleuten) dazu hören.
Kann dir sagen das dies so ziemlich zutrifft, ohne jetzt Zahlen verlinken zu können. Zählen wir noch den Transport von Kriegstouristen dazu, bleibt nicht sinnvolles übrig. Und das ganze findet dann im Rahmen von Flugdienst und Ruhezeiten statt, die heute nicht mehr legal sind, aber man beruft sich dort auf alte Vorschriften.. sonst müsste man wohl EInsatzflugbetrieb der Kategorie 3 befehlen und da feht dann wohl die Courage.
@Lufttransporter:
Danke!!!
Das ist also die eigentliche Nachricht hinter der Nachricht.
Die deutsche Luftwaffe hat ihre Lufttransportkapazität im EATC (Eindhoven) eingestellt. Dieses haben andere europäische Staaten ebenso getan. Fordert nun der „Bedarfsträger“, wer auch immer das ist, Verbände aus Heer, Marine, Luftwaffe, SKB Lufttransportraum an, so wird dieser toi,toi,toi dann zugewiesen. Hierbei kann der Bedarfsträger nicht darauf hoffen mit einem deutschen Lfz geschippert zu werden.
Diese Erfahrung habe ich als Bedarfsträger oft machen müssen. Also fordere ich an und es erscheint, eine Transportmaschine aus den Niederlanden. Ist ja letztendlich auch egal wie ich mein Gelump dahin bekomme wo ich es gebrauche.
So wird es auch in diesem Fall geschehen sein. Heikel wird es nur wenn, wenn dann solche gefährlichen Stilblüten wie diese dabei herauskommen.
Europa-ja; aber nicht auf Kosten der Sicherheit der Soldaten.
Der Begriff Force Protection wird ja von vielen Entscheidungsträgern gern strapaziert und Medienwirksam eingesetzt. Man(n) sollte aber wissen das Force Protection nicht nur am Boden statt findet.
Halten wir fest:
1.) Direktflüge nach MeS ohne weiteres möglich und praktikabel.
2.) Belastung für Shuttle MeS – UZB ist hausgemacht.
3.) Luftransportraum ist mehr als knapp und das PErsonal läuft am Limit
4.) Politik sagt Lufttransport in Afrika zu
…
Wer wettet gegen mich, wenn ich behaupte das auf Grund der „guten Sicherheitslage in MeS die Kontingente der Bundeswehr künftig direkt von Köln nach MeS fliegen werden…“
weil
„Dies verdeutlicht die positive Entwicklung der sicherheitslage im Verantwortungsbereich des RC NORTH.“
Anyone?
@ Les Großmann: Vor eine Operation gehört ja eigentlich ein Intel Prozess.
JA – das sollte mal wirklich betrachtet werden und nicht nur fürs Kanzleramt sondern auch für die Truppe.
Vorbereitet gehört nicht nur die politische Entscheidung sondern auch der mil. Einsatz an sich.
Dazu gehören auch sichere Kommunikationsmittel – nicht nur prepaid local SIM weils billiger ist und sonst soweiso nichts gibt.
Damit noch ein Engpass – IT-Personal für sichere Anbindung.
@Memoria
Wir nutzen im Moment Termez, damit wir im Notfall Termez nutzen können.
Ohne Wertung – strategische Politik ist die Begründung nicht Taktik und Soldatenfreundlicher Transport im Einsatz.
Man sollte die Frage an die Politik/BMVg stellen, warum der MRTT kein DIRCM hat.
@ Elahan
Weil man auf eine Eigenentwicklung von EADS wartet, anstatt in den USA „off the shelf“ kauft ?
@Georg:
Das ist jetzt stark vereinfacht. Sind Sie sich sicher, dass die Amerikaner das System zum Export freigeben? Die Verwendung in dem Regierungsflieger taugt dabei nicht als Referenz.
@woody
Ich denke schon. Auch bei manchem super herc export paket war dircm imho inklusive
@Interessierter:
1/2/3/4 und was sie danach schreiben: 100% Konform.
