Domröse und der Einsatz in Afghanistan
Über den deutschen General Lothar Domröse, Chef des Allied Joint Forces Command in Brunssum und damit im NATO-Gefüge auch Chef des ISAF-Einsatzes in Afghanistan, ist auf Augen geradeaus! neulich wegen der Abzeichen an seinem Feldanzug heftig debattiert worden. Jetzt mal jenseits der Äußerlichkeiten: Hier ein aktuelles Interview der Deutschen Welle mit Domröse zur Afghanistan-Mission. Einschließlich mancher Details wie der deutschen Debatte über bewaffnete Drohnen.
„Jahrzehnt des Übergangs bis 2025“ Ist diese Formulierung neu?
Was hat es denn mit diesen sogenannten „Guardian Angels“ auf sich?
Sehr gute Fragen und Antworten.
Interessant mit Blick auf ANTAAM: Schwerpunkt wird örtlich Kabul und funktional die Ausbildungsinrichtungen. Enabler „assist“ scheinen nicht mehr geplant zu sein.
Wenn die Pionierschule in MeS bleibt, dann bleiben wir wohl auch – mit eigener Reserve??
Es bleibt spannend.
@Swoop
Nein, die Decade of transformation (oder doch transition? bin gerade unsicher) ist fester Bestandteil aller Reden seit einiger Zeit.
Die Guardian Angels sind Soldaten mit der Aufgabe, mit der Hand an der Waffe (na ja, bildlich) die afghanischen Sicherheitskräfte beim Zusammentreffen mit ISAF-Truppen im Blick zu behalten und bei insider attacks einzugreifen.
@Swoop:
Nein, das ist die sog. Transformationsdekade – wurde bei Bonn II beschlossen.
Guardian Angels sind – wie beschrieben – Wachen im Lager gegen Innentäter.
Souverän, entspannt und schlichte, klare Sprache, die sich wohltuend vom Berliner Pressesprechergeschwurbele abhebt. Für mich persönlich interessant, seine Bemerkung zu seinem Job # 3 : Nordic Community und seine Bemerkung zur Drohnendebatte; wir führen hier in Deutschland in der Tat eine amerikanische und keine deutsche…leider ging er nicht so weit zu sagen, wer Drohnen wegen der angeblich reduzierten Hemmschwelle ablehnt, der sollte auch Panzerung für Stabilisierungskräfte ablehnen und die Bergpredigt in die Präambel des GG aufnehmen ;-)
@ klabautermann
Drohnen wegen der angeblich reduzierten Hemmschwelle ablehnt, der sollte auch Panzerung für Stabilisierungskräfte ablehnen und die Bergpredigt in die Präambel des GG aufnehmen ;-)
Ich weiß jetzt nicht, wie es Stanley McChrystal (ehemaliger COM ISAF) und Peter Pace (ehemaliger Vorsitzender des Vereinigten Generalstabs) mit der Bergrpedigt und dem Grundgesetz halten. Aber die reduzierte Hemmschwelle sehen beide: Killing isn’t cool.. Sollte man vielleicht ernstnehmen.
Zitat: „Der afghanische Präsident Hamid Karsai hat verboten, die Nato-Fliegerkräfte für die Luftunterstützung bei der Durchführung von Militäroperationen durch die afghanischen Sicherheitskräfte zu nutzen, teilte ein Sprecher in der Administration des afghanischen Staatschefs RIA Novosti mit.
Am vorigen Mittwoch hatte die Luftwaffe der internationalen Sicherheitstruppe in Afghanistan (Isaf), die unter Nato-Kommando steht, erneut einen Schlag gegen die Zivilbevölkerung in der ostafghanischen Provinz Kunar geführt. Im Ergebnis kamen zehn Menschen, darunter fünf Kinder und vier Frauen, ums Leben. Laut Nato-Angaben handelte es sich bei dem Schlag um ein Versehen.
…
In einer Sitzung der Regierung des Landes am Samstag sagte Karsai: „Die Ausländer sind darauf aus, Afghanistan um das Recht auf die Existenz einer starken Regierung, eines lebensfähigen Machtsystems, einer kampffähigen Armee und einer gebildeten Jugend zu bringen.““
http://de.rian.ru/security_and_military/20130217/265547301.html
@J.R.
Ich nehme alle diese Argumente ernst, erlaube mir aber sie zu hinterfragen:
„Reduzierte Hemmschwelle“ ist ein relatives Argument, reduziert in Relation zu einem Infanteristen im Hinterhalt ?
