Anzugordnung in Afghanistan: Schluss mit Basecap und Frontkämpfer-Look
Kurz vor dem geplanten Rückzug der Bundeswehr aus Kundus und damit aus der Fläche in Afghanistan, kurz vor dem Zusammenziehen aller deutschen Soldaten im Camp Marmal bei Masar-i-Scharif gibt es eine neue Anzugordnung für den ISAF-Einsatz. Der deutsche Regionalkommandeur Nord, Generalmajor Jörg Vollmer, erließ in der vergangenen Woche einen Befehl für die Regelung der Anzugordnung für die Soldaten im DEU Einsatzkontingent ISAF. Grundaussage: Jetzt ist Schluss mit dem Frontkämpfer-Look, der sich in der Mission breit gemacht hat.
Auffälligstes äußerliches Merkmal der nun durchzusetzenden Anzugordnung: Die Trageerlaubnis für so genannte Basecaps (siehe Foto oben) innerhalb und außerhalb des Camps Marmal wird aufgehoben. Künftig sind nur Tropenhut, Barett, Schiffchen, Bergmütze, Tropenmütze 3farbig und, das aber nur von Oktober bis April, Wollmütze schwarz/oliv sowie Strickmütze modifiziert als Kopfbedeckung zugelassen. Die beliebten Combat Shirts dürfen nur noch unter der Schutzweste getragen werden.
Neben den Basecaps müssen die Soldaten auch dann auf ein anderes Merkmal der Kampftruppen verzichten, die sich oft wochenlang außerhalb der Camps aufhielten: Beim Bartwuchs wird nun streng auf die Form nach ZDV 10/5, Anlage 1/1 und 1/2 geachtet, deren Vorgaben sind ausnahmslos umzusetzen. Und T-Shirts, gar mit martialischen Aufschriften, sollen künftig ebenfalls nicht mehr geduldet werden. Das Hochkrempeln der Ärmel der Feldbluse ist zwar freigestellt, hat aber so zu erfolgen, dass der Ärmel oberhalb des Ellenbogens abschließt. (Wenn nicht, nachvollziehbar zum Schutz vor Insekten oder vor Verbrennungen, Ärmel lang befohlen ist.)
Absicht ist es, mit einheitlichen Vorgaben für das Tragen von dienstlicher Bekleidung (DEU Uniform) und Ausrüstung eine eidneutige und zusammenfassende Regelung zu befehlen, um ein einheitliches und damit diszipliniertes Bild des DEU EinsKtgt auch gegenüber den multinationalen Verbündeten sowie gegenüber der afghanischen Bevölkerung zu gewährleisten, schrieb Vollmer in seinen Befehl.
Gegenüber der afghanischen Bevölkerung wird das nicht mehr so viel ändern, weil es so viel Präsenz außerhalb des Camps wohl nach der Übergabe von Kundus nicht mehr geben wird. Übrigens ist Vollmer nicht der erste Kommandeur, der im Einsatz am Hindukusch die Jungs und Mädels auf Linie bringen will – legendär sind Befehle zum Tragen von (medizinisch bei den Temperaturen in Afghanistan, nun, umstrittenen) Hosengummis ebenso wie die Klage eines Generals schon vor Jahren über die Optik marodierender Banden.
(Den Befehl hat der Kollege Sven Siebert von der Sächsischen Zeitung ausgegraben; sein Bericht dazu ist online nicht verfügbar. Nach seinen Informationen ging der Befehl auf einen persönlichen Wunsch von Vollmer zurück.)
(Foto: Bei Faisabad – Bundeswehr/Kazda via Flickr unter CC-BY-ND-Lizenz)
Also ich war 16 Monate in. Kabul abgesehen davon das am Flughafen jeder rum lief wie er wollte egal welche Nation :)))
Und dafür das man dort nen 24 Std Job hat ist bequeme Begleidung wohl angebracht außer man hat da nen feinen Büro Job mit Klima :)
Und die Afghanen haben ganz andere Probleme als unsere anzugsordnung zu bemängeln würden :) so ein Quatsch
Hachja, wenn es im ISAF einsatz sonst keine Probleme für den Herrn General zu lösen gibt, sei ihm der Spaß gegönnt und wir können alle ruhig schlafen.
Hinweis an die Soldaten die raus fahren und ausserhalb des Feldlager ihre Zelte aufschlagen, nicht vergessen eine reguläre Feldbluse mitzunehmen die ihr anziehen könnt wenn ihr den plattenträger ablegt *ironie aus*
Wer nichts kann kann Anzug !!!!
Sind Amerikaner, Franzosen und Briten besser ausgerüstet von deren Dienstherren, geben ihre Vorschriften mehr her oder warum gibt es bei denen solche „Ausschweifungen“ nicht?
Wer nicht’s kann, kann Anzugordnung….wer gar nicht’s kann, kann Kopfbedeckung und Anzugordnung!
Solche Typen wie den Vollmer, sollte man einfach mal ein Tag mit einem Schiffchen im Affenland rumlaufen lassen in der prallen Sonne… Hab auch schon ein paar Einsätze auf dem Buckel, das tragen der Bärter hat uns übrigens grossen Respekt bei den Afghanen eingebracht. Man bin ich froh nicht mehr bei dem Verein zu sein.
Herr Vollmer lebt einfach nicht in der Realität, das ist vermutlich sein grösstes Problem, wenn er mal sein erstes Feuergefecht hinter sich hat und die sterblichen Überreste seiner Kameraden zusammen kratzen müsste dann würde er sich um solche belang losen Dinge keinen Kopf mehr machen. Ich bin für Erziehrischemassnahmen wegen groben Verstoss gegen §12, oder unehrenhafte Entlassung vom Dienst, natürlich ohne Dienst- und Sachbezüge. Sofortige Auskleidung im Einsatzort und um die Rückreise kann sich der Klugsch***** auch selbst kümmern. Eine wirklich arme Wurst der Herr Vollmer… Mein Beileid Jungs.
