Die Oker vor Zypern… und Syrien
Wo steckt eigentlich, in diesen unruhigen Zeiten, das Flottendienstboot Oker der Deutschen Marine?
Nach dem AIS-Signal lag das Boot vom 23. August bis zum vergangenen Sonntag, 25. August, im Hafen von Limassol auf Zypern. Seit Sonntagvormittag ist das AIS wieder abgeschaltet – die Oker dürfte wieder auf Fahrt sein. Die Vermutung drängt sich auf: zwischen Zypern und der nahen syrischen Küste.
(Foto: Die Oker beim Einlaufen in Eckernförde im Dezember 2010 – Thomas Lerdo/PIZ Marine / Karte: Openstreetmap.org)
Guten Morgen!
Da ist aber jemand zeitig wach!
Danke für die Info, tolle Einleitung für meine PolBil…
Carver
Man hätte es früher ahnen können :)
http://www.goslar.de/presse/pressemitteilungen/stadtverwaltung-buergerservice/1572-goslarer-delegation-begleitet-auslaufen-des-patenschiffs-oker
tja, dann warten wir mal auf ströbele, fragen an das pkg und verweise auf das unifil-mandat. wie immer.
Haben wir zurzeit eigentlich ein deutsches U-Boot im Mittelmeer? Damit könnte sich die Marine ggf. an einer US-Operation beteiligen. Natürlich nicht, indem sie Tomahawks abfeuert (können unsere Boote ja nicht), sondern indem sie die Sicherung der US-Zerstörer übernimmt. Die Amerikaner mögen unsere U-Boote ja bekanntlich.
@am
Nur dass die Flottendienstboote nicht unter UNIFIL-Mandat stehen, sondern im nationalen Auftrag im Mittelmeer unterwegs sind…
Felix:
Sicherung gegen was? Die maechtige syrische Marine, die sich selbst zu ihren besten Zeiten nicht mit Ruhm bekleckert hat?! Da haette die Oker wohl mehr beizutragen…
Interessant ist doch jetzt, dass Deutschland mit der „Oker“ quasi ein „strategic asset“ vor Ort hat, das der Bundesregierung militärisch-diplomatische Optionen an die Hand gibt. Nicht nur hat das Schiff unter Umständen dank seiner Aufklärungstechnik die Ereignisse um einen taktischen Einsatz von C-Waffen an Land besser verfolgen können als, sagen wir, der Spiegel – für einen Kosovo-ähnlichen Einsatz der Nato, das heißt eine Operation (zunächst) ohne Zustimmung der UN, kann Berlin jetzt auch einen wertvollen militärischen Beitrag leisten.
Das wäre doch zugleich eine Gelegenheit, die Scharte der deutschen Enthaltung im Falle von Sicherheitsratsresolution 1973 wieder auszuwetzen, eben wieder Bündnistreue zu beweisen. Und das gleich mit einer Einheit, die sich qua Definition gar nicht erst in Gefahr begeben muss, wenn erst einmal die Kugeln fliegen. Jetzt, wieder einmal in Wahlkampzeiten wie damals im Frühjahr 2011, würde ich gerne wissen, was im Kopf von Guido Westerwelle vor sich geht …
@pilgrym: mir bekannt, kam letztes jahr aber als falsche begründung, deshalb aufgegriffen, ironiemodus nicht ausreichend gekennzeichnet. übrigens kommen bald ein paar deutsche minensuchboote auf rückfahrt regulär durchs mittelmeer, die könnten auch gebraucht werden.
@para: Der Iran z.B. hat ernstzunehmende U-Boote.
@Ottone: Sind diese U-Boote denn schon im Mittelmeer? Die müssten sonst ja entweder durch den Suez-Kanal oder einmal um Afrika rum!