Alle Abstandswaffen hätten somit dieses relative Hemmschwellenproblem….
Das Hemmschwell-Argument bezieht sich also nicht auf den Piloten, oder den Schützen, sondern auf den Entscheider, der den Feuerbefehl gibt. Und damit sind wir beim eigentlichen Problem: reicht unsere Rechtstaatlichkeit aus (FDGO), um Drohneneinsätze a la CIA seitens deutscher Streitkräfte auf Weisung der Politik auszuschließen oder nicht. Hier geht es um eine politische Frage und nicht um eine ethische oder militärische.
Natürlich fährt eine Fregatte nicht zur See, nur um sich selbst zu schützen, aber wenn sie selbst das nicht kann, wie soll sie dann andere schützen ?
@Stefan
Irgenwann verraten Sie mir den Grund Ihrer tiefen Liebe zu russischen Nachrichten, die Sie hier auch dann zitieren, wenn das Thema schon einen Tag zuvor in einem anderen Thread im Mittelpunkt stand?
@ klaubautermann
Alle Abstandswaffen hätten somit dieses relative Hemmschwellenproblem….
Das Hemmschwell-Argument bezieht sich also nicht auf den Piloten, oder den Schützen, sondern auf den Entscheider, der den Feuerbefehl gibt.
Stimmt beides. :)
Ändert aber nichts daran, dass mit Drohnen eine neue Dimension eröffnet wird. Sowas wie der CIA-Drohnenkrieg in Pakistan wäre mit Cruise Missiles halt nicht möglich.
@ klabautermann und J.R.
Auch wenn wir das hier schon breit diskutiert haben: Wenn man Vergleiche zwischen bewaffneten UAV und anderen (herkömmlichen) Waffensysteme zieht, dann kann man bei jedem einzelnen Kriterium analoge Beispiele anführen. Von daher lassen sich schwerlich unwiderlegbare Argumente gegen die Drohne ins Feld führen.
Zwei Aspekte machen aber (neben anderen) einen Unterschied:
− Erstens die Summe der Neuerungen, die mehr bedeutet als nur eine Addition der einzelnen Fähigkeiten, sondern tatsächlich wohl eine neue Dimension.
− Und zweitens noch mehr der eindeutige technologische Trend in Richtung Automatisierung und mangelnde persönliche Betroffenheit des „Schützen“ oder „Entscheiders“.
Wie weit man (außer der einschlägigen Industrie) diese Entwicklungstendenz noch mitgehen oder weiter anschieben möchte (um sich einen temporären Vorteil zu verschaffen), ist eine subjektive Bewertung. Nur sollte man sich im Klaren darüber sein, welchen Geist man ggf. aus der Flasche lässt. Mir ist da jedenfalls trotz aller „militärischer Effizienz“ nicht wohl.
@J.R.
auch das ist ein relatives Argument. Bill Clinton hat ganz schön mit cruise missiles auf Al Quaida rumgetrampelt nach dem Bombenanschlag auf die US Botschaft in Afrika……..neue Dimension sehe ich nur insofern, als ich Drohnen viel preiswerter als z.Bsp. Langstreckenbomber präemtiv/präventiv und nicht nur reaktiv wie cruise missiles einsetzen kann.
Ich stelle mir nun auch keine Reaper-Flotte für Deutschland vor, sondern eine taktische, organische Drohnenfähigkeit beim Heer für Aufklärung und taktische Feuerunterstützung mit Waffensystemoffizieren nicht 1000e km im rückwärtigen Raum, sondern beim Einsatzkontingent……ähnlich wie die Schiebel Drohne für die Korvetten….falls die je kommt….
@KeLaBe
Ihr Unwohlsein kann ich nachvollziehen. In der Marine hatten wir mit der Einführung der Seezielflugkörper eine ähnliche Diskussion………wenn der taktische Führer die Verantwortung für den Einsatz-/Feuerbefehl hat, also der Kommandant oder der BtlKdr im Gefecht im Fulda Gap, dann ist die Betroffenheit gegeben….oder wir haben falsch erzogen und ausgebildet.
@ klabautermann
Ich stelle mir nun auch keine Reaper-Flotte für Deutschland vor, sondern eine taktische, organische Drohnenfähigkeit beim Heer für Aufklärung und taktische Feuerunterstützung
Das sehen hier die meisten wohl so, und die meisten Deutschen insgesamt hätten damit wohl auch kein Problem (von den Kosten abgesehen). Da stellt sich halt die Frage, warum man das nicht endlich in Stein meißelt und damit diese ganze Diskussion über den „Drohneneinsatz à la americaine“ überflüssig macht.