Jungs haltet durch und lasst Euch von solchen Stranzkis wie Vollmer nicht unter kriegen, Ihr macht euren Job da unten verdammt gut. Allzeit Glück Ab!!!
@küstengang01
Nein die ZDv regelt leider oder besser glücklicherweise eben nicht alle Anzüge, wie sieht das aus wenn demnächst noch die Zusatzbekleidung Einsatz/Übung ausgegeben wird ? Letztendlich der Führer vor Ort befiehlt Anzug und setzt ihn auch durch, das man wieder mal Papier schwarz macht ist ebenso unnötig wie kontraproduktiv es gibt schon genügend Befehle und Weisungen die das Regeln, aber man muss diese auch durchsetzen.
@Chris
Auch bei denen gibt es viel eigenes beschafftes, aber erstens ist ihre persönliche Ausrüstung um längen besser und vor allem in der Breite erhältlich (zumindest bei Briten, Norwegern, Amerikanern) und zweitens ist der Ton und das Durchsetzen der Befehle zumindest in Kampfkompanien deutlich Rauher und strikter, auch bei den Deutschen Einheiten wie hier schon öfter angemerkt sind es eher die Unterstützer die eher den Wildwuchs produzieren.
Ausserdem geht es ja schon mal gar nicht wenn ich mit meiner Dienstlich gelieferten 3fb TD Hose von Scharrer durch das Lager laufe, nicht weil das schlampig aussieht, nein weil das anders aussieht, also ist quasi der „normale “ Feldanzug der Ausgehanzug im Lager und ich hab mich halt gefälligst dreimal umzuziehen.
völlig Konform gehe ich damit wenn unzweckmäßige/gefährliche Ausrüstungsteile ( stichwort: IR-emmission, Flammhemmend, falsche Plate Carriers für die Dienstlichen Balistik pakete die dadurch kaputt gehen, usw…)verboten werden,..aber auch hier das durchsetzen muss beim Führer vor Ort bleiben.
okay genug gelabert,..ich denke es ist ja nicht das erste mal das so ein Befehl kam und wird nicht das erste mal sein das er nicht umgesetzt wird, angefangen bei StOffzen.
Wie heißt es so schön: Wer nichts kann, kann Anzug. Als ob wir dort keine anderen Entbehrungen hätten, um die sich mal jmd kümmern könnte.
Ich als ehemaliger z’ler und Auslandsdienstleistender kann es sehr wohl nachvollziehen dass eine Armee im Auslandseinsatz einen ordentlichen einheitlichen look tragen sollte. Damit steht und fällt die Akzeptanz unter den Einheimischen. Eine Freizeitarmee in der es kein einheitliches Äußeres gibt wird nirgends die gleiche Anerkennung und Respektsbekundung bekommen wie Uniformierte mit freundlichem Auftreten.
Es ist ja im Prinzip richtig. Es gibt eine ZDv 37/10 und daran ist sich zu halten.
Es gibt aber auch die Mär vom „Führen durch Vorbild“. Wer sich das Bild von Gen Wolf-Dieter Langheld in dessen Wikipedia-Eintrag anschaut, wird feststellen, dass er am Kragen 4 mattschwarze Generalssterne der US-Streitkräfte trägt. Frank-Jürgen Weise im Hintergrund hat ein metallenes Tätigkeitsabzeichen am Feldanzug! Wer bei der google Bildersuche Manfred-Wörner-Seminar 2012 eingibt, findet ein Bild von bereits erwähntem General mit dem NRF Patch auf dem Arm. Kann mich nicht dran erinnern, dass NRF aktiviert wurde. Ich lasse mich gerne eines Besseren belehren.
Und am heutigen Tag trug GenLt Korff bei der ILÜ ein dunkelblaues Barett mit dem Abzeichen des MNK NO. Dort war er mal. In seiner neuen Verwendung dürfte er das auch nicht mehr tragen. Und wer hat’s gesehen? Staatssekretär Wolf, der GI, der InspH. Aber wahrscheinlich keinem der Herren aufgefallen.
Der Neuheitswert dieser Veranstaltung ist nicht so hoch anzusetzen. War schon immer so. Vorgesetzte lieben Uniformen – weil, wenn alle gleich aussehen, kann man alle gleich behandeln. Das mögen die Uniformierten wiederum nicht so sehr, also geben sie sich alle erdenkliche Mühe, ihrem uniformen Aussehen etwas individuelles zu verleihen. Die Ausgestaltung in gewissen Grenzen vor Ort nach Zweckmäßigkeit zu gestalten, ist sinnvoll und wurde hier zu Recht etliche Male erwähnt. Früher war es u.a. die Reservistenkordel, die je nach Einheit an den verschiedensten Stellen des Anzuges getragen werden durfte und manchmal eben auch gar nicht erlaubt war.
Am Grad der gestatteten Individualität konnte man aber schon in den frühen 80er Jahren die Leistungsfähigkeit einer Einheit ablesen. Der entscheidende Unterschied war dort zu finden, wo die Individualität in ungepflegten Schmuddellook umschlug. Dort waren dann weder die Einsatzbereitschaft noch das Aussehen brauchbar. Den Punkt anzusteuern, an dem sich passende Optik mit maximaler Einsatzbereitschaft treffen, ist die Kunst, die den Führer einer Einheit vom Vorgesetzten unterscheidet. Diese Prise Fingerspitzengefühl kann man leider nicht auf Lehrgängen erwerben. Die bringt man mit oder schaut sie sich einem Vorbild ab.
