Mali? Unübersichtlich.
Ein Leutnant der malischen Streitkräfte und ein französischer Soldat in der Region Markala (Foto: Französische Armee/EMA/ECPAD)
Die Lage in Mali bleibt unübersichtlich – und gegen die militärischen Operationen der Franzosen und der malischen Armee war der Einmarsch der Amerikaner im Irak eine öffentliche Veranstaltung. Ganz offensichtlich werden (die meisten) Journalisten von malischen und/oder französischen Soldaten von der Frontlinie ferngehalten. Eine öffentliche Wahrnehmung dessen, was am Boden passiert, kann nicht stattfinden (mir ist bewusst, dass manche meiner Leser das für gerechtfertigt halten; ich halte das bei einem militärischen Einsatz einer Demokratie für ein Problem).
Die Organisation Reporter ohne Grenzen hat auch bereits dagegen protestiert, dass Journalisten mehr als 100 Kilometer von der Kampfzone entfernt gestoppt werden. Übrigens nicht nur Reporter – auch der Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen wird der Zugang zu der zeitweise umkämpften Stadt Konna verweigert.
Vor diesem Hintergrund ist es kaum möglich einzuschätzen, was in Mali derzeit tatsächlich passiert. Zwar gibt es offensichtlich, wie einem Bericht der Nachrichtenagentur Associated Press zu entnehmen ist, auch embedded Journalists bei den französischen Truppen: David Bache, a freelance journalist embedded with the French marines, said that around 100 soldiers had taken positions at the bridge, setting up a camp, where they have parked 18 armoured vehicles, mounted with artillery including 90mm cannons. Die Nachrichten werden dennoch dominiert von den offiziellen Mitteilungen der französischen Streitkräfte und den spärlichen Informationen, die Journalisten von Telefonkontakten in den umkämpften oder von den islamistischen Rebellen gehaltenen Regionen erhalten. Tatsächlich berichten lässt sich derzeit offensichtlich nur aus der Hauptstadt Bamako, wo Korrespondenten immerhin das Eintreffen zusätzlicher Truppen aus Frankreich oder anderen afrikanischen Staaten beobachten können.
Unterm Strich: eine saubere Einschätzung der Lage in dem westafrikanischen Land ist derzeit kaum möglich. Und alle Meldungen über Kämpfe, über die Operation Serval insgesamt sind vorerst mit Vorsicht zu betrachten. Seit meinem ersten Eindruck am vergangenen Montag hat sich da kaum etwas geändert.
Die Luftwaffe hat unterdessen übrigens ihren Mali-Einsatz begonnen – und die Transall, die für den Transport afrikanischer Truppen nach Bamako zur Verfügung stehen sollen, bringen bei der Anreise natürlich auch etwas für die Franzosen mit: Bei Paris sollen sie, teilte die Luftwaffe mit, Sanitätsmaterial für die französischen Truppen laden. Nicht dass jemand auf die Idee käme, damit käme Deutschland einer Bitte Frankreichs um Unterstützung nach. Vorsorglich steht die Erklärung dabei:
Um den verfügbaren Transportraum zu nutzen, wird auf den Verlegeflügen nach Afrika auf Anfrage des European Air Transport Command (EATC) Sanitätsmaterial der französischen Streitkräfte transportiert. Wie alle Lufttransporteinsätze aus Deutschland heraus wird auch dieser Flug durch das EATC im niederländischen Eindhoven koordiniert. Das am 1. September 2010 aufgestellte EATC ist eine multinationale Kommandobehörde der belgischen französischen, niederländischen, und deutschen Luftstreitkräfte. Seine Hauptaufgabe ist die Führung der Transport- und Tankflugzeuge der beteiligten Nationen. Das EATC basiert auf einer deutsch-französischen Initiative und ist ein erfolgreiches Beispiel für „pooling and sharing“ innerhalb der Europäischen Union. Es erlaubt nationale Fähigkeitslücken zu kompensieren und Kapazitätsengpässe aufzufangen. Deutschland hat alle Transportflugzeuge dem EATC unterstellt.
Nun gut. Hauptsache, soll das wohl heißen, es kann uns keiner Unterstützung der Franzosen unterstellen.
Ich hätte noch eine Bitte: An diesem Wochenende bin ich viel unterwegs, und, da die Deutsche Bahn immer noch keinen regulären Internetzugang anbietet (schon gar nicht auf den Strecken ab Berlin), nur sehr punktuell online. Für Hinweise auf wichtige Entwicklungen in den Kommentaren bin ich dankbar.
McClatchy’s Alan Boswell ist weiterhin in Niono, 60km südlich von Diabaly, an dem nördlichsten Punkt den die Franzosen in dem Abschnitt derzeit halten.
Islamists claim two more villages as French forces mass in central Mali
Berichte von Kämpfen in Diabaly seien falsch. Die Franzosen seinen noch nicht weiter vorgerückt. Die Rebellen haben zwei weitere Dörfer genommen nachdem malische Truppen ausgewichen sind. Es gibt von der Rebellenseite keine Taten gegen die Zivilbevölkerung. Sie tarnen sich vor Luftangriffen. Diese Luftangriffe zeigen einige, aber kaum hinreichende Wirkung.
Die Zeit ist begrenzt, das Gelände schwierig.