Bei mir persönlich bleibt da die Befürchtung, dass Drohnen auch für den „strategischen“ Einsatz zum Bombardieren/Ausspionieren irgendwelcher Anti-Schurkenstaaten-Aktionismen im Rahmen der „Bündnistreue“ für die Bundesregierung einen zu großen Reiz ausüben könnten. Überall mit dabei sein, ohne die Bilder gefallener Soldaten zu riskieren? „Drohne“ klingt seltsamerweise halt schon nach mehr Commitment als „Feldlazarett“.
@all
Habe ich irgendwas überlesen…. Hat doch nie einer behauptet, dass man einen uav war a la americaine haben will….. ?
“Drohne” klingt seltsamerweise halt schon nach mehr Commitment als “Feldlazarett”.““
@JR und alle anderen die sowas DENKEN, nicht böse sein, aber haben sie die letzten Jahre gepennt?
Drohnen werden in der deutschen Bevölkerung eher als das hier wahrgenommen:
http://www.youtube.com/watch?v=yBS5Elx635w
, oder so ähnlich ;) jedenfalls eher als Feldlazarette.
Und da wir in einem äußerst pazifistischen Land leben kommt es garnicht gut an wenn man als Politiker mit „solchen“ Methoden böse Buben jagt, somit ist es fast sicher das dies bei unseren Wendehalspolikern auch nicht geschieht, sie sind schlicht zu feige oder schlau.
OT aber
im Zusammenhang damit, wo sehen sie einen „Anti-Schurkenstaat“ Aktionismus, Deutschland macht Hi fives mit Massenmördern, und baut für Terrororganisationen Schulen für Menschen die eine gewisse Endlösung auch umgesetzt sehen wollen, und bie Sachen wie in Mali Lybien und Syrien hält man sich schön raus.
Und auch die Kosten von 15-20 geplanten Exemplaren sollten deutlich unter unserer heutigen Boden-Luftkomponente von 85 Tornados liegen, welche wohl von eben den „Drohenen“ in 5 bis 30 Jahren irgendwann einmal unter Umständen vielleicht beerbt werden könnten.
@ klabautermann
„Ich stelle mir nun auch keine Reaper-Flotte für Deutschland vor, sondern eine taktische, organische Drohnenfähigkeit beim Heer für Aufklärung und taktische Feuerunterstützung“
Das stellt sich der InspLw aber ganz anders vor (braucht Ersatzaufgabe nach Wegfall EH)! …….und der vom Heer auch, denn er will keine 2 Mrd für die nächsten 10 Jahre binden!
@Frank
„Und auch die Kosten von 15-20 geplanten Exemplaren sollten deutlich unter unserer heutigen Boden-Luftkomponente von 85 Tornados liegen“
Sind sie der Meinung, dass die geplanten Drohnen die Fähigkeit der Tornados ersetzen können?
@T.W.
Passt hier wohl besser!
“Nuclear weapons are too easy an example; consider what cars have done to our landscape over the past century, and it’s fair to wonder who’s in the driver’s seat, them or us. Most people would say cars have, on the whole, benefited humanity. A century from now there may be the same agreement about drones, if we take steps early on to control the risks.”
http://ngm.nationalgeographic.com/2013/03/unmanned-flight/horgan-text
@T.Wiegold | 17. Februar 2013 – 18:23
Zitat: „Irgenwann verraten Sie mir den Grund Ihrer tiefen Liebe zu russischen Nachrichten, die Sie hier auch dann zitieren, wenn das Thema schon einen Tag zuvor in einem anderen Thread im Mittelpunkt stand?“
Liebe würde ich es nicht nennen, es ist eher aus der Not heraus geboren. Deutschsprachige Medien, die auch hier zitiert werden können sind selten.
Ich habe selten die Zeit, bei der schnellen Folge der Threads, diese alle zu lesen bevor ich einen Beitrag bzw. Zitat schreibe. Und zum Thema Afghanistan hat es ja allemal gepaßt. Ich bitte trotzdem um Entschuldigung.
@Elahan
„Sind sie der Meinung, dass die geplanten Drohnen die Fähigkeit der Tornados ersetzen können?“
Das “ können“ spielt doch keine Rolle, könne soll boden Luft in Zukunft auch der EF, den man dann durch seine eventuell implimentierte und real vorhandene Mehrrolleföhigkeit dazu befähigen möchte.