Vergleiche mit den Armeen anderer Länder sind schwierig, weil man dabei immer die unterschiedlichen Grundhaltungen mit einbeziehen muß. Wer erlebt hat, wie sich ein Panzerartilleriebataillon aus einer großen befreundeten Nation bei einer freilaufenden Übung im niedersächsichen Northeim verfranzt hat und deren Chef dann, weil keine Funkverbindung mehr herzustellen war, am dortigen Bahnhof befahl, alles rechts ran, Motor aus und warten, kennt den Unterschied. Jeder deutsche Soldat hätte sich an ein Telefon gehängt und hätte selbständig versucht Fühlung aufzunehmen.
Ich gebe natürlich gerne zu, daß das lange her ist und heute nicht mehr unbedingt so sein muß, daß die Jungs aber wie geleckt aussahen, versteht sich.
@cosmo: schön gelacht. Ja ich weiß, eigentlich bitterer Ernst. Was aber ist „Gniffte“?
Diesen Wildwuchs hat die Bundeswehr selbst zu verantworten. Die persönliche Ausrüstung ist zum Teil unter aller Sau und Änderungen daran beanspruchen zum Teil Jahre oder kommen gar nicht, weil der Sitzpinkler im Büto es ja besser weiß als der Soldat im Einsatz.
Es heißt nicht Basecap, sondern Ballcap!
Wenn ich das so lese bin ich froh, daß ich ab nächstem Jahr nicht mehr zu diesem Kasperverein gehöre. Ich war oft im Einsatz. Und ich bin auch ein Fan von Disziplin und Vorschriften. Wenn man sich daran hält, kann es einem das Arbeiten in der Truppe erleichtern. Aber wenn ich irgendwo bin, wo ich ständig Gefahr laufe angesprengt oder beschossen zu werden ist es mir egal was ich anhabe. Hauptsache zweckmäßig, ich überlebe und es ist zu erkennen zu welcher Seite ich gehöre.
Abgesehen davon ist dienstlich geliefert nicht immer gleich gut. Was da unten an Waren von einem bekannten Militärausrüster ankam, ist echt unglaublich. Jeden Monat Sendungen von mehreren 1000€ für Ausrüstung die offensichtlich gebraucht, jedoch vom Dienstherren nicht bereitgestellt wird…
Er hat Recht. Und er ist seit Januar im Land. Er hat vermutlich genug gesehen, um diesen Befehl zu erlassen.
Wie ihr mal fast alle keinen Plan habt.
1. Ich bin ganz vorne eingesetzt.
2. Behauptet nichts über das KSK, was ihr nicht selbst gesehen habt.
3. So lange das KSK die gleichen Aufträge durchführt ( Kampf durch die Tiefe, Handstreich, Angriff etc.) wie die reguläre Truppe, muss einer von beiden wohl die passende Ausrüstung bestimmen. Da hier die höherwertige Ausrüstung natürlich den Vorreiter spielt, versuchen alle auf gleichem Niveau zu Arbeiten und sich diese auch zu beschaffen. Außerdem, wer nicht weiß, was er faselt, hält besser die Brotluke.
4. Im Grunde ist dieser Ausrüstungsfetisch, um sich immer weiter zu verbessern ein Überlebenstrieb, der nicht unbedingt Spaß macht.
Ich selber habe über 10.000 € in Ausrüstung investiert. Von meinem Geld. Selbst verdient. Also habe entweder ich ein falsches Berufsverständnis oder mein Dienstherr ein falsches Verständnis von meiner Tätigkeit. Wer von euch ist da wirklich neidisch drauf? Ich kann soviel besseres mit der Kohle anfangen – aber 95% sind Fähigkeiten und 5% sind Ausrüstung. Aber wenn es auch nur an einem Prozent der fünf scheitert, bist du tot, völlig egal ob du eine dienstliche Schutzweste oder eine private trägst.
5. Wenn ich als Kleinstelement, mit 12 Leuten da draußen rumfahre, in einer Welt, in der man mich, für das was ich repräsentiere am liebsten hinter einen Toyota Corolla ketten und nackt durchs Dorf schleifen würde, muss ich mich auf alles und jeden verlassen können.
Vergesst eure Dienstzeit von damals. Soldat sein ist ein hoch komplexer Job geworden. Höchst sensibel und mit extremen Fingerspitzengefühl. Im Notfall agressiv mit der Dampframme und der Wut eines Berserkers. Gut ausgebildet muss du sein. In jeder Lebenslage wach und vor allem müssen deine Fähigkeiten innerhalb von wenigen Sekunden aus dem Hut gezaubert werden können.
Es reicht nicht nur, seine Waffe und seine Karre bedienen zu können. Du musst jede Waffe und jedes Auto, scheiß egal ob du schon mal drin gesessen hast bedienen können, du musst eine Auffassungsgabe eines Adlers haben. Du musst am besten perfekt Englisch können, ein gefestigtes soziales Leben haben. ein Auto kurzschließen können, min. 100Kg beim Bankdrücken schaffen, allgemein extrem sportlich, saufen kannst du vergessen. Du musst CAS anfordern können, einen 9Liner, das Sehstreifenverfahren beherrschen, jedes Nachsichtgerät bedienen können, auch wenn du es noch nie vorher in der Hand hattest. Du musst schrauben können, sowohl am Auto, als auch an allen Geräten. Du musst dich mit GPS auskennen, das im Grunde nur Komfort bedeutet, aber hochkomplex ist. Du musst mehr über Waffen und Anbauteile wissen, als der Waffeninstler. Du musst wissen, wie man Sprengladungen (IEDs) baut und wie man sie entschärft. Du brauchst scharfe Augen, die dich innerhalb von Millisekunden eine Bedrohung erkennen lassen und darauf reagieren lassen. Du musst sämtliche Löcher, die der Feind in einen deiner Kameraden stanzen kann stopfen können – und damit ist nicht diese Schwachsinnige Einsatzersthelfer A Geschichte gemeint. Jeder muss mit Medikamenten arbeiten können, jeder muss einen Zugang legen können, egal ob i.V. oder i.O. Jeder muss in der Lage sein selbst unter Stress und Feindfeuer die Kontrolle zu behalten und nachher im Heimatland nicht durchzudrehen. Du musst Sozialberater sein und dich immer mit uneinsichtigen Vorgesetzten rumschlagen, die weder Ahnung haben, noch einen Plan, aber einen höheren Dienstgrad als du. Die du weder argumentativ noch in sonst einer verbalen Weise von ihrem Unrecht überzeugen kannst. Du musst drauf warten, bis der Karren bis zum Dach im Dreck steckt und ihn dann wieder rausziehen, weil sonst alles auf dem Rücken, der Leute unter dir ausgetragen wird. Und du musst resistent sein. Du darfst nie krank sein. Bist du krank, bist du raus. Du musst überleben können und damit meine ich nicht, nachts im Wald rumlaufen und versuchen mit Karte und Kompass den nächstens Anlaufpunkt zu finden. Du musst dich selber fragen, ob du jemanden töten kannst, weil er etwas zu essen hat oder ein Fahrzeug, dass du brauchst. Du musst den widrigsten Bedingungen trotzen und darfst diesmal nicht im Alarmposten einschlafen, so wie damals. Sonst kannst du weg sein vom Fenster.