Für GoogleMap::
Diabaly: http://maps.google.de/maps?ll=14.686394,-6.020079&spn=0.056209,0.090895&t=h&z=14
Niono: http://maps.google.de/maps?ll=14.226781,-5.990639&spn=0.225301,0.363579&t=h&z=12
Müssen denn Reporter immer sofort ganz vorne dabei sein? Ich kann diese Aufregung leider nicht teilen!
Ärzte ohne Grenzen schön und gut, aber auch diese Damen und Herren sollten auch ihre Grenzen kennen und erstmal der Lageeineschätzung des Militärs vertrauen.
Es bringt niemanden etwas wenn dort unten dann ein paar Geiseln oder Tote mehr mehr sind, die vermeidbar gewesen wären.
Noch ist aber primär jeder für sich selbst verantwortlich. Oder ist es Deutschen im Allgemeinen und Journalisten/Ärzten im Speziellen verboten, nach Mali/AFG/Syrien/… zu reisen?
Ob Mali als Demokratie zählt, mag ich nicht beurteilen. Aber Frankreich wird da nicht ganz unbeteiligt in der Entscheidung sein. Und Presse -also keine Landschaftsfotografen- von staatlichen Gewaltakten so weit entfernt zu halten, dass sie ihrem ungeschriebenen aber anerkannten Auftrag nicht wahrnehmen können, ist nicht mein Verständnis einer freien sich selbst kontrollierenden Gesellschaft.
Medizinisches Personal aus bestimmten Landesteilen herauszuhalten, ist so schon ein Verstoß gegen alle humanitären Grundsätze. Sie aber auch nicht in Regionen zu lassen, wo neben der Alltagsversorgung auch noch Kriegsfolgen zu behandeln sind, ist uU ein Verstoß gegen die Genfer Konvention uä.
Wo gehobelt wird fallen auch Späne und es ist verständlich, dass die französische Armee im Augenblick keine „Gutmenschen“ Journalisten dabei haben will. Dazu sind, vorallen deutsche Journalisten, zu wenig objektiv und fachkundig.
Zur Lage Algeriens ein interessantes Interview des DLF mit Prof Ruf (Uni Kassel) vom 17.01.2013:
http://ondemand-mp3.dradio.de/file/dradio/2013/01/17/dlf_20130117_2316_0e632bdb.mp3
Inhaltlich sind seine Aussagen ähnlich zu Zitaten die b im Vorgänger-Thread verlinkt hat.
@ Tom
Einfach nur eine Behauptung mit einem tollem Schlagwort (Genfer Konvention) oder gibt es auch eine Textstelle, mit der Sie ihre Behauptung hinterlegen könnten?
@K.B. – danke – Der Mann bestätigt ja voll meine Analyse über Algerien und dessen Geheimdienst als Hintermann von AQIM und Ansar al Dine.
Ein weiterer Blick sollte nach Mauretanien gehen wo der herrschende Diktator/General Hollande Unterstützung zugesagt hat obwohl die Bevölkerung eindeutig gegen jede Einmischung in Mali ist. Da werden auch noch die Fetzen fliegen.
Aus Azawad sind jetzt erste Bilder von Tuaregkämpfern mit SAM bekannt geworden.
1. ich finde, alles wissens-WERTE kommentare hier im blog !
2. Mali, ja, unübersichtlich.
3. Was mich wundert ist die Lage in Berlin: Fakt ist doch, dass D sich innerhalb von nur drei Wochen in 4 – VIER ! – neuen Einsätzen wiederfindet:
– ACTIVE FENCE — Türkei
– MISMA — Niger, Nigeria, Cote d Ivoire, BF, Togo …
– EUTM– Mali
– SERVAL — Frankreich (ja, ja, nur medizin. Güter)
4. ich komm da – momentan – nicht mit…..
@Roman:
Da gäbe es bestimmt viele Stellen, bei „Genfer Abkommen uä“.
Exemplarisch aber mal „IV. Genfer Abkommen über den Schutz von Zivilpersonen in Kriegszeiten“.
Ich gebe da mal zu bedenken, daß sich Abkommen wie das Genfer nur auf reguläre Konflikte beziehen (können). Das heißt, daß sich Kombattanten und Nichtkombattanten durch das Tragen von Uniformen unterscheiden und daß alle Beteiligten wenigstens grundsätzlich bereit sind, sich an Vereinbarungen zu halten. Die meisten Konflikte der letzten Jahre sind jedoch asymmetrisch, daher ließe sich auf deren Anwendung auch gegenüber dem Herrn Muktabr und seinen Spießgesellen trefflich streiten.
Spätestens seit der Vietnam-Krieg dank den heimischen Medien verloren ging, sollte klar sein, daß Journalisten an der Front militärischer Selbstmord sind.
[…]where they have parked 18 armoured vehicles, mounted with artillery including 90mm cannons[…]
Hat da wieder wer den „Journalists guide for (fire) arms“ ausgepackt? „Artillery“ ist dann doch eine reichlich übertriebene Beschreibung für eine 90mm Bordkanone…
Ich finde es wird in all diesen Konflikten, auch in Mali, langsam unübersichtlich wer denn, nach der jeweils geltender westlichen Propagandaregelung, die Guten und wer die Bösen sind.
