Ex-Verteidigungsminister Peter Struck gestorben
Peter Struck auf dem Turm des U-Bootes U31 der Deutschen Marine vor Eckernförde
In meinen mehr als 20 Jahren bundespolitischer Berichterstattung hatte ich mit vielen Politikern zu tun; und seitdem ich die Sicherheits- und Verteidigungspolitik beobachte, habe ich einige Verteidigungsminister erlebt. Trotz aller nötigen professionellen Distanz: Peter Struck, Verteidigungsminister von 2002 bis 2005, war der Chef des Wehrressorts, mit dem ich am häufigsten auf Reisen war und mit dem ich mich am besten verstanden habe. Das eine hat sicherlich mit dem anderen zu tun, egal was Ursache und was Wirkung war.
In der (verteidigungspolitisch interessierten) Öffentlichkeit wird Strucks geflügeltes Wort in Erinnerung bleiben: Deutschland wird auch am Hindukusch verteidigt. Mir bleibt ein Verteidigungsminister in Erinnerung, der trotz aller Fehler (die er wie jeder Ressortchef gemacht hat) die Truppe hat spüren lassen, dass er sie mag – und Ernst nimmt.
Peter Struck ist am (heutigen) Mittwoch nach einem (erneuten) Herzinfarkt gestorben.
Ich bringe dazu im Moment nicht mehr heraus als: Tschüß, Herr Struck. Ihr lautstarkes Wiegold, was hast Du da wieder für einen Unsinn Scheiss geschrieben! wird mir fehlen.
Werter Kollege,
ich geh gerade bestürzt durch die Archivfotos von seinen Besuchen bei der Marine. Nun muss ich auch ein paar Zeilen schreiben über den Tod von Peter Struck – und teile das mit der schwierigen Distanz…
Beste Grüße aus dem Norden
Deichpirat
Ein viel zu früher Tod…
Mein Beileid an die Angehörigen
Ich saß noch vor wenigen Wochen mit ihm in Brüssel zusammen – an der Grande Place, im „Schwan“ in der Ecke, in der einst auch Karl Marx oft gesessen hat. Schließe mich Thomas an, er war wirklich einer der angenehmsten Politiker im persönlichen Umgang. Und in kleiner Runde hat er nie ein offenes Wor tgescheut.
Peter Ehrlich
Ich werde vor allem seine rauhbeinige Geradlinigkeit vermissen und die Integrität, die dieser Mann aus meiner Sicht besaß.
Der wird schon fehlen, der Mann …
Hier ist ein Mensch von uns gegangen!
Ruhe in Frieden Du grantiger und gradliniger Peter Struck!
Unser Beileid gilt der Familie.
Er mag nicht unbedingt der stärksten Verteidigungsminister gewesen sein, aber mit Sicherheit einer der ehrlichsten.
Mein Beileid an die Familie und:
Thank you for your service, thank you for your support.
Peter Struck war einer aus der immer seltener werdenden Kategorie von Politikern, auf welche das Attribut »authentisch« zutraf.
Herzliches Beileid den Hinterbliebenen.
Ich hatte mit Peter Struck nie persönlichen Umgang und habe ihn deswegen auch nicht als „Kumpel“ erleben können. Für mich war er der Verteidigungsminister, der im Januar 2005 als Minister anordnete, meinem alten Geschwader den Ehrennamen „Mölders“ abzuerkennen. Sieben Jahre war eine entsprechende Beschlußempfehlung der Abgeordneten Struck und Fischer von seinen Vorgängern ignoriert worden. Jetzt war er Verteidigungsminister und konnte selbst entscheiden. Er gab ein Gutachten in Auftrag um zu prüfen, ob neue „Erkenntnisse“ die Entnamung nach so langer Zeit nunmehr rechtfertigten. Was herauskam, bezeichnet die Historikerzunft als „Kellner“-Gutachten: was bestellt und bezáhlt wird, wird auch serviert bzw. geliefert. Keine neuen Tatsachen, aber umso mehr Unterstellungen.