6. Es ist kein Platz mehr in dieser Armee für dumme Leute, die ne ruhige Kugel schieben wollen. Für euch Verpisser, die morgens um 0715 zum Dienst kommen und um 1615 wieder abhauen. Es ist kein Platz mehr für euch fette, Schießlegastheniker oder Dauerkranke ohne 90/5er Einsatz.
Diese Leute sind unser Problem. Aber das rafft einfach keiner. Keiner sieht es, weil der Wasserkopf und der Verwaltungsapparat riesig anschwillt. Jeder will ein Chief J-xy sein und somit werder aberwitzige Dienstposten geschaffen, wo du dir jeden Tag an den Kopf fasst und ich fragst, ob wir wirklich keine anderen Probleme haben, als in MeS Tanzkurse zu veranstalten. Ich habe nicht einen Funken Respekt für euch übrig.
7. Die Anzugordnung ist mir scheißegal. Ich hab die Schnauze langsam sowas von voll. Wenn ich an meinem verkackten Dingo die Reifen selber wechseln muss, wofür ich weder ausgebildet bin, noch das passende Werkzeug habe, weil man sich zu fein ist, einen GSI-Trp in einen Hubschrauber zu setzen und ihn zu mir zu fliegen und ich im allgemeinen feststellen muss, dass sowieso irgendwie jeder gegen den anderen Arbeitet. Jeder versucht, den anderen nur anzuscheißen und runterzumachen, um selber gut dazustehen; wenn es „Guardian Angels“ im Kraftraum in MeS gibt, die einen nach dem Handtuch, Wechselschuhen und ID Card fragen, anstatt unbewaffnete, weil Sport treibende Soldaten vor Innentätern zu schützen, dann kann ich nur sagen, dass es mir am Arsch vorbei geht, ob jemand findet, ich sehe aus wie ein Heckenpenner.
Keiner dieser befehlsgebenden Personen hat sich seine Sporen in einem echten Krieg verdient – mit echtem Feind und echtem Töten.
8.Aber sei es drum. Es wird genauso wie ich vermutet habe. Die Zeiten von dazu lernen und sich zweckmäßig verhalten. Sofort eine Reaktion auf eine Aktion des Feindes folgen zu lassen, sind vorbei. Sich an die Taktik des Feindes anpassen… Alles nur noch Schwanzlutscher, die sowieso nicht tief genug im Arsch des Anderen stecken können, damit sie die Karriereleiter möglichst schnell nach oben fallen.
8.5 Der Anzug hat einen Scheiß mit der Disziplin zu tun. Gute Befehlsgebung, eine sinnvolle Auftragslage, Schneid und Anstand und sowas wie Ehre, sind Dinge die zur Disziplin beitragen. Dazu gehört nicht, dass wir uns ständig lächerlich machen. Mit der Propaganda, mit der wir versuchen Nachwuchs zu gewinnen – mit Lügengeschichten und Verdrehung der Realität. Mit motivierten und vorbildlichen Führern (und damit meine ich nicht den Oberfeldwebel, sondern den treu dienenden Stabsoffizier, der auch mal die Gelgenheit auslässt, die StUffz (w) in einer von 70 Betreuungseinrichtungen anzubaggern.), mit gut ausgebildeten Vorgesetzten, die die Sorgen und Nöte verstehen. Die kapieren, dass ich wenn ich in einer FOB bin, ich Anspruch auf logistische Versorgung mit erster Priorität habe. Die kapieren, dass die Inst in MeS halt auch mal nachts schrauben muss, wenn meine Karren kaputt sind, anstatt 2 mal die Woche Base-Day zu machen. Die Kapieren, dass ich wenn ich irgendwo aus der Walachai komme und meine zerissene Hose tauschen will, ich erstens auf meinem Gefechtsfahrzeug keine SSM Vordrucke habe und ich auch keine Rücksicht auf Öffnungszeiten nehme.
Über all das kann ich mich nur kaputtlachen. Es ist überhaupt kein Wunder, dass sich die Kampftruppe selbständig macht, so wie wir ständig im Stich gelassen werden. Aber sich dann vom sicheren Heimathafen mit Anzugbefehlen profilieren wollen um sich damit auch nur noch einen Funken Respekt zu verschaffen, der vielleicht dafür sorgt, dass das Fass vor 2014 doch nicht mehr überläuft und es richtig scheppert…
9. Feigheit vor dem Feind. Nichts anders tun wir gerade. Wartet mal ab.
– Ich könnte noch so viel mehr schreiben, aber ganz ehrlich… ich schreibe mir sowieso nur die Finger wund
10. Lieber Herr Wiegold, wenn ihnen der Text zu extrem ist, dann schmunzeln sie kurz darüber, ggf. zensieren sie meine „Fäkalsprache“ oder auch nicht. Wenn es sie tiefer interessiert, können wir auch ruhig mal chatten oder so ;-)
@PEC
Yep, der Ton ist nicht so ganz der, den ich hier gerne sehe ;-) und hart am Rand des Justiziablen.
