NH90 nach Afghanistan. Und was sonst noch so war.
Aus Zeit- und anderen Gründen habe ich mich heute um ein paar Dinge nur am Rande kümmern können; ich versuche sie mal aufzulisten (vielleicht kommt ja auch noch was dazu):
• Vom Flughafen Leipzig aus ist heute morgen der erste NH90-Hubschrauber in der Forward MedEvac-Ausführung, zur Rettung von Verwundeten auch aus Kampfzonen, auf den Weg nach Afghanistan gebracht worden (Foto oben). Weitere drei dieser Hubschrauber sollen in den nächsten drei Wochen folgen. Die Maschinen werden unter anderem deswegen gebraucht, weil die USA absehbar ihr Engagement mit MedEvac-Hubschraubern im Norden Afghanistans herunterfahren werden.
• Die Zahl der Offiziere, die einen Antrag auf Kriegsdienstverweigerung gestellt haben, soll in den vergangenen Jahren drastisch gestiegen sein. Mit 91 im vergangenen Jahr seien es sieben Mal so viele wie 2009, meldete heute die Bild-Zeitung (Link aus bekannten Gründen nicht). Ich hätte das gerne etwas genauer gewusst und geprüft – zum Beispiel dürfte ja die Frage eine Rolle spielen, ob die Zunahme verweigernder Offiziere damit zu tun hat, dass das Bundesverwaltungsgericht im vergangenen Jahr auch Sanitätssoldaten ein Recht auf Kriegsdienstverweigerung zugesprochen hat.
Leider war mir das nicht möglich. Das Büro der Bundestagsabgeordneten Katrin Kunert, die auch von Bild zitiert wird und offensichtlich die Fragestellerin ist, hat mir nämlich mitgeteilt, wann mir die Antwort der Bundesregierung mit diesen Zahlen zur Verfügung gestellt wird: Wenn diese mit einer Drucksachen-Nummer veröffentlicht werden. Warum eine Abgeordnete der Linkspartei vorher diese Zahlen nicht veröffentlicht sehen möchte (außer in der Bild-Zeitung), erschließt sich mir zwar nicht, aber was soll ich machen.
• Ein Blick in die Provinz Jowzjan im Norden Afghanistans: Vier afghanische Soldaten wurden von Taliban geköpft, als sie auf Heimaturlaub gingen und die Kaserne verließen. Auch sonst scheint die Sicherheitslage in dieser Provinz im ISAF-Regionalkommando Nord nicht so gut zu sein.
War sonst noch was?
(Foto: Eurocopter/Charles Abarr)
“ Ein Blick in die Provinz Jowzjan im Norden Afghanistans: Vier afghanische Soldaten wurden von Taliban geköpft, als sie auf Heimaturlaub gingen und die Kaserne verließen.“
Danke dafür das solche News hier veröffentlicht werden. Laut ORF war es insgesamt ein schwarzer Tag für den Norden. In Deutschland liest man, wie immer, wenig bis nichts.
@Ted | 17. April 2013 – 20:34
In Russland nennt man sowas „gelenkte Demokratie“.
Sonst noch:
Das neue Stationierungskonzept wird leicht modifiziert:
http://www.bundeswehr.de/portal/a/bwde/!ut/p/c4/NYvLCsIwEEX_KNOAD3RnKYjgSvBRN5K2Qx1MJmWcmo0fb7LwXjibcy_cIZfdh0anFNl5uEHb07ZLpksDGvfSGb3Ht0lIioIPfWJAhms55kEfGbVQkZUyR3EaxUxR1Bczi2RjaIC2sk1t19U_9rtZnfeXo10umkN9gimE3Q887juJ/
@all
Danke für die div. Links zum Thema KDV. Die aktuelle Statistik, auf die sich die Bild-Meldung bezieht, ist allerdings offensichtlich noch nicht dabei (geht ja angeblich um alle Offiziere, nicht nur Sanitätsdienst, und es geht um aktuelle Zahlen, nicht die vom vergangenen Jahr).
@Memoria
Interessant, eine neue Schließungsliste… Wer macht jetzt mal den Vergleich zu bisherigen? ;-)
@Stefan
Der Vergleich ist ein bisschen unpassend, nee, falsch. Es ist ja nicht so, dass es eine zentrale Vorgabe gäbe. Es ist, und das mag schlimmer sein, schlicht fehlendes Interesse.
@T.W.:
Die Änderungen sind mit „Ä“ markiert.
Wirklich minimal – aber ja vlt doch von Interesse.
Naja, in Syrien ist halt immer noch Krieg.
Tagesschau.de veröffentlichte in den letzten Tagen die sehr anschaulichen Reportagen von Martin Durm und Jörg Armbruster aus Aleppo.
Und Human Rights Watch und Olly Lambert haben eindringlich die Luftschläge des Assad-Regimes gegen Zivilsten, einschließlich Krankenhäuser, dokumentiert.
Zur Schließungsliste:
Wie sagte TdM doch so treffend: 2017 ist die Neuausrichtung abgeschlossen.
