USA an Europa: Tut mehr für die Raketenabwehr
Der geplante Raketenabwehrschirm der NATO ist vermutlich ein zu sensibles Thema, als das man die Öffentlichkeit darüber informieren könnte. Deshalb läuft die Konferenz Year 2012 Multinational Ballistic Missile Defence Conference and Exhibition zwar in diesen Tagen im Rahmenprogramm der Internationalen Luftfahrtausstellung (ILA) in Berlin, vorsichtshalber aber nur mit der Ortsangabe Berlin Mitte und dem Hinweis im ILA-Programm media will not be in attendance.
Schade eigentlich, dann hätte man vielleicht gehört, was der deutsche Verteidigungsminister Thomas de Maizière dazu zu sagen hat, der ist nämlich einer der Redner. So viel Zurückhaltung wie de Maizière, seinem Ministerium (das die Veranstaltung mit organisiert) und den anderen Europäern ist den Amerikanern allerdings fremd, und so kann man im Wortlaut die mahnenden Worte des US-Botschafters bei der NATO, Ivo Daalder, auf seiner Webseite nachlesen.
Kernaussage Daalders, wenig überraschend: Liebe Europäer, ihr habt ja nun schon einiges für diesen Raketenabwehrschirm getan (oder angekündigt), aber ihr könnt doch sicherlich noch mehr tun. Technisch wie finanziell. Die entscheidende Passage im Wortlaut, nach der Aufzählung der europäischen Beiträge:
However, as important as these European commitments are, they are not enough. We need more European national contributions to NATO missile defense to compliment EPAA.
Robust missile defense is not cheap, nor are ballistic missile threats static. Working to constantly develop and improve our MD capability must be a collective priority.
And as I said earlier, the primary mission of our missile defense system is the defense of NATO—not just the United States. The distribution of costs must reflect this fact—that the security benefits of missile defense accrue overwhelmingly to our European Allies.
The United States is asking Europe to take on a larger role in missile defense because NATO’s ethos should be one of fair burden sharing. But we are also asking Europe to assume more responsibility because we know it can.
European industries are world class in aviation, lower-level theater missile defense, and other related technologies. And they can be a world-class player in territorial missile defense as well – though neither industry nor government has yet really committed the necessary focus and resources.
As the President emphasized in Chicago, European capitals need to think hard—individually and collectively—about how they can do more on missile defense.
Klare Ansage: Liebe Europäer, das reicht noch nicht.
Kürzer gefasst: „KAUFT UNSERE WAFFEN!!“
(Das die nicht funktionieren und kein Gegner in Sicht ist gegen den man die anwenden müsste ist ja wohl Nebensache.)
War die nicht vor so ungefähr einem/zwei Jahren ein NATO Häptling der behauptete Missile Defense würde den Europäern nur wenige Millionen kosten? Ach ja, da ging es ja um die Zustimmung zu dem ganzen Schwachsinn.
Wir tun ja was, wir bauen kräftig Patriot Systeme ab.
Naja das geht alles viel zu Langsam wenn man die neue Russenverbände anschaut .
Die die Letzten 2 jahre neu Aufgestellt wurden
aber unser V-Minister baut ja weiter ab
Sparwillen ist größer als die realität
Gerade die in Königsaufgestellten Raketen Verbände sind kaum nur auf Polen gerichtet
und für die USA sind die wohl Falsche Richtung Aufegestellt
Naja, das Problem wird wohl sein, dass ein paar veraltete Patriots verbände es nicht richten können, besonders wenn eigentlich fähige Programme wie MEADS aussetzt und Flugabwerhsystheme wie z.B. die F124 Sachsen lieber vor Afrika herum tingeln lässt.
Schon erstaunlich, dass gerade wo die Bundeswehr doch als Expeditionsheer kritisiert wird, nicht die Chance genutzt wird solch eine „Ur Terrtorialverteidigungskapazität“ als gegenargument aufzustellen.
@b „Kauft unsere Waffen“, z.B. MEADS: dann kämen die Entwicklungskosten vielleicht wieder rein, dass würde auch DEU gut tun.
Das Problem bei MEADS ist halt, der Aufwand ist viel zu hoch, um eine kleine Fläche zu schützen. Das passt nicht in der Zeit der Schrumpfhaushalte und Schrumpfarmeen mehr. Die USA dürften MEADS wohl sehr bald den todesstoß versetzen. Da kämpfen wichtigere Programme noch um die Finanzierung.
MEADS ist für die Abwehr von Interkontinentalraketen gar nicht geeignet. Deshalb ist bei den Amerikaner auch die Lust nicht mehr besonders groß, das System zuende zu entwickeln. Sinnvoller wäre es in der Tat, auf ein System zu setzen, das mit den Standars Missiles SM 2 und 3 arbeitet.
Die Amis ärgern sich so, weil der Raktenabwehrschild in Europa primär dazu dienen soll, Rakten abzufangen, die aus dem nahen Osten über den Nordpol gen USA gesachickt werden sollen.
@Alarich | 10. September 2012 – 19:56
Die „Königsberger Raketenverbände“ sind noch garnicht aufgestellt, sondern nur angedroht. Lediglich ein Radar wurde dort eingeweiht.
@henner | 11. September 2012 – 10:04
Dafür ist das Patriot System schon garnicht geeignet.
Romney „hat ein weiteres Mal die Richtigkeit unseres Herangehens an die Probleme der Raketenabwehr bestätigt… Er verstärkte unsere Verhandlungsposition in dieser delikaten und sehr wichtigen Frage“, so Putin.
Der Republikaner Romney, der an dem Präsidentenwahl-Rennen in den USA teilnimmt, hatte nicht den Iran und nicht Nordkorea, sondern Russland als Hauptfeind der USA bezeichnet.