Beides nicht unmöglich, aber um Afrika würde viel Treibstoff kosten (Rückfahrt gleich nach Ankunft notwendig) und durch den Kanal wäre natürlich recht auffällig…
@Fussgaenger: Unterwegs unauffällig aus einem Frachter versorgen ist keine ganz neue Erfindung. Selbst U- Tanker gab es mal, siehe Milchkuh:
http://de.wikipedia.org/wiki/U-Boot-Klasse_XIV
Ottone:
Die syrischen Romeos sind nicht einsatzklar u in jedem Fall hoffnungslos veraltet. Was ist da ernstzunehmen?!
Die UBoot-Verkehrsregelung im östlichen Mittelmeer dürfte zZt ziemlich intensiv sein ;-)
Und dann gibt es ja noch das Rote Meer. Die Iraner haben eigentlich nur 1 mit modernen Batterien ausgestattetes Kilo UBoot, und das werden die Amerikaner bestimmt nicht aus „den Augen“ lassen.
Die USS Florida und Georgia sind mit je 154 CM die potentesten Waffenträger der USN. in dieser Region, falls beide vor Ort (Mittelmeer/Rotes Meer/PersGolf) sind. Die Arleigh-Burkes haben unterschiedliche Flugkörpermixturen an Bord. Wenn man von 20-30 BGM-109-Tomahawk-Marschflugkörper pro Schiff ausgeht, dann sind das noch einmal ca. 80-120 CM im Mittelmeer, die frei operieren können, weil sie auf keinen carrier aufpassen müssen. Ich glaube nicht, dass die USA Flugkörper aus dem Bereich PersGolf/Rotes Meer einsetzen werden (Strat Reserve wg Iran), also bestenfalls ein SSGN im Mittelmeer und die 4 Zerstörer, der Rest muß aus der Luft kommen und dazu hat man ja schon 2 griechiche Flugplätze angefordert und dann ist da noch Zypern.
Suchen Sie etwa das mysteriöse Flottendienstboot Oker der „Ostseeklasse“ (SPON)? Da sollten Ihnen die recherchestarken Spiegelredakteure sicherlich weiterhelfen können.
SNMG2 mit der Sachsen ist auch auf dem Weg ins Mittelmeer.
Es ist spannend, was Deutschland anbieten wird. Wegducken wird jedenfalls nicht gehen. Wenn es um Hochwertziele geht, hätte die Luftwaffe ja Taurus anzubieten. Die paar RBS15 sind wohl nicht der Rede wert. Und nicht einsatzbereit, wie man hört.
Ein sinnvoller Beitrag wäre ja auch der EuroHawk für unbemannte ELINT – in Verbindung mit der Oker doch ein starkes Team…
EuroHawk ist doch ein idealer deutscher Beitrag:
ungefährlich und nicht tödlich.
Ach so, ne – da war ja was.
Vorsicht: Ironie nicht ausgeschlossen.
@dallisfaction:
Vielen Dank für den Hinweis zu Sachsen und SNMG 2.
Mal schauen wer seine Schiffe der SNMG 2 bald national unterstellt (ein NATO-Einsatz scheint erstmal unwahrscheinlich).
Aber man ist ja auch noch ein ordentliches Stück weg: http://seefahrer.blog.de/2013/08/26/snmg-2-sachsen-startet-einsatz-16335989/
@Memoria
Echt – war da was? Die Idee wär sicherlich gar nicht so schlecht. Wären Sie sehr überrascht wenn der EH auch mit GSM Signalen nach Hause käme?
Mal eine unbedarfte Frage zu der Marschflugkörperdiskussion – welche strategischen Ziele will man eigentlich damit in Syrien angreifen? Den Präsidentenpalast? Den Generalstab? Marschflugkörper funktionieren nur gegen diese Art von Zielen. Will man taktisch in die Kampfhandlungen eingreifen, braucht man FAC und GBUs/LGBs.
@ Memoria – wieso ist doch eine super Idee! Im Kriegsgebiet darf der EURO HAWK fliegen und wenn er nicht mehr zurück kommt, haben wir uns gleich die Kosten für die Entsorgung des Sondermülls gesparrt :D
Diese Kriegseuphorie ist schon bemerkenswert ! Nicht wahr Herr Wiegold ?