Zum dritten Punkt des Beitrags: es waren sechs, nicht vier …
Guten Morgen zusammen,
mal rein interessehalber:
Wer stellt denn eigentlich die CSAR-fähige Besatzung für die MedEvac-NH90 ?
Gibt es bei uns überhaupt eine CSAR-Ausbildung ? Ich denke da an die PJ’s bei den Amerikanern.
Gruß
@RWartke
Die MedEvac-NH-90 haben mit CSAR nichts zu tun.
@RWartke
Es soll irgendwann bei den Heeresfliegern, oh Entschuldigung, bei der Luftwaffe im HSG Staffel geben in der dann auch die KampfretterFw mit der entsprechenden infantristischen bzw. medizinischen Befähigung Dienst tun. Also gibt es auch entsprechende Ausbildungsgänge in der Bw.
Wobei der ForwardAirMedevac mit den NH-90 und CSAR erstmal nichts miteinander zu tun haben!!
@Frank S.
Ich hatte da soetwas im Kopf, dass die CSAR-Befähigung zusammen mit den eigenen MedEvac-Möglichkeiten eingeführt werden sollten.
Aber zurück zur eigentlichen Frage, wer stellt denn das medizinische Personal für MedEvac-Flüge ?
Nachbrenner:
Hab mir eben mal detailiert den Ausbildungsgang der Kampfretter sowie die geforderten Fertigkeiten und Fähigkeiten angeschaut…Mein lieber Scholli…Von Ausbildung zu RettAss über SERE zum Freifall und WSV, militärische Bergrettung…das Rundum-Glücklich-Paket… Wobei ich mir die Frage stelle woher die Lw das Personal dafür nehmen soll, denn wer sich DAS alles geben will, geht dann eher in den Schwarzwald als nach Laupheim oder Holzdorf…
@Interessierter
Ich denke da reizen viele die RettAss-Ausbildung und medizinische Befähigungen.
@Interessierter zu http://augengeradeaus.net/2013/04/nh90-nach-afghanistan-und-was-sonst-noch-so-war/#comment-61893: Das wird absolut sicher die 1. Stff (SOF & PR) des HSG 64 in Laupheim, welche auch die 15 SOF-LUH erhält.
Zum „Sonst noch Etwas“: Die Medien sind momentant in Sachen T€uroHawk ziemlich ruhig, aber es sollen Recherchen im Hintergrund zum „reibungslsoen“ Überführungsflug vom 20./21.07.2011 laufen.
@Interessierter
daher wo auch jetzt schon fast alle vorgesehenen Kampfretter kommen: Aus der FschJg Tr, SES und SpezKr.
Allerdings sind sich dei Herren der problematischen Nachwuchsgewinnung bewusst.
@Interessierter:
Das Kampfretterkonzept ist Bestandteil der CSAR-Pläne oder besser -Träume der Luftwaffe. Es handelt sich um einen deutschen „PJ“.
Mittlerweile ist jedoch eine CSAR-Plattform wohl endgültig vom Tisch. Auch die NATO-Konzeption hat sich jedoch weiterentwickelt (Personnel Recovery) – wobei CSAR (Rettung von Lfz-Besatzungen) ein Bestandteil bleibt.
In einem dt.-franz. Kooperationsabkommen wollte man letztes Jahr auch einen Zugriff auf franz. CSAR ermöglichen (im Gegenzug wollten FRA unsere CH-53 nutzen).
Aber diese politische Absicht wurde sogar in der Planungsabteilung des BMVg ignoriert.
Nunmehr verwurstet die Luftwaffe recht unterschiedliche Aufgaben in einer CH-53-Staffel (SOF Air und PR). Wobei die technsche Lösung auch CSAR-Elemente umfasst (Ortung von Notsendern).
Wie so oft in der Bw: Viel Wünsche (macht USAF auch!), noch mehr Parolen, keinen richtigen Plan und keine klaren Prioritäten. Im Ergebnis ist dann halt auch dauernd zu wenig Geld da…
My 5 cents…
@ RWartke: Die Ausbildung bei den Amerikanern nennt sich PA (Physical Assistent)
Das Personal wird aus dem Zentralen Sanitätsdienst generiert.
RC Watch abseits vom deutschen Bauchnabel.
In Balkh wurde ein hoher IMU-Führer getötet:
Afghan and coalition security forces confirmed today the death of a senior Islamic Movement of Uzbekistan leader, Feda Mohammad, during an operation in Balkh district, Balkh province, Saturday.
Mohammad, also known as Omari, had a long history of planning attacks against civilians and Afghan and coalition forces. Prior to Afghan New Year’s celebrations in March, Mohammad coordinated a failed attack against public gatherings, specifically targeting the Balkh provincial governor and other government officials with suicide bombers. He also had extensive experience facilitating the movement of improvised explosive devices for use in insurgent operations.
http://www.isaf.nato.int/article/isaf-releases/isaf-joint-command-operational-update-april-23rd.html
Amerikanische und afghanische Spezialkräfte üben weiter erheblichen Druck auf die INS aus – während wir Container zählen.
Jeder macht das, was er kann.