Nach dem Motto, wofür man heute 1 tonado und 1 F4 braucht ist morgen ein EF genug.
Mier geht es eher darum, dass eine eventuelle bewaffnete Drohne dafakto die ehemalige Bomberkomponente Tornado beerben wird, allerdings mit neuen anderen und wenigeren Fähigkeiten.
Damit stellt die Drone ein technich und konzeptionell gesehne Anpassung ,einer längst zu Grabe getragenen Waffengattung , auf aktuelle Erfordernisse (darunter auch ökonomische) dar.
Das Problem ist nur, es ist alles blanke Theorie, womit ich ihre Frage nach einem langen Bogen eindeutig mit Nein beantworten kann.
@Frank
Wie klappt das mit der nuklearen Teilhabe bei Ihrer Zuordnung der Waffensysteme zur Abdeckung der Fähigkeiten?
@ Stefan H.
Das fehlt uns gerade noch: Ein UAV bestückt mit Mini-Nukes, natürlich nur zur Vermeidung von Kollateralschäden. Interessanter Gedanke.
@Frank
„,einer längst zu Grabe getragenen Waffengattung , auf aktuelle Erfordernisse (darunter auch ökonomische) dar. “
Die Waffengattung hat im Irak, Libyen und Mali den Erstschlag verübt!
Kein Jet fliegt in der Bw gerade schneller und wirtschaftlicher 4Tonnen Munition ins Ziel!
Was ist bei einer fliegenden mit modernster Avionik und Waffen ausgerüsteter Plattform wie dem Tornado eine zu Grabe getragene Waffengattung?
Wenn die Combat UAV das Last und Geschwindikeitsspektrum der modernen Jets abdecken, sind sie im Unterhalt nicht günstiger!
Wenn jemand glaubt der EF und eine Motorseglerdrohne können den Tornado ersetzen,…..dann das Glaube!
Aber sie sagten ja schon „Nein“ :-)
Es würde mich sehr wundern wenn die Verbringung von „kleineren“ Thermonuklearen Gefechtsköpfen à la W80 oder B61 mittels eines RPA nicht schon erprobt worden wäre…
Warum auch nicht?? Die Authorisierung zum Einsatz dieser Waffen erfolgt ohnehin nach dem Dual-Key Verfahren. Und wenn der Entschluss zum Einsatz einer Massenvernichtungswaffe gefallen ist (das bleibt eine A-Bombe, auch wenn es sich um einen taktischen Gefechtskopf handelt), spielt die vermeintliche „Enthemmung des Waffeneinsatzes durch die Verwendung von Dronen“ ohnehin nur eine untergeordnete Rolle.
Militärisch betrachtet macht das IMHO Sinn.
Ob der Sprengkopf von einer B-2, einem Tornado, einer Tomahawk oder einer MQ-9 ins Ziel gebracht wird ist letzen Endes wurscht. Wenn ich aber statt eines 2 Mrd-USD Flugwerkes auch genausogut eine MQ-9 Reaper schicken kann, bei der im schlimmsten Fall nur 5-10% des Wertes (je nach Berechnungsgrundlage) in den Acker gebohrt werden, ist die Entschiedung für mich relativ einfach…
Wobei A-Waffeneinsatz durch Drohnen so schnell nicht stattfinden wird. Wie bereits geschrieben, kann eine Drohne den Tornado leistungsmäßig nicht ersetzen.
Drohnen der heutigen Entwicklung (MQ-9 Reaper etc.) haben ihre Vorteile in Langsamflugeigenschaften und hoher Stehzeit.
Jagdbomber wie der Tornado sind dafür konstruiert, unter Bedrohung in feindliches Gebiet einzudringen!!!
Drohnen können den Tornado bei weitem nicht ersetzen!
Wer sagt denn das der Einsatz einer A-Waffe immer unter Bedrohung durch feindliche Jagdflugzeug oder Luftabwehr stattfinden muss?
Ferner wird auch die Stealthtechnologie irgendwann flächendeckend Einzug bei den RPA’s halten…
Ist es gegen einen Gegner der über diese nicht verfügt notwendig A-Waffen als letzte Eskalationsstufe einzusetzen?
Oops. Jetzt sind wir schon bei Drohnen mit Atomwaffen?
http://www.armedforcesjournal.com/2009/06/4040349/
@ T.W.
