Dual-Use-Chemikalien für Syrien: Liefergenehmigung bis April 2011

Bereits vor knapp zwei Wochen wurde bekannt, dass deutsche Unternehmen mit Genehmigung der Bundesregierung Chemikalien nach Syrien geliefert haben, die als so genannte Dual use-Güter sowohl für zivile Zwecke als auch zur Herstellung von Chemiewaffen genutzt werden können. Damals war allerdings nur die Rede von Lieferungen zu Zeiten der rot-grünen wie der schwarz-roten Bundesregierung. Inzwischen ist klar, dass Dual use-Chemikalien bis ins Jahr 2011 geliefert wurden, also auch unter der schwarz-gelben Regierungskoalition bis kurz vor Beginn des syrischen Bürgerkriegs. Allerdings, betont das zuständige Bundeswirtschaftsministerium, seien die Genehmigungen nur bis zum 30. April 2011 erteilt worden.

Die weiteren Lieferungen wurden erneut durch Anfragen von Parlamentariern der Linken bekannt; nachdem das Ministerium Ende vergangener Woche den Abgeordneten geantwortet hatte, veröffentlichte es am (heutigen) Montag die Übersicht der Lieferungen von 1998 bis 2011. Erneut verweist das Ministerium auf die Prüfung, dass die Stoffe für zivile Zwecke vorgesehen gewesen seien:

In die Bewertung, dass von einer derartigen zivilen Verwendung der gelieferten Güter ausgegangen werden konnte, wurden dabei nicht nur die exportkontrollrechtlich vorgeschriebenen Endverbleibszusicherungen der jeweiligen syrischen Empfänger einbezogen, sondern auch eigene Erkenntnisse, etwa nachrichtendienstlicher Art, ausgewertet.

Die ganze Liste hier zum Nachlesen: Ausfuhrgenehmigungen_Syrien_BMWi_Uebersicht

(Symbolbild: Chemianlage – Flickr-User Grey World unter CC-BY-Lizenz)