Jetzt offiziell: Leos für Indonesien

Erstaunlich offen (im Rahmen ihrer Möglichkeiten) und vor allem erstaunlich schnell hat die Bundesregierung bestätigt, was in der vergangenen Woche durch einen Reuters-Bericht bekannt geworden war: Die Genehmigung der Lieferung von Kampfpanzern und Schützenpanzern nach Indonesien. Auf eine schriftliche Frage der Grünen-Abgeordneten Katja Keul antwortete das Bundeswirtschaftsministerium am Montag (6. Mai) nicht nur mit einer Bestätigung dieses Deals, sondern nannte noch paar zusätzliche Panzer. Aus der Antwort, die Augen geradeaus! vorliegt:

Welche Rüstungsexporte mit dem engültigen Bestimmungsland Indonesien hat die Bundesregierung seit November 2012 genehmigt, und wie viele der Güter stammen ursprünglich aus Beständen der Bundeswehr?

Die Bundesregierung hat seit November 2012 für folgende Kriegswaffen eine Genehmigung nach dem Kriegswaffenkontrollgesetz zur Ausfuhrbeförderung nach Indonesien erteilt:
– 104 Kampfpanzer KWL Nr. 24
– 4 Bergepanzer und je drei Brückenlegepanzer und Pionierpanzer der KWL Nr. 25
– 50 Schützenpanzer der KWL Nr. 25
– 1 Kanone der Nr. 31 KWL
– Munition der Nr. 49 KWL
(…)
Die Frage, wie viele dieser Kriegswaffen und sonstigen Rüstungsgüter ursprünglich aus Beständen der Bundeswehr stammen, lässt sich nicht beantworten, da die Herkunft dieser Güter keine Angabe ist, die im Genehmigungsverfahren anzugeben ist.

(KWL steht für Kriegswaffenliste: Nr. 24 sind Kampfpanzer, Nr. 25 sonstige gepanzerte Fahrzeuge, Nr. 31 Kanonen und Nr. 49 Munition für diese Kanonen)

Es sind also vier Leopard-Kampfpanzer mehr als bislang bekannt, außerdem insgesamt zehn Berge- und Brückenlegepanzer.

Überraschend ist natürlich, dass das Bundeswirtschaftsministerium nicht weiß, ob das der gleichen Regierung angehörende Bundesverteidigungsministerium diese Panzer abgegeben hat. Musste der Antragsteller für die Ausfuhrgenehmigung, die Firma Rheinmetall, ja auch nicht mitteilen. Und von den Kollegen in anderen Ministerien hört man ja nix.

(Foto: Leopard 2A6 der Bundeswehr – Bundeswehr/Rott unter CC-BY-ND-Lizenz)