Hoffentlich liegt bis Ende Februar die Antwort der Bundesregierung auf die Große Anfrage der SPD Bundestagsfraktion zu Drohnen vor.
Dann hätten wir die Grundlage für eine Debatte, warum deutsche Streitkräfte und in dem Fall die Luftmacht Drohnen zum Schließen einer Fähigkeitslücke braucht. So lange übe ich mich in Geduld.
@ T.W.
Die Kreativität des Menschen ist grenzenlos. Von daher sind weiterführende Gedanken und vielleicht sogar konkrete Schritte auch beim UAV-Approach vorprogrammiert (siehe auch @ chickenhawk). Und zwar hier in Richtung dessen, was wir in der Völkergemeinschaft nun schon seit Jahrzehnten mit rüstungskontrollpolitischen Anstrengungen vermeiden wollen: Eine Verwässerung des Unterschiedes zwischen nuklearer und konventioneller Kriegführung.
Allerdings plädiere ich (derzeit) nicht dafür, dieses Thema mit der deutschen Drohnen-Diskussion zu vermengen.
@Interessierter | 18. Februar 2013 – 18:23
“ die Stealthtechnologie irgendwann flächendeckend Einzug bei den RPA’s halten“
Stealth-Kampfjets sind für die Luftraumüberwachung praktisch unsichtbar – doch damit dürfte es bald vorbei sein. Passivradar ist nach vielen Jahren der Entwicklung offenbar so ausgereift, dass es Tarnkappenflugzeuge entdecken kann. Damit steht eine 20 Jahre dauernde Ära vor dem Ende.
Nuce Drohnen sind ein alter Hut und waren sogar in DEU stationiert.
Regulus and MGM-1 Matador, American intermediate range cruise missile family. The first strategic long-range nuclear-armed guided missile deployed by the US.
http://www.popularmechanics.com/technology/aviation/military/3-theories-about-the-air-forces-mystery-space-plane-x-37b-8521517
Ganz ehrlich, ich schliesse mich T.W. an, ch wuerde die Drohnendebatte jetzt nicht auch noch nuklear verseuchen…
@Soenke
War eigentlich auch nicht so gemeint, bevor das Thema ein Eigenleben bekommen hat. Es ging eigentlich um die Tornados und die Frage ob Eurofighter – nach Weiterentwicklung – deren Fähigkeiten abdecken können. Da bliebe aber die nukleare Teilhabe auf der Strecke. Dieser Fähigkeitsverzicht wäre aber m.E. deutlich politisch, nicht nur eine Planungsfrage.
@Stefan H.:
Diese Entscheidung ist doch längst getroffen:
Der deutsche Beitrag zur nuklearen Teilhabe endet mit Nutzungsende des Tornado (so mehrfach vom BMVg ggü. dem Bundestag erklärt).
Endgültig absurd, da somit die Plattform die Fähigkeit definiert und nicht anders herum.
Somit könnte man auch jetzt schon die nukleare Teilhabe beenden (für die die Lw zu Beginn der Neuausrichtung 46 Tornado eingerechnet hatte).
Aber das ist alles dann wohl OT.
Ist bestimmt spannend wenn die Amerikaner eine Drohne mit taktischem Sprengkopf über dem Iran kreisen lassen, dann brauchen die keine mehr entwickeln (siehe RQ170).
Okay, war ein Scherz, aber ein Grund keine A-Waffen an Drohnen zu hängen.
Ähm steife Behauptung habe sie dazu eine Quelle?
Es wäre mir im übrigen Neu das das BMVg so etwas entscheidet, das ist doch wohl eher was für den Bundestag. Keine Nukleare Teilhabe, keine Beteiligung in der NPC gilt doch noch oder?
Streiche NPC, setze NPG
@Fred1911:
Ein Beispiel auf die schnelle:
„Die Bundeswehr plant, das Waffensystem Tornado bis auf Weiteres zur Wahrnehmung der Aufgaben im Zusammenhang mit der Nuklearen Teilhabe zu betreiben. Die Frage einer Zertifizierung neuer nuklearfähiger Trägersysteme stellt sich derzeit nicht. Der Eurofighter/Typhoon ist in keiner seiner Versionen als Träger von Nuklearwaffen ausgelegt, dies schließt die Exportversion ein. Eine mögliche Eignung des Eurofighter/Typhoon als nuklearwaffenfähiges Trägersystem ist seitens des Bundesministeriums der Verteidigung nicht untersucht worden.“ (BT-Drs. 17/8843).