In dem (Ausnahme)Fall lasse ich es mal stehen (wäre aber allen dankbar, wenn das hier nicht zum Standard würde).
(Chatten gerne mal; meine Mailadresse steht im Impressum…)
Was soll ich da noch sagen…PEC hat mein vollstes Verständnis.
@PEC: Du sprichst mir aus der Seele.
Bin gerade darüber gestolpert, beides der gleiche Soldat:
http://i43.tinypic.com/30c7o7c.jpg
http://abload.de/img/90xp39phsi9w.jpg
Ich verstehe diese Aufregung hier auch absolut nicht. In der Etappe und im Transfer hat der deutsche Soldat so rumzulaufen wie es der Dienstherr befiehlt. Fertig aus. Wer das nicht versteht, sollte auch keine deutsche Uniform tragen.
Sicher, es gibt Wichtigeres.
Trotzdem darf man sich fragen:
Was sollte denn die Base-Cap überhaupt?
Feldmütze und Tropenhut sind doch erstklassige Kopfbedeckungen und passen 1a zum restlichen Bekleidungskonzept. Da muss man doch „obenrum“ nicht rumlaufen wie Manfred Krug in „Auf Achse“… oder?
PEC | 02. Oktober 2013 – 22:28
Sagen Sie es ihrem Dienstherren; hier klingt Ihr weinerlich-heroisches Getue eher deplaziert.
@ t. wiegold
abgesehen davon das ich als Jurist hier nichts „hart am justiziablen“ erkennen kann stellt sich die Frage, warum sie in einem mit militärischem befassten blog nur jargon der hier von user pec zurecht etwas pointierter kritisierten Zielgruppe akzeptieren wollen.
wer im einsatz bornierte Dummheit erlebt muss dies auch so nennen dürfen. maulkorb- und sprachregelungsfetischismus gibt es in der Institution bw schon genug.
nehmen sie doch die Kritik des pec lieber als Anlass für recherche und als journalistische inspiration anstatt sich lediglichüber den duktus zu mokieren.
@ pec
weiter so. klare kannte ist InnFü wie sie eigentlich gemeint war.
@Jack Reacher
Wie der Dienstherr es befiehlt? Sehr witzig! 2008 hab ich mir meine Magazintaschen noch mit Kabelbindern an der Schutzweste befestigt. Warum? Weil der Dienstherr einem keine Kampfmittelweste zur Verfügungn gestellt hat, um all das Material mitzuführen, was zweckmäßig und nützlich war/ist. Und jetzt fang nicht mit Koppeltragehilfe an. Wenn die ausreichen würde, bekäme man inzwischen nicht die Kampfmittelweste wenn man da ankommt. Und das ist nur „ein“ Beispiel. Lächerlich.
@PEC: Du musst… dich setzen und in eine Tüte atmen.
Ist vielleicht nur der Frust, aber der Text hinterlässt eher den Eindruck „Teenagertagebuch“ als „in Stahlgewittern“… :P
zum Thema: spannend ist doch zu sehen, wie hier Neuausrichtung funktioniert wenn Prioritäten sich ändern. Nämlich nicht mehr von oder für „vorne“ gedacht sondern aus der Gesamtheit herraus. Ob das gut oder schlecht ist scheint mir weniger wichtig, als die Frage, wie das gelingen kann ohne Leute wie PEC zu verprellen. Oder, das unterstelle ich jetzt mal, wenn PEC nicht mehr will, wer statt dessen kommt und was diese Leute antreiben könnte. Die Amerikaner haben sozioökonomischen Druck, die Briten berufen sich auf Traditionen und die Bundeswehr scheint noch einen weiten Weg vor sich zu haben. Da ist in etwas mehr Anzug nur ein Steinchen im Gesamtbauwerk.
Beim Abwägen zwischen der Einsatzbereitschaft des Einzelnen und der „Verlotterung“ der Truppe muss der Einzelne zwingend auf der Strecke bleiben. Wer jetzt geschockt ist hätte vielleicht nicht so laut über die Friedensaktivisten der 50er, 60er, 70er und 80er Jahre lachen sollen. Die hatten da schon einiges zu zu sagen.
@Kadoso:
Ich schrieb Ausdrücklich von der Etappe und dem Transfer. Nicht von den Kampfeinheiten draußen.
@Jack Reacher
Sorry. Hab mich hinreißen lassen. Die Anzugsordnung ist im Fall vom Einsatz eher ein Luxusproblem=MES. Ich war mehrfach in KDZ. In MES nur um nach KDZ oder zurück zu kommen. Immer wenn ich sowas wie in dem an Artikel lese, denke ich an Tanzkurse, Singlepartys in MES (gabs in KDZ nicht – zum Glück) oder an einen Stabsoffizier, der während der Kontingentwechselphase in die Sporthalle in MES kommt und sich aufregt, daß er nicht Badminton spielen kann, weil alles voller Feldbetten steht. Gehört zwar nicht zum Thema aber das regt mich auf.
@PEC: Meine Güte, was muß sich da bei Ihnen angestaut haben. Den Druck haben Sie jedenfalls erst mal abgebaut.
Im Wesentlich besteht hier wohl Einigkeit, daß Zweckmäßigkeit vor Anzugsordnung kommt, jedenfalls im Einsatz. Und das galt schon immer, auch als der Krieg noch kalt war, PEC, auch wenn das für Sie in grauer Vorzeit war, kurz nach dem Urknall.
