Heron bis 2014 verlängert

Quasi urlaubsbedingt – aber weil ich weiß, dass es hier etliche interessiert – kommentarlos zur Info: Das Heron-1-Leasing ist bis Oktober 2014 verlängert worden.

Die heutige Mitteilung dazu von Rheinmetall:

Die Rheinmetall Airborne Systems GmbH, ein Unternehmen von Cassidian und Rheinmetall, wird die Bundeswehr in Afghanistan auch weiterhin als Dienstleister mit unbemannter luftgestützter Aufklärung unterstützen. Das Unternehmen wurde vom Koblenzer Bundesamt für Wehrtechnik und Beschaffung (BWB) in der Verlängerung eines bestehenden Vertrags damit beauftragt, der Bundeswehr hochmoderne unbemannte Aufklärungsflugzeuge des Typs Heron 1 für zwei weitere Jahre zur Verfügung zu stellen. Das Volumen des neuerlichen Auftrags umfasst rund 75 Millionen Euro, bezogen auf den Zeitraum vom Oktober 2012 bis Oktober 2014.
Neben der Fortführung des Flugbetriebs beinhaltet die Beauftragung unter anderem auch die Ausbildung zusätzlichen Einsatzpersonals der Luftwaffe sowie die Einrüstung neuer, leistungsfähigerer Sensornutzlasten.

(Abbildung: Rheinmetall)

Im Rahmen der sogenannten SAATEG-Zwischenlösung nutzt die Luftwaffe am afghanischen Standort Mazar-e-Sharif zwei UAS-Systeme (Unmanned Aircraft System; unbemanntes Fluggerät) mit insgesamt drei Fluggeräten Heron 1 sowie zwei Bodenkontrollstationen, die von der Rheinmetall Airborne Systems GmbH im Rahmen einer Betreiberlösung bereitgestellt werden. Dieses so genannte „System zur abbildenden Aufklärung in der Tiefe des Einsatzgebietes“ (SAATEG) dient der zeitverzugslosen luftgestützten Überwachung und Aufklärung im gesamten Operationsgebiet des deutschen ISAF-Kontingents und wurde am 17. März 2010 in Betrieb genommen.Heron, das erste unbemannte Fluggerät in Diensten der Luftwaffe überhaupt, hat sich im Betrieb bewährt und ist ein unverzichtbarer Baustein der regionalen Aufklärungsarchitektur geworden. Bis heute hat Heron 1 für die Bundeswehr bereits über 9300 Stunden Aufklärung im Einsatzgebiet geflogen. Es wird erwartet, dass Mitte August 2012 die zehntausendste Flugstunde absolviert wird.
Bei Flügen mit bisweilen mehr als 24 Stunden Dauer liefern die Sensoren wichtige Informationen und leisten einen wertvollen Beitrag für einen höchstmöglichen Schutz der Soldaten und ziviler Kräfte vor Bedrohungen.Die Bundeswehr hat sich im Herbst 2009 für eine Betreiberlösung – und damit vorerst gegen eine Beschaffungslösung – entschieden, um eine vorhandene Fähigkeitslücke kurzfristig und zu überschaubaren Kosten schließen zu können.
Unterauftragnehmer in der Kooperation mit der  Rheinmetall Airborne Systems GmbH ist das israelische Unternehmen Israel Aerospace Industries (IAI) als Hersteller der Heron-Fluggeräte. Die Rheinmetall Airborne Systems GmbH hat in dieser Partnerschaft die Verantwortung für das komplette Paket aus Service, Wartung und Instandsetzung. Der operationelle Betrieb und die Bedienung der Systeme im Aufklärungseinsatz hingegen liegen in den Händen des militärischen Personals der Bundeswehr.
Heron 1, ein unbemanntes Fluggerät der MALE-Klasse (Medium Altitude Long Endurance), kann zu jeder Tages- und Nachtzeit und weitgehend wetterunabhängig zur Ziel- und Wirkungsaufklärung eingesetzt werden. Mit einer Spannweite von 16,6 Metern und einem Abfluggewicht von 1,2 Tonnen kann Heron 1 in Flughöhen von bis zu 30.000 Fuß operieren. Dank seines Satellitendatenlinks klärt das UAS auch über große Entfernungen auf.
Bereits im Januar 2012 hatten Cassidian und Rheinmetall vereinbart, die bisherigen Aktivitäten Rheinmetalls im Bereich der unbemannten Flugsysteme künftig gemeinsam im Rahmen eines Joint Ventures zu betreiben, dessen industrielle Führung bei Cassidian (51 Prozent der Gesellschaftsanteile) liegen wird. Rheinmetall bleibt mit 49% der Anteile an dem Gemeinschaftsunternehmen engagiert, das  seinen Betrieb nun zum 1. Juli aufgenommen hat. Zum CEO der Rheinmetall Airborne Systems GmbH wurde Thomas Reinartz ernannt. Reinartz leitete zuvor den Bereich Sales Operations and Operational Marketing bei Cassidian.