@senior guardian:
Ja wäre ich weiterhin, weil es im System Bundeswehr eben kein rein technisches Problem gibt, sondern es immer eine kaufmännisch-haushalterische, militärische und bürokratische Dimension gibt.
Ich kann nicht erkennen, dass die damit – von uns ausführlich diskutierten – Hindernisse mittlerweile überwunden sind.
Schon gar nicht innerhalb von Tagen bis zu einem Syrien-Einsatz. Das sind meine langjährigen Erfahrungswerte.
Sollte es mal anders kommen gut.
Aber ich seh in der Bw derzeit eher das Gegenteil:
Noch mehr Formalismus.
@Otto
Wessen Kriegseuphorie?
(Ich vermute mal, Sie wollen mir eine solche vorwerfen, weil ich darüber berichte. Sollte ich mich irren, Entschuldigung, sollte es so sein: Mir ist schon bekannt, dass bisweilen allein Berichterstattung über Militär als Kriegstreiberei gilt. Gähn.)
Herr Wiegold, erstaunlich Ihre Reaktion ! Ich meinte damit einige Kommentatoren.
Sie machen ja nur Ihren Job !
Nachtrag Ottone: Ok, ich hatte Syrien statt Iran gelesen. Das wuerde auf eine offene Beteiligung des Iran hinauslaufen, was m.E. in der Weise sehr unwahrscheinlich ist. Selbst dann ergibt sich die Frage, wie man die ein oder zwei einsatzklaren Boote unbehelligt ins Mittelmeer schaffen wollte u ob es wahnsinnig sinnvoll ist fuer Iran, eines seiner wertvollsten assets auf so eine abenteuerliche Art zu riskieren.
@Otto
Sie sind im falschen Blog gelandet. Das hier wenigstens über mögliche Szenarien diskutiert wird gehört doch zum Wesen und Zweck dieses Blogs. Was genau hätten Sie denn erwartet?
@Otto
Ok, und entschuldigt hatte ich mich schon ;-)
@Memoria
Leider haben Sie mit den div. „nicht-technischen“ Dimensionen wohl Recht. Und damit, dass man als Folge des ganzen EH Trauerspiels nun noch mehr Formalismus an den Tag legen wird, werden Sie wohl auch Recht behalten, wie ich befürchte.
Was das generelle Debakel offenlegt: Dass wir nämlich an vielen Stellen „Manager“ statt „Macher“ und „Erbsenzähler“ statt Leute haben, die tatsächlich mal eine Sache voranbringen. Hauptsache es kann einem formal niemand an den Karren fahren. Kein Wunder dass wir vor lauter Selbstverwaltung nur immer brav den Amerikanischen „Freunden“ hinterherlaufen.
Ich möchte die Frage von @ Bang50 noch aufgreifen.
Was will man mit einem Angriff mit Cruise Missile eigentlich erreichen ?
Gibt es Kommandozentralen, Treibstoffdepots, Waffendepots oder ähnliches die man ausschalten kann ? Die übliche Vorgehensweise der Zerstörung von hochwertiger Infrastruktur (Brücken, E-Werke usw.) wie im Kosovo ist wohl in Syrien nicht angebracht. Schließlich will man die Kampfkraft der regulären Armee schwächen und nicht das Volk bestrafen.
Also welche Hochwertziele könnten für die CM gegeben sein, oder will man sie nur zur SEAD zur Vorbereitung von Luftschläge einsetzen ? Dies wäre aber eine ziemlich aufwendige (teure) SEAD !
Abgesehen davon, wäre es eh sehr schwierig mobile, vorbestimmte Ziele, wie FlaRak-Stellungen, mit einer gewissen Vorlaufzeit, in der wir uns offensichlich befinden, anzugreifen. Man erinnere sich, wie schwer sich die Amerikaner im ersten Golfkrieg (desert storm) getan haben, um die mobilen Scuds der Iraker auszuschalten. Das hat Wochen gedauert und trotzdem gab es immer wieder (erfolgreiche) Terrorangriffe gegen Israel.