Solche Weisungen kann man getrost ignorieren und noch einen Furz drauf lassen, zumal „Basecap“ ein pathologischer Fall von Denglisch ist. Korrekt würde es „Ball Cap“ heißen, aber das muß ein mikromanagender Etappenhengst im Generalsdienstgrad ohne belastbare Englischkenntnisse, Kontakt zum soldatischen Alltag und zur Einsatzrealität ja offenbar nicht wissen. Es reicht ja, wenn die Mannschafts- und Unteroffizierdienstgrade es wissen und sich gemäß Auftragstaktik nicht durch solche geistigen Totalausfälle ihrer Führung von der eigentlichen Aufgabe ablenken lassen.
@A.Horstmann: Stimmt, die BW hat noch einen weiten Weg vor sich, wir haben jahrzehntelang keinen wirklichen Einsatz gehabt. Die Jahre auf dem Balkan und in AFG waren nur ein Stück auf dem Weg. Das macht aber nichts, denn man ist unterwegs, eine Entwicklung, die sich kaum abkürzen läßt.
P.S. Ansonsten ist es bezeichnend, das der Ton hier mittlerweile wichtiger ist als der Inhalt, siehe die Reaktion auf den Beitrag von PEC.
@PEC
„8.5 Der Anzug hat einen Scheiß mit der Disziplin zu tun.“
Denken, drücken, sprechen!
@Koffer
PEC hat in fast allem Recht. Ich habe auf mittlerweile drei Kontinenten irgendwelche Etappenhengste (ausschließlich Stabsoffiziere) erlebt, die für ihre weitere Beförderung noch ein paar Wochen Auslandseinsatz brauchten, bei der dafür organisierten Stabsverwendung keinen wirklichen Auftrag hatten und dann aus Frust über die Sinnlosigkeit der eigenen Existenz dann irgendwann damit begannen, Hauptgefreite anzuweisen, z.B. den für den Schlamm des regenzeitlichen Kinshasa ausgewählten schwarzen Lederstiefeln mehrfach täglich einen angemessenen Schuhputz zu verpassen. Die gleichen Kreaturen verfassten in afghanischen Feldlagern ordnerdicke Ausführungsbestimmungen zur Anzugordnung in denen genau festgelegt war ob und wie z.b. eine Fleecejacke auf dem Weg zur Verpflegung getragen werden durfte und machten sich Gedanken über die Verletzung deutscher Lärmschutzvorschriften durch Sirenen, die vor anfliegenden Raketen warnen sollten. Hier ist noch sehr viel Potential für hartes Durchgreifen vorhanden.
@ Der Fuchs
Amen – evtl. sollte Herr General da mal drüber nachdenken. Zusammen mit dem Hinweis auf seinen eigenen, verbockten Anzug.
In NJ heißt es übrigens weder Base Cap, noch Ball Cap, sondern einfach Hat oder Cap höre ich gerade ;)
Anzug und Gruß Vorschriften haben tatsächlich wenig mit Disziplin und Schlagkraft zu tun. Siehe IDF….. die kennen sowas garnicht.
@Voodoo
Wir könnten die Kopfbedeckung ja auch einfach als „Käppi“ bezeichnen, wobei das keine angesichts der lächerlichen Zustände in der Bw unverdiente Anlehnung an das „Kepi“ weißer Farbe sein soll. Wichtig ist nur, dass das Käppi seinen Zweck erfüllt, nämlich bessere Sicht bei starker Sonneneinstrahlung zu ermöglichen ohne zu Hitzestau zu führen oder inkompatibel mit diversen Kopfaufsätzen zu sei wie der z.B. der Anglerhut, den man aus Sorge der Führung bzgl. Ähnlichzeit zur Optik der kaiserlichen Schutztruppe ja teilweise nicht einmal hochknöpfen darf. Wir werden von Neurotikern geführt.
Daß solche Diskussionen knapp 150 Jahre nach den deutschen Einigungskriegen und der Einführung des Führens mit Auftrag immer noch geführt werden (müssen), hat etwas beängstigendes. Und wenn dann noch so überzeugend dargelegt wird, wie sich diejenigen verhalten, die ihrerseits andere kritisieren/rügen…
Gute Nacht allerseits
@PEC
10000 € in haben Sie in Ausrüstung investiert – dann haette ich gerne gewusst was genau Sie sich gekauft haben und worin der Mehrwert besteht?
Sie meinen, dass es sich hierbei um einen Überlebenstrieb handelt. Erklaeren Sie mir bitte, inwiefern z.B. eine Baseballkappe Ihr Ueberleben sichert? Warum setzen Sie nicht einfach Ihren Gefechtshelm auf – der wuerde Ihr Ueberleben sichern.
Befehlende duerfen bei Ihnen anscheinend nur Personen sein, die sich Ihre “Sporen in einem echten Krieg verdient – mit echtem Feind und echtem Töten.” Wenn das Ihr Anspruch ist, wird es vermutlich schwierig, geeignete Vorgesetzte fuer Sie zu finden.
Sie haben wahrscheinlich nur Respekt vor den Kameraden die genau das erlebt haben was auch Sie erlebt haben. Das andere Kameraden darueber hinaus auch etwas leisten, dass kommt Ihnen nicht in den Sinn. Ich finde Ihre Aussagen respektlos gegenueber all jenen die sich auch taeglich den “Hintern aufreissen” aber wahrscheinlich nicht Ihren Anspruechen genuegen.
