RC N Watch: Und weiter Gefechte in Badakshan
Die Gefechte mit Aufständischen im Distrikt Warduj (Wardusch) der nordafghanischen Provinz Badadkshan gehen weiter, und nach wie vor versuchen die afghanischen Sicherheitskräfte, Polizei wie Armee, die Lage unter Kontrolle zu bekommen – die Provinz ist in ihrer Sicherheitsverantwortung. Die internationale Schutztruppe ISAF ist bislang nur am Rande beteiligt, scheint sich aber jetzt aber stärker zu beteiligen, wie das deutsche Verteidigungsministerium in dieser Woche den Abgeordneten des Verteidigungsausschusses mitteilte:
Seit dem 26.03.13 unterstützt das RC North auch mit deutschen Kräften der Partnering Advisory Task Group (PATG) sowie der Partnering Advisory Task Forces (PATF) Mazar-e Sharif und Kunduz die Operation. Die Operation wird zudem durch Partnering-Kräfte des 5. Kandak und mit Kräften zur sanitätsdienstlichen Unterstützung von US-Forces-Afghanistan (USFOR-A) unterstützt werden. Die Verlegung dieser Kräfte in die Provinz Badakhshan wird nach Abschluss der vorbereitenden Planungen erfolgen.
Interessant ist dabei ein Detail, das es eigentlich gar nicht geben dürfte:
ISAF-Kräfte beraten bei der Planung der Operation und unterstützen mit Aufklärungsflügen und luftgestützten Wirkmitteln. Infolge andauernder Gefechtshandlungen erlitten die ANSF entsprechend eigener Angaben bisher vier Gefallene, 18 Verwundete und vermutlich 13 Vermisste. Im Zuge auch von durch ANSF angeforderter ISAF- Luftnahunterstützung soll nach ersten Meldungen eine erhebliche Anzahl an OMF getötet worden sein.
(OMF steht für Opposing Militant Forces, gegnerische Kämpfer)
Dabei hatte Karzai doch erst Mitte Februar medienwirksam verkündet, afghanische Soldaten und Polizisten dürften künftig nicht mehr Luftschläge zur Unterstützung bei den internationalen Truppen anfordern. Der kleine Unterschied dürfte sein, dass damit vor allem – oder ausschließlich? – Luftangriffe auf bewohntes Gebiet gemeint waren – die Kämpfe in dem dünnbesiedelten Distrikt dann aber wohl nicht unter dieses Verbot fallen.
Die deutschen Tiger-Kampfhubschrauber, so mein letzter Stand nach entsprechender Anfrage bei der Bundeswehr, haben bislang bei Einsätzen in Afghanistan nicht scharf geschossen. Und ich bekam die Versicherung, der erste Waffeneinsatz diese Helikopter werde auch öffentlich bekannt gemacht…
(Foto: A road in Badakhshan Province, Afghanistan, February 2009 – John Scott Rafoss via Afghanistan Matters auf Flickr unter CC-BY-Lizenz)
Hoffentlich wird noch bekannt wie genau unsere Unterstützung aussieht.
Man hat offenbar aus Teilen der beiden PATF und der PATG wieder eine FwdDeplTF gebildet.
Sollte man sich für 2015ff dann auch anschauen wie die ANSF bis dahin dies alleine bewerkstelligen sollen.
Nach meinem Eindruck entzieht man den ANSF 2015 schlagartig viele enabler – ohne ihnen ausreichend Zeit zu geben eigene Fähigkeiten zu entwickeln. Allzu lange ging man bei ISAF und ANSF davon aus, dass enabler auch nach 2014 bereit gestellt werden. Dies wird wohl nicht mehr so sein – mit erheblichen Folgen (MedEvac).
Die politische Geduld ist einfach aufgebraucht und nun müssen die ANSF sehr schnell ohne Stützräder fahren lernen. Nach 10 Jahren mit Stützrädern.
Die Nordprovinz Jowzjan (Jawzjan) sieht auch ein paar Auseeinandersetzungen mit NATO-Beteiligung:
15 insurgents killed in Jawzjan offensive
Laut dpa hat TdM bei seinem letzten Besuch in MeS mit Blick auf eine Folgemission gesagt man solle von „der Variante, am 31.12.2014 macht hier jeder das Licht aus, bis hin zur der Variante, dass wir in einer Größe X im Norden und in Kabul noch sind, und alles dazwischen.» planen.
Das ist ja mal Freude an der Verantwortung.
Statt klarer Linie, keine Absicht oder Vorgabe.
Aber immer den grossen Staatsdiener mimen.
In einem vorherigen Post zum selben Thema gab es diesen interessanten Kommentar: http://augengeradeaus.net/2013/03/rc-n-watch-unruheprovinz-badakhshan/#comment-59704
Wenn dies so zutrifft, warum dann jetzt dieser Aktionismus bzw. was soll/kann das Ziel der Operationen sein?
Naja nach 2014 Vereinigten Staaten von Taliban
Laut Spiegel kehrt die BW zurück in die aufgegebene
Laut welt.de wird in MeS überlegt ein Rettungszentrum nach B. zu verlegen – um die golden hour einhalten zu können.
Wenn man von einer statischen in eine bewegliche Aufstellung übergeht ändert sich eben einiges.
Zudem unterstützt – lt. GenMaj Vollmer – ISAF u.a. mit Drohnen und MedEvac.