Deutsche Panzer und Panzerhaubitzen für Katar (Update)

Der erste Verkauf deutscher Kampfpanzer an ein arabisches Land ist perfekt. Das Münchner Unternehmen Krauss-Maffei Wegman (KMW) liefert 62 Kampfpanzer Leopard 2 und 24 Panzerhaubitzen 2000 an das arabische Scheichtum Katar. Insgesamt umfasse das Projekt, zu dem auch Zubehör und Ausbildung gehören, ein Volumen von 1,89 Milliarden Euro, teilte das Unternehmen heute mit (die verlinkte Pressemitteilung ist allerdings auf den 16. April datiert).

Bei den Kampfpanzern handelt es sich um das modernste Modell 2A7+, an dem auch das benachbarte Saudi-Arabien Interesse hat. Dass das Unternehmen den Vertrag öffentlich mitteilt, bedeutet vor allem, dass die Bundesregierung im Bundessicherheitsrat die Genehmigung für diesen Kriegswaffenexport nach Katar erteilt hat. Bereits zuvor waren Pläne für den Export bekanntgeworden, unter anderem, weil Experten der Bundeswehr die Präsentation des Kampfpanzers in dem Emirat begleitet hatten.

Die grundsätzliche Genehmigung für die Lieferung von Kampfpanzern an Katar hatte der Bundessicherheitsrat nach einem Bericht des Spiegels bereits zu Zeiten der schwarz-roten Koalition erteilt, also unter Beteiligung auch von SPD-Ministern. Laut Spiegel hatte der damalige Außenminister Frank-Walter Steinmeier den Vorbehalt eingebracht, dass Israel keine Einwände gegen das Geschäft habe. Die Lieferung kam allerdings offensichtlich nicht zustande – bis jetzt.

(Foto oben: Leopard 2A7 – KMW, Foto unten: Panzerhaubitze2000 bei der Informationslehrübung Nord 2010 – Augen geradeaus!/Wiegold)

Zur Ergänzung: In dieser Woche war der Premierminister von Katar in Berlin und traf auch mit Bundeskanzlerin Angela Merkel zusammen. Ein Ausschnitt aus der Pressekonferenz am 16. April:

Pressestatements von Bundeskanzlerin Merkel und dem Premierminister von Katar, Scheich Hamad Bin Jassim Al Thani in Berlin

(…)

Frage: Herr Premierminister, haben Sie mit der Bundeskanzlerin über die Waffengeschäfte gesprochen, die ihre Regierung gerne mit Deutschland machen würde? Hier wird über 200 Leopard-Panzer diskutiert. Wie nehmen Sie die öffentliche Diskussion darüber hier in der Bundesrepublik wahr?

PM Al Thani: Wir haben überhaupt nicht über diese Geschäfte gesprochen. Wir haben überhaupt nicht über Militärgeschäfte mit der Bundesregierung gesprochen, sondern vielmehr über die umfassende Kooperation mit der deutschen Regierung in den Bereichen, die ich zuvor erwähnt habe.

BK’in Merkel: Ich bestätige das.