PS: Eine pharmazeutische Fabrik anzugreifen so wie im Sudan, als Antwort auf die Terrorangriffe gegen die US-Botschaften in Daressalam und Nairobi, bietet zwar ein gutes stehendes Ziel, hat aber wenig militärischen Sinn gemacht.
Schwächung der syrischen Luftstreitkräfte. Also Flughäfen, Landebahnen, Luftfahrzeuge, Treibstoffdepots, etc..
Den Planern dürfte klar sein, dass man mit einem Kurzangriff per Cruise Missile keinen großen direkten Einfluss auf einen Bürgerkrieg nehmen kann.
Daher dürfte die offenkundige Abstrafung eines Chemiewaffeneinsatzes (Abschreckungswirkung) die Absicht der übergeordneten Führung sein. Wenn dabei noch ein paar lohnende Ziele getroffen werden, dann ist das auch gut; aber dies dürfte nicht Primärzweck sein.
Es gibt eine erhebliche Zahl von festen Installationen, speziell die „loyalsten“ Einheiten unterhalten extensive Stuetzpunkte in Damaskus. HQs, Depots, Logistikzentren, Kommunikationseinrichtungen, Luftwaffen-Stuetzpunkte, ausgebaute SAM-Stellungen etc.
Und wenn wir die Flughäfen,Landebahnen und Treibstofflager zerstört haben, wird das kaum etwas am Verlauf des Konfliktes ändern. Treibstoff ist zur Not mobil und wieder schnell durch Tankzüge zu ersetzen. Landebahnen und Flughäfen beschneiden nur die wieso magelhaften Fähigkeiten der syrischen Luftwaffe. Auf was ich hinaus möchte: Ich denke wir Lügen uns in die eigene Tasche wenn wir glauben den Konflikt in Syrien durch strategische Waffen beeinflussen zu können. Ab einem bestimmten Punkt werden wir gezwungen sein auf der taktischen Ebene einzugreifen um in dem Konflikt tatsächlich etwas zu verändern. Das bedeutet dann aber Spezialkräfte am Boden und CAS mit GBU`s etc… , die nächste Eskalationsstuffe ist dann auch nicht mehr weit. Aus diesem Grund halte ich diese Rhetorik „wir machen nur ein bisschen Luftschläge“ für sehr gefährlich, da sie verschleiert, dass wir am Ende des Tages in einen ausgewachsenen Bürgerkrieg hineingezogen werden für den es wie in Afg. keine echte Lösung gibt.
@senior guardian: Pleiten, Pech und Pannen gab es bei Rüstungsaufträgen sicher schon immer. Die Frage ist, wie man damit umgeht, also ob man Formalismen durch noch mehr Formalismen ablöst, wie hier allgemein befürchtet wird.
Nach heutigen Maßstäben eher lapidar, seinerzeit jedoch ein ziemliches Problem:
http://de.wikipedia.org/wiki/Torpedokrise
Aus nachvollziehbaren Gründen stand die technische Lösung im Vordergrund, trotzdem gab es Verfahrensfragen, die dringend zu lösen waren.
Das Dilemma ist glaube ich den meisten Planern klar. Ich persoenlich halte rein gar nichts von einer Intervention, rein realistisch ist schwer zu erkennen, wie Luftschlaege irgendwie konstruktiv sein sollen. Man hat sich halt mit der Roten Linie schoen in eine Ecke manoevriert, ironischerweise um Kriegstreibern einen Riegel vorzuschieben. Nun schlittert man in den Konflikt hinein, quasi in Zeitlupe.
Die Erfahrung lehrt „ein bisschen Krieg“ ist genauso unwahrscheinlich wie „ein bisschen schwanger“. Im Kosovo hat man fast 90 Tage bombardiert und trotzdem mussten dann Bodentruppen eingesetzt werden, um die Kriegsziele zu erreichen.
Also eine „Strafaktion“ wie sie die Israelis in Syrien zweimal gemacht haben, muss eine klare Absicht und Botschaft enthalten. Bei den Israelis war dies eben die Reaktion auf die Verlegung von hochwertigen, weitreichenden Raketen in den Libanon und Übergabe in die Hand von Hamas. Dieses Verhalten ist klar sanktioniert worden mit materiellen Verlusten für das Regime in Damaskus.