Ich warte eigentlich schon seit Wochen auf diese (Direktflug)-Meldung. Nachdem der VM a.D. ja schon persönlich die Lage vorgefühlt hat…
http://www.spiegel.de/politik/ausland/verteidigungsminister-de-maiziere-auf-ueberraschungsbesuch-in-afghanistan-a-866592.html
Nur nach den letzten Vorfa(ä)ll(en?) in der Blue Box könnte man skeptisch werden.
@Elahan:
Naja, irgendwie widersprüchlich. Mazar als „Festung“ immer weiter ausbauen und dann „für den Notfall“ nach Termez zu fliehen. Sorry, hört sich gut an, war zu Beginn des Einsatzes bestimmt auch eine gute Option, aber wenn ich mir die letzten Jahre den Ausbau des Camp Marmal so angucke, halte ich dieses „Letzte-Maschine-aus-dem-Kessel-Szenario“ für realitätsfern. Aber mir fehlt wahrscheinlich das politische Gesamtbild.
Abgesehen daon werden(wurden bis vor kurzem) ja alle Reisepässe und Truppenausweise erstmal brav bei den Usbekischen Beamten abgegeben, damit da keine illegalen Einwanderer ins schöne Termez kommen. Da freut sich jeder Geheimdienst, oder?
Der Abzug findet mittlerweile über Luft-/Seeweg Trabzon, Türkei statt.
Ich erkenne aus der Froschperspektive nicht, warum wir unsere Transallflotte und deren Besatzungen durch diesen selbstinduzierten 20min Shuttledienst seit Jahren an die Wand fahren. Abgesehen von den Tausenden verlorener Einsatztage durch Übernachtung in Termez.
Kann mir jemand helfen? Gibts da noch Punkte (MedEvac)?
Vll off topic aber im rahmen familoenvertraeglichkeit kommt der naechste schlag ins gesicht fuer uns. Dank eskapaden der flugbereitschaft wurde nun mitflug von familienamgehoerigen generell verboten. Anstatt das man nur der flugbereitschaft mal zwischen die hoerner haut…
Vielen dank.
@wacaffe:
All Inclusive (system integrierr) ist aber was anderes als das überlassen des Systems als „open box“, damit wir es in den A400M integrieren können.
Die Integration DIRCM in den Kanzlerflieger erfolgt ja auch nicht hier.
@CRM-Moderator
„Naja, irgendwie widersprüchlich. Mazar als “Festung” immer weiter ausbauen und dann “für den Notfall” nach Termez zu fliehen.“
Stimmt :-)
„Sorry, hört sich gut an, war zu Beginn des Einsatzes bestimmt auch eine gute Option, aber wenn ich mir die letzten Jahre den Ausbau des Camp Marmal so angucke, halte ich dieses “Letzte-Maschine-aus-dem-Kessel-Szenario” für realitätsfern.“
Stimmt, aber wer sagt es der Ministerin? Wurde sie in MeS darauf angesprochen?
Es ist nicht meine Position, sondern die des BMVg.
„Aber mir fehlt wahrscheinlich das politische Gesamtbild.“
Evtl nur die Position des IBuK a.D. im BMVg.
@Lufttransporter
Wieder ein typisches Beispiel des fehlenden Selbstbewusstseins der Streitkräfte. Und insbesondere des PrInfoStabes…
Statt zu sagen:
„Auf Grund der Auflagen zur Flugsicherheit steht die Durchführung dieser Flüge ausserhalb jeder Debatte. Das Höhentrainig ist verpflichtend für ALLE Piloten im Geschäftsbereich BMVg. Der Zeitraum „zwischen den Jahren“ ist der einzige Zeitraum im Jahr, der für ein effektives Training dieser Crews zur Verfügung steht. Die Auslastung der Flugbereitschaft BMVg im restlichen Jahr lässt ein Ausweichen schlicht nicht zu. Ein Training einzelner Crews wäre jedesmal mit einem unwirtschaftlichen Transferflug verbunden. Daher besteht für die Beibehaltung dieser Flüge sowohl eine luftfahrtrechtliche wie auch eine wirtschaftliche Verpflichtung.“
ich glaube eine ähnliche „argumentatio praecox“ war bereits hier im Blog zu lesen als das Theme hochgepoppt ist.