Islamistische Kämpfer waren/sind die Guten in:
– Afghanistan vor 1992
– Bosnien
– Tschetschenien
– Libyen
– Syrien
Islamistische Kämpfer waren/sind die Bösen in:
– Afghanistan nach 1992
– Pakistan
– Somalia
– Irak
– Yemen
– Mali
Mir wird das langsam zu kompliziert. Kann man da nicht eine einfachere Regelung finden?
@Vodoo:
Dachte mir schon, dass an der Stelle Widerspruch aufkommt, aber zumindest ist überhaupt jemand vor Ort. Den Rest kann man ja dann einordnen.
Der Bericht zeigt jedoch recht gut wie schwierig die Aufgabe bereits ist (Überdehnung, fähiger Gegner, unzuverlässige nationale Sicherheitskräfte, schwieriges Gelände…).
@b:
Solange Sie völlig unterschiedliche Interessengruppen, Völker, Ethnien und Religionen (letzteres zumindest in der genauen Ausprägung) unter einem so weit gefassten Sammelbegriff wie „Islamistische Kämpfer“ zusammenfassen ist es offensichtlich, dass es sowohl Gute als auch Böse gibt. Das in Medien, Militär und Politk da nicht immer ausreichend differenziert wird lässt sich natürlich als Kritikpunkt festhalten, ich kann mir aber auch nicht vorstellen, dass sich daran etwas ändern wird. Solange Informationen zusammengefasst werden müssen werden sie früher oder später immer auf den kleinsten gemeinsamen Nenner gebracht, in diesem Fall eben den, dass es sich um „Islamistische Kämpfer“ handelt.
Im Übrigen ist die Änderung von Gut zu Böse oder umgekehrt durch eine Zeitangabe festzuhalten auch ansonsten eine durchaus normale, und nicht weiter zu beanstandende Praxis. Man denke da nur an Deutschland.
Zuletzt bleibt natürlich auch, dass die Wertungen „Gut“ und „Böse“ sowieso ausschließlich subjektiv sind und niemals objektiv sein können. Man könnte sich Ihre Frage sparen, wenn man das Wort „gut“ zum Beispiel durch „vorteilhaft für uns und/oder unsere Verbündeten“ subtituiert.
Da haben Sie Ihre einfache Regelung: die Guten sind die, die tun was uns gefällt. Und das ist sogar eine – in meinen Augen – legitime Sichtweise.
@iltis: Das HVR streben nach Absolutheit. In einem bewaffneten Konflikt (egal ob innerstaatlich oder international) gelten die Genfer Abkommen und grundsätzlich ohne Einschränkung. Alle Parteien haben sich daran zu halten, auch in asymetrischen Konflikten. Das HVR folgt dem Nicht-Reziprozitätsprinzip, also auch wenn sich die Rebellen/etc,… nicht daran halten, bleibt die Geltung für die andere Konfliktpartei bestehen. Das Tragen von Uniformen ist hier nicht entscheidend. Die Klassifizierung in Streitkräfte, organisierte bewaffnete Gruppen und unorganisiert und spontan zu den Waffen greifende Zivilisten werden für innerstaatliche Konflikte unterschieden (siehe Zusatzprotokoll II zu den GA). Mitglieder von organisierten bewaffnete Gruppen verlieren ihren Schutz als Zivilisten, und gewinnen ihn erst wieder, wenn sie dauerhaft aus den genannten Strukturen ausscheiden. Etc,…etc. Da gibts noch ein paar Sachen mehr, aber die rechtliche Einordnung des Mali-Konfliktes ist eindeutig, die Bewertung der Beteiligten Parteien zum Großteil auch.
@Hardy12
“ In einem bewaffneten Konflikt (egal ob innerstaatlich oder international) gelten die Genfer Abkommen und grundsätzlich ohne Einschränkung. “
Das ist so nicht ganz richtig. Die Genfer Konventionen gelten nur für den, der sie anerkennt. Zwar haben alles Staaten sie mittlerweile anerkannt bzw. ratifiziert, aber die Aufständischen in Afghanischen haben dies z.B. nicht getan. Laut Genfer Konventionen sind die Aufständischen daher nicht an diese gebunden:
http://www.icrc.org/ihl.nsf/com/375-590006?OpenDocument
Hier heißt es als Bedingung für die Bindung an die Konventionen bei Aufständischen: „That the insurgent civil authority agrees to be bound by the
provisions of the Convention.“
Die USA sollen zeitweise erwogen haben, in Anerkennung dieser Tatsache selbst aus den Konventionen auszusteigen, entschlossen sich dann aber aus PR-Gründen dafür, nur ihre Lücken maximal zum eigenen Vorteil auszulegen.
@ orontes
Das ist eine meinung .
Es gibt aber eine gut begründete gegenansicht die eine asymetrische bindung gegenüber nachweislich nichtkomplianten gegnern ablehnt.
Nicht zuletzt durch den gewohnheitsrechtssetzer nr.1 usa vertreten.
Grundsätzlich sollte man sich mit apodiktischen feststellungen z völkerrecht zurückhalten. Selbiges ist hochdynamisch und stark gewohnheitsrechtloch geprägt.