Militärgeschichtliche Forschungsamt und das BMVg. mögen gehofft haben, dieses „wissenschatliche“ Gutachten unter Verschluß zu halten und nie öffentlich diskutieren zu müssen. Peter Struck indessen gebührt das Verdienst, sein einem Neffen von Mölders gegebenes Wort gehalten zu haben: das Gutachten zu veröffentlichen. Nur deswegen konnte das „Parlament“ zwei Jahre später schreiben: Die innenpolitische Rehabilitierung von Mölders ist gelungen. Requiescas in pace.
Meine letzte Begegnung vom Peter Struck war eine Veranstaltung in der Friedrich Ebert Stiftung in Berlin, unweit seines letzten 2. Dienstsitzes, welche er mit dem Runden Tisch „Solidarität mit Soldaten“ leitete.
Reinhold Robbe, ehemaliger Wehrbeauftragter des Deutschen Bundestages, auf dessen Initiative der Runde Tisch zurück geht, konnte nicht teilnehmen. Struck sprang ein und leitete souverän, wie man es von ihm kennt, den workshop in der Friedrich Ebert Stiftung. Ich kram grad noch in meinem Bildarchiv und werde mir wohl das Foto von ihm, welches ihn im Podium mit Soldatinnen und Soldaten zeigt, aufbewahren.
Er wird fehlen.
Mein Eindruck von ihm als Verteidigungsminister war:
Er war ehrlich und hat sich um seine Truppe gesorgt.
Das ist mehr als ich von jedem seiner Vorgänger oder Nachfahren auf diesem Posten während meiner aktiven Zeit habe behaupten können, auch wenn diese Dienstzeit nur von 92 bis 05 dauerte.
Hallo
Ich weiß man darf Tote nicht schlecht reden
Aber es muss erwähnt werden, das seine Verweigerung den ISAF Einsatz so zu Akzeptieren.
Führte dazu dass im Nachhinein das Raus kam. Das als Taliban ins Deutsche Lager hinein Sprengen wollten bekamen die Laut eines Bericht alle im Lager einen maul Korb, das in Deutschland die Gefahr nicht heraus kommen sollte, was da Führte das die Schutz Diskussion erst Später heraus kam , Als es bereits Tote gab , das man viel zu spät DINGOS Kauf in Größerer Zahl kam
Darum bin ich in der Meinung dass man ihn so wie er war .Man soll ihn nicht schlecht machen aber auch nicht Größer machen wie er je war .
Er hatte schon mehr Rückgrat wie sein Vorgänger .und brachte auch mehr den ISAF in Deutsche Bewusstsein
Alarich,
leider ist die Grammatik Ihres Postings so mangelhaft, dass es außerordentlich schwer fällt, die Aussagen zu verstehen oder nachzuvollziehen. Ich glaube, dass Sue mit korrekter Grammatik nicht nur das Lesen erleichtern, sondern Ihren Thesen auch mehr Gravitas verleihen.
buxe2000, schon war aber der Junge kanns wohl nicht besser, macht aber immer mehr Vortschritte, da er auch immer Sachlich bleibt ist er hier wohl von der Stammmannschaft aktzpetiert. ;)
Vortschritte…
Struck ist mir durch drei Angelegenheiten im Gedächtnis hängengeblieben:
– der „Hindukusch“-Spruch,
– seinen Blues-Brothers-Auftritt,
– die Entlassung von BG Günzel
Oh, hier wird rumgeheult, dass Bundeswehr-Einrichtungen nicht mehr den Namen von systemkonformen Wehrmachts-Soldaten beannt werden. Mööönsch, das ist aber traurig!
Und mein Bild der Bundeswehr bestätigt sich wieder mal. Ich hoffe Sie gehen alle ohne PTBS in Rente.
De mortuis nil nisi bene.
Ich bin traurig über seinen Tod. Es war angenehm mit ihm eine Ecke zum Rauchen zu suchen und seinen trockenen Humor zu geniessen. Er war schon besonders!
Für mich nicht nur ein Verteidigungsminister, sondern auch der Mann aus meinem Wahlkreis. Leider hat mich sein Tod aufgrund seiner schon lange sehr labilen Gesundheit (Schlaganfall, Herz, Rauchen) heute nicht überrascht, was natürlich seinem Gedenken keinen Abbruch tut.
