Chemiewaffen in Syrien: Wo genau ist die rote Linie?

Die Geschichte entwickelt sich gerade, und was daraus wird, ist noch ziemlich offen: Die USA haben nach eigenen Angaben Hinweise darauf, dass im Bürgerkriegsland Syrien Chemiewaffen eingesetzt wurden – so äußerte sich unter anderem Verteidigungsminister Chuck Hagel am (gestrigen) Donnerstag in Abu Dhabi (Foto oben, Transkript hier). In einem Brief des Weißen Hauses an die Abgeordneten John McCain und John Carl Levin wird das ebenfalls eingeräumt, allerdings: es gibt Hinweise auf den Einsatz des Nervengases Sarin, aber keine belastbaren Beweise und vor allem keine klaren Erkenntnisse, wann und wo dieser völkerrechtlich geächtete Kampfstoff gebraucht wurde.

Warum das von Bedeutung ist? Die US-Regierung von Präsident Barack Obama hat immer wieder deutlich gemacht, dass der Einsatz von chemischen Waffen eine rote Linie sei, nach deren Überschreiten der syrische Präsident Assad mit einer (militärischen) Reaktion der USA und vermutlich auch anderer westlicher Staaten rechnen müsse. So gewichtig diese Drohung ist, so entscheidend ist auch, dass ein solcher Vorwurf lückenlos belegt werden kann. Wo genau verläuft die rote Linie?

Worum es geht, ist in dem US-Blog Arms Control Wonk sehr präzise zusammengefasst: Syria and Sarin

In den USA werden nun allerdings (erneut) Stimmen laut, die bereits jetzt ein amerikanisches Eingreifen fordern, zum Beispiel Senator McCain – der sich auf CNN allerdings gegen US-Bodentruppen ausspricht:

Die Geschichte steht, wie gesagt, noch ziemlich am Anfang.

(Department of Defense photo by Erin A. Kirk-Cuomo)