Die deutsche tendenz immer der restriktivste auslegung zu folgen ist jedenfalls nicht repräsentanttativ
@ orontes und wacaffe: Ich gebe Ihnen beiden in gewisser Weise Recht. Die Frage, was hier die zwingenden Normen der GA sind, also ius cogens, ist offen zu diskutieren. Dennoch tendieren die Regeln des HVR Kraft ihrer Logik nach Universalität. Durch dir Ratifizierung der GA durch alle Staaten werden sie zu Völkergewohnheitsrecht, s.u.:
„B. ‚ Obligations of the Parties […] „The obligation resting on the Party to the conflict which represents established authority is not open to question. The mere fact of the legality of a Government involved in an internal conflict suffices to bind that Government as a Contracting Party to the Convention. On the other hand, what justification is there for the obligation on the adverse Party in revolt against the established authority? Doubts have been expressed on this subject. How could insurgents be legally bound by a Convention which they had not themselves signed? But if the responsible authority at their head exercises effective sovereignty, it is bound by the very fact that it claims to represent the country, or part of the country. […]“
naja zwischen einfachem völkegewohnheitsrecht und ius cogens besteht ja noch mal ein qualitativer Unterschied. Hier ist ja bereits umstritten, ob gegenüber irregulären Kombattanten überhaupt einfaches GEwohnheitsrecht eine Bindung an die GK statuiert.
Letzlich lassen sich m.E. bezüglich beider Positionen valide Argumente anführen, was für „uns“ den schluss nahelegt der pragmatisch Weiten, anstatt der verhinderungsjurisprudentiellen Auslegung den Vorzug zu geben.
@ wacaffe: Das sehe ich grundsätzlich auch so. Dennoch glaube ich in vorliegendem Fall nicht, dass ein Befolgen der GK einer „verhinderungsjurisprudentielle“ Auswirkungen hat. Eine rechtliche Bewertung bei Targeting-Prozessen sollte in jeder demokratischen Armee Standard sein. In vorliegendem Fall darf man ja auch ohne weiteres Rebellen bekämpfen, wenn man sich an gewisse Regeln hält. Diese dienen dem Schutz von Zivilisten, Verwundeten und anderen Opfern, die Kampfhandlungen eben mit sich bringen.
@TOM
Zitat aus der MSF-Quelle, von T.W. im Artikel gepostet: ‚ Entire regions are now cut off from outside aid‘ Es steht dort nichts, dass es keine med. Versorgung mehr gibt, sondern nur, dass die externe Hilfe (und hier ist nur die Rede von MSF) nicht mehr durchgelassen wird. Es kann also nicht argumentiert werden, dass keine med. Versorgung stattfindet, so wie Sie es den Franzosen unterschwellig unterstellen.
Und MSF sind nicht neutral. Sie nennen sich selbst so, aber bereits in Afg gab es Probleme mit der ‚Hilfeleistung‘ gegenüber Taliban,Insurgents,AlQ. In einem asymetrischen Konflikt, in dem nur eine Seite die Genfer Konventionen ratifiziert hat, kann die gedachte ‚Neutralität‘ nicht ohne Zugeständnissen und Abstriche an eben jener geben. Das Frankreich in der laufenden Offensive keine ‚Neutralen‘ auf dem Feld haben möchte, lässt sich anhand obiger Erläuterung doch gewissermaßen nachvollziehen.
Jetzt wird alles gut:
Europäische Unterstützung für Mali
http://www.auswaertiges-amt.de/DE/Aussenpolitik/Laender/Aktuelle_Artikel/Mali/130117_Mali_EU-Trainingsmission.html
Soll sich die Bundeswehr daran beteiligen? Ist dafuer ein Bundestagsmandat notwendig? Wieviele EU Soldaten in der Summe? Wie viele Deutsche?
Hat jemand schon etwas gehoert?
@ hardy
völlig d‘ accord.
Es ging mir nur darum, dass in deutschland oftmal unter Hinweis auf irgendwelche nebulösen völkerrechtsaspekte die Bekämpfung des Gegners in toto delegitimiert wird.
Wie Sie richtig feststellen ist dem auch bei Bindungswille an die GK nicht so.
Eine größere Gruppe der Geiseln in Algerien scheint befreit worden zu sein. In diesem Video bedanken sie sich für die Arbeit der algerischen Armee (in der Mitte und am Ende auch auf Englisch).
Wer immer diese Schmuggler- Banditen- Jihadistenbande losgeschickt hat wollte wohl Algerien in den Konflikt in Mali hineinziehen. Da dies Geiselnahme schnell und ohne äußere Hilfe beendet wurde scheint der Versuch (vorläufig) gescheitert zu sein. Aber die ganze Sache geht ja auch erst los und es ist überhaupt noch nicht absehbar wieviele gescheiterte/sich-auflösende Staaten da am Ende bei herauskommen werden. Sicher ist das sich der Konflikt von Mali aus in über die ganze Gegend ausbreiten wird. Sauce Hollandaise eben ..
@ b
Ist die Geiselnahme schon beendet? Ohne äußere Hilfe auch nur, weil man offenbar ziemlich irre reingehalten hat, wenn man den Zwischenberichten Glauben schenken darf. So kann man in der Tat alles mögliche schnell und ohne Hilfe beenden… Ich bin gespannt, welches Bild sich ergibt, wenn weitergehende Informationen verfügbar sind. Momentan eine reine Katastrophe und das haben in erster Linie die Algerier zu verantworten, auch wenn Mali vorgeblich der Auslöser ist.