Die glücklichen Amerikaner die für 39 USD um die Welt geflogen werden…wenn auch über eine Dauer von 4 Tagen, ohne Bordservice, mit Dixie-Klo und ewigen StopOvers…
@Interessierter:
Yep ;o)
http://augengeradeaus.net/2014/01/tornado-absturz-in-der-eifel-vermutlich-kein-technisches-versagen/comment-page-3/#comment-87882
@CRM-Moderator
Und ich fand die Argumentation damals schon gut ;-)
Zumindest ist es eine die man selbstbewusst nach außen vertreten kann. Herr Paris oder Herr Dienst können das ganze auf der BPK dann noch unterfüttern:
DPA: „Warum mussten die Trainingsflüge zwischen den Jahren stattfinden“
Dienst: „Ich bemühe mal wieder mein Lieblingsbild vom Werkzeugkasten: Wenn der Werkzeugkasten leer ist, weil das Werkzeug gerade auf einer anderen Baustelle gebraucht wird, kann ich nicht üben wie ich mit der Säge umzugehen habe. Also nutze ich die Zeit der Betriebsferien der Kundschaft um mich Aus- und Weiterzubilden…“ ;-)
Oder so ähnlich…
Was man dann INTERN für Konsequenzen zieht und z.B. die Trainingsflüge künftig auf Ostern verlegt, steht auf einem anderen Blatt…
@Interessierter
Guter Kommentar.
So ist das in der Neidgesellschaft und dass Soldaten Familie haben, ist für viele ein Paradoxon. Manche Vorgesetzte/Dienstgeber unternehmen alles, dass man sie verliert. Dumm nur, dass man sich von Kindern und Eltern nicht scheiden lassen kann.
Wer glaubt man hilft den fliegenden Besatzungen mit Kitas, der hat den Bedarf nicht erhoben.
@Elahan
+1
Ich glaube, was die Attraktivität des Dienstes WIRKLICH steigern würde, wäre eine Übernahme der Unterhaltsverpflichtungen durch den Dienstherrn und umfassender Rechtsschutz bei Scheidungs- und Sorgerechtsprozessen.
[/SARCASM]
@Interessierter
Was dann noch den Vorteil hätte, dass die Reproduktionsrate evtl ansteigen würde :-)
Jedes Transportflugzeug könnte direkt Masar é Sharif anfliegen. Aber die Weisungslage… Immerhin hat man einen Vertrag mit Usbekistan, dort sind ebenfalls viele Soldaten extra dafür stationiert, um mal schnell den Transport zu realisieren.
Schnell: das ist nämlich das Schlüsselwort. Wenn da mal eben urplötzlich Masar é Sharif evakuiert werden muss, dann haben alle anderen Transportwege ein zeitliches Problem.
@ Interessierter
Zitat:
„Ich glaube, was die Attraktivität des Dienstes WIRKLICH steigern würde, wäre eine Übernahme der Unterhaltsverpflichtungen durch den Dienstherrn und umfassender Rechtsschutz bei Scheidungs- und Sorgerechtsprozessen.“
[/SARCASM]
Jenseits der nach eigenen Aussagen sarkastischen Bemerkung beinhaltet sie einen sehr wahren Kern.
Scheidung und Versorgungsausgleich sind für längerdienende Soldaten ein echtes „Armutsrisiko“. Vor allen Dingen, da der Versorgungsausgleich ab Pensionierungdatum einbehalten wird, das in der Regel einige Jahre vor dem Rentenbeginn der Ex-Ehefrau liegt.
Konsequenz: Die Bw hat viele Freiwillige, die öfters in den Auslandseinsatz wollen (nach der Scheidung) und auch nach der Zurruhesetzung gerne als Reservist eine Wehrübung machen und ebenfalls in den Auslandseinsatz gehen (wegen der Abzüge des Versorgungsausgleichs).
Es gibt ein echtes Staatsgeheimnis bei der Bw: Die Scheidungsrate von längerdienden Soldaten und Berufssoldaten. Das SoWi-Institut der Bw hat sie ermitteln und das BmVg hat sie unter Verschluss genommen. Die Zahl liegt irgendwo zwischen 50 und 80 % der Soldaten.