Sie schreiben, dass der Anzug “einen Scheiß mit der Disziplin zu tun” hat. Das sehe ich nach 7 Auslandseinsaetzen und 21 Dienstjahren deutlich anders. Ich habe die Nase voll von Kameraden wie Ihnen, die meinen durch Ihr vermeintlich laessig, cooles Auftreten, dass sich vornehmlich in Bartlaenge und privat beschaffter Ausruestung ausdrueckt, zu profilieren. Und jetzt erzaehlen Sie mir doch bitte nichts von interkultureller Kompetenz, weil die Afghanen Sie aufgrund Ihres langen Bartes besser leiden koennen. Das Gegenteil ist der Fall, sie machen sich laecherlich, weil Sie in den Augen der Afghanen keinen Stolz haben und sich diesen durch Ihren Bart anbiedern. Nein eine wissenschaftliche Untersuchung kann ich Ihnen dazu nicht bieten, nur viele Gespraeche mit Afghanen die mir genau das gesagt haben.
Sie haben Recht – es ist kein Platz in dieser Armee fuer dumme, fettleibige, rahmendienende Verpisser. Der Stabsoffizier der sich vaeterlich um Frau Stabsunteroffizier kuemmert ist mir als Stabsoffizier genauso zuwider wie Frau Stabsunteroffizier selbst. Gegen all diese Kameraden kaempfe ich auch – seit 21 Jahren und dabei bin ich kein “Schwanzlutscher” und meine Karriere interessiert mich einen Dreck, weil ich Dinge aus Ueberzeugung und Freunde an der Sache erledige.
Genauso unsympathisch wie diese Spezies sind mir aber auch Kameraden wie Sie. Kameraden denen der Respekt gegenueber anderen Kameraden verloren gegangen ist und die glauben Ihre Welt sei die einzig wahre. Respekt verdienen Sie sich indem Sie auch andere Kameraden und Vorgesetzte, deren Aufgabenspektrum Ihnen sich nicht erschliesst, respektvoll behandeln.
Darueber hinaus war ich nie im Tanzclub MeS aber ich habe auch nichts gegen Kameraden die dort ein paar schoene Stunden verbringen. Ich goenne es den Teilnehmern und erwarte nicht, dass sie in ihrem Container sitzen, weil Kameraden wie Sie nicht diese Moeglichkeit haben. Stattdessen mache ich mir Gedanken wie man Kameraden wie Ihnen den Einsatz angenehmer gestalten kann. Leider kann ich Ihnen in Ihrer FOB keinen Tanzclub anbieten. Entschuldigen Sie das bitte.
Trotz Ihrer respektlosen Behauptungen respektiere ich Kameraden wie Sie und wenn ich Ihnen in der Vergangenheit begegnete dann war es mir egal, ob Sie mich militaerisch gruessten, obwohl ich Sie gruesste oder ob Sie einen einigermassen der Dienstvorschrift entsprechenden Anzug getragen haben, weil ich meine Energie in wichtigere Projekte investiert habe. Ich werde das auch weiterhin so praktizieren.
Abschliessend empfehle ich Ihnen bei sich selbst anzufangen wenn Sie unsere Sie unsere Streitkraefte verbessern wollen!
Es reicht langsam, bin Offizier und war 8 mal in diesem Land; wie traurig ist diese Führung (haben wir überhaupt noch eine?) geworden, nun ja Vollmer ist dafür bekannt, warum bremst ihn keiner.. ach vergessen die Politik… das sind nicht mehr meine Streitkräfte, es ist nur noch traurig!
Wer nichts kann, kann Anzug…
Zu guterletzt noch den „General Vollmer Rückverlegungsmarsch“: http://www.youtube.com/watch?v=ShnJhuDIp_w
Also ich möchte hier nun wirklich niemanden auf die Füße treten, aber ich sehe schon einen gewissen Sinn in dieser Anzugsordnung. Wobei ich sagen muss, dass nicht alles darin wirklich Sinnvoll ist. Im Grunde ist die Regelung des Anzugs auch im Einsatz absolut in Ordnung. Ich selbst, bin seit 2002 in diesem ISAF-Einsatz dabei und habe auch davor schon einige gemacht. Mit Begin in Kabul, hat sich noch niemand so richtig Gedanken über selbstbeschaffte Uniformteile oder Individualitäten gemacht, denn da wurde noch in grün „gekämpft“. Das es danach noch ewig gedauert hat, bis wir etwas halbwegs nutzbares an Uniformen für den Einsatz bekommen haben, stimmt. Aber es gibt es in Form von der sogenannten Combat-Uniform mit veränderter Hose, Bluse oder das Shirt oder auch z.B. den Fliegerkombi sandfarben. Immerhin!!!! Ja, das Basecap ist mit Sicherheit für den Einsatz ausserhalb des Lagers, wesendlich besser gegeignet als diese blöde sandfarbene, dienstlich gelieferte „Anglerhut“, nur hat dieses Cap einfach im Lager nichts zu suchen!! Oder das Tragen von selbstbeschaffter Uniformteile. Ja, unsere Uniform ist nicht optimal und auch verbessert, immer noch schlechter, als die anderer Nationen. Nur Leute wirklich, ich selber habe leider schon einige Kameraden gesehen, die wir mit schwersten Verbrennungen geholt haben, weil man sich eben ein billigeres Shirt bei AMC bestellt hat, was überhaupt nicht flammhemmend war!!!!
Oder Schuhwerk. Muss es denn sein, dass es z.B. Kameraden gibt, die mit Turnschuh ähnlichen Schuhen und einer Feldanzughose, die dann noch nicht einmal auf den Schuhen aufliegt, im Lager herumläuft?? Wir sind doch nicht auf einem Wanderausflug!!!