Ich kann nur jedem raten gewisse Länder konsequent zu meiden, momentan kann es überall kippen. Zwar nicht im gleichen Teil Afrikas, aber ein Arbeitskollege wurde letzens in Bukavu fast gevielteilt. Nur mit viel Glück rausgekommen.
benin macht gegenwärtig noch einen recht ruhigen eindruck
Zum Thema Algerien und dessen Rolle als Unterstützer von AQM sowie deren „Kumpels“ Ansar Eddine und MUJAO.
Diese Theorien halten sich seit Jahren und werden vor allem durch einen frz. Verlag immer wieder kolportiert. Begonnen mit der Behauptung, die algerischen Sicherheitskräfte zeichneten für einen Großteil der GIA-Massaker in den späten 90er Jahren verantwortlich. Selbst deutsche Linke verweisen diese Behauptungen in den Raum der Verschwörungstheorien. Fakt ist, die algerische Regierung ist nicht für ihre Transparenz bekannt. Dadurch können zahlreiche unsinnige Theorien sprießen. Zudem handelt es sich um ein stark militaristisch geprägtes Regime, das offenbar seine Staatsräson („keine Verhandlungen mit Terroristen“) über westlich-humanistische Ideale (Geiselrettung als erste Priorität) stellt.
Die minutiöse Planung und Durchführung des Überfalls auf das Gasfeld impliziert, dass es sich um eine lange vorbereitete Aktion handelt, für die „Serval“ bloß einen günstigen Begründungszusammenhang bietet. Sollte tatsächlich Mokhtar Belmokhtar dahinter stecken, könnte er damit versuchen sein djihadistisches Image aufzupolieren. Zuletzt trug B. den Spitznamen „Mr. Marlboro“, weil er sich mehr fürs Geldverdienen, als für den gerechten Kampf in Allahs Namen interessierte.
Das Algier trotzdem Kontakte zu den Tuareg, insbesondere zu Ansar Eddine, unterhält braucht nicht weiter verwundern. Außer punktuellen Hubschrauberpatrouillen sind es insbesondere Tuareg die an den südlichen und östlichen Außengrenzen für einige Überwachung sorgen. Ansar Eddine diente zudem als diskreter Partner um, entgegen der offiziellen Politik, die Freilassung von algerischem Konsulatspersonal zu erwirken. (Im vergangenen Jahr sind sieben algerische Diplomaten in Gao entführt worden.)
Die Diskussion zur Befreiung wird leider ähnlich verlaufen, wie bei der „Befreiung“ der „Nordost“-Geiseln in Moskau. Mir ist kein Fall bekannt, in dem westliche Spezialkräfte einer Geiselnahme ähnlicher Dimension ausgeliefert waren (was die Größe der Liegenschaft, sowie die Anzahl der Geiseln betrifft). Insofern sollte man hier nicht das kulturchauvinistisch-deterministische Argument anbringen, wonach es sich eben um ein autoritäres, militaristisches und vor allem afrikanisches Regime handelt.
By the way: Algerien hat im vergangenen Jahr zwei Selbstmordanschläge durch die MUJAO kassiert (einen im Januar in Tamanrasset und einen im Juni in Ouargla), die in den hiesigen Medien nicht aufgefallen sind. Soviel zur These, die Geiselnahme sei direkter Ausfluss von „Serval“. Algerien ist die ganze Zeit im Fadenkreuz von Djihadisten, nur jetzt betrifft es jetzt eben mal westliche Staatsbürger, also schauen wir mal für fünfzehn Minuten hin und erlauben uns einen Haufen voreiliger Schlussfolgerungen.
@ChairForce Diese Theorien halten sich seit Jahren und werden vor allem durch einen frz. Verlag immer wieder kolportiert. Begonnen mit der Behauptung, die algerischen Sicherheitskräfte zeichneten für einen Großteil der GIA-Massaker in den späten 90er Jahren verantwortlich. Selbst deutsche Linke verweisen diese Behauptungen in den Raum der Verschwörungstheorien.
Hmm – in diesem und den vorhergehende Thread wurden drei Quellen zitiert die diese „Verschwörungstheorie“ untermauert haben. Haben sie vielleicht auch eine Quelle die die Version die Sie und, angeblich, die „deutsche Linke“ vertritt in irgendeiner Form belegt?
@Chair Force – ich helfe ihnen ein wenig.
In diesem lesenswertem Stück wird die Unterstützung der AQIM und Ansar al-Dine durch Algerien auch verneint: Another Take on ‚The Malian Crisis as Seen from Algeria‘
Aber auch dort wird zugegeben das während des algerischen Bürgerkrieges die entsprechenden Gruppen massiv vom Geheimdienst unterwandert waren und in dem „Dreckigem Krieg“ der Staat für viele der angeblich islamischen Greueltaten verantwortlich war.
Der Autor macht in seiner gesamten Argumentation aber einen Fehler. Er unterstellt das der algerische Staat ein Monolith mit einer einheitlichen Politik ist. Dem ist nicht so. Gerade im jetzt anstehenden Wettlauf um den Gewinn der 2014 anstehende Präsidentenwahlen agieren in Algerien erheblich divergierende Interessen. Gerade die Generäle des Geheimdienstes verfolgen dort oft andere Interessen als die nominelle Staatsführung.