Eine „Strafaktion“ für den Gebrauch von chemischen Kampstoffen, wobei es noch nicht erwiesen ist, ob es militärische Kampfstoffe oder giftige Industriechemikalien waren, müsste dem Regime schon sehr weh tuen, um den Erfolg des Terrorangriffes mit chemischen Kampfstoffen zu bestrafen. Es müsste schon ein großer Schlag, z.B. mit dem Verlust eines großen Teiles der syrischen Luftwaffe darstellen, damit die Botschaft ankommt.
Damit komme ich wieder auf meine Eingangsthese zurück, ein bisschen Krieg gibt es nicht ! Was also kommt dann als Antwort der syrischen, iranischen Regierung inkl. ihrer Stellvertretermilizen wie Hamas ? Ein groß angelegtes Selbstmordkommando in Israel ? Das endgültige Scheitern des israelischen / palästinensischen Friedensprozess ? (falls es den momentan überhaupt gibt !)
Solange man nicht weiß, wie man den russischen Nachschub stark einschränken könnte, ist ein ausgewachsener Luftkrieg Humbug. Die Planung wird eher darauf hinauslaufen, möglichst öffentlichkeitswirksam das Regime zu bestrafen – kurz und knackig, aber nicht strategisch wirksam.
Obama steht (dank seiner eigenen Naivität) mit runtergelassenen Hosen vor der Welt und würde die Abschreckungsfähigkeit und Durchsetzungsfähigkeit der USA ruinieren, wenn er jetzt nicht zuschlägt. Da haben diesmal alle überreizt. Durchsetzungsschwache und als wankelmütig wahrgenommene Politiker erzeugen Krieg. Nichts neues.
Falls man Oppositionsgruppen stärken möchte (welche stünden denn noch als Partner zu Verfügung?), muß das langfristig durch Militärhilfe und Geheimdienstoperationen geschehen. Dafür könnte der Luftschlag den Auftakt liefern.
Allerdings stehen ja demnächst Friedensgespräche an – und ob Obama die schon beerdigen möchte?
Sehen wir hier nicht da Dilemma, dass bereits ein eskalationswilliger/konfliktwilliger Kontrahent ausreicht, um einen gewaltsamenn Konflikt zu erhalten?
Das Dilemma hat man eh immer und überall: Für Frieden müssen alle Parteien stillhalten, für Gewalt reicht der Übermut einer einzigen Partei.
Aber in der Praxis ist Außenpolitik ein Pokerspiel. Offensichtlich hat Assad Obamas Schwäche überschätzt. Normalerweise sollte markige Rhetorik solche Fehleinschätzungen verhindern, aber wenn jemand soviel redet und sowenig tut wie Obama, nimmt das irgendwann keiner mehr ernst.
@ Georg | 27. August 2013 – 17:06–
Einen Schritt weiter gedacht, beseitigt man damit auch ziemlich geräuschlos Camps u.ä., also kurz: Infrastruktur des „unliebsamen Teils“ der Opposition.
Ansonsten gebe ich para | 27. August 2013 – 17:19 Recht. Es gibt in ordentlicher Anzahl militärisch relevante und mittels Cruise Missile adäquat bekämpfte Infrastruktur in SYR.
Allgemein: Ich bleibe auf meinem Standpunkt, dass zum einen jemand verifizieren können muss, zum anderen auch dafür ausgewählt und anerkannt worden ist. Solange kein Verifikationsbericht vorliegt, der seinen Namen verdient, tut man gut daran sich zurückzuhalten. Obamas rote Linien hin oder her, sei auch der Sinn einer Intervention einmal ganz deutlich hinterfragt.
Leider ist und bleibt Russland eine abgrundtiefe Enttäuschung. Warum die Russen diese Enttäuschung wurden, erschließt sich mir leider nicht unmittelbar. Man war auf gar keinem so schlechten Weg. Fakt ist für mich: es ist (bisher) der größte außen- und sicherheitspolitische Misserfolg in der Geschichte der Russischen Föderation seit Gründung 12. Juni 1990.