Das BMVg möchte aus finanziellen und inustriepolitischen Gründen den EF nicht für Nuklearwaffemn zertifizieren, daher untersucht man nicht einmal die Eignung des Waffensystems hierfür.
Zur Rollenverteilung mit dem Parlament. das Parlament wird auch hier eher vor vollendete Tatsachen gestellt. Die ganze Diskussion ist nicht strategisch, sondern technokratisch (so lange der Tornado in Nutzung bleibt machen wir mit, danach nicht mehr).
@Elahan
Nur wird es schwierig werden ein eher „kleines“ Flugwerk, das zudem eher langsam fliegt (Stall Speed 54kts=~100km/h ??) mit Passivradar bzw. dem dazugehörigen Rechner rauszufiltern.
Ich lass das Ding zum Beispiel über eine Autobahn anfliegen und der Rechner hat Probleme zu unterscheiden was ist Auto, was ist Flugzeug. Beim Passivradar bekomme ich nämlich erstmal Daten von ALLEM was sich im Bereich bewegt und die elektromagnetischen Signale kreuzt (also auch KfZ, Vögel, Menschen, Gebäude, etc…). Die Klassifizierung wird mwN über entsprechende (digitale) Filter und pure Rechnerleistung erledigt…
OT:
Ich bitte um Entschuldigung das ICH die Drohnendebatte in die nukleare Ecke gedrängt habe und die Luftwaffe deswegen jetzt keine Drohnen bekommt…Sorry, Gen Müllner ;-)
@ Memoria und fred1911
Der Fall ist doch ganz einfach. Das AA möchte die deutsche nukleare Teilhabe aufgeben. Je früher, desto besser. Und zwar aus grundsätzlichen abrüstungspolitischen Gründen, aber auch, weil sie für uns keinen strategischen Sinn mehr ergibt. Das BMVg und wohl auch die breite Mehrheit im Bundestag sehen das – mit wenigen Abstrichen – ähnlich. Eine einseitige, offizielle deutsche Entscheidung wollen aber alle mit Rücksicht auf die Bündnispartner und insbesondere die Amerikaner unbedingt vermeiden. Daher ist der einfachste und geräuschloseste Weg: Die Fähigkeit einfach über die Zeitachse (Lebensdauer Tornado) auslaufen lassen. Übrigens: Eine etwaige Nachrüstung des EF zur nuklearen Teilhabe würde zu parlamentarischen und öffentlichen Debatten führen, die niemand will.
@KeLaBe
„Eine etwaige Nachrüstung des EF zur nuklearen Teilhabe würde zu parlamentarischen und öffentlichen Debatten führen, die niemand will.“
So wie auch niemand eine grundsätzliche Debatte über die Streitkräfte haben will. Die Kernfrage ist und bleibt einfach unbeantwortet.
@Mem&Kalebe
Ich wiederhole trotzdem meinen Ansicht, nein eher meine feste Überzeugung, das dies weder das AA noch das BMVg mal eben so entscheidet. Man stelle sich nur mal den umgekehrten Fall, AA/BMVg wollen bewaffnete Drohnen kaufen?
Ich habe momentan keine Zugang aber war Büchel nicht sogar bis über 2030 mit Tornados ausgeplant?
@ BausC
Stimmt. Aber aus Rücksichtnahme auf die Bündniswirkung (keine einseitigen Schritte im Sinne einer Sonderrolle!) wird die Frage einfach nicht auf die Tagesordnung gesetzt, wofür ich auch ein wenig Verständnis habe. Außerdem mag die Überlegung eine Rolle spielen, einen etwaigen deutschen Ausstieg aus der nuklearen Teilhabe abrüstungspolitisch zu nutzen – d.h. im Gegenzug auch Leistungen anderer zu erreichen. Ob das klappt, bleibt offen.
@ fred1911
Ja, eine solch weitreichende Entscheidung mit außenpolitischer Brisanz würden weder BMVg noch AA alleine treffen (können).
Ein unerträgliches Gespräch! Der Mann äußert da keinen einzigen eigenen Gedanken, alles nur wiedergekäute Grütze.
Und der Knaller ist ja wohl diese peinliche Ordensspange. Ich meine da zwei Schwimmabzeichen, Sportabzeichen und auch das Leistungsabzeichen in Miniatur zu erkennen, kann mich aber auch täuschen. Bitter!