Wie dem auch sein. Ich warne nur davor der zur Zeit allgemein verbreiteten Propaganda zu folgen die behauptet das Schreckgespenst AlQaeda sei jetzt in Nordmali aktiv, würde uns bedrohen und müsse deshalb vernichtet werden.
Die Interessenlage aller Akteure dort, auch Frankreichs und der USA, sind weitaus komplexer und es geht um erheblich mehr als ein Stück Wüste und einige Jihadisten. Entsprechend kann (und wird nach meiner Einschätzung) der Konflikt sich noch erheblich ausweiten.
Als relativ unbeteiligte Nation sollte Deutschland dort nur mit sehr viel Vorsicht operieren und vermeiden in den verschieden Konflikten Partei zu werden. Am Ende kostet uns das, wie in Afghanistan, sonst viel Geld und Soldatenleben ohne jemals irgendwelchen Nutzen zu bringen.
„Mir ist kein Fall bekannt, in dem westliche Spezialkräfte einer Geiselnahme ähnlicher Dimension ausgeliefert waren (was die Größe der Liegenschaft, sowie die Anzahl der Geiseln betrifft).“
Das stimmt sogar. Dafür hat die GSG-9 ohne viel Erfahrung die Meisterprüfung schlechthin höchst erfolgreich bestritten.
Man kann es auch kaum gerecht vergleichen, aber es erklärt nicht, warum man direkt mit Kampfhubschraubern rangeht. Ich gebe Ihnen Brief und Siegel drauf, dass westliche Kräfte (zur Not hätte man Hilfe geholt) eine solche Lage zufriedenstellend lösen könnten. Die Algerier scheinen nichtmal Nachtsichtgeräte zu haben, was den Angriff bei Tag erklärt. Ein Debakel bleibt ein Debakel.
Alles in allem wird nicht umsonst ein hoher Aufwand betrieben und das ist nicht mein Kulturchauvinismus. Warten wir aber mal ab, welche „Fakten“ es dazu noch gibt
und welche Entwicklungen noch anhängig sind.
@MD. | 18. Januar 2013 – 16:20
Ich würde vom deutschen Schreibtisch aus die medizinische Standardversorgung in Nordmali nicht wirklich loben wollen. Im Zuge eines bewaffneten Konfliktes wird die Versorgung bestimmt nicht besser und der Bedarf dürfte steigen. Da aber die Presse auch ausgesperrt wird, kann diese Lebensweisheit nicht mit abweichendem Wissen widerlegt werden.
Ich unterstelle FRA nicht unterschwellig, dass keine medizinische Versorgung stattfindet. Ich behaupte offen, dass Mali/FRA nicht das Optimum herstellen und somit gegen ihre Pflichten verstoßen.
Welche „Probleme“ gab es denn? Haben sich die medizinischen NGO etwa der Lage angepasst, um ihrem eigenem Auftrag gerecht werden zu können? Oder haben sie sich nicht ganz loyal zu ihren Herkunftsländern verhalten und auch mal den Einsatz gegen ausländische Truppen auf der „falschen“ Seite begleitet?
Auch die westliche Seite lässt (medizinische) NGO in ihrem Einflussbereich doch nicht gänzlich selbstbestimmt agieren; zumindest wird die Einflussnahme versucht. Jedoch sind deren Truppen selbst (zum Glück) gut versorgt, so dass die Not zur Zusammenarbeit nicht so groß ist.
Dass sieht das geschriebene Völkerrecht aber eindeutig anders.
Dass das (französische) Militär das nicht will, ist sonnenklar. Aber darum darf es nicht gehen!
Das HVR ist darauf ausgelegt, dass man nicht nur Rosinen pickt sondern auch Unbequemes oder gar Eigengefährdendes zulässt. Dies mag manchmal nur schwierig zu vermitteln sein, aber das HVR entwickelte sich aus den schrecklichen Erfahrungen der Kriege; nur diese Erfahrungen führten dazu, alte ritterliche Werte wiederzuentdecken und sie auch unter Schmerzen hochzuhalten bzw. für verbindlich zu erklären
P.S.: Hier im Blog schreiben TOM und Tom -> 2 verschiedene Personen
@ Chris: ja, die Vorbereitungen laufen an. Vermutlich mit Mandat. Zwischen 50-70 dt. Ausbilder. Warten wir ab, was man ggf. morgen bekannt gibt. Es findet in Koblenz am ZInfÜ eine sicherheitspolitische Veranstaltung statt unter FF DBwV statt. Dort werden u.a. BM dM sowie MdB Hoff einen Vortragspart haben. Vielleicht weiss man dann das ein oder andere offiziell und nicht nur von Kameraden aus betroffenen Truppenteilen.
@b:
Wenn man Kal Ben Khaleds Blog (The Moor Next Door) länger verfolgt, gibt er aber selbst zu „Pouvoirologie“ zu betreiben und (im Hinblick auf die inneren Machtmechanismen) hauptsächlich mit Vermutungen zu arbeiten. France24, Al Jazeera und viele andere Journalisten fallen auf so genannte „Überläufer“ herein, die nach eigenem Bekunden aus reinen Gewissensgründen nach Frankreich übergesiedelt sind und von der Unterwanderung der Djihadisten durch den DRS (algerischer Geheimdienst) berichten. In der Tat stellt der algerische Staat keinen monolithischen Block dar und sein Nachrichtendienst hat sich einiges vorzuwerfen (Folter, die Tötung von Anti-Status-Quo Kräften und deren Bezeichnung als „Terroristen“ etc.). Eine sehr gute Aufarbeitung des Themas findet sich in „Algerien – Frontstaat im globalen Krieg?“ von Bernhard Schmid beim Unrast Verlag (daher der Hinweis auf die Linke). Der Autor war zahlreiche Male in Algerien sowie Frankreich und hat für sein Buch Augenzeugen interviewt und die einschlägigen Akteure selbst getroffen. Kal hingegen publiziert aus den USA und ist eher Experte für den gesamten Maghrebraum.
