Chemiewaffen in Syrien: Wo genau ist die rote Linie?
Die Geschichte entwickelt sich gerade, und was daraus wird, ist noch ziemlich offen: Die USA haben nach eigenen Angaben Hinweise darauf, dass im Bürgerkriegsland Syrien Chemiewaffen eingesetzt wurden – so äußerte sich unter anderem Verteidigungsminister Chuck Hagel am (gestrigen) Donnerstag in Abu Dhabi (Foto oben, Transkript hier). In einem Brief des Weißen Hauses an die Abgeordneten John McCain und John Carl Levin wird das ebenfalls eingeräumt, allerdings: es gibt Hinweise auf den Einsatz des Nervengases Sarin, aber keine belastbaren Beweise und vor allem keine klaren Erkenntnisse, wann und wo dieser völkerrechtlich geächtete Kampfstoff gebraucht wurde.
Warum das von Bedeutung ist? Die US-Regierung von Präsident Barack Obama hat immer wieder deutlich gemacht, dass der Einsatz von chemischen Waffen eine rote Linie sei, nach deren Überschreiten der syrische Präsident Assad mit einer (militärischen) Reaktion der USA und vermutlich auch anderer westlicher Staaten rechnen müsse. So gewichtig diese Drohung ist, so entscheidend ist auch, dass ein solcher Vorwurf lückenlos belegt werden kann. Wo genau verläuft die rote Linie?
Worum es geht, ist in dem US-Blog Arms Control Wonk sehr präzise zusammengefasst: Syria and Sarin
In den USA werden nun allerdings (erneut) Stimmen laut, die bereits jetzt ein amerikanisches Eingreifen fordern, zum Beispiel Senator McCain – der sich auf CNN allerdings gegen US-Bodentruppen ausspricht:
Die Geschichte steht, wie gesagt, noch ziemlich am Anfang.
Ich glaube es nicht
In diesem Krieg wird so gelogen , das man nicht mal weis ob die Bilder Verändert wurden
Danke für den Link – sehr stringent durchdekliniert das Ganze.
wenn die Realität die Satire überholt:
http://www.der-postillon.com/2012/08/abc-waffenarsenal-von-schurkenstaaten.html
Ach, McCain mal wieder. Hauptsache irgendwas zerbomben, aber bloß keine Bodentruppen schicken, die könnten am Ende was kosten/ein Risiko darstellen. Ist doch alles Wahlkampfgetöse, die Amerikaner haben kein Interesse an einem teuren Konflikt mit ungewissen ausgang.
Die Statements aus den USA sind ja zu Recht sehr verhalten, da die Indizien ja sehr weit weg von eindeutig sind. Als die Geschichte so langsam hochkam aber nirgendwo von vielen Opfern die Rede war dachte ich sofort daran, dass es vielleicht ein Versehen war (Weiß nicht wie es um die command chain dort drüben steht und da es Artilleriekörper mit Sarin drinnen gibt könnte das durchaus passieren).
Der verlinkte Blogpost hat dann nochmal alles sehr viel besser erklärt (Danke für den Link). Bei momentan nur zwei Samples sind die USA absolut zu Recht verhalten. Abwarten und Tee trinken – mehr kann man im Moment noch nicht machen.
@ Skalg
Von welchem Wahlkampf in den USA sprechen sie denn ?
Ich für meinen Teil denke, dass Obama weder Lust noch Ressourcen für eine Intervention besitzt und alles tun wird, um nicht intervenieren zu müssen. Z
udem ist es noch zweifelhaft (siehe oben verlinkter Blogpost) wie die Menschen dem Sarin ausgesetzt waren.
Assad wird einen großflächigen Einsatz von C-Waffen vermeiden, da Obama dann zum Handeln gezwungen wäre, was mittelfristig das Ende des Assad Regime zu Folge hätte.
Irgendwie werden da Erinnerungen an Unmengen von Massenvernichtungswaffen wach, die ein gewisser Nachbarstaat Syriens gehortet haben soll…
Soweit ich weiß erging das Schreiben übrigens an die Herren John McCain und Carl Levin, ein Senator John Levin ist mir nicht bekannt.
Es gibt „keine belastbaren Beweise“. Dann ist es auch kein Thema. Für die Massenvernichtungswaffen im Irak gab es angeblich „belastbare Beweise“. Nur hat man diese Waffen bis heute nicht gefunden. Also auch „belastbare Beweise“ sollte man mit Vorsicht genießen und darauf achten wer diese vorlegt. Vielleicht gibt es ja bald in einem Filmstudio in Katar gedrehte Videos, die den Einsatz belegen. In einem Krieg stirbt die Wahrheit immer zuerst.
„Die USA haben nach eigenen Angaben Hinweise darauf, dass im Bürgerkriegsland Syrien Chemiewaffen eingesetzt wurden“
Hinweise, aber keine Beweise. Und erst recht keine Hinweise oder gar Beweise dafür, wer von den Konfliktparteien diese gegen überwiegend syrische Regierungssoldaten eingesetzt hat. Man kann es nur vermuten. Also bis jetzt nur bla, bla, bla – Propaganda.
@Gandalf13
Stimmt natürlich, mein Fehler, sorry. Korrigiert.
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