Briefwahl vor Somalia: Hier kommen die Unterlagen

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Die Meldung stand schon vor ein paar Tagen in mehreren Zeitungen, aber hier ist das Foto dazu: 20 Seeleute der Fregatte Niedersachsen, derzeit im EU-Antipiraterieeinsatz vor der Küste Somalias, haben am 11. September ihre Briefwahlunterlagen für die Bundestagswahl am 22. September erhalten. Per Luftfracht.

Die Unterlagen wurden von einem spanischen Seefernaufklärer nahe der Niedersachsen abgeworfen – in einem speziellen Behälter, der an einem Fallschirm ins Meer schwebte und dann geborgen wurde (Foto oben). Den Rückweg nach Deutschland traten die ausgefüllten Wahlzettel dann ganz regulär per Post an, mit einem zurückreisenden Besatzungsmitglied.

Neben der lustigen Geschichte der vermutlich kompliziertesten Briefwahl bei dieser Bundestagswahl ist mir noch was anderes aufgefallen: Solche Abwürfe, im wasserdichten Behälter am Fallschirm, gab’s vor Somalia doch schon öfters:

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Die US Navy hielt am 9. Januar 2009 die Zahlung eines Lösegeldes für den von somalischen Piraten entführten Tanker Sirius Star fest – das wurde ebenfalls von einem Flugzeug in einem wasserdichten Behälter abgeworfen. Von den Piraten lernen heißt wählen lernen…

Nachtrag: Airbus Military nutzt das gerne zur Werbung via Twitter

(Foto oben: EUNAVFOR, Foto unten: SOMALIA (Jan. 9, 2009) A parachute dropped by a small aircraft is observed by the U.S. Navy as it drops over the MV Sirius Star during an apparent payment via a parachuted container to pirates holding the Sirius Star – U.S. Navy photo by Air Crewman 2nd Class David B. Hudson)