However: Die innenpolitischen Bruchlinien verlaufen nicht ausschließlich zwischen Nomenklatura und Militär, sondern zwischen Regionalen Machtgruppen (oder Clans) sowie frankophonen Militärs und arabophonen Eliten (militärisch wie zivil). DRS-Chef Medienne wird unterstellt der heimliche Power-Broker zu sein und eine Art maghrebinisches Pendant zu J. Edgar Hoover darzustellen. Noch einmal: Die institutionelle Intransparenz, die autoritäre und gewaltreiche Vergangenheit von algerischem Militär und Geheimdienst führen dazu, dass hier Verschörungstheorien entstehen. Algerien verfügt über Kommunikationskanäle mit Ansar Eddine und anderen Tuarg-Gruppen. AQM und MUJAO sind jedoch erklärte Todfeinde des Regimes.
Jetzt aber zurück zum eigentlichen Thema:
Was das Thema Djihadisten im Maghreb angeht, glaube ich ohnehin, dass es sich vielmehr um ein Konglomerat von Sozial Marginalisierten, Kriminellen und einigen wenigen fundamentalistischen Überzeugungstätern handelt. Welche lokalen/regionalen Konflikte tatsächlich dahinter schwelen, kann in Berlin wahrscheinlich niemand abschließend beantworten. Allerdings hat Europa nun mal zahlreiche strategische Interessen im Maghrebraum. Sei dies das ausgelutschte Gold- und Uranargument, Desertec oder auch einfach nur verstärkter Handel. Von Flüchtlingen, die nach Europa kommen will ich gar nicht anfangen. Die EU-Staaten haben kein Interesse, dass sich Gewaltakteure, die diesen Interessen erklärtermaßen entgegenstehen, dort ungehindert ausbreiten können. Zudem steht Frankreich (stellvertretend für die EU) in direkter Konkurrenz zu den USA auf dem afrikanischen Kontinent (verlangen Sie keine Quelle, das ist meine eigene Einschätzung). Man mag das machiavellistisch finden, aber ich finde daran nichts Verwerfliches eigene Machtinteressen zu verteten, zumal es eine Interessenkongruenz zwischen (dem offiziellen wie inoffiziellen) Bamako und Paris gibt. Zudem erhält Paris von Gott, dessen Schwester und sogar Ban Ki Moon Applaus für die Aktion. Es hat in der Tat etwas realsatirisches, wenn der frz. Staatspräsident erklärt, man verfolge sinngemäß ein rein humanistisches Interesse. Aber im Endeffekt steht Frankreich hier auch für deutsche Interessen ein. Über das Verhalten unserer Bundesregierung ist in diesem Blog bereits an vielen anderen Stellen ausreichend gesagt worden.
@Niklas
D’accord. Ich denke eher, westliche Regierungen hätten die Geiselnahme überhaupt nicht militärisch gelöst, da ein Menschenleben nach deutscher/westlicher Staatsräson immer noch das höchste Gut darstellt. Die Algerier verfügen durchaus über eine Nachtkampffähigkeit. Die „Elitekräfte“ selbst würde ich höchstens als spezialisierte Verbände (v.A. Fallschirmjäger aus Biskra) bezeichnen. Mir ist nicht bekannt, dass Algerien über vollwertige Spezialkräfte verfügt. Wahrscheinlich sind die Eingreifkräfte der Gendarmerie besser für derartige Szenarien geeignet, als das Militär.
Ich denke die algerische Regierung hat hier in voller Absicht gehandelt. In seiner eigenen Logik hat Algier eine klare Botschaft an mögliche Nachahmungstäter gesandt. Ein Angriff auf die Erdöl-/Erdgasinfrastruktur gilt als Sakrileg und kam in dieser Form seit Jahren nicht vor. Letzlich kommen über 95% aller Exporterlöse aus dem Erdölsektor.
Ja, ich hab heute mittag irgendwo was von G.I.S. gelesen. Das wären also schon die „Spezialkräfte“ der Gendarmerie. Leider geht es in weiten Teilen der Welt eher um das halbnackte Durchspringen brennender Hula-Hupp-Reifen, Zerdeppern von Betonplatten auf dem, natürlich nackten, Rücken und 70er Jahre Filmkarate.
