Mit der Fremdenlegion im Norden Malis
Nachdem vergangene Woche der Bericht von der Front in Mali hier auf großes Interesse stieß, ein weiterer Bericht des französischen Senders France24 – diesmal mit Einheiten der Fremdenlegion im unzugänglichen Gebirgsmassiv Adrar des Ifoghas im Nordosten Malis:
Leider lässt sich nur die französische Version einbetten; die englische Fassung gibt es hier.
Danke dass Sie da am Ball bleiben und immer mal wieder infos, videos und links anbieten.
ja es ist erstaunlich wie sehr das an deutschen medien vorbeimarschiert.
Interessant auch aus dem Artikel: Es wird angenommen, dass ca. 10-20 fränzösische Staatsbürger mit den Ins kämpfen. Den Feind im eigenen Land…
in dem Zusammenhang auch eine Frage an sie Herr Wiegold: zur gestrigen Razzia gibt es vermutlich keinen Output ihrerseits?
@Herr Sipol
Oh weh. Auch die innere Sicherheit mit in dieses Blog zu nehmen, hieße meine Kräfte und Kapazitäten als Ein-Mann-Betrieb ziemlich zu überfordern…
Das dachte ich mir :), also hier lieber mehr Tiefe vor Breite.
“ Den Feind im eigenen Land…“
naja ob die franzosen schon wieder soooo heimisch gewordne sind in Mali? aber immerhin erfüllt die gegend artig ihre funktion als honigtopf für all die verirrten geister mit übermäßiger gesichtsbehaarung.
vor vielen vielen Jahren war man in Europa wohl auch nicht völlig unglücklich über die kahlschläge die eine gewisser konflitk auf der iberischen halbinsel in den reihen der lokalen sozialisten und kommunisten hinterlassen hat ;)
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die dort zu kämmende gegend scheint mir ein infanteristisch doch recht anspruchsvolles terrain zu sein. quasi steindschungel, da in jedem loch ein ungehaltener kalashnikovbesitzer hausen kann – und unter jedem stein ein loch.
wie bewegen sich dort die aufständischen ? wüstenschiffe und technicals dürften mit dem terrain überfordert sein. wie hoch ist der aufständischen aktionsradius um Wasserquellen? wieviele Quellen gibt es dort ?
@T.W.: Innere Sicherheit müssen Sie nicht machen, wir übernehmen das schon.
(Auch auf die Gefahr eines Rüffels hin ;-) )
(Irgendwer muss hier ja die Hardliner-Fraktion übernehmen, entsprechend provokant formuliere ich mal.)
Innere Sicherheit und äußere Sicherheit gehen bei der Salafisten-Geschichte Hand in Hand. Eine Trennung hat doch rein innenpolitische, verfassungsfolkloristische Gründe, die den Salafisten selbst in die Hände spielt.
Die Hannoversche Zeitung berichtet unter der Überschrift „Die deutschen Salafisten und ihre Schlupflöcher“ wie die Vernetzung aussieht:
„Verfassungsschützer beobachten mit Sorge, dass immer mehr deutsche Salafisten nach Ägypten ausreisen.[…]. Ägypten sei zu einer Drehscheibe für islamistische Extremisten geworden. Von dort gehe für viele weiter in Dschihad-Gebiete – nach Syrien, Mali oder Somalia. Gefährlich wird es vor allem, wenn sie noch radikaler nach Deutschland zurückkehren.“
Dementsprechend sollten wir für einen möglichst ausdauernden Bürgerkrieg in Syrien sorgen, der uns (und unseren Verbündeten) die Islamisten vom Hals hält. Denn alle ausländischen Kämpfer in Syrien kämpfen nicht gegen Franzosen in Mali oder Deutsche in Afghanistan. Und alle von Assads Truppen getötete Islamisten können nicht radikalisiert zurückkommen.
Auch unabhängig von der internationalen Verflechtung der Salafisten-Szene hat diese direkte Einflussmöglichkeiten auf Institutionen der äußeren Sicherheit.
Was, wenn beim nächsten Mal keine US-Soldaten, sondern BW-Soldaten innerhalb Deutschlands getötet werden? Was, wenn die MRTT-Airbusse in Köln angegriffen werden? Und was, wenn die Hintermänner für derartige Aktionen in Ägypten, Saudi-Arabien oder im Jemen sitzen. Wer ist dann innerhalb der Bundesregierung dafür zuständig? BMI, BMVg, AA?
Als nächstes käme dann die Frage, ob die deutsche Gesellschaft in ihrer Breite stabil genug ist, sich von den Hardlinern beider Seiten nicht in eine breite, kulturelle (ethnische?) Auseinandersetzung reinziehen zu lassen.
– Provokations-Modus (vorläufig) aus. –