Auch wenn ich an seiner Stelle im Grunde alles anders entschieden hätte, so bleibt
wohl die Erinnerung an den Menschen. Und ich glaube der war schon ganz in Ordnung. Wenigstens war er nicht so ein schlüpfriger Schleimbolzen, wie sie einem immer mehr über den Weg zu laufen scheinen, die den Müll den sie sich ausdenken auch noch in nette Worte betten.
Seiner Familie wünsche ich alles Gute.
Soll er in Frieden ruhen und seine Nachfolger sich mal ein Scheibchen von ihm abschneiden…
Aber mich würde mal interessieren, wie kam es dazu, dass einige von ihnen mit ihm anscheinend teilweise engeren Kontakt hatten? Alles Journalisten oder Soldaten in entsprechenden Positionen? Wenn ich mir die Frage erlauben darf…
Schade, hatte ihn gern als BMVg.
Der amtierende Verteidigungsminister hat wahre Worte gesprochen. Er hat die Soldaten gemocht und sie ihn. Dieses Menschliche zeichnete ihn für mich aus. Ich war nicht immer einer Meinung mit ihm, aber ich fand, jede Begegnung mit ihm war beeindruckend.
Er trug eine Deutlichkeit seiner Emotionen und eine Klarheit mit sich, die wohltuend war. Mir unvergessen wird seine Laudatio auf den scheidenden Spiegel-Verteidigungskorrespondenten Alexander Szandar bleiben. Mitten in der Jung’schen intellektuellen Dürreperiode sprach er aus, wie er ihn, die Journalisten, die Verschiedenen Rollen aber auch das Vereinende sah. Ganz groß. Einfach ganz groß.
Er war ein guter Mann….ich durfte auf Ihn in Afghanistan 2002 aufpassen als Er in Kabul gelandet ist…..ich hoffe Er ruht in Frieden….Allzeit Glück Ab…
@Alex
Einen Kommentar rausgreifen und rumtrollen… Intellektuell bisschen dürftig, oder?
Ohne ihn persönlich zu kennen: Ein Mensch auf einem Posten, der einen Menschen brauchte.
ich glaube auch, dass es viel zu wenig Peter Struck´s in der Deutschen Politik zu finden sind. Es gab nur wenig BMVg die einen bleibenden Eindruck bei der Truppe hinterlassen haben, dazu gehören neben Peter Struck auch die BMVg v.Gutenberg, Georg Leber und natürlich FJS.
Ruhe er in Frieden und mein ehrlichen Beileid seiner Familie.
@Alex
Wie bereits der kleinste Fernmelder lernt: denken – drücken – sprechen.
Ruhen Sie in Frieden, Herr Struck. Sie waren ein großartiger „Chef“.
Thank you for your service.
Gerecht in der Sache, scharfer Verstand, knallharte Sprache, großes Herz, schonungslos gegen sich selbst. Der Typ des rundum vertrauenswürdigen Vorgesetzten und Kumpels, der immer da ist, aber auch die nötige Distanz hält. Ein leuchtendes Vorbild für alle Verteidungsminister gestern, heute und morgen. Zugleich ein Riesenverlust für unser Land und unsere politische Kultur. Und jemand, der jede große Laudatio wahrlich verdient – nicht nur deshalb, weil er jetzt leider von uns gegangen ist.
Es gibt viele, die ihn ehrlich vermissen werden. Ich gehöre dazu.
Ich habe ihn vor nicht all zu langer Zeit anlässlich eines offiziellen Abendessens in MeS erlebt. Er war als „einfacher Abgeordneter“ zu Besuch und Com RC N würdigte ihn mit einem Dinner. Höflich hörte er sich die Reden an, schlang das Essen in 10 min herunter und legte dann das Besteck auf die Seite um unter dem Ausspruch „Ich gehe jetzt zu meinen Soldaten“ das völlig verblüffte Auditorium sitzen zu lassen. Ging schnurstracks ins Atrium und setzte sich an den ersten Tisch mitten unter die Soldaten.
Hut ab, Herr (Ex) Minister!