Das ist das Ergebnis. Kein Wunder. Zurück zum Hauptthema :)
@Niklas
Die Algerier kaufen seit 2006 Rüstungsgüter wie nichts Gutes ein und bilden ihr Personal auch ernsthaft daran aus. Das erstreckt sich bislang aber hauptsächlich auf Luftwaffe und Marine. Kampfhubschrauber, Multi-Role Kampfflugzeuge, U-Boote laufen scheinbar total super. Das Problem ist in der Tat ein Mentalitätswandel, der insbesondere noch nicht beim Heer eingetreten ist. Dort gibt es tatsächlich noch zahlreiche der beschriebenen Karate, Waffe-in-Vorhalte-Schrei-Drill-Lauf etc. Einlagen. Ich denke, die Aktion im Osten des Landes wird wahrscheinlich durch reguläre Infanteriekräfte bzw. Fallschirmjäger + die obligatorischen Mi-24 / Mi-171 in der Ground Attack Variante durchgeführt worden sein. So wahnsinnig viele haben die Algerier nicht davon und es gilt ja auch immer noch die Grenzen zu Mauretanien, Mali, Libyen und Tunesien zu überwachen. Die Wahrheit werden wir wahrscheinlich erst erfahren, sobald die ersten Überlebenden in ihre Heimatländer zurückkehren.
@b: „Als relativ unbeteiligte Nation sollte Deutschland dort nur mit sehr viel Vorsicht operieren und vermeiden in den verschieden Konflikten Partei zu werden. Am Ende kostet uns das, wie in Afghanistan, sonst viel Geld und Soldatenleben ohne jemals irgendwelchen Nutzen zu bringen.“
Wir stecken ja schon drin, fuer mich macht es keinen Unterschied ob ein gefallener Soldat eine deutsche oder franzoesische Uniform an hat.
Welchen Faktor spielt Mauretanien, auch als Ruekzugsraum und Finanzquelle. Das Land ist sehr instabil, vermutlich schwer kontrollierbar, in unmittelbarer Naehe zum Kampfgebiet, dazu Transitroute fuer Suedamerikanische Drogen.
Koennte Algerien auch weitergehende Interessen haben das Machtvakuum auszufuellen, das nach Lybiens abtreten aus dem grossen Spiel, im unmittelbaren Sueden der Maghrib-Laender entstanden ist? Wem _will_ man da eigentlich, auch im Hinblick auf den Mittelmeer-Dialog helfen. Wen unterstuetzt man dann tatsaechlich?
Frage an die Soldaten. Ist es vorzuziehen mehr eigene Verluste in Kauf zu nehmen um eine schnelle Entscheidung zu erzwingen als sich auf eine lange Operation einzustellen. Was ist, ueblicherweise, mittelfristig blutiger?
„Es gibt ein Verteidigungsabkommen zwischen Frankreich und Mali, das für genau solche Fälle geschrieben wurde“, betont Alexander Stroh, wissenschaftlicher Mitarbeiter am German Institute of Global and Area Studies (GIGA).
Frankreich erfüllt eine Bitte der Regierung von Mali, und stoppt den Marsch Rebellen in Richtung Hauptstadt!
Man stelle sich vor, Deutschland schließt ein Abkommen (ohne EU Beteiligung) mit Armenien. Die Minderheit der Jesiden beginnt auf Grund der nicht anerkennung ihrer Rechte mit Widerstand gegen die Regierung zu handeln (auch unter Inkaufnahme von Kollateralschäden). Armenien ruft die BRD zur Hilfe! Die BRD unterstützt und nutzt dabei die Gunst der Stunde um auch gleich in Armenien und Syrien gegen die Kurden zu kämpfen (denn DEU hat ja eine hohe Anzahl von Anatoliern im Land). Dann ruft die BRD den Rest der EU und beruft sich dabei auf die Solidarität und Menschenrechte!
Haben wir nicht mit Israel ein durch die Kanzlerin (mündlich) geschlossenes Versprechen?
Welche Abkommen haben denn unsere EU Partner mit anderen Nationen abgeschlossen?
Haben Sie für diese angeblich „ernsthafte“ Ausbildung oder Änderung der Ausbildung irgendeinen Nachweis? Arabische Streitkräfte sind nicht dafür bekannt, ernsthafte Ausbildung zu betreiben und noch weniger dafür, ihr Gerät zweckmäßig einsetzen zu können. Das ganze vollkommen unabhängig von westlicher oder russischer Ausrüstung, Ausbildern und Doktrin…
Vgl. dazu auch: http://dspace.mit.edu/handle/1721.1/11219
Was sind die Ursachen für Konflikte wie sie in Mali entstehen und wie kann man sie bekämpfen? Was muss sich ändern? Eine ganze Menge, wie die Leitfaden-Grafik aus dem aktuellen fluter-Heft „Armut“ zeigt.
http://bit.ly/10kFvQy
Mich wundert warum noch niemand die gute persönliche Ausstattung des ma löschen Leutnants angesprochen hat.
pi
@ Elahan
Die brauchen aber alle politische Kraftanstrengungen UND benachteiligen die deutsche Wirtschaft (wenn auch nur kurzfristig und in geringem Maße) UND es kriegt kaum jemand mit.
Warum sich die Mühe machen, wenn man auch einfach die BW schicken kann? ;)
@J.R.
So ist es!
Wir fallen eben wieder in „ALTE ZEITEN“ zurück und Verläßlichkeit wird wieder militärisch definiert. Das hat uns u.a. auch den WK I eingebracht!
Wirtschaftliche Solidarität von Frankreich oder Großbritannien zu vordern ist nicht schick!
Fessenheim und Cattenom sprechen da eine deutliche Sprache!
Sicherheitspolitik ist eben mehr als nur Militär!
Aber ………. eben einfach zu verheizen, denn die hatten es ja gewußt, als sie unterschrieben!