Oder Sonnenbrillen. Sicherlich, hätte es hier auch keine Regelung gegeben, wenn sich jeder einfach an eine Weisung aus den Anfängen der ISAF-Einsatzes gehalten hätte. Dort stand einmal: „Privat beschaffte Sonnenbrillen, können getragen werden, sofern sie so geformt sind, dass sie das Auge vor Sand und Sonne schützen, der Rahmen in schwarzer Farbe, die Gläser in braun oder schwarz gehalten sind und sie von aussen keine spiegelnde Wirkung haben.“ Und was wurde getragen? Alle erdenklichen Formen und Farben!!!!!!! Oder Patches z.B!!! Ok, nicht Bestandteil dieses Befehles, aber dafür sehr aussagekräftig!! Ich bin auch dafür, dass mit dem Tragen eines Patches, ich die Zugehörigkeit zu einer Einheit, Kompanie oder sogar Zug, offen zeigen sollte, denn das stärkt den Zusammenhalt und das Selbstwertgefühl. Dies dürfte auch sicherlich im Sinne der Vorgesetzen sein!!! Nur leider, hat man mit den Patches im laufe der Zeit einfach übertrieben! „Schweine im Weltall“, „Einmal nur mit Profis arbeiten“ und viele mehr, haben einfach dazu geführt, eine Regelung einzuführen. Und das ist es eigentlich auch, was zu diesem Anzugsbefehl geführt hat!!!! ÜBERTREIBUNG!!!!!!!!
Noch mal zurück auf diese Anzugsordnung. Es wird hier ja auch nicht alles verboten und auch noch etwas Spielraum für Disziplinarvorgesetzt gegeben. Bei den Stiefeln z.B. dürfen ja weiterhin private Stiefel oder Halbstiefel getragen werden, sofern sie den Vorgaben des Befehles entsprechen. Holster!! Auch hier dürfen weiterhin privat beschaffte getragen werden, wenn sie durch den Disziplinarvorgesetzten genehmigt werden!!!!! Bei den Sonnenbrillen, da hätte man vielleicht auch wieder auf die alte Regelung (siehe oben) zurück hinweisen können, zumal es im Moment auch nicht genügend der dienstlichen Schutz- und Sonnenbrille gibt.
Wie bereits am Anfang erwähnt, ist nicht alles wirklich Sinnvoll, was in diesem Befehl so strickt geregelt wird, aber Übertreibung führt meist zu einer Regelung!!!!!!!!!
Im Übrigen, befinde ich mich grade im Einsatz und bin somit selbst „Betroffener“ dieses Befehles!!!!!!!!
der Herr Volmer ist ein HASE.
# Haare
# Anzug
# Sauberkeit
# Erscheinungsbild
Wird Zeit dass der 2** Dienstposten gestrichen wird
5 Goldsternchen an einem Standort sind zuviele
Das Problem ist so alt wie das Afrikakorps und die Bundeswehr zusammem, schwimmt regelmäßig bei der Generalität etwa alle 5 Jahre auf (vgl. vom 21.07 2008 http://www.faz.net/aktuell/politik/bekleidung-der-bundeswehr-am-hindukusch-wie-bei-mutter-courage-1670541.html) und es wurden und werden stets die Wirkungen bekämpft bzw. „wegbefohlen“, statt sich intensiv und objektiv mit den Ursachen dieses Wildwuchses zu befassen. Kurzum, keine Glanzleistung von General Vollmer, welcher offenbar selber im Glashaus der ZdV 37/10 sitzt. Derart wird es auch den Führern vor Ort keineswegs leichter gemacht, mit so „Individualisten“ wie @PEC und der Sache willens angemessen umzugehen.
Nachtrag: Streiche „keine Glanzleistung von General Vollmer“,
setze „eine Bankrotterklärung des Regionalkommandeur Nord, welcher offenbar nicht in der Lage ist, an den Ursachen etwas zu bewirken“.
Kommt mir vor, wie „der Letzte, der Licht ausmacht“ und kurz zuvor noch befiehlt, „die Kronleuchter sind zu putzen“!
Naja, bei allem Verständnis für das Thema Anzug:
Dieses Thema hat nun bald 100 Kommentare, das Interview mit GenMaj Vollmer hat einen Kommentar.
Das Pendel schwingt beim Anzug eben nun in das andere Extrem. Norweger, Schweden, Briten finden da einen besseren Mittelweg (gute Ausrüstung + Durchsetzung der Regeln).
Ich bin PEC für die klaren Worte dankbar – sie sind geradezu Erholung von den Vertuschungen, Wortvergewaltigungen und Euphemismen offizieller BW-Sprech-PR. Danke von einem Zivi 5. Klasse. ;)
@ Memoria
Das Problem der Bundeswehr ist aber, daß sie zur Zeit so ein wenig die preußische Armee von 1806 wiederzuspiegeln scheint. Man amüsierte sich köstlich über die „schäbig aussehenden Franzosen“ und deren Unfähigkeit ordentlich gepuderte Perücken zu tragen … und bekam bei Jena und Auerstedt genau aufgezeigt, warum all das Getue und die hämischen Sprüche (z.B. „immer noch die alten Rossbacher“ etc) nichts als Verschleierung der eigenen Unfähigkeit waren. Setze ich die diversen Puzzleteile zusammen, die ich aus Medien und Internet habe, so drängt sich mir der Vergleich BW – preuß. Armee 1806 geradezu zwanghaft auf. Und wie das damals im Endeffekt ausging sollten wir alle wissen …
@PEC:
10.000€ für private angeschaffte Ausrüstung? Wahrscheinlich schwingt in Ihren Post auch ne Menge Ärger darüber mit, verständlich. Was kann man mit 10.000€ schönes anstellen.
Das allerdings so viel Geld nötig ist um in AFG zu überleben wage ich mal reichlich zu bezweifeln.
Aber um das vernünftig zu bewerten müsste es vernünftige Studien geben die die gestellten Ausrüstungsgegenstände mit den privat Beschafften im Gefecht vergleichen.
Aber Bad Attitude hat ja schon darauf hingewiesen wozu das führen kann.
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Man stelle sich mal vor deutsche Soldaten müssten im Lager Formaldienst leisten… Das wäre ja für einen Soldaten ungeheuerlich!