Wenn die Oker zwischen Zypern und der nahen syrischen Küste umherschippert und seinen Dienst versieht, steht dem weder rechtlich noch moralisch auch nur das geringste entgegen.
Die Briten (u andere?) haben scheinbar angefangen, Material nach Akrotiri zu verlegen:
http://www.theguardian.com/world/2013/aug/26/syria-warplanes-cyprus-tensions-damascus
Den entsprechenden Kreisen ist denke ich wie gesagt das Dilemma klar:
http://mobile.reuters.com/article/topNews/idUSBRE97Q0NL20130827?irpc=932
„General David Richards, the former Chief of Britain’s Defence Staff, said „pin-prick“ cruise missile strikes could aggravate rather than resolve the Syrian conflict.
„I think the scale of involvement to make a decisive difference in Syria would be so huge that it is something that we, at the moment, cannot sensibly contemplate,“ he told The Sun newspaper.“
Cameron duerfte sich die Aussichten etwas naiver ausmalen.
@Markus Mohr
„Das wäre doch zugleich eine Gelegenheit, … eben wieder Bündnistreue zu beweisen.“
Wie wäre es, wenn statt dessen Amerikaner und Briten Bündnistreue einmal beweisen würden und dies nicht wieder für bündnisfremde Zwecke missbrauchen?
Wie weit kann die Oste-Klasse eigentlich in den Raum rein aufklären?
Bis jetzt lese ich hier überwiegend Kommentare die spekulieren in welcher Form sich Deutschland an einer Intervention beteiligen könnte. Vielleicht sollte man aber erstmal diskutieren mit welchem klar definierten Ziel man in den Krieg ziehen will. Wenn das nur auf Effekthascherei herausläuft um ein Zeichen zu setzen, wie empört man ist, dann ist das alles nur Schall und Rauch.
@ Swoop
Anscheinend lesen Sie andere Kommentare. Außer ein paar ironischen Bemerkungen zu Euro Hawk, hat sich keiner hier im Forum für eine deutsche Beteiligung an einem Schlag gegen Syrien ausgesprochen.
Das Flottendienstboot Oker betreibt Aufklärung, damit die Bundesregierung (BND) möglichst genau weiß, was in Syrien momentan los ist. Das ist momentan alles an deutscher (sichtbarer) Aktivität und dies geschieht in voller Übereinstimmung mit internationalem Recht.
Georg, mach doch mal die Augen auf.
bisher hatte ich auch eher den eindruck im kommentariat stünde man einem einsatz am mittelmeer eher kritisch gegenüber.
nur weil hier einige hier szenarien durchspielen, ohne sich explizit davon zu distanzieren bedeutet dies noch nicht, dass diejenigen auch die von ihnen höchstselbst skizzierten Maßnahmenkataloge befürworten würden.
es gibt zwar 1-2 laute stimmen, die der einen oder der anderen seite in dem konflikt das wort reden, aber der überwiegende teil der foristen vertritt da eine durchaus differenzierte position
@Bang50 + swoop:
Das Rational hinter dem Einsatz scheint mir zu sein der syr. Regierung „auf die Finger zu hauen“.
Absicht ist es, weitere C-Waffen-Angriffe in Syrien durch Bestrafung zu verhindern, vor allem aber auch internationale Nachahmer abzuschrecken.
Es soll eben gar keine entscheidende Schwächung von Assad erfolgen, sondern ein Denkzettel verpasst werden.
Lesenswert bei ZEIT ONLINE: „Syrer streiten wegen des Giftgaseinsatzes“. Die örtlichen syrischen Kommandeure sagen, sie hätten nicht gewußt dass die Rakten Giftgas enthielten, und diese seien auf Geheiß von Hafez Maklouf (Chef Stasi?) ausgeliefert worden.
TheNational: http://www.thenational.ae/news/world/middle-east/syrian-chemical-attack-spurs-finger-pointing-inside-assad-regime