Erster Minister-Direktflug nach Afghanistan

Der Airbus A310 der Flugbereitschaft – die Maschine mit dem taktischen Kennzeichen 10+21 trug früher den Namen Konrad Adenauer, den sie inzwischen an den neueren Airbus A340 abgeben musste (Archivbild 2007: Thomas Imo/photothek.net)

Verteidigungsminister Thomas de Maizière ist heute in Masar-i-Scharif zu einem der – wie üblich nicht angekündigten – Truppenbesuche in Afghanistan angekommen. Das offensichtlich Neue an diesem Besuch: Erstmals seit Beginn des deutschen Afghanistan-Einsatz flog ein Airbus der Flugbereitschaft einen afghanischen Flughafen direkt an – der übliche Zwischenhalt in Termes/Usbekistan und der Umstieg in eine Transall der Luftwaffe mit ihrer Schutzausrüstung gegen möglichen Raketenbeschuss entfiel.

Der Minister ist mit dem – älteren – VIP-Airbus vom Typ A310 unterwegs, insofern ist es auch nicht, wie ich zunächst spontan vermutet hatte, einer der neuen Airbusse vom Typ A340 oder A319, für die eine solche Raketenabwehranlage vorgesehen (und vielleicht sogar schon eingebaut) ist. Damit ist die Entscheidung, direkt MeS anzufliegen, tatsächlich ein Indikator für eine verbesserte Sicherheitslage (auch wenn man bei einem Blick auf das Rollfeld dort oft genug feststellt, dass die Deutschen so ziemlich die einzigen sind, die in den vergangenen Jahren diesen Sicherheitsaufwand betrieben haben…)

Für den geplanten Besuch in der afghanischen Hauptstadt Kabul griff de Maizière allerdings dann doch wieder auf eine der Transall-Maschinen mit ihren Chaffs und Flares zurück.

Ist damit Nordafghanistan inzwischen sicherer als Malis Hauptstadt Bamako, wo Außenminister Guido Westerwelle neulich mit einer geschützten Transall hinflog? Die Entscheidung de Maizières für diesen Direktflug ist bislang ein Einzelfall. Interessant wird es zu sehen, ob und wann mal ein A310-Truppentransporter Afghanistan direkt anfliegt.

Übrigens… : So fasst die Voice of America den Ministerbesuch zusammen.